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Hilfe! Warum werde ich nicht schwanger?

Warum werde ich nicht schwanger?
Warum werde ich nicht schwanger? Credit: Getty Images

Es gibt viele Gründe für das Ausbleiben einer Schwangerschaft, wir verraten euch welche Ursachen den Kinderwunsch verzögern können.

Inhaltsverzeichnis

Monat für Monat das große Bangen. Und Monat für Monat folgt die bittere Enttäuschung, wenn sie doch wieder einsetzt: die Periode. Viele Frauen wünschen sich nichts sehnlicher, als endlich schwanger zu werden. Doch es will und will einfach nicht klappen.

Im Video: Hilft ein Ovulationstest dabei, schwanger zu werden?

Hilfe! Warum werde ich nicht schwanger?

Ab wann muss man sich Sorgen machen, dass etwas nicht stimmt? Dr. med. Achim von Stutterheim, Fruchtbarkeitsexperte aus Bremen, sagt: „Wer weiß, wann er seinen Eisprung hat und trotz Sex an diesen Tagen nicht schwanger wird, der sollte nach etwa einem Jahr mal den Arzt aufsuchen. Etwa bei der Hälfte aller Paare liegt ein gesundheitliches Problem vor.“

Welche Ursachen hindern mich daran, schwanger zu werden?

Oft sind es ganz harmlose Gründe, warum es mit dem Baby nicht klappen will. Zu viel Stress oder hormonelle Schwankungen. Manchmal stecken aber auch ernstere gesundheitliche Probleme dahinter – beim Mann oder bei der Frau.

Ganz wichtig vorweg: Verliert nicht den Mut! Dr. med Achim von Stutterheim: „Die meisten Probleme lassen sich gut behandeln, sodass der Kinderwunsch früher oder später erfüllt wird.“

Das Gewicht spielt eine Rolle

Normalgewicht ist die beste Ausgangsbasis, um schnell schwanger zu werden. „Sowohl Über- als auch Untergewicht können das Schwangerwerden erschweren“, so Dr. med. Achim von Stutterheim. Grund sind Zyklusstörungen bei der Frau.

Übergewicht kann auch die Zeugungsfähigkeit von Männern einschränken. Die Anzahl der Spermien kann reduziert sein.

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Finger weg von Zigaretten

Nikotin ist ziemlich schlecht für den Körper. Auch wenn man schwanger werden möchte. Dr. med. Achim von Stutterheim: „Sechs von zehn unfruchtbaren Frauen sind Raucherinnen. Schuld ist das Nikotin, das die Durchblutung einschränkt und dadurch die Einnistung der Eizelle in der Gebärmutter erschwert. Außerdem steigt das Risiko für genetische Veränderungen und das Risiko einer Fehlgeburt.“

Neben der eingeschränkten Durchblutung schädigt Nikotin auch Eizellen bei der Frau und Spermien beim Mann.

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Hormonelle Störungen

„Schon kleine Abweichungen vom Hormonspiegel können dazu führen, dass die Fruchtbarkeit der Frau eingeschränkt ist“, so Dr. med. Achim von Stutterheim. Weit verbreitet ist die Gelbkörperschwäche. Hier produzieren die Eibläschen nur unzureichend das Gelbkörperhormon. Dadurch wird die zweite Hälfte des Zyklus verkürzt. Produziert die Frau zu viele männliche Geschlechtshormone, ist das ebenfalls nicht förderlich für die Fruchtbarkeit (PCOS). Auch eine leichte Schilddrüsenunterfunktion kann Schuld daran sein, wenn man nur schwer schwanger wird.

Verschiebungen im Hormonhaushalt können mithilfe einer Blutuntersuchung abgeklärt werden. Gegebenenfalls muss dieser mit Medikamenten wieder in Balance gebracht werden.

Zu viel Stress

Zu viel Stress ist schlecht für den Körper. Wir schlafen schlecht, ernähren uns meist nicht ausgewogen und oft wird der Stoffwechsel durch jede Menge Stresshormone in Aufruhr gebracht. Sei es zu viel Stress bei der Arbeit, im Privatleben oder der hohe Druck, den man sich wegen des Babys auferlegt: Stress kann das Schwangerwerden erschweren.

„Stress kann den Prolaktinspiegel im Blut erhöhen. Bei Frauen führt das zu Zyklusstörungen“, so Dr. med. Achim von Stutterheim.

Als Hobby ist Sport gut

Hobbysportler müssen sich normalerweise keine Sorgen machen (außer ihr greift zu unerlaubten Mittelchen). Regelmäßige Bewegung schadet der Fruchtbarkeit nicht. Im Gegenteil. Durch die Bewegung hat man das Gewicht im Griff und der Stoffwechsel wird angekurbelt. Anders sieht es bei Leistungssportlern aus.

„Bei Leistungssportlern kann der Hormonspiegel gestört sein. Bei Frauen zeigt sich das im Ausbleiben des Eisprungs, bei Männern kann die Spermienqualität verschlechtert werden“, so der Fruchtbarkeits-Experte.

Gesundheitliche Störungen bei der Frau

Neben den meist harmlosen körperlichen Problemen gibt es ein paar organische Störungen, die das Schwangerwerden erschweren oder sogar ganz verhindern.

  • Geschädigte Eileiter: Geschädigte Eileiter sind der häufigste Grund dafür, warum es mit der Schwangerschaft nicht klappen will. Eileiter können verklebt, zu eng oder sogar unterbrochen sein. All das führt dazu, dass die Spermien gar nicht erst zum Ei gelangen.

  • Vernarbter Gebärmutterhals: Der Gebärmutterhals kann aufgrund einer Entzündung vernarben. Ist dies der Fall, hindert das die Spermien auf dem Weg zum Eileiter.

  • Myome: Bei dem Begriff Myom denken die meisten an Krebs. Es handelt sich dabei zwar um Tumore, diese sind in der Regel aber gutartig. Liegen sie ungünstig, können sie ein Schwangerwerden verhindern.

  • Endometriose: Myome oder einen geschädigten Eileiter spürt man eher selten. Die Endometriose dagegen ist eine recht schmerzhafte Wucherung der Gebärmutterschleimhaut, die mit Krämpfen einhergeht. Sie kann unter anderem zu einer Schädigung der Eileiter führen.

Jetzt anhören: Mit uns spricht Anna Wilken über ihre Erfahrungen mit Endometriose und die damit verbundenen Schmerzen und Sorgen. Was muss sich in Zukunft auch unbedingt ändern?

Gesundheitliche Störungen beim Mann

Natürlich gibt es auch ein paar organische Ursachen beim Mann, die dazu führen, dass die Frau einfach nicht schwanger wird. Neben einer verminderten Spermienproduktion können das blockierte Samenleiter sein, die verhindern, dass die Spermien beim Samenerguss aus dem Leiter herauskommen.

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Oft sind auch Probleme bei der Spermienreifung die Ursache. Die Gründe dafür können vielfältig sein, zum Beispiel Krampfadern am Hoden, eine Mumpsinfektion in der Kindheit oder genetisch bedingte Ursachen.

Viele Ursachen können durch einen Besuch beim Urologen behoben werden.

Quellen und Informationen:


Wichtiger Hinweis:

Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren.