Veröffentlicht inAktuelles, Familie, Kind & Familie

Kommentar zur AfD: Warum ich mir Sorgen um die Zukunft meiner Kinder mache

© AdobeStock/ Tomsickova

Protest gegen AfD

Im Kampf gegen Rechts sind wir aktuell alle mehr gefordert denn je. Das kann jeder einzelne von uns tun!

Die aktuelle politische Lage in Deutschland scheint brandgefährlich und ich frage mich immer häufiger: Können meine Kinder noch genauso friedlich und frei aufwachsen wie ich?

Keine Ahnung, wie es euch ging, als ihr von dem durch Correctiv.org aufgedeckten Geheimtreffen von AfD-Mitgliedern gehört habt, aber ich war schier fassungslos. Über das Treffen selbst, die dort besprochenen, offen menschenfeindlichen Pläne, aber am allermeisten über meine Naivität bisher.

Für mich war die ‚Alternative für Deutschland‘ nämlich noch nie eine Alternative für irgendwas. Für mich stand schon immer fest, dass diese Partei unwählbar ist.

Und ich weiß, dass es Menschen gibt, die da anders denken. Dass die Partei eine Alternative für sie darstellt. Zur tatsächlichen Gefahr, so dachte ich, können die AfD und ihre Wähler aber nicht werden. Schließlich wissen wir es doch besser.

Oder?

Sollten wir es nicht besser wissen?

Ich jedenfalls mache mir Sorgen (und mir ist durchaus bewusst, dass andere sich schon viel länger Sorgen deshalb machen). Sorgen um die Zukunft meiner Kinder. Sorgen um unser aller Zukunft.

Weil wir wissen, was passieren kann, wenn rechtsradikale, engstirnige und verblendete Menschen Macht erhalten. Weil wir wissen, welche Gräueltaten die Nationalsozialisten begangen haben.

Und es geht mir einfach nicht in den Kopf, wie es immer mehr Menschen geben kann, die es rechtfertigen können, die es mit ihrem Gewissen ausmachen können, offensichtliche Faschist*innen wählen zu können. Ich kann es nicht verstehen und ich will es nicht verstehen.

Lies auch: 7 Bücher zum Thema Rassismus, die du lesen solltest

„Wohin würden wir auswandern, Mama?“

Aber ich will etwas dagegen tun. Weil ich nicht will, dass meine Kinder Angst vor der Zukunft haben müssen oder irgendjemand Angst vor der Zukunft haben muss und sich mit Fragen beschäftigen muss wie, „Wohin würden wir auswandern, wenn die AfD an die Macht kommt?“

Lesetipp: Wie du mit deinen Kindern über Rassismus sprichst

Das hat mich mein 13-jähriger Sohn nämlich kürzlich beim Abendessen gefragt. Und das war schrecklich. Allein, dass ihn eine solche Frage beschäftigen muss. Und, weil ich weiß, dass ihm das Angst macht. Und ganz ehrlich, mir macht das auch Angst. Und ich hoffe, euch macht das auch Angst. Denn wenn wir Angst haben, nehmen wir die Bedrohung ernst und tun etwas dagegen.

Deshalb kann es nicht genug sein, dass ich die AfD nur scheiße finde und nicht verstehen kann oder will, was Menschen in diese ideologische Richtung lenkt. Ich muss aktiv etwas tun, wir alle müssen aktiv etwas tun, um dieser braunen Front einen Riegel vorzuschieben.

Lies auch: Rassismus in den Köpfen: Über Vorurteile, die uns oft gar nicht bewusst sind

Was kann man aktiv gegen die AfD tun?

Wie ich das mache und wir das machen, fragt ihr?

Mit allem, was mir und uns möglich ist. Mit der Teilnahme an Demonstrationen, Unterschriften auf Petitionen, Geldspenden und der unmittelbaren Förderung von Demokratieprojekten, mit Briefen an eure und meine gewählten Vertreter im Bundestag, mit Gesprächen mit Freunden, Verwandten und Bekannten.

Und ganz wichtig: Geht wählen! Und überzeugt jene, die unregelmäßig oder gar nicht wählen gehen, das zu tun. Jede Stimme, die die AfD nicht bekommt, ist eine gute Stimme. Es geht darum, aktiv Haltung zu zeigen und nicht nur darum, eine zu haben.

Also, zeigen wir unsere Haltung! Tun wir etwas in unserem Dorf, dem Ort oder der Stadt. Tun wir alles, was wir tun können. Lasst uns aktiv dabei sein und es besser machen als die Generationen vor uns.