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Heuschnupfen lindern: Was Ernährung wirklich ausmacht

Schöne Frau kauft Gemüse auf einem Bauernmarkt
© Adobe Stock/ Rawpixel Ltd.

Heuschnupfen: Diese Lebensmittel können Symptome lindern

Mit diesen Lebensmitteln seid ihr für die Pollenzeit gewappnet.

Augentropfen, Nasenspray und Tabletten – was nach Erkältung klingt, ist für viele Allergiker*innen Alltag. Dabei kann die richtige Ernährung helfen.

Inhaltsverzeichnis

Eigentlich hatte ich mich auf die warmen Temperaturen und das Blütenmeer in den Parks gefreut. Doch pünktlich mit dem Frühling ist auch der Heuschnupfen zurück – und macht mir mal wieder einen Strich durch die Rechnung.

Während andere entspannt die Sonne genießen, halte ich die Balkontür lieber geschlossen, damit die Pollen draußen bleiben.

Mit diesem Problem bin ich längst nicht allein: Seit den 1970er-Jahren steigt die Zahl der Pollenallergiker*innen stetig – nicht zuletzt durch den Klimawandel, der für längere und intensivere Pollensaisons sorgt.

Doch was tun, wenn Medikamente wie Antihistaminika, Augentropfen oder Nasensprays nicht ausreichen? Ein oft unterschätzter Schlüssel zur Linderung liegt in der Ernährung. Wir zeigen dir, wie du mit bestimmten Lebensmitteln deine Symptome natürlich lindern und den Frühling vielleicht doch bald wieder genießen kannst.

Wie entsteht Heuschnupfen?

Niesen, Halskratzen und juckende Augen – all das sind Symptome, mit denen Pollenallergiker*innen meist im Frühjahr zu kämpfen haben.

Der Grund: Bei Heuschnupfen reagiert das Immunsystem überempfindlich auf eigentlich harmlosen Blütenstaub. Die feinen Körnchen werden vom Körper als schädliche Krankheitserreger wahrgenommen, die er dann bekämpfen möchte.

Die Ursachen können vielfältig sein. So können zum Beispiel Kinder, deren beide Elternteile an Allergien erkrankt sind, mit 50 bis 80 Prozent ein höheres Risiko haben, auch an Allergien zu erkranken, als Kinder ohne Allergiker-Eltern.

Aber auch Luftverschmutzung, Zigarettenrauch und Stilldauer können Einfluss auf die Allergieentwicklung haben. Darunter auch die Ernährungsweise, die beim Heuschnupfen auch eine essenzielle Rolle spielt.

Noch mehr zum Thema: Pollenallergie – Diese Tipps erleichtern den Alltag mit Heuschnupfen

Kreuzallergien: Welche Rolle spielen sie?

Auch eine Kreuzallergie kann in die Pollenallergie mit hineinspielen und wird besonders dann wichtig, wenn es um die Ernährung geht.

Eine Kreuzallergie besteht dann, wenn jemand, der bereits auf eine bestimmte Substanz allergisch ist, auch auf eine ähnlich strukturierte Substanz reagiert, obwohl vorher keine allergische Reaktion bekannt war.

Ein Beispiel: Jemand, der gegen Birkenpollen allergisch ist, kann auch auf Äpfel oder Nüsse allergisch reagieren, weil diese dieselben Proteine aufweisen.

Diese Kreuzreaktionen sind (unter anderem) möglich:

  • Birke: Apfel, Birne, Pfirsich, rohe Karotten und Kartoffeln, Orange, Sellerie, Soja, Tomate, Nüsse und Kamille
  • Hasel: Apfel, Birne, Pfirsich, Aprikose, Walnuss, Haselnuss, Mandel
  • Gräser & Getreide: Apfel, Birne, Pfirsich, Kirsche, Kiwi, Melone, Sellerie, Tomate, Erdnuss, Reis und versch. Mehlsorten
  • Beifuß: Apfel, Birne, Pfirsich, Kirsche, Mango, Erbse, Sellerie, Tomate und Erdnuss
  • Wegerich: Melone
  • Ölbaumgewächs: Banane, rohe Kartoffeln und Tomaten
  • Ambrosia: Melone und Sellerie

Histaminarme Ernährung

Das Gewebshormon Histamin spielt eine wichtige Rolle. Es ist dafür verantwortlich, dass die allergische Reaktion seinen Lauf nimmt. Deshalb sollten Allergiker*innen darauf achten, den Histamingehalt so niedrig wie möglich zu halten.

