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Ohren auf! Das ist den meisten Frauen beim Sex wirklich wichtig

Frau hält sich zwei Orangenscheiben vor die Augen
Natürlich will nicht jede Frau das Gleiche im Bett. Aber ein paar grundsätzliche Dinge kann man dazu durchaus sagen. Credit: Getty Images

Worauf Frauen beim Sex stehen, ist eigentlich kein Geheimnis. Dennoch gibt es immer wieder dieses klischeehafte Denken, wenn es um die Lust der Frau geht. Deshalb hier noch mal Schwarz auf Weiß, was Frauen wirklich wichtig ist.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste zuerst: ‚Gut gemeint‘ ist nicht immer ‚gut‘ – oft sogar das Gegenteil. Statt also eine wie auch immer geartete Sex-Performance abzuspulen, sollte man sich lieber auf sein Gegenüber einstellen und überlegen: Wie haben wir gemeinsam eine gute Zeit?

Heißt in diesem Fall: Macht euch schlau über Frauen und ihre Sexualität. Vergesst irgendwelche Filmchen und utopischen Vorstellungen. Informiert euch lieber über den weiblichen Körper, über weibliche Lust und die weibliche Art, Sex aufregend zu finden. Denn hier ist leider immer noch viel zu oft Aufklärungsbedarf.

Das bedeutet aber nicht, dass ihr euch jetzt einen Lageplan unseres Körpers mit allen wissenschaftlich belegten erogenen Zonen erstellt, um diese dann eine nach der anderen zu bearbeiten. Das ist so wie mit Rosenblätterherzen und zu Schwänen gefalteten Handtüchern auf dem Bett: Das kann funktionieren – muss es aber nicht. Oft ist es eben auch komplett daneben.

Kein Tabu mehr: SO macht euch die Selbstbefriedigung noch mehr Spaß!

Auch Frauen genießen es, ihre Lust alleine auszuleben. Aber auch bei diesem Thema ist Abwechslung immer eine Gute Sache.

Natürlich tickt jede Frau anders. Ist bei anderen Geschlechtern ja auch der Fall. Dennoch kann man doch einiges darüber sagen, was bei den meisten Frauen ein Fail ist und was ankommt.

Nehmen wir z.B. das Vorspiel. Denkt nicht, dass ihr Frauen jedes Mal ein stundenlanges Vorspiel präsentieren müsst, nur weil jede Männerzeitschrift behauptet, dass bei Frauen ohne Vorspiel nichts läuft. Nein! Falsch! Das sind Klischees und was davon auf welche Frau zutrifft, steht auf einem anderen Blatt. Oder wollt ihr etwa immer nur Rein-Raus und Blow-Job?

Deshalb hier noch mal für alle: Weniger ist manchmal mehr. Die Hauptsache ist, dass es euch Spaß macht, unsere Lust zu wecken, dass ihr uns begehrt und uns das zeigt. Der Rest geht dann fast wie von selbst. Apropos „fast“ …

Darauf stehen Frauen wirklich beim Sex:

Abwechslung ist ein Zauberwort

Die meisten Frauen lieben Abwechslung im Bett. Und Abwechslung heißt nicht, dass wir jedes Mal eine andere Stellung an einem anderen Ort durchturnen wollen, sondern dass wir Sex mal schnell und dreckig lieben, mal mit viel Zärtlichkeit und Vorspiel de luxe.

Das bitte nicht:
Nichts turnt mehr ab, als das Gefühl, dass der Andere ein Standardprogramm abspult, ohne auf uns und die Situation einzugehen. Ein bisschen knutschen, ein bisschen fummeln und dann sollte sie parat sein – so eher nicht.

Noch ein No-go: Uns aus dem Konzept bringen, indem ihr uns mittendrin fragt, ob wir das „fantastische Schaukelpferd“ oder den „blühenden Wacholder“ aus dem Kamasutra draufhaben, um die dann Schritt für Schritt mit uns nachzuturnen, als wäre es eine Geometrie-Aufgabe. Sex ist kopflos am besten. Einfach fallen lassen, nicht denken und diskutieren.

Das macht jede Stimmung kaputt. Und Stimmung – hier stimmt das Klischee ein wenig – brauchen wir. Abschalten. Mal Job, Alltagsstress und To dos vergessen. Hier muss man erstmal einen Haken hinter machen, bevor es schön schmutzig werden darf.

Sex ist kopflos am besten. Einfach fallen lassen, nicht denken und diskutieren.

Vertrauen an, Kopf aus

Stichwort Vertrauen: Beim Sex wollen wir uns fallen lassen, uns gehen lassen. Dafür müssen wir unserem Gegenüber aber auch vertrauen können, um uns gut und sicher zu fühlen. Der weibliche Orgasmus ist leider nicht mit Knopf bedienbar. Wenn wir den Kopf hingegen ausschalten können, und uns ganz der Erregung hingeben können, dann sieht es mit dem Höhepunkt direkt viel besser aus.

