Inhaltsverzeichnis
- Kaffeesatz als Allheilmittel
- Diesen Pflanzen tut Kaffeesatz zur Düngung besonders gut:
- Natürlicher Dünger: Deshalb ist Bio Trumpf
- Welche natürliche Düngung kommt sonst infrage?
- Was hat der Mülleimer mit natürlichem Dünger zu tun?
- Eierschalen als Dünger
- Dünger aus Bananen?
- Brennnesseln als Dünger verwenden
Pflanzen wollen mehr als Licht, Luft und etwas Wasser: Für ihre Entwicklung brauchen sie ebenso wie wir Menschen Nährstoffe. Diese nehmen sie überwiegend über die Wurzeln aus dem Boden auf. Doch was, wenn der zu wenig der lebensnotwendigen Mineralstoffe enthält?
Das ist bei den meisten heimischen Bodenarten der Fall und gilt erst recht für Topfpflanzen. Mineralarme Böden erkennt ihr am Zustand eurer Blütenpracht – die bleibt nämlich aus. Trockene, eingerollte Blätter, fahle Blüten, gelb-bräunlich bis violett verfärbte Triebe, geringes Wachstum – all das sind eindeutige Zeichen, dass eure Pflanzen Dünger brauchen.
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Kaffeesatz als Dünger: Die tollsten Tipps für deine Pflanzen
Mit Dünger spendiert ihr der Pflanze einen Vitamin- und Mineralstoffcocktail frei Haus. Der besteht in der Regel aus einem Mix aus lebenswichtigsten Substanzen. Zum Beispiel aus Stickstoff, der das Wachstum von Stängeln und Blättern anregt, und Phosphor für eine feste Verwurzelung und kräftige Blüten. Ebenso wichtig sind Kalium für ein starkes Wachstum, Kalzium und Eisen.
Den Effekt von regelmäßigem Düngen bemerkt ihr schnell: Eure Pflanzen präsentieren sich in einem satten Grün und strahlenden Blütenfarben. Übrigens: Der optimale Zeitraum zum Düngen ist zwischen März und Juli, also genau dann, wenn Grün und Bunt zum Leben erwachen und erblühen und die Wachstumsphase der Pflanze beginnt. Das gilt für Gartenpflanzen und auch für die meisten Zimmerpflanzen.
Beim Düngen ist allerdings so manches zu beachten:
-> Regel Nummer eins lautet: Weniger ist mehr. Eine Überdosierung kann die Pflanze nicht vertragen, im schlimmsten Fall geht sie ein.
-> Regel Nummer zwei schont die Umwelt sowie eure und die Gesundheit der Pflanzen: Verzichtet auf chemische Düngemittel.
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Doch welches Hausmittel könnt ihr am besten zum Düngen benutzen?
Kaffeesatz als Allheilmittel
Gebrauchtes Kaffeepulver mögen eure Pflanzen besonders gerne. Bevor ihr also den Kaffeesatz auf den Kompost schmeißt, solltet ihr das Allheilmittel lieber recyclen und als Dünger verwenden. Denn Kaffee eignet sich dafür perfekt. Im Trester von Filterkaffee oder in den Pellets aus dem Vollautomaten stecken reichlich Mineralstoffe: Phosphor, Stickstoff, Kalium und viele weitere Wohltat-Substanzen für Pflanzen.
So kommt der natürliche Dünger zum Einsatz: Mischt den Kaffeesatz unter die Blumenerde. Lockert sie dafür mit einer Harke oder, falls nicht vorhanden, einer Gabel auf und fügt den Trester dazu.
„Für Zimmerpflanzen kann mit Wasser verdünnter, kalter Kaffee genutzt werden“, raten die Experten von ‚Mein schöner Garten‘. Das ausrangierte Kaffeemehl könnt ihr also verwenden und in flüssigen Dünger verwandeln. Mischt ihn dafür in einer Gießkanne mit Wasser und verwendet ihn wie handelsüblichen Flüssigdünger und gießt das Wasser etwa alle 14 Tage in den Boden.
Wichtig: Bevor ihr den Kaffeesatz mit Erde mischt, solltet ihr den Kaffeesatz vorher gründlich trocknen lassen. Ansonsten kann es zu Schimmelbildung kommen.
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Diesen Pflanzen tut Kaffeesatz zur Düngung besonders gut:
Den niedrigen pH-Wert von Kaffeesatz mögen besonders Pflanzen, die einen sauren Boden benötigen. Dazu gehören beispielsweise:
- Kamelien
- Hortensien
- Geranien
- Rhododendron
- Rosen
Auch für Nutzpflanzen, wie Heidelbeeren oder Erdbeeren und Gemüse, wie Tomaten, Gurken, Zucchini, kann man prima Kaffee als Dünger verwenden. Allerdings solltet ihr aufpassen, dass ihr keine Setzlinge dem Koffein aussetzt. Diese vertragen Kaffeepulver nämlich noch nicht so gut.
Ansonsten ist Koffein zudem eine super Möglichkeit, um Schnecken von euren Pflanzen fernzuhalten. Wenn ihr also regelmäßig eure Pflanzen mit Kaffeesatz düngt, wirkt dies wie ein Abwehrmittel gegen die ungebetenen Gäste und können somit ferngehalten werden.
