Inhaltsverzeichnis
- Kann man trotz Periode schwanger sein?
- Periode oder Blutung: Wo liegt der Unterschied?
- Ursachen für Blutungen in der Frühschwangerschaft
- Einnistungsblutung oder Periode: So erkennst du den Unterschied
- Kann man während der Periode schwanger werden?
- Wann Blutungen ein Warnzeichen sind
- Typische Schwangerschaftsanzeichen trotz Blutung
- Fazit: Schwanger trotz Periode? Nein, aber Blutungen sind möglich
- FAQ: Schwanger trotz Periode – die häufigsten Fragen
Kann man trotz Periode schwanger sein?
Die klare Antwort: Nein. Eine Schwangerschaft und eine ‚echte‘ Periode schließen einander aus. Die Menstruation ist das Signal des Körpers, dass keine Befruchtung stattgefunden hat. Die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen, zusammen mit einer unbefruchteten Eizelle.
Kommt es jedoch zu einer Befruchtung, sorgt das Schwangerschaftshormon hCG dafür, dass der Zyklus gestoppt wird. Die Schleimhaut bleibt erhalten, damit dich die befruchtete Eizelle einnisten kann. Eine normale Regelblutung kann also während einer Schwangerschaft nicht auftreten.
Und trotzdem berichten viele Frauen, dass sie in den ersten Wochen ihre Tage hatten und später überrascht von einem positiven Schwangerschaftstest waren. Wie passt das zusammen?
Periode oder Blutung: Wo liegt der Unterschied?
Dass es hier zu Missverständnissen kommt, ist nicht ungewöhnlich. Denn Blutungen sind in der Frühschwangerschaft durchaus möglich. Sie haben nur andere Ursachen als die Periode.
Die Unterschiede auf einen Blick:
- Die Periode tritt regelmäßig auf, dauert mehrere Tage, Blut ist meist kräftig rot und stärker.
- Schwangerschaftsbedingte Blutungen treten unregelmäßig auf, sind kürzer, leichter und häufiger bräunlich oder hellrot.
Gerade wer seinen Zyklus nicht exakt verfolgt, kann die Blutung leicht mit der gewohnten Periode verwechseln.
Ursachen für Blutungen in der Frühschwangerschaft
Blutungen bedeuten nicht automatisch, dass etwas nicht stimmt. Etwa jede dritte Frau erlebt in den ersten Wochen nach der Befruchtung Blutungen. Gier sind die häufigsten Ursachen:
1. Einnistungsblutung (Nidationsblutung)
Wenn sich die befruchtete Eizelle etwa 6 – 10 Tage nach dem Eisprung in die Gebärmutterschleimhaut einnistet, können kleine Blutgefäße verletzt werden. Das führt zu einer leichten Schmierblutung, die oft mit der Menstruation verwechselt wird, allerdings deutlich kürzer und schwächer ist.
2. Hormonelle Umstellung
Die starke Umstellung der Hormone in der Frühschwangerschaft kann ebenfalls kleine Blutungen auslösen. Sie sind meist harmlos und verschwinden von allein.
3. Abbruchblutung bei der Pille
Wer die Pille nimmt, hat in der Pillenpause für gewöhnlich eine sogenannte Abbruchblutung, auch Hormonentzugsblutung genannt. Diese Blutung ist hormonell bedingt, aber keine echte Periode.
4. Kontaktblutung
Das Gewebe im Gebärmutterhals ist während der Schwangerschaft stärker durchblutet. Schon leichter Druck, etwa beim Geschlechtsverkehr oder bei einer vaginalen Untersuchung, kann eine harmlose Blutung auslösen.
5. Hämatome
Manchmal bilden sich kleine Blutergüsse in der Gebärmutter. Auch sie können leichte Blutungen verursachen und sind oft unbedenklich, sollten aber kontrolliert werden.
