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Pubertät: Feuchte Träume bei Jungs erklärt

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Pubertät: Feuchte Träume bei Jungs erklärt

Ab einem gewissen Alter kann es vorkommen, dass Jungs sogenannte feuchte Träume erleben. Was die Teens oft sehr beschämt, ist aber ganz natürlich und vor allem, ganz normal. Warum es zu feuchten Träumen kommt und wie Eltern reagieren sollten, wenn ihr Kind einen hatte, erklären wir.

Die Pubertät ist eine Achterbahn der Gefühle für Teenies. Denn plötzlich verändert sich alles. Die Eltern werden komisch oder peinlich, ihr Körper wächst in rasendem Tempo und die Hormone bringen sehr viel durcheinander. Vor allem Jungs ziehen sich in der Phase besonders zurück, machen Probleme mit sich und höchstens noch mit ihren Freunden aus.

Deshalb können sie auch besonders beschämt sein, wenn sie zum ersten Mal einen feuchten Traum, medizinisch Pollution genannt, erleben. Denn wenn beim Aufwachen Hose und Bettlaken nass sind, können sie glauben, sie hätten sich eingenässt. Doch statt eines Malheurs wie diesem ist der nächtliche Samenerguss ein ganz natürlicher Vorgang und sogar ein Zeichen für eine gute Gesundheit.

Warum es zu feuchten Träumen kommt und wie man sein Kind darauf vorbereiten oder anschließend aufbauen kann, wollen wir beleuchten.

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Was ist eigentlich ein feuchter Traum?

Als Pollution, aus dem Lateinischen von polluere: beflecken, beschmutzen, verunreinigen, bezeichnet man einen Samenerguss ohne aktives Zutun, der während des Schlafes auftritt. Oft geschieht das in der sogenannten REM-Phase, der Tiefschlafphase, in der man besonders viel träumt.

Dabei muss der durch einen Orgasmus ausgelöste Samenerguss gar nicht in Zusammenhang mit einer sexuellen Fantasie stehen, sondern kann auch durch äußere Reize, wie zum Beispiel das Reiben der Bettwäsche, ausgelöst werden.

Übrigens: Nicht nur pubertierende Jungs können feuchte Träume haben. Alle Geschlechter jeden Alters können während des Schlafs einen Orgasmus erleben. Vermutlich treten sie in jüngeren Jahren häufiger auf, weil man in diesem Alter weniger sexuell aktiv ist als im Erwachsenenalter.

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Pubertät: Feuchte Träume bei Jungs erklärt

Wann treten feuchte Träume auf?

Tatsächlich macht nicht jeder Teenie Erfahrungen mit einem feuchten Traum, unabhängig seiner körperlichen Entwicklung oder Erfahrungen. Prinzipiell ist ein feuchter Traum bei Jungs aber erst möglich, wenn ihr Hoden auch schon Spermien produziert. Denn anders als bei Mädchen und Frauen, bei denen alle Eizellen bereits bei der Geburt angelegt sind, beginnt der Körper eines Jungen erst mit Eintritt in die Pubertät mit der Spermienproduktion.

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Zwar gibt es kein konkretes Alter, in welchem alle Jungs geschlechtsreif sind, ein ungefähres Alter lässt sich dennoch nennen. Nach Angaben von profamilia haben die meisten Jungs (29 %) im Alter von 13 Jahren ihren ersten Samenerguss. Mit 14 Jahren haben bereits fast 90 % einen Samenerguss gehabt.

Wie spricht man über feuchte Träume?

Die Pubertät und alle damit einhergehenden Veränderungen nimmt jeder Mensch ganz individuell wahr. Und genauso ist jeder individuell im Umgang damit. Achte also unbedingt darauf, wie dein Kind reagiert, wenn du mit ihm über einen nächtlichen Samenerguss, Sex oder auch Masturbation sprechen möchtest. Gib ihm Zeit, Dinge zu verstehen und zu verarbeiten. Dränge ihm das Gespräch nicht um jeden Preis auf.

Ganz wichtig ist, dass dein Kind sich ernst genommen fühlt. Ihm wird die nasse Hose bzw. das nasse Laken super unangenehm sein. Das sollte man auffangen und Verständnis zeigen. Witze oder dumme Sprüche lässt man lieber stecken. Auch, wenn sie die Situation nur auflockern sollen. Bei deinem Sohn wird etwas ganz anderes ankommen, nämlich, dass du dich darüber lustig machst.

Erkläre ihm stattdessen lieber, dass es völlig normal und natürlich ist, dass sein Körper diesen Entwicklungsschritt macht. Es gehört zum Erwachsenwerden dazu. Und es zeigt zudem, dass dein Kind gesund ist.

Manchmal kann ein Kind sich allein dadurch aufgefangen fühlen, wenn man ganz selbstverständlich dabei hilft, neue Bettwäsche aufzuziehen und ihm erklärt, wo es neue Laken und Bettwäsche findet. Für den Fall, dass es nochmal vorkommt. Lass dein Kind einfach wissen, dass du da bist und es unterstützt, wenn es deine Hilfe braucht.