Zweites wichtiges Stichwort: Selbstbewusstsein. Und zwar auf beiden Seiten. Wir selbst müssen uns gut fühlen, aber auch der Gegenpart sollte entspannt sein. Nichts ist erregender als jemand, der sich in seinem Körper und mit der Situation komplett wohlfühlt und das auch zeigt. Schön: Kreativ sein und auch mal das Kommando übernehmen. Dazu ein bisschen ‚Dirty Talk‚. Kommt auch oft gut.

Das bitte nicht:
Menschen, die nur für ihr Ego Bestätigung suchen, indem sie einen auf Teufel komm raus zum Orgasmus bringen wollen, und sich wie blöd abrackern, ohne wirklich noch Notiz von uns zu nehmen – das ist wenig sexy. Und: ‚Dirty Talk‘ ist ‚dirty‘, weil er direkt ist und Sprachtabus bricht, nicht weil ihr uns „kleine dreckige Schlampe“ nennt.

Performance statt Größe

Hier noch einmal schriftlich für alle Männer, die sich damit immer noch plagen: Uns Frauen ist die Größe nicht wichtig und wir sind auch nicht traurig, wenn er ein, zwei Zentimeter unter der durchschnittlichen Größe misst.

Deswegen bitte merken, und auch wenn das für einige wenig tröstlich ist: Viel wichtiger als die Größe ist zum einen die Performance, sprich: Was ihr mit eurem besten Stück so anstellt.

Hingabe, ja, auch Stehvermögen, sorry, und Rhythmusgefühl machen jeden Zentimeter mehr als wett. Und Übergröße lässt uns weniger in Bewunderung ausbrechen als ihr meint. Wir denken dann eher: Autsch, wo soll der bitte hin?

Das bitte nicht:
Wenn ihr nicht hören wollt, dass wir uns unattraktiv fühlen, dann macht doch nicht das gleiche und zermartert euch wegen der Größe. Es ist nicht unbedingt sexy, wenn ihr beim Vorspiel ständig vor euch hinflucht und euch lautstark aufregt, dass er nicht direkt Gewehr bei Fuß steht. Atmen, entspannen, Ohm.

Ja, auch das: Das Vorspiel

Ja, das ist jetzt keine Riesen-Überraschung: Ein Vorspiel ist in der Tat auf der Wunschliste vieler Frauen – und nicht nur bei Frauen. Klar, beim Quickie darf es gerne wegfallen, aber grundsätzlich ist ein langsames, erotisches Warm-up extrem hot für alle Beteiligten.

Sich Zeit nehmen für die Lust und für einander. Knutschen, Streicheln und Stimulieren – das dehnt das Sexspiel aus und wir können die Erregung langsam spüren, steigern und damit spielen.

Was noch anmacht: Wenn alles nicht so bierernst abläuft. Das soll jetzt keine Aufforderung für blöde Witze sein, aber Humor und Gelassenheit war schon immer sexy.

Das bitte nicht:
Wir müssen mal mit einem Irrtum aufräumen: Schmusemusik, Kerzenschein, Rosenblätter auf dem Bett und Champagner mit Erdbeeren sind im Rosamunde Pilcher-Film vielleicht nett, aber das war es nicht, was wir mit ‚Vorspiel‘ meinten …

Auch wenn Lust im Kopf beginnt: Das alles ersetzt nicht die Stimulation der weiblichen erogenen Zonen. Nur weil man ein bisschen einen auf Romantik macht, bedeutet das nicht, dass man direkt mit der Penetration starten kann. Es sei denn, beide Seiten sind schon erregt und bereit.

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Einfach nur begehrt fühlen

Ganz, ganz wichtig: Nichts macht einen mehr an, als wenn uns jemand zeigt, dass er uns begehrt. Das Gefühl, für den anderen sexy zu sein, ist einfach unschlagbar gut. Deshalb dürft ihr gerne stürmisch und ungezügelt sein, uns dreckige Sachen ins Ohr stöhnen, dazu eine Prise Zärtlichkeit – fertig ist die perfekte Mischung für eine heiße Nacht. Wenn sich jemand fast nicht zurückhalten kann vor Lust, ist das mega hot.

Das bitte nicht:
Schön, wenn ihr uns eure Lust und euren Spaß deutlich zeigt und uns ins Ohr haucht, was ihr gerne mit uns anstellen wollt. Aber manchmal dürft ihr dann doch ein Blatt vor den Mund nehmen. Uns vom Sex mit unseren Vorgänger*innen vorschwärmen oder zu sagen: „Ich würde dich gerne im Wäschekeller vernaschen, das hat mit meiner Ex bzw. meinem Ex immer so viel Spaß gemacht.“ Braucht niemand.

