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Gefahr im Garten: Dieser unscheinbare Käfer gehört zu den giftigsten Tieren Deutschlands

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Im Video: So erkennst du den Ölkäfer

Das Gift des Ölkäfers ist potentiell tödlich. Wie du das Insekt erkennst und wie du handeln solltest, wenn du ihn im Garten hast, liest du hier.

Am vergangenen Wochenende war ich mit meiner Familie bei meiner Mutter zu Besuch. Mein Elternhaus liegt in einem kleinen Dorf in Rheinland-Pflanz, direkt am Wald.

Als wir abends nach dem Restaurantbesuch nach Hause kamen und die Haustür aufschließen wollten, traf mich der Schlag. An der Hauswand neben der Tür saß ein großer dunkler Käfer. Im Lichtschein der Lampe leuchtete sein Panzer bläulich-schwarz.

Mein dreijähriger Sohn wollte ihn sich gerade näher anschauen, da erinnerte ich mich an einen Artikel, den ich kürzlich gelesen hatte. Ich rief: „Stopp, nicht anfassen!“.

Bei dem Käfer handelte es sich um einen Ölkäfer. Warum auch du auf Abstand gehen solltest, wenn du ihn in deinem Garten siehst, liest du hier.

Wie erkenne ich einen Ölkäfer?

Er sieht unscheinbar aus, doch ist eines der giftigsten Tiere Deutschlands: Der Ölkäfer, auch Maiwurm oder Pflasterkäfer genannt, ist rund 3,5 cm lang, schwarz und schimmert im Licht bläulich.

Du erkennst den Ölkäfer auch an seinen kurzen Flügeln, die den dominanten, in Segmente geteilten Hinterleib kaum bedecken. Die Fühler erinnern an eine Perlenkette und sind bei den Männchen in der Mitte abgeknickt.

Der giftige Käfer kann nicht fliegen und krabbelt nur langsam. Doch er ist nicht zu unterschätzen, denn er gibt bei Gefahr eine extrem giftige Substanz ab.

Ölkäfer auf der Erde mit Gras
Den schwarz-blauen Ölkäfer erkennst du an seiner Farbe, seinen sehr kurzen Flügeln und dem dominanten Hinterteil. Credit: Adobe Stock

Wie gefährlich ist der Ölkäfer?

Das Gift des Ölkäfers ist so toxisch, dass es im Antiken Griechenland sogar für Hinrichtungen eingesetzt wurde. Trifft die giftige Substanz, die die Käfer bei Gefahr absondern, auf die Haut, können Quaddeln, Blasen oder Entzündungen auftreten. Es ist sogar möglich, dass Teile der Haut absterben.

Noch gefährlicher ist es, wenn das Gift verschluckt wird. Dann kann es unter anderem zu Erbrechen, Durchfall und/oder starken Schmerzen kommen. Eine Vergiftung mit Cantharidin, so heißt der Giftstoff des Ölkäfers, kann sogar zu akutem Nierenversagen und dem Tod führen.

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Was mache ich, wenn ich einen Ölkäfer im Garten sehe?

Ölkäfer sieht man zu dieser Jahreszeit häufiger. Erst einmal heißt es: Abstand nehmen und Ruhe bewahren. Hält man sich von den Käfern fern, geht von ihnen auch keine Gefahr aus.

Hast du Kinder, solltest du ihnen den Käfer zeigen und ihnen genau erklären, dass man ihn nicht anfassen darf.

Im Zweifelsfall kannst du den Käfer mit einem Kescher vorsichtig einfangen und von deinem Grundstück entfernen. Zur Sicherheit kannst du dabei Gummihandschuhe tragen.

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Ölkäfer nicht töten

Töten solltest du Ölkäfer auf keinen Fall. Nicht nur, dass sich das Gift stärker ausbreiten kann, wenn du den Käfer zerquetschst. Der Schwarzblaue Ölkäfer ist in seinem Bestand auch gefährdet und steht auf der Roten Liste. Verletzt oder tötet man gelistete Tiere, können bis zu 50.000 Euro Bußgeld drohen.

Wir haben den Käfer übrigens in Ruhe gelassen und sind schnell ins Haus gegangen. Am nächsten Morgen war er von der Hauswand verschwunden.

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