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Der Fasten-Check: Was ihr über Heilfasten & Co. wissen solltet

Der Fasten-Check: Was ihr über Heilfasten & Co. wissen solltet
Der Fasten-Check: Was ihr über Heilfasten & Co. wissen solltet Credit: GettyImages

Immer mehr Menschen entdecken das Fasten für sich und verzichten einen Tag oder länger auf Nahrung.

Inhaltsverzeichnis

Fasten ist ein Trend, der schon seit vielen Jahren sehr beliebt ist. Egal ob Heilfasten nach Buchinger oder Suppenfasten: Immer mehr Menschen verzichten für ein paar Tage ganz oder teilweise auf Nahrung. Damit wollen sie ihren Körper reinigen und wenn sie das ein oder andere Kilo dabei verlieren, freuen sie sich natürlich auch. Wir stellen euch die bekanntesten Fasten-Methoden vor.

Wer sich fürs Fasten entscheidet, sollte ein paar Dinge beachten:

  • Speziell eine Heilfastenkur, bei der nicht gegessen, sondern nur getrunken wird, sollte nicht länger als zwei Wochen am Stück gemacht werden.
  • Während einer Fastenkur ist Trinken sehr wichtig. Trinkt mindestens zwei, drei Liter, am besten Wasser oder ungesüßten Kräutertee.
  • Bereitet euch auf das Fasten mit Entlastungstagen vor. Esst zwei Tage vor der Kur nur leichte Lebensmittel und weniger als sonst.
  • Startet nach dem Fasten ganz langsam wieder mit normaler Kost. Fangt mit einer leichten Mahlzeit an und nehmt dann jeden Tag eine weitere dazu.

VIDEO: Wie funktioniert das Trennkost-Prinzip?

Der Fasten-Check: Was ihr über Heilfasten & Co. wissen solltet

Heilfasten nach Buchinger

Die wohl gängigste Art des Fastens ist das Heilfasten nach Buchinger. Durch den konsequenten Verzicht auf feste Nahrung schaltet der Körper bei dieser Trinkkur auf Sparflamme und greift auf bestehende Fettdepots zurück.

Im Schnitt verliert man bei der Buchinger-Methode fünf Kilo in einer Woche! Außerdem soll das Heilfasten der Entgiftung dienen, den Darm ordentlich durchputzen und das Gewebe entschlacken.

Fasten nach Buchinger: So geht’s
Nach zwei Entlastungstagen, an denen ausschließlich Früchte, Gemüse und Reis sowie Wasser und Tees gegessen bzw. getrunken werden sollten, kann das eigentliche Fasten nach Buchinger losgehen. In der Regel dauert das Fasten mindestens fünf Tage und sollte nach maximal 14 Tagen beendet werden.

Der erste Fastentag startet mit einer Darmentleerung nach dem Aufstehen – dafür werden ¼ Liter lauwarmes Wasser mit 1 Teelöffel Bittersalz (in jeder Apotheke erhältlich) gemixt. Kommt es in den folgenden Fastentagen zu Verstopfung, sollte man den Darm im Zwei-Tages-Rhythmus durch Einläufe oder Abführtees leeren.

Ansonsten wird beim Fasten morgens eine große Tasse Tee getrunken (empfehlenswert sind zum Beispiel Basen- oder spezielle Fasten-Tees aus dem Reformhaus), mittags gibt es hefefreie Gemüsebrühe und abends wahlweise ein Glas Obst- oder Gemüsesaft. Wichtig ist, dass die Säfte mit Wasser verdünnt werden. Während man fastet, sollten ausreichend Wasser und Kräutertees getrunken werden, die bei Bedarf (etwa wenn Schwindelgefühle auftreten) mit etwas Honig gesüßt werden dürfen.

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Fasten mit der F.X. Mayr-Kur

Schonung, Säuberung und Schulung lautet das Gesamtkonzept der F.X.-Mayr-Kur, einer milden Form des Fastens mit Milch und Semmeln. Außerdem soll diese Variante dazu dienen, sich schlechte Essgewohnheiten abzugewöhnen und gleichzeitig überschüssige Pfunde zu verlieren sowie den Körper zu entsäuern.

