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Milchproduktion anregen: Die besten Tipps & Tricks für mehr Muttermilch

Milchproduktion anregen: Tipps & Tricks fürs Stillen
Milchproduktion anregen: Tipps & Tricks fürs Stillen Credit: Getty Images

Beim Stillen richtet sich die Menge der Muttermilch in der Regel nach der Nachfrage. Das heißt, eigentlich sollte immer genug da sein. Nichtsdestotrotz möchte manche Mama wissen, wie sie die Milchproduktion anregen und die Milchmenge steigern kann. Wir haben die besten Tipps und Tricks.

Inhaltsverzeichnis

Milchproduktion anregen: Die besten Tipps & Tricks für mehr Muttermilch

Zwei bis drei Tage nach der Geburt setzt bei Mama in der Regel der Milcheinschuss ein, sofern es in der Schwangerschaft oder bei der Geburt keine Komplikationen gab. Dann kann sich dieser Prozess ein wenig verzögern. Dafür verantwortlich, dass der Körper auf Milchproduktion umstellt, sind die Hormonspiegel von Östrogen und Progesteron. Nach dem Abstoßen der Plazenta fallen beide.

Das wiederum führt zum Anschwellen der Brustdrüsen und zu einer Steigerung des Brustvolumens und der Durchblutung. Gleichzeitig steigt die Bildung des Hormons Prolaktin, welches, wie der Name erahnen lässt, maßgeblich für die Milchproduktion verantwortlich ist. Das Saugen des Babys an der Brust lässt den Prolaktin Spiegel ebenso ansteigen.

Das Zusammenspiel aus hormonellen Veränderungen und dem Saugen des Babys an Mamas Brust sorgen also dafür, dass die Milchproduktion in den ersten Tagen auf Hochtouren läuft. Aber auch nach dem sogenannten Milcheinschuss wird in den allermeisten Fällen immer genug Milch für das Kind produziert. Manchmal helfen auch kleine Tricks und Kniffe, die Milchmenge zu steigern. Welche das sind und worauf ihr achten solltet, wenn ihr die Milchproduktion anregen wollt, wollen wir erklären.

Lesetipp: Von Milcheinschuss bis Abpumpen: Was du übers Stillen wissen musst!

Milchproduktion anregen: Bloß keinen Stress!

Schon vor der Geburt des Kindes prasseln allerhand Informationen und viele gut gemeinte Ratschläge auf Frauen ein. Mach dies, tu jenes und mach auf gar keinen Fall das. Da kann man sich als Mama und seine eigenen Vorstellungen schon mal aus den Augen verlieren und sich von außen stark unter Druck gesetzt fühlen. Das betrifft nicht nur, aber sehr häufig das Thema Stillen. Und gerade da kann sich Stress negativ auf die Milchproduktion auswirken.

Um so wichtiger ist es deshalb, dass man sich als frisch gebackene Mama ganz auf sich, seine Bedürfnisse und vor allem sein Gefühl verlässt. Natürlich sollte man sich, hat man Fragen zum Stillen, damit an die Hebamme oder Stillberaterin wenden. Sie sind schließlich genau die richtigen Ansprechpartnerinnen, wenn es um Stillpositionen, das Anlegen und sonstige Stillthemen geht.

Wie oft, wie lange und in welchen Abständen du dein Baby dann aber stillst, sollte deine Entscheidung sein, bzw. sollte sich an den Bedürfnissen deines Babys orientieren. Wichtig ist, dass dein Baby sich gesund entwickelt. Das heißt, es sollte (seinem Alter entsprechend) munter sein, eine rosige Haut haben und stetig an Gewicht zulegen. Und es sollte regelmäßig die Windel voll machen.

Stillfehler vemeiden und Milchproduktion fördern

Trinkt das Baby nicht richtig, wird auch die Milchmenge irgendwann weniger, denn die Milchproduktion wird nicht ausreichend angeregt. Dass wirklich einfach nur zu wenig Milch in der Brust produziert wird und das Baby deshalb nicht richtig satt wird, ist viel seltener der Fall. Oft steckt ein Stillfehler hinter zu wenig Muttermilch.

Deshalb gilt es, diese zu vermeiden, um die Milchproduktion ausreichend anzuregen. Die häufigsten Fehler beim Stillen, die zu einer eingeschränkten Milchmenge führen können, finden sich

  • beim falschen Anlegen des Kindes an die Brust.
  • in einer Saugverwirrung, also einer mangelhaften Saugtechnik des Kindes.
  • in zu unregelmäßigem Stillen oder einer zu frühen (emotionalen) Trennung von Mutter und Kind.
  • in der Gabe von anderen Getränken wie Tee oder Wasser zwischendurch, die den Hunger des Kindes mindern.

Bemerkst du, dass das Baby nicht richtig trinkt oder machst du dir Sorgen, dass tatsächlich zu wenig Muttermilch produziert wird, solltest du dich immer an deine Hebamme oder euren behandelnden Kinderarzt wenden. Auch eine Stillberatung kann bei der Fehlersuche helfen.

