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Biowetter: So gehst du am besten mit Wetterfühligkeit um

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Biowetter: Wenn Wetterfühligkeit den Tag vermiest

Das Wetter kann einen gewaltigen Einfluss auf die Gesundheit nehmen. Wann man von Wetterfühligkeit spricht und welche Symptome darauf hindeuteten, erfährst du hier.

Kopfweh, Schwindel und schmerzende Glieder – manche Personen reagieren empfindlich, wenn sich ein Wetterumschwung anbahnt. Erfahre hier, was es mit Wetterfühligkeit und dem Begriff Biowetter auf sich hat.

Inhaltsverzeichnis

„Das Wetter ändert sich, das spür’ ich in meinen Knochen“. Hat euer Großvater auch schon einmal so etwas in die Richtung gesagt? Überraschenderweise liegt mein Opa mit seiner Vorhersage erstaunlich oft richtig.

Tatsächlich kann das Wetter einen enormen Einfluss auf den Körper haben. Expert*innen sprechen dann von Biotropie. Nicht nur die Stimmung, auch der gesamte Gesundheitszustand wird bei einigen Menschen durch Wetterumschwünge beeinflusst.

In einer Studie des Deutschen Wetterdienst gab sogar die Hälfte aller Befragten an, dass das Wetter einen Einfluss auf ihre Gesundheit hat.

Wir erklären dir, was das Wetter mit unserer Gesundheit zu tun hat und wie du dein Wohlbefinden, trotz Wetteränderungen, steigern kannst.

Im Video: Welche Kopfschmerzen hast du?

Migräne, Spannung oder Cluster: Welche dieser Kopfschmerzen hast du?

Wie sich welche Kopfschmerzen äußern, erfährst du im Video.

Was ist Biowetter?

Das Wort Biowetter stammt ursprünglich aus der Biometeorologie. Es steht für die Zusammenhänge zwischen Wetter und Menschen.

  • „Wetterfühligkeit“ bezeichnet die vorübergehende Verschlechterung des Gesundheitszustands, die auf das Wetter zurückgeführt wird.
  • Besonders zentral ist beim Biowetter die Gesundheit der Menschen. Sprich: Es geht beispielsweise um Kopfschmerzen, die durch eine nahende Gewitterfront ausgelöst werden.

Hilfreich: Biowetter-Vorhersagen

Verschiedene Webseiten, etwa gesundheit.de, bieten Biowetter-Vorhersagen an. Du kannst einfach eine Region in Deutschland auswählen und erhältst eine detaillierte Übersicht.

  • Auf dem Index siehst du dann neben dem aktuellen Pollenflug und der Temperatur auch das Biowetter.
  • So kannst du genau nachvollziehen, wie sich die derzeitige Wetterlage auf Blutdruck, rheumatische Erkrankungen und vieles mehr auswirkt.
  • Menschen, die über Wetterfühligkeit klagen, können durch die Informationen ihre Tagesplanung entsprechend anpassen.

Die Vorhersagen sind rein statistisch, sie gelten also nicht für alle Menschen. Dennoch können solche Daten helfen, den Einfluss der Wetterlage auf die Gesundheit einzuschätzen.

Biowetter: Wetterfühligkeit oder Wetterempfindlichkeit?

Die Begriffe Wetterfühligkeit und Wetterempfindlichkeit werden oft im Zusammenhang mit Biowetter erwähnt. Was sind die Unterschiede?

Wetterfühligkeit

  • Hier sind gesunde Menschen betroffen, die Probleme haben, sich an Wetterumschwünge anzupassen.
  • Wetterfühligkeit drückt sich durch körperliche Symptome aus. Diese können durch äußere Umstände, etwa Stress, oder auch den eigenen Gesundheitszustand verstärkt werden.

Wetterempfindlichkeit

  • Wetterempfindlichkeit tritt bei Personen auf, die bereits gesundheitliche Probleme haben, beispielsweise Asthma, Rheuma, Migräneattacken oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Das Wetter selbst löst jedoch keine Symptome aus, es verstärkt lediglich bereits bestehende Beschwerden.

Biowetter: Wie fühlt sich der Wettereinfluss an?

Das Wetter kann Wohlbefinden, Leistung und Gesundheit auf verschiedene Arten beeinflussen. Menschen, die von Wetterfühligkeit betroffen sind, haben teilweise sehr starke Beschwerden, fühlen sich müde und abgeschlagen.

Frauen gehören öfter zu den Betroffenen als Männer. Ältere Personen haben eine höhere Anfälligkeit als junge Menschen.

Welche Symptome sind bei Wetterfühligkeit typisch?

  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Mangelnde Konzentrations- und Leistungsfähigkeit
  • Gelenk-, Muskel- oder Gliederschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Schwindel
  • Herz-Kreislauf-Beschwerden

Schon gewusst? Manche Menschen klagen auch, dass wechselhaftes Wetter Narbenschmerzen auslöst. Warum die Wetterlage einen Einfluss auf Narben hat, ist jedoch noch nicht abschließend geklärt.