Fasten mit der F.X. Mayr-Kur: Essentiell sind
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Anleitung für die F.X.-Mayr-Kur
Auch bei dieser Methode sollte man darauf achten, dass der Körper mindestens zwei Tage vor Beginn der Kur durch Schonkost entlastet wird. Bei F.X.-Mayr wird auf eine spezielle Heilkost gesetzt, die aus drei Brötchen (je eins morgens, mittags und abends) und bis zu einem halben Liter Milch täglich besteht.

Da „Brötchen vom Vortag“ empfohlen werden, sollten am besten schon vor Beginn der Fastenkur ca. 12 Dinkel-, Roggen- oder Weizenbrötchen gekauft werden. Diese können in ein Geschirrtuch gewickelt für bis zu 3 Tage an einem kühlen Ort trocknen gelassen werden. Statt Kuhmilch kann man auch Naturjoghurt, Mandel-, Sauer- oder Sojamilch verwenden.

Auch die F.X.-Mayr-Kur startet mit einer Darmentleerung (1 Glas lauwarmes Wasser mit 1 Teelöffel Bittersalz) und wie beim Fasten nach Buchinger sollte man auch hier bei Verstopfung während der Kur mit Einläufen oder Abführtees nachhelfen.

Ansonsten ist das Fasten nach F.X. Mayr relativ einfach durchzuführen. Wichtig ist, dass zwischen den drei „Semmel-Mahlzeiten“ jeweils eine fünfstündige Essenspause eingehalten wird. Außerdem wird empfohlen, die Brötchen sehr langsam zu kauen (ca. 30 mal pro Bissen) und danach jeweils einen Schluck Milch zu schlürfen, da so der Speichelfluss angeregt wird (wichtig für den Stoffwechsel).

Zwischendurch sind Kräutertees (wahlweise mit Honig) erlaubt, zudem sollte man darauf achten, ausreichend Wasser zu trinken. Tipp: Nehmt morgens und abends vor dem Essen Basenpulver (1 Teelöffel auf 250 ml Wasser) zu euch, das unterstützt die Entsäuerung des Körpers.

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Fasten mit Suppen

Auch das Suppenfasten definiert sich nicht als Diät, sondern als ein bewusster Verzicht auf feste Nahrung. Dennoch ist das Fasten mit Suppen im Vergleich zu anderen Fastenformen für viele leichter durchzuführen, da die Gemüsesuppen satt machen und die Leistungsfähigkeit erhalten bleibt. Es eignet sich für alle, die nicht auf drei Mahlzeiten verzichten und trotzdem 3 bis 5 Kilo abnehmen wollen. Der einzige Nachteil: Die Zubereitung der Suppen ist etwas aufwändiger. Dafür können die Suppen aber in einer Thermoskanne überall hin mitgenommen werden!

Das Suppenfasten definiert sich nicht als Diät, sondern als ein bewusster Verzicht auf feste Nahrung.
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Anleitung für das Suppenfasten
Zum Frühstück gibt es eine Hafercremesuppe (dafür müssen 4 Esslöffel Haferflocken in 400 ml Wasser und 100 ml Milch köcheln und dann ausquellen, bei Bedarf mit etwas Honig und Zimt süßen). Diese Frühstückssuppe dient dazu, überschüssige Säure zu binden und soll den Körper entgiften.

Mittags und abends dürfen ein bis zwei Teller Basensuppe gegessen werden, die nicht nur sättigt, sondern auch als wahrer Fatburner gilt. Die Zutaten sind: Kartoffeln, verschiedene Gemüsesorten (z.B. Karotten, Sellerie, Kohl und Brokkoli) in Kombination mit speziellen Gewürzen wie etwa Ingwer, die den Körper gezielt entschlacken und die Fettverbrennung ankurbeln sollen. Zudem sollen frisch gepresste Säfte, Tee und Wasser die Entschlackung aktivieren.