Natürlicher Dünger: Deshalb ist Bio Trumpf
Chemische Düngemittel gelangen über die Erde von Beeten und Wiesen ins Grundwasser und von dort aus in den Lebensmittelkreislauf – das möchte wirklich niemand, weshalb ihr chemischen Dünger lieber nicht kaufen solltet. In den synthetischen Mischungen befinden sich außer den erwünschten Substanzen wie Phosphor und Kalium zum Teil hohe Mengen Schwermetalle: Blei, Kadmium, Nickel, Quecksilber, Arsen und/ oder Uran in mehr oder weniger starker Konzentration. Und die können die Gesundheit von Mensch und Umwelt gefährden.
Natürliche Varianten verzichten nicht nur auf diese potenziell gefährlichen Stoffe. Sie schonen darüber hinaus wertvolle Ressourcen. Bei der Produktion von Kunstdünger werden große Mengen klimaschädliches CO₂ freigesetzt, wertvolles Wasser und andere Rohstoffe benötigt. All das könnt ihr euch sparen, wenn ihr auf natürliche Dünger setzt.
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Welche natürliche Düngung kommt sonst infrage?
Abgesehen von Kaffeesatz könnt ihr auch mit diesen natürlichen Hausmitteln euren Zimmerpflanzen, dem Balkon oder eurem Garten etwas Gutes tun.

Was hat der Mülleimer mit natürlichem Dünger zu tun?
Natürlicher Dünger spart Ressourcen ein, kostet praktisch nichts und trägt sogar dazu bei, weniger Müll zu produzieren. Wie das? Ganz einfach: So manche Abfallprodukte sind für eure Pflanzen eine wahre Wohltat. Bevor ihr sie in den Mülleimer werft oder sie in der Biotonne landen, haltet einen Moment inne und recycelt sie doch besser für Ficus, Gerbera und Co. Diese folgenden Produkte sollten also nicht weggeschmissen, sondern für euren Dünger benutzt werden, da Pflanzen diesen Dünger besonders gut vertragen:
Eierschalen als Dünger
Ein Produkt aus der Kategorie „ist das Dünger oder kann das weg“ sind Eierschalen. Sie bestehen zu rund 90 Prozent aus Kalk – ein unbezahlbarer Wirkstoff für ein gesundes Wachstum. Er ermöglicht die Aufnahme von allen weiteren Nährstoffen überhaupt erst. Als Bonus lockert Kalk die Erde auf und vereinfacht so die Aufnahme von Mineralstoffen. Darüber hinaus enthalten Eierschalen Kupfer, Eisen, Phosphor und weitere Wundermittel für euren grünen Daumen. Zerkleinert die Schalen in einem Mörser und gebt sie in das Gießwasser. So werden eure Pflanzen am besten gedüngt.
Vor allem Gartenpflanzen, wie Obstbäume, Rosen und Gemüse wie Sellerie und Zwiebeln mögen den Eierschalenstaub im Gießwasser.
Achtung Kaffeesatz und Eierschalen nicht zusammen verwenden, denn Phosphor aus Kaffee und Calciumcarbonat aus Eierschalen ergeben eine stinkende Mischung.
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Dünger aus Bananen?
Bananen sind wahre Nährstoffbomben – und die gesunden Zutaten wie Kalium, Phosphor und Kalzium stecken auch in der Schale. Bananenschalen sind daher perfekte natürliche Dünger. Wichtig: Setzt hier unbedingt auf Bio. So seid ihr auf der sicheren Seite, dass keine unerwünschten Chemikalien in den Dünger geraten. So wird aus der Schale ein Pflanzenschmeichler:
- Gebt drei Bananenschalen in einen Krug oder eine große Schale und füllt sie mit Wasser auf.
- Verschließt sie fest und lasst sie drei Tage ruhen.
- Verwendet die Flüssigkeit anschließend zum Gießen.
Brennnesseln als Dünger verwenden
Noch ein Clou für den perfekten Wuchs wartet am Wegesrand oder im eigenen Garten auf euch: Brennnesseln. Das angebliche Unkraut ist nicht nur ein effektiver Dünger, es vertreibt auch Blattläuse. Diese Zutaten braucht ihr für das Zaubermittel für frisches Grün:
- einen großen Behälter plus Abdeckung mit 12 bis 15 Liter Kapazität
- einen Ort, an dem die Mischung circa drei Wochen ungestört ziehen kann
- ein Kilogramm Brennnesseln
- etwas Urgesteinsmehl (als Geruchsbinder)
- 10 Liter Wasser
Mischt die Brennnesseln im Behälter mit dem Wasser und deckt die Mischung so ab, dass weiterhin Luft hineingelangen kann. Lasst sie nun etwa drei Wochen gären, bis eine sogenannte Brennnesseljauche entstanden ist. Der Dünger ist fertig, wenn kein Schaum mehr zu sehen ist. Achtung: Der Geruch ist nicht zu unterschätzen, verbreitet sich jedoch nur beim Umrühren. Vermeidet ihr das, habt ihr den perfekten natürlichen Dünger. Auch ein wenig Urgesteinsmehl kann den Geruch reduzieren. Mischt ihn im Verhältnis 1:10 mit Wasser und gebt ihn alle 14 Tage ins Gießwasser.
Brennnesseln eignen sich im Gegensatz zu Kaffee, Eierschalen und Bananenschalen allerdings nicht zum Düngen von Zimmerpflanzen, da der Geruch sehr intensiv und unangenehm werden kann. Bleibt deswegen bei den drei anderen Hausmitteln, um eure Zimmerpflanzen und auch euch glücklich zu machen.
Wir hoffen euch durch diese Tipps & Tricks eurer Hobbygärtnerei ein Upgrade verschafft zu haben. Eure Pflanzen werden es lieben!