Einnistungsblutung oder Periode: So erkennst du den Unterschied
Viele Frauen, die darauf warten, schwanger zu werden, fragen sich bei einer Blutung: „War das jetzt meine Periode oder ein Schwangerschaftsanzeichen?“. Zur Differenzierung können diese Merkmale helfen, denn eine Einnistungsblutung tritt meist um den Zeitpunkt der erwarteten Periode auf:
- Dauer: Kürzer als eine normale Periode, meist nur 1 – 2 Tage
- Menge: Sehr gering, oft nur Schmierblutung
- Farbe: Häufig hellrot oder bräunlich, statt kräftig rot
Tipp: Ein Schwangerschaftstest rund um den ersten der ausgebliebenen Periode bringt Klarheit.
Kann man während der Periode schwanger werden?
Auch das ist ein Mythos, der für Verwirrung sorgt. Während einer echten Periode ist eine Frau nicht fruchtbar, da gerade keine Eizelle zur Befruchtung bereitsteht.
Allerdings gibt es Szenarien, in denen eine Befruchtung zeitlich so nah an der Blutung liegt, dass der Eindruck entstehen kann, man sei ‚während der Periode‘ schwanger geworden. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man einen…
- sehr kurzen Zyklus hat. Wenn der Eisprung ungewöhnlich früh im Zyklus stattfindet, können Spermien, die bis zu 5 Tage in der Gebärmutter überleben können, schon auf eine Eizelle treffen, obwohl die Blutung gerade erst vorbei ist.
- unregelmäßigen Zyklus hat. Bei Zyklusschwankungen ist es schwieriger, fruchtbare Tage exakt zu bestimmen.
Das Risiko, direkt während einer echten Periode schwanger zu werden, ist nicht gegeben. Jedoch ist es nicht ausgeschlossen, kurz nach einer Blutung schwanger zu werden.
Lies dazu auch: Verkürzt, verlängert, unregelmäßig: Wann dein Zyklus problematisch wird
Wann Blutungen ein Warnzeichen sind
Leichte Blutungen sind häufig harmlos. Trotzdem solltest du aufmerksam bleiben. Dringend zu Arzt bzw. zur Ärztin gehen solltest du, wenn:
- die Blutung stärker ist als eine normale Periode,
- sie mit starken Schmerzen einhergeht,
- Schwindel oder Kreislaufprobleme auftreten,
- frisches, hellrotes Blut in großen Mengen auftritt.
Mögliche Ursachen können eine Fehlgeburt, eine Eileiterschwangerschaft oder eine vorzeitige Plazentaablösung sein. In solchen Fällen ist schnelle ärztliche Hilfe wichtig.
Typische Schwangerschaftsanzeichen trotz Blutung
Blutungen in den ersten Wochen können täuschen. Achte deshalb auch auf weitere Schwangerschaftsanzeichen:
- Übelkeit, besonders morgens
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Spannungsgefühl in den Brüsten
- Verändertes Geruchs- und Geschmacksempfinden
- Häufigerer Harndrang
- Stimmungsschwankungen
Treten mehrere dieser Symptome gleichzeitig auf, lohnt sich ein Schwangerschaftstest, egal ob du Blutungen hattest oder nicht.
Fazit: Schwanger trotz Periode? Nein, aber Blutungen sind möglich
Eine echte Menstruation während einer Schwangerschaft gibt es nicht. Was viele Frauen jedoch erleben, sind Blutungen anderer Ursachen, von harmlos bis behandlungsbedürftig.
Wenn du unsicher bist, ob du trotz Blutung schwanger sein könntest, verlasse dich nicht auf Vermutungen. Ein Schwangerschaftstest und ein Termin bei deiner behandelnden Frauenärztin oder bei deinem behandelnden Arzt geben dir Gewissheit.