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Fasten mit Früchten

Mit frischem Obst zur Traumfigur: Früchtefasten ist genau das Richtige für alle, die gerne Süßes essen und auf warme Mahlzeiten problemlos verzichten können. Der Clou: Obst hat nicht nur wenige Kalorien, es regt zudem die Verdauung an und soll entschlacken. Außerdem helfen Früchte, dank der enthaltenen Vitamine, Enzyme und Carotinoide, Fett aus den Zellen zu schwemmen und das Bindegewebe zu straffen. Diese Fastenform dauert in der Regel eine Woche, man verliert dabei bis zu vier Kilo.

Anleitung für das Früchtefasten
Von Äpfeln über Beeren bis hin zu exotischen Zitrusfrüchten darf man sich an frischen Früchten statt essen. Dosenfrüchte hingegen sind aufgrund ihres hohen Zuckergehalts verboten. Esst bis zu fünf Mahlzeiten am Tag aus Früchten, trinkt daneben mindestens zwei Liter ungesüßten Kräutertee sowie Wasser.

Gut zu wissen: Kalorientabelle: So viele Kalorien stecken in Äpfeln, Erdbeeren & Co.

Variante: Wer mag, kann statt einem reinen Früchtefasten das Obst mit Gemüse kombinieren.

Fasten nach der Schrothkur

Eine Fastenkur, bei der etwas mehr erlaubt ist als bei anderen Programmen, ist die Schrothkur. Die Schrothkur wurde im 19. Jahrhundert von dem Bauern und Fuhrmann Johann Schroth entwickelt. Durch sie sollen die Selbstreinigungskräfte des Körpers aktiviert und der Körper von Schlacken befreit werden. Dass dabei auch die Pfunde purzeln, ist ein positiver Zusatzeffekt.

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Anleitung für die Schrothkur
In der Regel wird die Schrothkur unter ärztlicher Betreuung in speziellen Kliniken oder Kurzentren durchgeführt. Sie gliedert sich in drei Bereiche: die Schrothdiät, die Trinkkur und spezielle Dunstwickel, die täglich gemacht werden.

Die Schrothkur wird zwischen einer und vier Wochen durchgeführt und läuft je nach Kurzentrum etwas unterschiedlich ab. In der Regel wechseln sich pro Woche drei sogenannte Trockentage mit vier Trinktagen ab. An den Trockentagen darf man nur 500 ml Flüssigkeit trinken. An den Trinktagen so viel wie man möchte, unter anderem auch Wein. Frauen sollten aber nicht mehr als 250 ml und Männer nicht mehr als 500 ml Wein trinken.

Obst und Gemüse sind häufig die Hauptbestandteile einer Fastenkur.
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Während der gesamten Schrothkur wird auf eine sehr kalorienreduzierte, fett- und salzarme Ernährung geachtet, die frei von tierischen Produkten ist. Gegartes Gemüse, Obst sowie Vollkorn-, Leinsamen- und Knäckebrot dürfen gegessen werden. Die durchschnittliche Kalorienzufuhr pro Tag liegt bei ca. 500 bis 700 kcal.

Neben der speziellen Diät und der Trinkkur setzt die Schrothkur auf spezielle Dunstwickel. Diese werden täglich durchgeführt und sollen den Stoffwechsel beschleunigen.

Eignet sich Fasten zum Abnehmen und was bringt es wirklich für die Gesundheit?

Die Schrothkur und andere Fastenprogramme bringen die Kilos zum Schmelzen – keine Frage. Doch die Abnehmerfolge sind in der Regel nicht von Dauer. Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bestätigt: „Bei einer Fastenkur schwinden die Kilos. Doch man lernt während dieser Zeit nicht, wie man sich gesund und ausgewogen ernährt. Nach der Kur nimmt man deswegen in der Regel schnell wieder zu.“ Sie empfiehlt stattdessen eine langfristige Ernährungsumstellung, die einen Schwerpunkt auf viel frisches Gemüse und Obst sowie Vollkornprodukte und fettarme tierische Lebensmittel legt.

Und: Wie gut Fasten für den Körper ist, ist wissenschaftlich auch nicht geklärt. Speziell die Theorie, dass man seinen Körper von Schlacken befreit und ihn entgiftet, stimmt so nicht. Silke Restemeyer von der DGE erklärt: „Es gibt keine Schlacken, die sich im Körper festsetzen. Alles, was der Körper nicht verwerten kann, wird über die Nieren oder den Darm ausgeschieden.“