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Wo sind die Gefühle hin? 5 Tipps, um die Beziehung zu retten

Paar steht ernst vor einer weißen Mauer
Wenn es in der Beziehung kriselt, sollte man nicht direkt aufgeben, sondern für seine Liebe kämpfen. Credit: Getty Images

Beziehungen verändern sich im Laufe der Zeit. Das ist auch ganz normal so. Schlecht nur, wenn beide irgendwann nebeneinander her leben, statt miteinander. Dann wird es höchste Zeit, um die Liebe zu kämpfen. Wir sagen euch, was ihr tun könnt, um eure Beziehung zu retten.

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Wo sind die Gefühle hin? 5 Tipps, um die Beziehung zu retten

Wenn sich die Gespräche in letzter Zeit auf rein praktische Themen beschränken wie: „Hast du Klopapier gekauft?“ und Zärtlichkeiten darauf, dass er ihr abends beim Hereinkommen ein förmliches „Bussi“ entgegenruft, dann fragt man sich schon: Wo ist die Liebe geblieben? Die Abende zu zweit, in denen man kaum die Finger voneinander lassen konnte? Wann bloß ging die Leichtigkeit der Beziehung verloren?

Aber keine Panik: Das passiert den meisten Paaren, wenn sie länger zusammen sind. Die Aufregung der Anfangszeit hat sich irgendwann gelegt und der Alltag macht sich breit. Meist haben sich ganz einfache Gewohnheiten und Oberflächlichkeiten in die Beziehung eingeschlichen.

Das muss nicht passieren, kann aber. Und dann sollte man nicht geschockt das Weite suchen, sondern etwas für seine Liebe tun. Denn oftmals kann man mit ein wenig Beziehungsarbeit seine Partnerschaft retten.

Oft ist man einfach faul geworden, nimmt den anderen als selbstverständlich und kämpft nicht mehr. Schade, denn mit dieser Taktik steuert man direkt in eine Beziehung, die den Namen als solche gar nicht mehr verdient. Nebeneinander wäre wohl die bessere Bezeichnung. Oder gemeinsam einsam. ​Aber das muss nicht das Ende von Liebe und Zweisamkeit bedeuten. Sonst gäbe es ja kaum Paare, die nach Jahren noch glücklich zusammen wären.

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5 Tipps, um deine Beziehung zu retten

Wer die richtige Strategie anwendet, kann die Beziehung retten und die Liebe mit ein paar Tricks wieder auffrischen. Der Gegner heißt in diesem Fall: Routine. Sie ist der Beziehungskiller Nr. 1. Und dem geht es jetzt an den Kragen. Hier sind fünf Tipps, wie ihr eure angeschlagene Beziehung retten und wieder auf Vordermann bringen könnt.

1. Prime-Time miteinander verbringen

Es liegt natürlich auf der Hand, dass man als Paar – gerade wenn man zusammen wohnt und eigene Kinder hat – viele Dinge zusammen macht. Aber unter schönen, gemeinsamen Aktivitäten verstehen wir nicht unbedingt den wöchentlichen Einkauf im Supermarkt oder die Diskussion, warum das Kind jetzt eine Fünf in Physik hat.

Paare müssen schon ein wenig darauf achten, dass sie nicht nur im Alltag funktionieren, als Eltern und Mitbewohner, sondern auch als Liebespaar. Und das verliert man dann doch schnell aus dem Blick.

Deshalb: Verbringt Zeit miteinander, wenn ihr eure Beziehung retten wollt. Nicht im Supermarkt, sondern echte Prime-Time. Klingt vielleicht doof, aber als ihr euch kennengelernt habt, habt ihr ja auch überlegt, was ihr Tolles zusammen unternehmen könnt. Warum also verzichtet man irgendwann darauf, sich Mühe zu geben, wenn es um die gemeinsame Freizeitgestaltung geht?

Um die eingeschlafene Beziehung zu retten, kommt es darauf an, eine schöne Zeit miteinander zu verbringen – jenseits des Alltagstrotts. Also: Plant eure gemeinsame Zeit bewusst und genießt sie auch bewusst.

Tipp: Weniger ist dabei manchmal mehr. Statt 24/7 aufeinander zu hängen, macht auch mal etwas getrennt voneinander. So könnt ihr die gemeinsame Zeit viel mehr genießen und habt auch wieder etwas zu erzählen.

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2. Nicht alle Schranken fallen lassen

Klar, Offenheit in Beziehungen ist extrem wichtig. Man ist sich vertraut, hat keine falsche Scham voreinander, zeigt sich offen und auch verletzlich. Einfach, weil man weiß, dass man sich beim Anderen fallen lassen kann und so zeigen kann, wie man ist. Traurig, wütend, nackt, ungeschminkt, müde, krank und hilfsbedürftig. Alles kein Thema, wenn man sich liebt.​ Und so soll es auch sein.

Dennoch gibt es ein „aber“ bei der ganzen Sache. Denn man sollte sehr wohl ein paar Grenzen seiner Privat- bzw. Intimsphäre intakt lassen. Klar, wäre es kein Thema vor ihm oder ihr pinkeln zu gehen, benutzte Tampons rumliegen lassen, Hühneraugen zu verarzten oder was auch immer.

