Jetzt im Frühjahr geht’s endlich wieder los: Die Pflanzzeit beginnt. Auch ich habe die ersten sonnigen Wochenenden genutzt und im Gartencenter neue Pflanzen für Balkon und Garten gekauft. Doch beim Einpflanzen kam mir eine typische Frage, die sich viele Hobbygärtner*innen stellen: Kann ich eigentlich die alte Blumenerde vom letzten Jahr noch verwenden – oder muss es jedes Mal frische sein?
Um das zu beantworten, lohnt sich ein kurzer Blick auf das, was Blumenerde so besonders macht: Sie speichert Wasser, hält Nährstoffe bereit und sorgt dafür, dass sich Wurzeln gut entwickeln können. Doch mit der Zeit verändert sich die Erde – sie kann ausgelaugt, verdichtet oder sogar mit Schimmel oder Schädlingen belastet sein.
Also: Muss wirklich immer neue Erde her? Oder gibt es Möglichkeiten, alte Blumenerde aufzubereiten oder zumindest teilweise weiterzuverwenden?
Neue oder alte Blumenerde? Was ist sinnvoll?
Habt ihr keine neue, frische Blumenerde zum Bepflanzen zur Hand, könnt ihr eure alte Erde wiederverwenden. Man muss jedoch auf einige Dinge achten.
Blumenerde, die bereits in Töpfen und Kübeln verwendet wurde und aus dem Vorjahr stammt, ist oft ausgelaugt und enthält nur noch wenig Nährstoffe. Sie muss jedoch nicht auf dem Müll landen, sondern kann aufbereitet werden.
Gebt dazu die Erde aus dem Blumenkasten oder dem Topf in ein separates Gefäß und siebt diese durch. Das ist natürlich etwas mühselig, aber sinnvoll. In der alten Erde können sich nämlich Engerlinge, Wurzelreste oder ähnliches befinden. Diese sollten, wenn möglich, entfernt werden. Zusätzlich wird die Erde wieder lockerer.
Die gesiebte Erde könnt ihr jetzt mit etwa einem Drittel frischer Pflanzerde mischen. Diese eignet sich besonders für Frühblüher, die mit weniger Nährstoffen auskommen.
Üppig blühende Balkonpflanzen brauchen dagegen viele Nährstoffe. Das Gemisch aus gesiebter, alter und frischer Erde könnt ihr auch hier verwenden. Ihr solltet jedoch zusätzlich organischen Dünger oder Hornspäne einarbeiten.
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Blumenerde aus alten Säcken wiederverwenden? Besser nicht!
Habt ihr noch Balkonerde im Sack aus dem letzten Jahr übrig – egal ob verschlossen oder nicht? Wenn ja, solltet ihr diese besser nicht einfach so verwenden. Die Erde ist oft mit Dünger durchsetzt, sodass die Nährstoffe mit der Zeit freigesetzt werden. Die Erde kann regelrecht versalzen sein. Zum Bepflanzen absolut ungeeignet.
Aber auch diese Erde muss nicht im Kompost landen. Mischt sie zu gleichen Teilen mit alter Erde aus Kübel oder Topf, oder noch besser mit frischer Pflanzerde, und schon kann auch sie wieder zum Einsatz kommen.
Wann sollte alte Blumenerde nicht mehr verwendet werden?
Wer gebrauchte Blumenerde weiterverwenden möchte, sollte genau hinschauen: Ist die Erde von Schimmel oder Pilzen befallen, gehört sie definitiv in den Müll. Schimmel kann nicht nur Pflanzen schaden, sondern auch gesundheitliche Risiken für Menschen darstellen – besonders in geschlossenen Räumen.
Auch lesen: Weiße Flecken auf der Blumenerde: Wenn du das siehst, solltest du handeln
Auch bei einem früheren Schädlingsbefall ist Vorsicht geboten. Selbst wenn keine Schädlinge mehr sichtbar sind, könnten sich noch Eier oder Larven in der Erde befinden. Diese können später wieder aktiv werden und neue Pflanzen gefährden.
Unser Tipp: Im Zweifel lieber entsorgen als riskieren! Für gesunde Pflanzen lohnt es sich, auf frische, qualitativ hochwertige Erde zu setzen.
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