Lesetipp: Sex mal (wo)anders: Die besten Orte für Outdoor-Sex

Knutschen, Sabbern, Küsse & mehr

Küsse sind das Salz in der Suppe beim Sex. Gerne über den ganzen Körper verteilt. Eine sehr empfindsame Stelle für heiße Küsse ist der Hals-Nacken-Bereich. Ansonsten ist der Fantasie und den Lippen keine Grenze gesetzt. Jede*r hat hier so seine bestimmten Zonen, die besonders empfindlich sind. Am besten fragen oder austesten.

Kleiner Tipp: Verdammt viele Menschen lieben es, wenn man beim Küssen den Kopf in beide Hände nehmt. Dabei kann man alles um sich herum ausblenden.

Das bitte nicht:
Wenn wir uns nicht danach fühlen, bitte keine Extrawünsche, z.B. Zungenspiele rund um den Anus. Und auch ein Cunnilingus oder Analsex mag großartig sein – wenn beide darauf Lust haben. Und falls das nicht der Fall ist: Bitte keine Diskussionen darüber. Einfach akzeptieren. Das gilt natürlich für beide Seiten.

Spiel, Spaß und Toys: Auch für 2

Frauen finden Sextoys beim Sex nicht wirklich unspannend. Warum immer nur alleine mit dem Vibrator rumturnen? Knapp die Hälfte würde das ein oder andere Toy gerne mal zu zweit ausprobieren. Wenn der*die Partner*in sich hierfür offen zeigt oder gerne auch schon Erfahrungen und Begeisterung parat hat, ist das sehr willkommen.

Wie wäre es mit einem Vibrator für euer Liebesspiel (hier direkt auf Amazon ansehen*), den ihr in unterschiedlichsten Weisen anwenden könnt? Oder direkt mit einer ganzen Lovebox für Paare mit Paar- und Fingervibrator, Massagekerze, Augenbinde und Gleitgel (hier direkt auf Amazon ansehen*)? Testet aus, was euch gefällt.

Bitte nicht:
Bitte nicht mit einem komplett eingerichteten Folterstudio, mit Peitschen, Marterpfahl und Knebel überraschen, wenn ihr hier nicht auf einer Wellenlänge liegt. Sexpraktiken am besten vorher absprechen, wie jeder es gerne mag und wie nicht.

Lesetipp: Good vibrations: 7 geniale Tricks für noch mehr Spaß mit deinem Sextoy

Ein bisschen Wasser darf sein

Tagein, tagaus pflegen wir uns, rasieren uns die Beine und Vaginas, riechen wie die Blumen – das muss kein weibliches Vorrecht sein, um es mal vorsichtig auszudrücken. Man freut sich doch immer, wenn der andere auch gepflegt ist und gut riecht. Das hat einfach was mit Hygiene und Respekt zu tun. Niemand muss sich hier rasieren, trimmen oder parfümieren, wenn er nicht mag. Aber so eine grundsätzliche Sauberkeit ist schon nett.

Viele Frauen mögen es, wenn Männer sich auch unter den Armen und im Intimbereich rasieren oder trimmen und gegen gut riechen hat auch niemand was.

Das bitte nicht:

Siehe oben.

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Fantasien gemeinsam austesten

Forscher der Uni Michigan haben herausgefunden, welche erotische Fantasien uns Frauen anturnen. Die Top-Fantasie ist demnach, so stand es zumindest im ‚Journal of Sexual Medicine‘, Sex mit einem fremden, unbekannten Mann zu haben.

Auch ein Dreier mit zwei Frauen oder zwei Männern ist eine erregende Vorstellung. (Laut einer Studie haben bei den Männern sogar 85 % die Fantasie von Sex mit zwei Frauen).

Problem nur: Manchmal bleibt es bei der erregenden Wunsch-Vorstellung und in der Realität wären wir dann doch nicht bereit für die Umsetzung.

Aber nutzt das Wissen um eure Fantasien gemeinsam und probiert aus, inwieweit ihr Dinge gemeinsam austesten könnt. Man träumt ja nicht nur von dem großen Unbekannten, sondern hat sicher noch mehr Ideen. Eine Fantasie, die 85 Prozent der Frauen haben, ist laut Studie übrigens Sex in einer besonders romantischen Atmosphäre. Das sagen auch 78 Prozent der Männer. Also lasst eure Fantasien Realität werden.

Das bitte nicht:
Steht bitte nicht direkt mit einer fremden Person im Schlafzimmer, nur weil ihr Lust auf einen Dreier habt. Bei einem Dreier müssen sich alle Beteiligten miteinander wohlfühlen und Lust aufeinander haben. Ohne vorherige Absprache ist das nicht wirklich nice. Also kurz mal vorher drüber reden.