Milchmenge steigern: viel hilft viel

Um immer eine ausreichende Milchmenge zu haben und die Milchproduktion ständig aufrechtzuerhalten, dürfen Mamas ausnahmsweise nach dem Motto, ‚viel hilft viel‘ handeln. Das heißt konkret:

So viel stillen wie erforderlich, am besten nach Bedarf. Also immer dann, wenn das Baby Hunger signalisiert, wird es angelegt und darf trinken. Dabei ist nicht entscheidend, ob es gerade erst getrunken hat oder bereits zwei oder mehr Stunden vergangen sind. Wie anfangs erklärt, regelt die Nachfrage das Angebot beim Stillen. Je öfter ein Baby also gestillt wird, desto mehr Milch wird produziert.

Vor allem in den Phasen des sogenannten ‚Clusterns‘, die oft in Verbindung mit Wachstumsschüben einhergehen, trinken Kinder vermehrt. Viele von ihnen im Halbstunden- bis Stundentakt. In der Regel bemerken Frauen schon nach zwei drei Tagen, dass ihre Brüste viel mehr Muttermilch produzieren. Viel Stillen führt also zu viel Milch.

Auch lesen: Clusterfeeding: Wie Mama & Baby vom Dauerstillen profitieren

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Auch viel Abpumpen, egal ob alleinstehende oder zusätzlich zum Stillen, kann die Milchproduktion anregen und die Milchmenge stark steigern. Denn eine geleerte Brust wird in der Regel mehr Muttermilch nachproduzieren. Trinkt dein Kind also immer nur eine Brust leer oder beide immer nur halb, kannst du die Milchproduktion anregen, wenn du deine Brüste danach noch abpumpst.

Wichtig für Mama und Baby für erfolgreiches Stillen ist auch viel und häufiger Hautkontakt. Bei Mama kurbelt der die Bildung der Hormone Prolaktin und Oxy­to­cin an, die die Milchbildung begünstigen. Dem Baby ermöglicht enger Hautkontakt zu Mama einen ungehinderten Zugang zur Brust und zur Milch. So kann es trinken, wann immer es will. Häufig trinken Babys dann auch besser.

Milchproduktion anregen durch Lebensmittel und Getränke

Es gibt Lebensmittel und Getränke, denen man nachsagt, positiv auf die Milchproduktion zu wirken. Zwar ist nicht jedes dieser ‚Hausmittel‘ nachgewiesen wirksam, schädlich sind sie aber auf keinen Fall für Mama und Kind und deshalb einen Versuch wert, wenn man seine Milchbildung anregen möchte.

Trinkt man ein oder zwei Tassen ungesüßten Stilltee soll das die Muttermilchbildung anregen. Oft enthalten diese Teemischungen Fenchel, Anis, Kümmel und/ oder Bockshornklee. Wissenschaftlich nachgewiesen ist die Wirkung nicht. Genauso verhält es sich bei Malzbier. Trotz fehlendem wissenschaftlichen Beweis schwören viele Frauen auf die Wirkung.

Aber Achtung: Tastet euch vorsichtig heran, ob Stilltee oder Malzbier bei euch die Milchproduktion anregen. Also am besten erstmal nur eine Tasse Tee und nur ein Glas Malzbier.

Ebenfalls zur Milchbildung beitragen sollen Basilikum, Majoran, Gries, Reis, Kartoffelprodukte, Gerste und Hafer.

Anzeichen für ‚zu wenig‘ Milch

Dass Mamas tatsächlich zu wenig Muttermilch produziert, damit das Baby ausreichend Nährstoffe erhält, ist selten der Fall, kann aber vorkommen. Anzeichen dafür zeigen sich beim Nachwuchs. Dazu gehören zum Beispiel ein verzögerter bzw. zu geringer Stuhlgang. Bei einem Neugeborenen sollte die Windel rund achtmal am Tag, bei älteren Babys fünfmal am Tag voll sein.

Nimmt dein Baby nach der Geburt nicht ausreichend zu, kann das ebenfalls darauf hindeuten, dass es zu wenig trinkt bzw. dass die Milchmenge nicht ausreicht. Während des Stillens sollte es zudem nicht schläfrig sein oder frustriert wirken. Auch wenn es immer nur kurz trinken, kann das ein Anzeichen für eine zu geringe Milchmenge sein.

Wende dich bei Fragen zum und Problemen beim Stillen an deine Hebamme, eine Stillberatung oder den Kinderarzt bzw. die Kinderärztin.

Wichtiger Hinweis zum Schluss: Die Informationen und Tipps in diesem Artikel sind lediglich Anregungen. Jedes Kind ist anders und reagiert auf seine eigene Art und Weise. Es ist deshalb wichtig, dass du auf dein Kind eingehst und so herausfindest, welcher Weg der beste für euch ist.