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Elternfrage: Kinder an Silvester wecken oder schlafen lassen?

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Wecken oder schlafen lassen? Richtig Silvester feiern mit Kindern

Was macht man, wenn der Nachwuchs noch vor Mitternacht eingeschlafen ist?

Auch wenn Kinder in der Silvesternacht so lange aufbleiben dürfen, wie sie wollen, die meisten schlafen vor Mitternacht ein. Weckt man sie dann oder lässt man sie schlafen?

Inhaltsverzeichnis

Die meisten Kinder gehen generell nicht so gerne ins Bett. Sie könnten ja etwas verpassen. Also versuchen sie allabendlich das Zubettgehen in die Länge zu ziehen. Und an dem einen Abend, an dem Eltern es begrüßen, dass ihre Kinder scheinbar nie müde sind, nämlich Silvester, da pennen die Kids ein, bevor es überhaupt losgeht.

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Und jedes Jahr steht man wieder vor der Frage: Soll man den Nachwuchs jetzt um Mitternacht wecken und ihm die Möglichkeit geben, den Jahreswechsel und das Feuerwerk hautnah mitzuerleben oder lässt man ihn besser schlafen? Ginge es nämlich nach dem Kind, dann sollten wir Eltern es auf jeden Fall wieder wach machen.

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Expertenrat zur Silvesternacht

Schlafende Kinder zu wecken, ist keine leichte Aufgabe. Und ehrlicherweise auch eine sehr undankbare. Denn ist ein Kind einmal tief und fest eingeschlafen und man reißt es aus dem Land der Träume, dann ist die schlechte Laune vorprogrammiert. Wie geht man also vor?

Kinder unter 3 Jahre

Für Kinder unter drei Jahren ist so langes Wachbleiben utopisch. Deshalb sollte man sie idealerweise zu einer normalen Zeit ins Bett bringen und gar nicht weiter über das Besondere der Silvesternacht mit ihnen reden.

Kinder zwischen 3 und 5 Jahre

Für Kindergartenkinder zwischen drei und fünf Jahren ist Silvester vielleicht ein Begriff, die tatsächliche Bedeutung ist ihnen jedoch nicht bewusst. Sie verstehen, anhand des Verhaltens der Eltern oder vielleicht des Besuchs, der gekommen ist, dass der Tag ein wenig anders ist. Deshalb kann man die Kinder, wie bei jeder Familienfeier, ruhig wach bleiben lassen, bis sie von alleine einschlafen.

Ab dem Grundschulalter

Ältere Kinder, etwa ab dem Grundschulalter, verstehen schon sehr gut, dass die Silvesternacht eine besondere ist, zu der auch ganz besondere Regeln gelten. Auch die Sache mit dem Feuerwerk ist natürlich attraktiv für sie. Deshalb möchten viele Kinder das nicht verpassen und wünschen sich aktiv von ihren Eltern, das miterleben zu dürfen. Am Abend selbst, wenn sie merken, dass die Müdigkeit überhandnimmt, wünschen sie sich zudem, geweckt zu werden.

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Wichtig ist dann: Haben Eltern ihrem Nachwuchs versprochen, ihn um Mitternacht zu wecken, dann sollten sie das auf jeden Fall tun. „Wenn ich das versprochen habe, muss ich das dann aber auch tun und nicht denken: ‚Ach, es schläft gerade so schön süß, ich lasse es lieber schlafen‘“, so Ulrich Ritzer-Sachs, Sozialpädagoge der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (bke) im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

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Wecken kurz vor dem Höhepunkt

Möchten Eltern ihr Kind wecken, sollten sie das unmittelbar vor Mitternacht tun. Denn ein schlaftrunkenes Kind wird ruckzuck wieder einschlafen, wenn es zu lange dauert, bis es 12 schlägt. Wer also weiß, dass das Kind zügig wach zubekommen ist, der weckt es 5 Minuten vor dem Jahreswechsel. Wer weiß, dass das Kind länger braucht, um wirklich wach zu werden, der versucht es besser 10 bis 15 Minuten vor dem großen Feuerwerk.

Stoßt dann am besten drin auf das neue Jahr an und schaut euch das Feuerwerk durchs Fenster an. Draußen zwischen Knallern und Raketen herumstehen könnte ein Kind, das schon geschlafen hat, ein bisschen überfordern.

Silvester ‚vorziehen‘

Eltern kennen ihr Kind oder ihre Kinder am besten. Wenn ihr also wisst, dass euer Nachwuchs nie und nimmer bis Mitternacht durchhält oder wenn ihr wisst, dass er sich nicht mehr wecken lassen wird, dann feiert doch einfach euer eigenes Silvester zu der Uhrzeit, die euch passt. Läutet euren eigenen Countdown ein, stoßt mit einem Glas Saft an, zündet vielleicht ein Indoor-Feuerwerk oder macht noch eine Runde Wachs-Gießen und dann steckt ihr die Kinder einfach ins Bett.

So haben eure Kinder nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben und ihr könnt den Rest des Abends ganz entspannt genießen.