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1. Ultraschallbild 4. SSW
1. Ultraschall in der 4. Schwangerschaftswoche:
Die befruchtete Eizelle, die die Form einer kleinen Bohne von 3 mm Durchmesser hat, hat sich gerade erst eingenistet. Um sie herum ist ein weißer Rand sichtbar, der sich später zur Plazenta ausbildet. Das restliche Bild zeigt die gut aufgebaute Gebärmutterschleimhaut (Endometrium).

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Ultraschallbild 5. SSW
Ultraschall in der 5. Schwangerschaftswoche:
Der Embryo ist als schwarzer Fleck rechts im Bild gut erkennbar.

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Ultraschallbild 6. SSW
Ultraschall in der 6. Schwangerschaftswoche:
Gut zu erkennen ist hier die Fruchtblase (schwarz). Der Embryo, der hier etwa 5 mm misst, ist als kleine Verdickung in der Fruchtblase sichtbar. Im bewegten Ultraschallbild konnte schon der Herzschlag beobachtet werden.

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Ultraschallbild 7. SSW
Ultraschall in der 7. Schwangerschaftswoche:
Der Embryo (links im Bild in der dunklen Fruchtblase gut erkennbar) misst 7 mm. Er krümmt sich jetzt und lässt zwei Pole erkennen: Oben entsteht nun der Kopf, der lange Zeit unverhältnismäßig groß sein wird, unten der restliche Körper. Rechts über dem Embryo kann man gut den Dottersack erkennen, über den der Embryo momentan noch versorgt wird.

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Ultraschall in der 8. SSW
Ultraschall in der 8. Schwangerschaftswoche:
Der Embryo misst jetzt etwa 16 mm. Man kann deutlich Kopf, Körper und sogar die Ansätze von Armen und Beinen (jeweils etwa 1-2 mm lang) erkennen. Im Kopf kann man auch die Ansätze des Gehirns sehen.
Im bewegten Ultraschallbild sah man erste unkontrollierte Bewegungen des Embryos.

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Ultraschall in der 9. SSW
Ultraschall in der 9. Schwangerschaftswoche:
Der Embryo misst jetzt 22 mm. Im bewegten Ultraschallbild waren deutliche Bewegungen zu erkennen. Die Anlage der Wirbelsäule wird nun sichtbar. Arm- und Beinansätze sind jeweils etwa 5 mm lang, die Fingeransätze heben sich langsam von der restlichen Hand ab.

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Ultraschall in der 10. SSW
Ultraschall in der 10. Schwangerschaftswoche:
Der Embryo misst jetzt 3 cm SSL (Scheitel-Steiß-Länge). Im Gehirn sind die zwei Gehirnhälften (Hemisphären) angelegt. Das Gesicht entwickelt sich, die Augenpartie kann man schon erkennen.

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Ultraschall in der 11. SSW
Ultraschall in der 11. Schwangerschaftswoche:
Der Embryo misst jetzt 4,5 cm. Auf dem Ultraschallbild sieht man die Beine, die im Knie geknickt sind, und die Füße (rechts oben). Die Zehen sind schon gut ausgebildet und der Embryo strampelte im bewegten Ultraschallbild kräftig mit den Beinen.

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Ultraschall in der 12. SSW
Ultraschall in der 12. Schwangerschaftswoche:
Im Bild sieht man den Kopf des Babys (links) und einen Teil des Oberkörpers (rechts). Gut sichtbar ist die kleine Nase und die Mundpartie. Im Mund sieht man deutlich die Anlagen der Zähne.
Dieser Ultraschall wurde im Rahmen der ersten großen Vorsorgeuntersuchung vorgenommen, die zwischen der 9. und 12. SSW liegt. Jetzt ist auch die beste Zeit für die Chorionzottenbiopsie und Nackenfaltenmessung, um bestimmte Erkrankungen beim Baby auszuschließen.
FAQ: Schwanger trotz Periode – die häufigsten Fragen
Nein, eine echte Periode und eine Schwangerschaft schließen sich aus
Häufige Gründe sind Einnistungsblutungen, hormonelle Veränderungen, Kontaktblutungen oder Abbruchblutungen.
Eine Einnistungsblutung ist kürzer, schwächer und oft bräunlich. Ein Schwangerschaftstest bringt Gewissheit.
Direkt während der Periode ist das extrem selten. Bei sehr kurzen Zyklen oder einem frühen Eisprung kann es jedoch theoretisch passieren.
Bei starken, schmerzhaften Blutungen oder begleitenden Symptomen solltest du sofort gynäkologische Hilfe suchen.
Wichtig: Um eine Schwangerschaft zu bestätigen oder ausschließen zu können, solltet ihr beim Verdacht schwanger zu sein, zum Frauenarzt gehen.
Weitere Informationen findest du unter: Berufsverband der Frauenärtze e.V.