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Kaffee in der Schwangerschaft: Schadet Koffein dem Baby?

Kaffee ist in der Schwangerschaft durchaus erlaubt. Es kommt jedoch auf die Menge an, ob das Getränk positive oder negative Auswirkungen auf Mama und Baby hat.
Kaffee ist in der Schwangerschaft durchaus erlaubt. Es kommt jedoch auf die Menge an, ob das Getränk positive oder negative Auswirkungen auf Mama und Baby hat. Credit: AdobeStock/ komokvm

Kaffee und Koffein machen uns wach und treiben uns an. Doch wie wirkt sich der Wachmacher auf ein ungeborenes Baby aus? Wie viel Kaffee darf ich in der Schwangerschaft trinken?

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Kaffee und Koffein ist für viele Menschen besonders Morgens ein Muss. Denn das Genussmittel macht uns wach und hat auch auf andere Prozesse unseres Körpers eine anregende Wirkung. So kann schon eine Tasse Filterkaffee die Verdauung anregen.

Viele Frauen fragen sich jedoch, ob Koffein und Kaffee in der Schwangerschaft weiterhin diese durchaus positiven Effekte haben oder ob sie mit ihrem Kaffeekonsum dem ungeborenen Kind schaden?

Wie viel Kaffee und vor allem das darin enthaltene Koffein in der Schwangerschaft bedenkenlos sind, wie das Getränk auf Babys wirkt und welche Risiken bei übermäßigem Konsum drohen, lest ihr bei uns.

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Wie viel Kaffee in der Schwangerschaft ist erlaubt?

Dem Kaffee wurde lange Unrecht getan, denn das Getränkt galt zwar nicht als schädlich, sein schlechter Ruf vermieste so manchem aber den Genuss. So galt Kaffee zum Beispiel als schädlich für das Herz. Mittlerweile weisen Studien jedoch das Gegenteil auf und zeigen, dass Kaffee sogar gesund ist. Auch in der Schwangerschaft.

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Damit Mütter von den positiven Eigenschaften des Koffeins profitieren und Kinder nicht darunter leiden, sollte man auf die Menge Kaffee in der Schwangerschaft achten. So sollten Schwangere nach Angaben der EFSA (Europäischen Gesellschaft für Lebensmittelsicherheit) maximal 200 bis 300 Milligramm Koffein am Tag zu sich nehmen. Die erreicht man beim Konsum von etwa zwei bis drei Tassen mittelstarkem Filterkaffee am Tag.

Achtung: Auch andere Lebensmittel enthalten Koffein. Dazu zählen beispielsweise Tee, Limonaden, Kakao und auch Schokolade. So erreicht man mit dem Konsum von drei Tassen schwarzem Tee oder einem Liter Cola ebenfalls die 300 Milligramm Koffein.

Übrigens: Kaffee und Koffein sind nicht nur in der Schwangerschaft ein Thema. Auch Mütter, die stillen, sollten sich mit dem Kaffee mäßigen und möglichst nicht mehr als ein bis zwei Tassen am Tag trinken. Speziell zu früh geborene Kinder verarbeiten das Koffein langsamer und reagieren zum Beispiel mit Schlafproblemen darauf. Am besten genießen stillende Mamas ihren Kaffee unmittelbar nach dem Stillen. Bis zur nächsten Stilleinheit ist ein Teil des Koffeins so schon wieder abgebaut.

Was passiert, wenn ich in der Schwangerschaft auf Kaffee verzichte?

Kaffee ist ein Genussmittel. Keines, das bei mäßigem Konsum schädlich ist, sondern sogar positive Eigenschaften hat. Aber eines, an das sich der Körper schnell gewöhnt und das ihm fehlt, wenn man sich davon entwöhnt.

Wer von heute auf morgen seinen täglichen Kaffeekonsum und damit auch die tägliche Menge Koffein einstellt, wird vermutlich ‚Entzugserscheinungen‘ an sich wahrnehmen. Das häufigste Symptom des Körpers, dass ihm Koffein fehlt, sind dabei Kopfschmerzen. Auch vermehrte Reizbarkeit, Schlafstörungen oder Unruhe können eine Folge sein. Gerade zu Beginn einer Schwangerschaft kann das für Frauen besonders unangenehm sein. Nach zwei bis drei Tagen klingen diese Symptome aber in der Regel ab.

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Warum ist zu viel Kaffee in der Schwangerschaft schädlich?

Während der Kaffee und das Koffein die werdende Mutter wach macht und ihren Stoffwechsel anschiebt, gelangt das Koffein über die Plazenta in den Blutkreislauf des Babys. Dort entfaltet es dieselbe wach machende Wirkung wie bei uns. Tatsächlich ist die Menge des Koffeins im Blut des Babys genauso hoch wie im Blut der Mutter.

Das Problem jedoch ist, dass dem Kind Enzyme fehlen, um das Koffein abzubauen, im Gegensatz zu uns Erwachsenen. Deshalb bleibt der Koffeingehalt im kindlichen Blut länger erhöht.

Risiken bei überhöhtem Kaffeekonsum in der Schwangerschaft

Für das ungeborene Baby bedeutet eine große Menge Koffein im Blut, dass es unruhig wird, sein Herzschlag sich beschleunigt und dass es richtig unter Strom steht. Jedoch weiß sein kleiner Körper damit absolut nicht umzugehen.

Studien legen nahe, dass ein erhöhter Kaffeekonsum zu Wachstumsverzögerungen oder späteren Schlafproblemen der Kinder führen kann. Auch ein geringeres Geburtsgewicht kann die Folge von übermäßigem Koffeinkonsum sein. Was bei reif geborenen Babys oft nicht problematisch ist. Jedoch kann ein zu niedriges Geburtsgewicht für Frühgeburten oder extreme Frühgeburten größere Komplikationen bedeuten.

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Wichtig für Kaffee in der Schwangerschaft

Kaffee ist in der Schwangerschaft kein Problem, sofern man die angegebenen Höchstmengen des Getränks und der enthaltenen Koffeinwerte beachtet. Das haben diverse Studien hinreichend belegt.

Zusätzlich sollten Schwangere darauf achten, ausreichend anderer Getränke zu trinken. Idealerweise trinkt eine erwachsene Frau zwei Liter Flüssigkeit am Tag. In der Schwangerschaft darf es auch ein halber bis ein Liter mehr sein.

Außerdem ist der Zeitpunkt für die Tasse Kaffee entscheidend. Kaffee enthält Gerbstoffe, die die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung behindern. Da Schwangere gern unter Eisenmangel leiden, sollten sie Kaffee nicht unmittelbar vor oder nach dem Essen trinken.

Quellen:

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt oder der Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure*n Ärzt*in kontaktieren.