Und dein*e Partner*in wäre sicher auch nicht entsetzt, wenn du mal nach Schweiß riechst oder du dein Essen hektisch mit den Fingern in dich hineinschlingst. Aber nur weil es OK wäre, muss es ja noch nicht gut sein, oder? Sich ständig komplett gehen zu lassen, zeigt eben auch: Ich entspanne mich mit dir – schön – aber ich lasse mich auch komplett gehen, obwohl du da bist.

Selbst in einer extrem engen Partnerschaft darf und sollte man ein paar Dinge für sich behalten. Und wo diese Grenze liegt, ist mit Sicherheit bei jedem Paar anders. Aber es gibt sie, und wenn man sie respektiert, zeugt das auch vor dem Respekt und der Achtung dem anderen gegenüber. Nicht alles muss man tun, nur weil es möglich ist.

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3. Räumliche Ausweichmöglichkeiten schaffen

Die Idee scheint total abwegig zu sein, weil man dabei sofort an eine Beziehungskrise denken muss. Aber entgegen aller Vorurteile können getrennte Wohnungen beziehungsweise jeweils eigene Zimmer in einer Wohnung das Geheimnis einer langwährenden Beziehung sein. Vielleicht hängt es auch mit dem stressigen Alltag, den Millionen Dingen, die auf uns einprasseln zusammen, dass jeder eine Rückzugsmöglichkeit braucht. Es gibt eben Menschen, die nur so abschalten können.

So kann man sich auch mal aus dem Weg gehen, BEVOR es knallt und Streit gibt. Oder man zieht sich mit schlechter Laune zurück und genießt es mal nicht reden zu müssen. Auch das ist wichtig. Wer immer nur aufeinander hockt und nie Zeit für sich alleine hat, wird merken, dass auch das die Beziehung auf Dauer belasten kann.

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4. Eigene Lebensbereiche besitzen

Und das Prinzip getrennt Wohnung, getrennte, „eigene“ Zimmer in der gemeinsamen Wohnung, kann man auf alle Bereiche des Lebens anwenden: Getrennte Hobbys, (teilweise) getrennte Freundeskreise, (ab und an) getrennte Urlaube. Wer sagt, dass man bis zum Ende seines Lebens nur noch Zeit mit einem Menschen verbringt, nur weil man zusammen ist? Freunde, Sport, Kunst, Hobbys – all das ist wichtig und bereichert unser Leben.

Denn es ist doch so: Nur wir selbst sind dafür verantwortlich, glücklich und zufrieden mit unserem Leben zu sein. Diese Aufgabe allein dem anderen zu übertragen, ist keine gute Idee. Um eine festgefahrene Beziehung zu retten, kann es also hilfreich sein, sich auf sich selbst zu konzentrieren und herauszufinden, was einen glücklich macht. Dieses Glück dann mit dem Partner oder der Partnerin zu teilen, kann die Partnerschaft unglaublich bereichern.

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5. Gemeinsam Rituale schaffen

Und mit Ritualen meinen wir nicht Dinge, die sowieso erledigt werden müssen, wie den samstäglichen Einkauf oder die Autoputz-Aktion. Hier geht es um ein regelmäßiges Date in Sachen Liebe, um schöne Momente zu zweit.

Zum Beispiel: Jeden zweiten Montag ist Kinotag. Oder ihr habt ein Lieblingsrestaurant, in dem ihr jeden ersten Samstag im Monat einen Tisch reserviert. Einen Spaziergang jeden Sonntagmorgen oder das ausgiebige Frühstück am Samstag. Schöne Rituale verbinden, schaffen ein Wir-Gefühl und stärken die Beziehung mehr als man denkt. Und das kann auch eine angeschlagene Beziehung kitten und retten.

Man muss keinen Riesenplatz im Terminkalender einplanen oder einen prallen Geldbeutel besitzen, um das umzusetzen. Das romantische Candlelight-Dinner kann auch zu Hause stattfinden und ein kultiges Reste-Essen sein, das ihr jeden Sonntag zelebriert. Tanzt keine Hollywood-Beziehung nach, sondern seid kreativ und schaut, was euch beiden gemeinsam Freude macht. Das macht eure Dates noch besser und eben einmalig. Das gehört nur euch.

Wer Kinder hat, hat es natürlich nicht ganz so einfach. Schon klar. Aber Eltern sollten zumindest ab und zu versuchen, sich einen Abend zu zweit zu gönnen. Wer sich keinen Babysitter leisten kann oder mag, der tauscht Babysitting-Stunden mit befreundeten Paaren aus: Sie passen einen Abend auf alle Kinder auf und ihr an einem anderen Abend.

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Fazit: Eure Beziehung sollte es wert sein

Und wer jetzt denkt: Puh, das ist mir alles viel zu anstrengend, dem sei gesagt: Es ist tausendmal anstrengender, eine Beziehung zu führen, die nicht glücklich macht. Wenn unser*e Partner*in uns beflügelt und uns zum Lachen bringt und wir merken, dass der andere sich wohlfühlt mit uns und uns liebt, dann gibt das unendlich viel Kraft. Und das ist jede Mühe wert.