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Muttermilch abpumpen und aufbewahren: So geht's richtig!

Muttermilch abpumpen und aufbewahren
Muttermilch abpumpen und aufbewahren Credit: iStock

Stillen ist wunderschön und super praktisch, macht Mama aber leider unverzichtbar. Damit die aber auch mal ausschlafen, Freunde treffen oder einen Schluck Wein genießen kann, kann sie die Muttermilch abpumpen und aufbewahren. Was du dazu wissen musst!

Inhaltsverzeichnis

Stillen ist super praktisch und vor allem super gesund für das Baby. Wenn da nicht das Problem der ständigen Anwesenheitspflicht für die erschöpfte Mutter wäre. Denn die will sich schließlich auch mal mit Freunden treffen, einen Kinofilm sehen oder einfach mal Zeit für sich haben.

Im Video: Was du über die sogenannte Stillpille wissen solltest

Muttermilch abpumpen und aufbewahren: So geht's richtig!

Ganz zu schweigen von dem Wiedereinstieg in den Job. Auch der ist für eine Mutter, die so lange wie möglich stillen möchte, keine einfache Sache. Die einzige Lösung, wenn man kein Freund von Säuglingsnahrung ist, ist es Muttermilch abzupumpen und im Idealfall haltbar aufzubewahren.

Was ihr beim Muttermilch abpumpen und Aufbewahren beachten solltet, wie lange Muttermilch im Kühlschrank oder Gefrierfach haltbar ist und vieles mehr, verraten wir euch.

Muttermilch abpumpen: Mit der Hand- oder einer elektrischen Pumpe?

Vor dem ersten Muttermilch-Abpumpen steht die Frage, welche Pumpe man am besten benutzt. Dafür sollte man sich fragen, in welchem Umfang man plant, Milch abzupumpen. Wenn es darum geht, gelegentlich Muttermilch abzupumpen, dann ist eine einfache Handpumpe völlig ausreichend. Damit lassen sich eine oder zwei Mahlzeiten problemlos abpumpen.
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Geht es jedoch darum, dass Mama über längere Zeit nicht da ist, weil sie verreist oder wieder in den Beruf einsteigt, dann ist eine elektrische Pumpe ratsamer. Denn damit lassen sich mit ein bisschen Übung schneller größere Mengen abpumpen. Am besten sprichst du mit deiner Hebamme oder deinem Frauenarzt über deine Pläne. Sieht auch der Experte die Notwendigkeit einer elektrischen Pumpe, dann bekommst du diese auf Rezept aus der Apotheke gestellt und musst dir keine eigene kaufen.

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Muttermilch abpumpen: Wie geht’s richtig?

Bevor du die Pumpe das erste Mal benutzt, solltest du dir von deiner Hebamme zeigen lassen, wie du sie am besten anlegst, um Risse an der Brustwarze zu vermeiden. Eine Milchpumpe erzeugt ein starkes Vakuum, legt man die Pumpe falsch an, kann das zu Schmerzen und Rissen führen. Es ist ganz normal, wenn du nicht gleich beim ersten Mal große Mengen Muttermilch abpumpen kannst. Das ist eine Frage der Übung. Je öfter du das machst, desto länger und mehr Milch kannst du abpumpen.

Apropos öfter: Es ist völlig normal, dass man sich bei den ersten Malen Milch abpumpen komisch fühlt, ein bisschen wie eine Kuh, die gemolken wird. Aber schiebe diesen Gedanken ganz schnell beiseite. Hast du eine positive Einstellung zum Milch abpumpen, fließt es auch gleich viel besser.

Um den Milchfluss bzw. den Milchspendereflex vor und während des Abpumpens anzuregen, kannst du auch das Folgende tun:

  • wärme deine Brust vorher
  • massiere sie mit kreisenden Bewegungen vor dem Abpumpen, aber auch zwischendurch
  • trinke ausreichend
  • stell dir vor, dass dein Baby gerade an der Brust saugen würde (oder stille es an der anderen Brust)
  • beug dich leicht nach vorn
  • wechsel mehrmals die Seiten​

Und nicht vergessen: Nach jedem Mal Muttermilch abpumpen solltest du die Einzelteile deiner Pumpe und die Fläschchen gründlich reinigen. Wäscht du sie per Hand und mit Spülmittel, achte darauf, dass du sie anschließend gründlich mit klarem Wasser abspülst und an der Luft trocknen lässt. In der Spülmaschine solltest du ein Spülprogramm mit 65 Grad Celsius wählen. (Kautschuk-Sauger gehören nicht in die Spülmaschine.)
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Muttermilch abpumpen: Die richtige Aufbewahrung