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Wie wirkt sich das Wetter auf die Gesundheit aus?

Unser Körper versucht ständig, unsere Körpertemperatur konstant zu halten. Ist es zu warm, fangen wir an zu schwitzen, um uns abzukühlen. Ist es draußen kalt, fangen wir an zu zittern, um uns zu wärmen.

Dies trifft auch zu, wenn es um den Wettereinfluss geht:

  • Schlägt das Wetter um, ändern sich Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Oftmals geschieht dies innerhalb eines kurzen Zeitraums.
  • Der Körper muss sich schnell an die neuen Gegebenheiten anpassen.
  • Während einige Menschen kein Problem mit der Umstellung haben, spüren andere die Wetterumschwünge deutlich.
  • Auch der Pollenflug zählt zum Biowetter. Fliegen die Pollen von Gräsern, Eiche, Birke, Roggen und Co. durch die Luft, haben Allergiker*innen das Nachsehen.

Gesundheitswetter: Warum beeinflusst das Wetter unser Wohlbefinden?

In der Wissenschaft wird vermutet, dass sich die Witterungsverhältnisse auf das vegetative Nervensystem auswirken, wodurch Symptome ausgelöst werden.

Gleichzeitig können individuelle Umstände, etwa Stress, Lärm oder die persönliche Gesundheit die Begleiterscheinungen der Wetterlage verstärken.

Auch der Lebensstil vieler moderner Menschen wird mit der Anfälligkeit für die Wetterlage in Verbindung gebracht. Arbeitest du in einem Büro, bist du tagsüber nur wenig im Freien. Und auch das Klima in den Räumen wird stabil gehalten.

All diese Faktoren können dazu führen, dass man empfindlicher wird. Es wird vermutet, dass wir schlicht „verlernt“ haben, mit Belastungen durch extreme Wetterbedingungen umzugehen.

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Was hilft gegen Biowetter-Beschwerden?

Die guten Nachrichten: Du kannst deine Beschwerden aktiv lindern. Es dauert allerdings eine ganze Weile, bis sich Veränderungen bemerkbar machen.

Und so funktioniert’s:

  • Verbringe weniger Zeit in klimatisierten Räumen.
  • Gehe bei jedem Wetter raus. Bewegung im Freien hilft, den Körper wieder an extreme Temperaturen zu gewöhnen.
  • Plane regelmäßige Saunagänge ein. Die Hitze kann zusätzlich zur Stärkung deines Immunsystems beitragen.
  • Mit Wechselduschen förderst du die Durchblutung und hilfst deinem Körper, sich an wechselnde Temperaturen zu gewöhnen.
  • Versuche dich an Ausdauersport. Das fördert den Kreislauf und hilft bei der Regulierung.
  • Du solltest mindestens 7 Stunden Schlaf einplanen.
  • Gesunde Ernährung trägt ebenfalls einen Teil dazu bei, die Anfälligkeit für die Wetterlage zu reduzieren.
  • Nikotin oder Alkohol solltest du möglichst vermeiden.

Was tun bei akuten Beschwerden?

Wie gehst du aber vor, wenn du aktuell unter der Wetterlage leidest? Kopfweh, Schwindel und Co. kannst du in vielen Fällen mit Hausmitteln lindern:

Kompressen für Stirn, Schläfen und Nacken

  • Eine wahre Geheimwaffe gegen Kopfschmerzen.
  • Ob du warme oder kalte Kompressen verwendest, ist dir überlassen.
  • Es kann auch hilfreich sein, die Unterarme kühl abzuwaschen.

Pfefferminzöl

  • Das Öl ist wirksam gegen Kopf- und Gelenkschmerzen.
  • Es hat darüber hinaus einen kühlenden Effekt.

Ein großes Glas kaltes Wasser

  • Kämpfst du mit Schwindel und Kreislaufproblemen, kann Flüssigkeitsmangel dafür verantwortlich sein.
  • Trinke ausreichend Wasser oder ungesüßte Tees, um Dehydration vorzubeugen.

Melisse

  • Melisse gilt als bewährtes Hausmittel gegen Wetterempfindsamkeit & -fühligkeit.
  • Eine Tasse Melissentee oder ein Bad mit Melissenzusatz kann helfen, Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen zu bekämpfen.

Rosmarinöl

Schlafen

  • Leidest du unter starken Beschwerden, kann es helfen, zu schlafen.
  • Licht und Lärm auszusperren und ein Ründchen Tiefschlaf können ungemein erholsam sein.
  • Achte darauf, dass du nicht zu lange schläfst, damit dein Tag-Wach-Rhythmus nicht außer Kontrolle gerät. Nach spätestens 90 Minuten solltest du wieder aufstehen, sonst wird das nicht mit dem Schlaf am Abend.

Anmerkung zum Schluss: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose einer Ärztin oder eines Arztes. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, wende dich an deinen Arzt, deine Ärztin oder Apotheker*in.