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Schmetterlingsflieder-Verbot: Warum Natur-Gärtner Buddleja hassen

Schmetterlingsstrauch mit lila Blüten vor blauem Himmel. Auf den Blüten befinden sich drei Schmetterlinge.
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3 Fehler, die deinen Garten umweltfeindlich machen

Schmetterlingsflieder, auch Sommerflieder, Schmetterlingsstrauch oder lateinisch Buddleja genannt, gehört zu den am häufigsten verkauften Ziersträuchern in Deutschland. Seine üppige Blütenpracht zieht unzählige Insekten an und ist ein optisches Highlight. Doch Garten-Expert*innen wollen die Pflanze verbieten lassen. Wir erklären, warum.

Ich bin seit rund zwei Jahren stolze Gartenbesitzerin und noch immer habe ich ein paar triste Ecken im Garten.

Auf meiner Pflanzen-Einkaufsliste fürs Gartencenter steht der Schmetterlingsflieder, auch Sommerflieder genannt, ganz weit oben. Mit ihm möchte ich mehr Insekten wie Bienen, Schwärmer und Schmetterlinge in den Garten locken. Außerdem gilt der hübsche Blütenstrauch als pflegeleicht und schnell wachsend. Perfekt für meinen Hang, der zum Nachbarsgrundstück führt.

Stolz erzählte ich meinem Kollegen Mattias Nemeth von Landidee.de von meinen Plänen. Er ist Experte für insektenfreundliche Gärten und hat mit seinem eigenen Natur-Garten schon Preise eingeheimst.

Seine Reaktion: „Du weißt schon, dass Schmetterlingsflieder eine invasive Art ist?“ Inva… was?

Wird Schmetterlingsflieder auch in Deutschland bald verboten?

Kurze Erklärung: Eine invasive Pflanzenart ist eine Art, die außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebiets eingeführt wurde und sich aggressiv ausbreitet.

Und das geschieht leider oft auf Kosten der heimischen Artenvielfalt und Ökosysteme. Invasive Pflanzen vermehren sich meist schnell und verdrängen nicht selten Pflanzen, die hier zuhause sind.

Ein solcher „Eindringling“ ist leider auch der beliebte Schmetterlingsstrauch. Er stammt ursprünglich aus dem Hochland des südwestlichen China und Tibet. Allerdings fühlt er sich in unseren Gefilden so wohl, dass er sich rasant und fast unaufhaltsam ausbreitet.

Was Hobby-Gärtner*innen erfreut, ruft Naturschützer*innen auf den Plan. So ist der Schmetterlingsstrauch in der Schweiz sogar auf der Liste der verbotenen Pflanzenarten und darf dort zukünftig nicht mehr verkauft werden. 

In Deutschland ist ein solches Verbot derzeit noch nicht geplant, doch die Kritik am Zierstrauch und dessen Auswirkungen wird nicht leiser.

Lesetipp: Statt Schmetterlingsstrauch: Diese Stauden sind besser für Schmetterlinge als Buddleja

Ist Schmetterlingsflieder überhaupt gut für Insekten?

Ja, Schmetterlingsflieder lockt Schmetterlinge und andere Insekten an. Doch das heißt nicht, dass er auch automatisch insektenfreundlich ist.

Wegen seines Nektars ist er zwar eine ergiebige Futterquelle für die Fluginsekten, doch die Tiere scheuen die Pflanze, wenn es darum geht, ihre Eier darauf abzulegen. Und das ist ein wichtiger Aspekt, wenn es um die Insektenfreundlichkeit einer Pflanze geht.

Schmetterlingsflieder mit Schmetterling darauf
Schmetterlingsflieder ist unter Hobby-Gärtnern beliebt, doch Naturschützer sind keine Fans des Strauchs. Credit: Adobe Stock

Auf den Blättern des Schmetterlingsflieders finden sich kaum Larven oder Raupen. Da die wiederum anderen Insekten und Vögeln als Nahrung dienen, ist der Schmetterlingsstrauch, was seine Insekten- und Vogelfreundlichkeit angeht, eher eine Mogelpackung. 

Experten-Tipp für Buddleja-Fans

Trotz seiner negativen Eigenschaften gehört der Schmetterlingsflieder zu den Bestsellern unter den Ziersträuchern und bevölkert zu tausendfach deutsche Gärten. Er ist einfach wunderschön, wächst schnell und ist noch dazu pflegeleicht.

Wenn auch deinen Garten die lila-, weiß- oder purpurblühenden Büsche zieren bzw. zieren sollen, dann hat Gartenexperte Mattias Nemeth zum Schluss noch einen tollen Tipp für dich: „Pflanze unter dem Schmetterlingsflieder Brennnessel-Arten, Wiesenschaumkraut und Knoblauchrauke. Hier können Schmetterlinge dann ihre Eier ablegen.“

So kannst du dafür sorgen, dass es sich mehr nützliche Insekten in deinem Garten bequem machen.

Übrigens: Eine echte Sünde, wenn es um die Artenvielfalt im Garten geht, ist eine Hecke aus Kirschlorbeer. Mit der können die so nützlichen und wichtigen Insekten einfach gar nichts anfangen, da alle Pflanzenteile giftig sind.

Zum Glück gibt es tolle Alternativen zur Lorbeerhecke. Hier zeigen wir euch, welche Sträucher für den Sichtschutz insektenfreundlich sind.

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