Hast du die Muttermilch abgepumpt und willst sie lagern – erst einmal unabhängig davon, ob im Kühlschrank oder Gefrierfach – notiere immer Datum und Uhrzeit auf der Verpackung. Denn je nach Tageszeit hat die Muttermilch eine andere Zusammensetzung. Das bedeutet, dass die abgepumpte Milch nicht immer den selben Gehalt, geschweige denn Geschmack hat.
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Es ist sinnvoll, abgepumpte Muttermilch vom Mittag, auch am Mittag zu füttern, abgepumpte Muttermilch vom Abend entsprechend am Abend usw. Wenn dein Kind in der Betreuung ist, gemeinsam mit anderen Kindern, solltest du natürlich auch den Namen auf dein Muttermilch-Päckchen schreiben.

Wie lange ist abgepumpte Muttermilch haltbar?

In Sachen Aufbewahrungszeit und Haltbarkeit von Muttermilch gibt es keine einheitlichen Angaben und das ist zugegeben ganz schön verwirrend. In „Sammlung, Aufbewahrung und Umgang mit abgepumpter Muttermilch für das eigene Kind“, herausgegeben von der Nationalen Stillkommission 1998, rät man folgendes:

  • die frisch abgepumpte Muttermilch sollte nur so kurz wie möglich bei Raumtemperatur stehen
  • ohne Kühlung kann Muttermilch 6-8 Stunden bei Raumtemperatur stehengelassen werden – sie sollte dann aber zügig verzehrt werden
  • frische Muttermilch sollte bei +4 bis +6 Grad Celsius transportiert und gelagert werden und innerhalb von 72 Stunden verzehrt werden
  • im Tiefkühler (-20 bis -40 Grad Celsius) kann Muttermilch bis zu 6 Monaten gelagert werden​

Es ist auch möglich, so rät es die Stillkommission, frisch abgepumpte Milch in den gleichen Behälter zu bereits eingefrorener Milch zu geben, wenn diese unmittelbar danach direkt wieder eingefroren wird. Außerdem kann Milch, die innerhalb von 24 Stunden gesammelt wird (und nach dem Abpumpen immer direkt bei 4 bis 6 Grad gekühlt wird) gesammelt eingefroren werden.

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Muttermilch abpumpen und aufbewahren: So geht's richtig!

Wie abgepumpte Muttermilch erwärmen und auf welche Temperatur?

Vor dem Füttern der abgepumpten Muttermilch sollte man diese immer erwärmen, um Koliken zu vermeiden. Muttermilch, die man im Kühlschrank gelagert hat, lässt sich am besten in einem Wasserbad aufwärmen. Die richtige Temperatur für Baby, nämlich um die 37 Grad, misst man am besten an der Innenseite des Handgelenks.
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Eingefrorene Muttermilch sollte man immer langsam erwärmen. Man kann sie über 24 Stunden im Kühlschrank auftauen lassen, bei Zimmertemperatur oder in einem Wasserbad. Muttermilch bitte NIEMALS in der Mikrowelle erhitzen. Zum einen besteht dadurch Verbrennungsgefahr, weil die Milch nicht gleichmäßig erwärmt wird. Außerdem verändern sich Zusammensetzung und Geschmack der Muttermilch, wenn man sie in der Mikrowelle erhitzt.

Achtung: Einmal erhitzte Milch muss weggeschüttet werden, wenn sie nicht innerhalb von 30 Minuten verzehrt wird und darf nicht noch einmal verwendet werden.

Lesetipp: Von Milcheinschuss bis Abpumpen: Was du übers Stillen wissen musst!

Wie abgepumpte Muttermilch transportieren?

Im Kühlschrank gekühlte Milch sollte gekühlt transportiert werden. Am besten ebenfalls bei 4 bis 6 Grad Celsius und nicht länger als eine Stunde. Wenn sie noch immer kühl ist, sollte sie im Anschluss direkt in den Kühlschrank gestellt werden. Es ist wichtig, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird.

Plant ihr also eine längere Reise, packt ihr am besten eingefrorene Muttermilch ein. Diese kühlt ihr entweder weiter, wenn ihr einen späteren Verzehr plant oder lasst sie langsam bei Raumtemperatur auftauen. Vor dem Verzehr bitte wieder schonend in einem Wasserbad erwärmen.