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Saunabesuch mit Kind: Tolles Erlebnis oder große Gefahr?

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Gesund oder schädlich: Dürfen Kinder in die Sauna?

Wenn die Temperaturen draußen sinken, ist die Sauna etwas Feines. Aber ist das Vergnügen eigentlich auch etwas für den Nachwuchs?

Darf man Kinder in die Sauna mitnehmen? Oder ist das sogar schädlich? Wir verraten, was es zu beachten gibt und geben praktische Tipps.

Inhaltsverzeichnis

Ein Saunagang ist insbesondere im Winter eine echte Wohltat. Die Hitze wärmt einen so richtig durch und hilft gleichzeitig beim Entspannen. Wenn man die Sauna dann wieder verlässt, fühlt man sich wie neugeboren.

Aber wie sieht es eigentlich beim Nachwuchs aus: Darf man ihn einfach in die Sauna mitnehmen? Und ist des gesundheitlich unbedenklich? Wir verraten euch, worauf ihr achten müsst.

Darf man Kinder in die Sauna mitnehmen?

Ja, Kinder dürfen mit in die Sauna. In Finnland, wo die Saunakultur nicht nur gelebt, sondern auch geliebt wird, ist es tatsächlich gar nicht unüblich, dass die ganze Familie, mitsamt Nachwuchs, in die Sauna geht!

Dabei ist jedoch wichtig, dass die Eltern Rücksicht auf das Alter und die Vorlieben ihrer Kinder nehmen.

Ab welchem Alter ist die Sauna okay?

Es gibt in Deutschland offiziell keine festen Altersbeschränkungen, ab wann der Nachwuchs mit ins Dampfbad darf. Oftmals gibt es aber besondere Regeln der Saunabetreiber, an die sich Eltern mit ihren Kindern halten sollten – etwa ein Mindestalter.

Eine solche Regelung macht Sinn, denn die Kleinen können beispielsweise den Harndrang erst ab einem gewissen Alter kontrollieren. Euer Kind sollte also „sauber“ sein, bevor ihr erwägt ins Dampfbad zu gehen. Schließlich möchte niemand einen Toiletten-Unfall in der Saunalandschaft erleben.

Außerdem überhitzen Kinder deutlich schneller als Erwachsene. Deshalb kann die Hitze der Sauna die Kleinsten überfordern. Ältere Kinder können damit meist besser umgehen.

Ist es gesund, Kinder in die Sauna mitzunehmen?

Saunagänge sind nicht nur wegen ihrer wohligen Wärme beliebt. Sie sollen auch die Gesundheit unterstützen. Saunagänge unterstützen etwa die Abwehrkräfte, helfen bei Hautkrankheiten und können sogar die Lebenserwartung erhöhen!

Regelmäßige Saunagänge können laut des Versicherers Allianz auch der Gesundheit eures Kindes sehr guttun:

  • Der Nachwuchs ist weniger anfällig für Erkältungen, da die Hitze die Immunabwehr anregt.
  • Der Körper stellt sich besser auf Temperaturwechsel ein.
  • Die Wärme löst Verspannungen.
  • Die Atemwegsschleimhäute werden besser durchblutet. So trocknen sie beispielsweise im Winter langsamer aus und sind damit resistenter gegen Krankheitserreger.

Dampfbad und Sauna sind übrigens nicht das Gleiche. Das Dampfbad ist feuchter, die Sauna dafür aber wärmer. Die Entscheidung zwischen den beiden Optionen ist natürlich Geschmackssache.

Vor der Sauna: Darauf solltet ihr achten

Wie bei fast jeder neuen Erfahrung, kann es auch beim Saunagang mit Kindern nicht schaden, einige Vorkehrungsmaßnahmen zu treffen.

  • Euer Kind sollte gesund sein. Fieber, Infekte oder auch Durchfall und Erbrechen belasten den Kinderkörper ohnehin schon. Dies solltet ihr nicht durch die Sauna verstärken.
  • Auch gesunde Kinder können von der Sauna überfordert sein. Euer Kind sollte genug getrunken haben und sich wohlfühlen.
  • Sprecht mit eurem Kind darüber, was in der Sauna passieren wird, damit euer Sprössling keine Angst bekommt.

Sicher ist sicher: Bevor ihr das erste Mal mit euren Kindern in die Sauna geht, solltet ihr mit eurem Kinderarzt oder der Kinderärztin sprechen. Diese*r kann bei möglichen Risiken aufgrund der Krankengeschichte von einem Besuch abraten.

Während des Saunagangs: Risiken vermeiden

Kinder in die Sauna mitzunehmen, ist in der Regel kein Problem. Dennoch solltet ihr den Saunabesuch so kindgerecht und risikoarm wie möglich gestalten. Und am wichtigsten: Verlasst sofort die Sauna, wenn sich euer Kind unwohl fühlt!

Die Allianz und das Thermenportal empfehlen Folgendes:

  • Habt eure Kinder immer im Blick. Pro Kind unter 7 Jahren sollte ein Erwachsener eingeplant werden.
  • Auch ältere Kinder sollten nicht unbeaufsichtigt sein.
  • Kinder ohne Saunaerfahrung sollten sich nur etwa drei Minuten in der Hitze aufhalten.
  • Eure Kinder sollten möglichst ruhig sitzen. Bewegen sie sich in der Sauna viel, können sie überhitzen.
  • Lasst euren Nachwuchs nicht auf der obersten Bank sitzen.
  • Aufgüsse mit Eukalyptus-, Pfefferminz- oder Teebaumöl können die Schleimhäute eures Kindes reizen. Vermeidet diese Saunas deshalb.
  • Achtet darauf, dass euer Kind genug trinkt.
  • Wählt eine Sauna, deren Temperatur 60 Grad nicht übersteigt.

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Kind in Bademantel
Auch ein Vergnügen für Kinder! Credit: GettyImages

Nach der Sauna: Den Nachwuchs abkühlen

Da Kinderkörper anfälliger für extreme Temperaturen sind, solltet ihr auch nach dem Saunagang Vorsicht walten lassen.

  • Kühlt euren Nachwuchs vorsichtig ab. Geht etwa an die frische Luft oder spült den Körper mit lauwarmem Wasser (ca. 25 °C) ab.
  • Ältere Kinder vertragen auch kühleres Wasser.
  • Das eiskalte Tauchbecken ist Tabu! Das plötzliche kalte Wasser belastet den Kreislauf zu sehr.
  • Legt nach eurem letzten Saunagang – bitte maximal zwei Runden – eine Ruhepause ein.

Mehr Lesestoff: Entspannung pur – Die 7 schönsten Thermen in Deutschland

Tipps für den Saunagang mit Kindern

Ein Saunagang soll vor allem eines: Entspannen. Das kann mit Kindern natürlich zur Herausforderung werden, wenn die Kleinen vor Energie übersprudeln.

So wird euer Saunagang zu einer schönen Erfahrung für euch und eure Kinder:

  • Besucht eine Kindersauna. Kindersaunas haben oftmals Spielmöglichkeiten, mit denen sich euer Kind beschäftigen kann.
  • In der Sauna könnt ihr euer Kind mit Spielen unterhalten. Gedächtnisspiele eignen sich beispielsweise gut.
  • In der Ruhepause sind auch Kartenspiele ideal, damit die Kinder ruhig bleiben.

Und zum Abschluss: Seid nicht enttäuscht, wenn euer Kind kein großer Sauna-Fan ist. Es ist eine ungewohnte Umgebung und die Hitze ist nicht jedermanns Sache. Probiert es doch in ein paar Monaten einfach nochmal.

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