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Ohne BH ins Büro: Darf der Chef das verbieten?

Darf es mein Chef oder meine Chefin verbieten ohne BH zur Arbeit zu gehen?
Darf es mein Chef oder meine Chefin verbieten ohne BH zur Arbeit zu gehen? Credit: Getty Images

In Sachen Female Empowerment verzichten viele Frauen inzwischen liebend gerne auf den BH. Doch was ist eigentlich mit dem Outfit fürs Büro? Kann man mir verbieten, ohne BH zur Arbeit zu gehen? Oder sollte ich aus Respekt vor Kolleg*innen doch besser zum Büstenhalter greifen?

Vorab im Video: Styling-Tipps: So gelingt euch der Look ohne BH

Ohne BH ins Büro: Darf der Chef das verbieten?

Je neutraler und seriöser das Outfit, umso besser! Das galt noch bis vor Kurzem in vielen Jobs. Doch die Businessgarderobe hat sich verändert und in vielen Branchen gibt es längst keine Kleidungsetikette mehr. Es darf also auch bei der täglichen Arbeit getragen werden, was gefällt.

Viele Menschen greifen daher statt zum Hosenanzug viel lieber zu Jeans und legerem Hoodie. Und auch der BH bleibt aus Gründen der Bequemlichkeit öfter mal daheim im Kleiderschrank. Denn für viele Frauen ist es nicht nur bequemer keinen Büstenhalter zu tragen, sondern es setzt auch ein Statement für mehr Body Positivity.

Mehr dazu: ‚No Bra‘-Trend: Darum verabschieden sich immer mehr Frauen vom BH

Was in der Freizeit völlig ok ist, ist jedoch in Sachen Job etwas komplizierter. Daher fragen wir uns: Ist es eigentlich erlaubt, ohne BH ins Office zu gehen?

Ohne BH ins Büro: Erlaubt oder absolutes No-Go?

Erstmals durften dieses Jahr Frauen oben ohne ins Schwimmbad – genauer genommen in allen Bädern der Stadt Göttingen, die das „oben ohne“-Baden für Frauen erlaubte. Nicht nur im Schwimmbad, auch beim täglichen Anziehen möchten wir den einengenden Büstenhalter gerne weglassen. Doch ist es eigentlich erlaubt, ohne BH ins Büro zu gehen?

Die Antwort: Grundsätzlich spricht nichts dagegen zur Arbeit auf den Büstenhalter zu verzichtet, sofern das für euch selbst ok ist. Jedoch gibt es Ausnahmen, wo euch Arbeitgebende Vorschriften zur Dienstkleidung machen können – inklusive der Vorgabe zum Tragen eines BHs oder Unterhemds. Dies entschied das Landesarbeitsgericht in Köln, wie süddeutsche.de berichtet.

Hierbei bezog sich das Urteil auf ein Verfahren der Bundespolizei, wo strengere Regeln für die Kleidervorschriften gelten, als sie in den meisten Jobs der Fall sind. Also lediglich in Berufen, in denen Sicherheitskleidung oder eine Uniform Pflicht sind, gehört also ein BH im Job mit dazu.

Ist es ok, im Office auf den BH zu verzichten?

In den meisten Berufen und Branchen könnt ihr zum Glück selbst entscheiden, was ihr tragen möchtet. Zwar gibt es manchmal noch inoffizielle Dresscodes. Doch grundsätzlich könnt ihr anziehen, worin ihr euch wohlfühlt. Ebenso dürfen euch Vorgesetzte nicht für eure Kleidung diskriminieren. Ob ihr also den BH bei eurer Businessgarderobe weglassen wollt, bleibt euch überlassen.

Doch zugegeben, wer bei einem Businessmeeting oder einem Gespräch mit dem Vorgesetzten schon mal die Blicke aufs Dekolleté wandern sah, weiß wie unangenehm das sein kann. Also vielleicht doch besser im Office BH tragen?

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Selbstverständlich könnt ihr für euch selbst entscheiden, ob ihr euren Busen im Job lieber durch einen formenden BH verdecken möchtet. Oder ob etwas völlig Selbstverständliches sein sollte, wenn sich die natürliche Brustform bei eurer Kleidung abzeichnet und diese dann für Kolleg*innen möglicherweise sichtbar ist. Schließlich hat eure Kompetenz am Arbeitsplatz absolut nichts mit eurem Outfit zu tun.

Lies auch: Trägst du täglich einen BH? Damit solltest du schleunigst aufhören!

No Bra im Office: Wichtiges Statement

In Sachen Female Empowerment gilt jedoch: Wir alle sollten uns an den Anblick der natürlichen Brustform oder weiblichen Nippeln gewöhnen. Schließlich zeichnen sich bei Männern die Brustwarzen ebenso auf Kleidung ab und daran stört sich auch niemand.

Entscheidet selbst, ob das Weglassen eures BHs im Office ok für euch ist und worin ihr euch wohler fühlt. Nur ihr wisst, inwieweit euer berufliches Umfeld bereit für ein solches Statement ist. Zudem gibt es jede Menge Outfits, in denen gar nicht sichtbar ist, ob ihr nun einen BH tragt oder nicht.

Dabei könnt ihr Folgendes beachten: Zeigt aus Höflichkeit vor Kolleg*innen und Vorgesetzten besser nicht zu viel Haut und auch auf durchsichtige Kleidung solltet ihr im Job verzichten. Denn eine freizügige Garderobe ist und bleibt auch in Berufen ohne Dresscode ein No-Go.

Etwas Wichtiges zum Schluss: Natürlich ist Mode reine Geschmackssache und nicht jede*r findet die gezeigten Trends schön. Und denk immer daran: Was du anziehen möchtest, ist allein deine Entscheidung. Lass dir von niemandem vorschreiben, was du tragen möchtest oder nicht darfst. Schließlich soll Mode und Kleidung doch vor allem eins: Spaß machen!