Wie das funktioniert? Indem man Lebensmittel, die viel Histamin enthalten, im Alltag vermeidet. Hier ist eine Liste der histaminarmen und histaminreichen Lebensmittel:

Diese Lebensmittel sind histaminarm

  • Brot & Getreide: Dinkel, Roggen, Getreideflocken, Hirse, Buchweizen, Grieß, Stärke,
  • Obst: Sauerkirschen, Pfirsich, Brombeeren, Heidelbeeren, Cranberrys, Mango, Kokosnuss
  • Gemüse: Fenchel, Karotte, Knollensellerie, Pastinake, Radieschen, Rote Bete, Schwarzwurzel, Süßkartoffel, Zwiebel, Gurke, Kürbis, Zucchini, Brokkoli, Grünkohl, Rotkohl, Blumenkohl
  • Fisch & Meeresfrüchte: Scholle, Kabeljau, Schellfisch, Seelachs, Seehecht, Forelle
  • Nüsse & Samen: Maroni, Pistazien, Macadamianüsse
  • Wurst & Fleisch: Frikadellen, Koch- und Brühwurst, frisches und tiefgekühltes Fleisch
  • Milch & Milchprodukte: Frischkäse, Mascarpone, Hüttenkäse, Magermilch, H-Milch, Quark, pasteurisierte Vollmilch, Buttermilch, Butterkäse, Gouda
  • Eier: gekocht oder gebraten
  • Beilagen: Reis, weizenfreie Nudeln, Kartoffeln

Übrigens: Äpfel zählen eigentlich auch zu den histaminarmen Obstsorten, fallen jedoch für manche Betroffene raus, aufgrund von Kreuzallergien. Hier solltest du genau beobachten, wie dein Körper reagiert. Ideal klappt das zum Beispiel mit einem Ernährungstagebuch (bspw. dieses hier*).

Diese Lebensmittel sind histaminreich

  • Brot & Getreide: Brot oder Brötchen mit Zusatzstoffen, Körner, Kürbiskernen, Fertigmüsli mit getrockneten Früchten, Nüssen
  • Obst: Erdbeeren, Guave, Himbeeren, Kiwi, Ananas, Birnen, Bananen, Papaya, Trauben, Pflaumen, Grapefruit, Limetten, Mandarinen
  • Gemüse: Kohlrabi, Soja, Spinat, Tomaten, Aubergine, Avocado, Bohnen, Pilze (v.a. Champignon, Steinpilze), Keimlinge, Sprossen, Algen
  • Fisch & Meeresfrüchte: Thunfisch, Fischkonserven (v.a. Sprotte, Sardinen, Sardellen, Hering), geräucherter Fisch, Schalen- und Krustentiere, Muscheln
  • Nüsse & Samen: Walnüsse, Erdnüsse, Pekannüsse, Haselnüsse, Cashewkerne, Sonnenblumenkerne
  • Wurst & Fleisch: Innereien, Salami, Mettwurst, Kassler, Speck, Grillfleisch, Döner, Gyros, Wurstwaren mit Zusatzstoffen, länger mariniertes Fleisch (bspw. Sauerbraten)
  • Milch & Milchprodukte: lang gereiften Käse (bspw. Parmesan, Gorgonzola, Blauschimmelkäse, Roquefort), Hartkäse (bspw. Emmentaler, Gruyère & Cheddar), Schnittkäse (bspw. mittelalter Gouda, Tilsiter & Edamer), Weichkäse (bspw. Camembert & Brie), Sauermilchkäse (bspw. Harzer Käse & Handkäse)
  • Eier: Soleier
  • Beilagen: Fertigprodukte mit Nudeln oder Kartoffeln (Zusatzstoffe)

Lesetipp: Nahrungsmittel­unverträglichkeit: Wenn Milch & Co. zum Problem werden

Allgemeine Tipps bei Heuschnupfen

Allgemein wird bei einer Heuschnupfen-Allergie auf eine antientzündliche Ernährung gesetzt. Wer darauf achtet, hat schon einmal gute Chancen, den Frühling reibungslos zu überleben.

Es gibt auch einige weitere Dinge, die du gegen Pollen & Co. unternehmen kannst. Hier findest du weitere Hausmittel gegen Heuschnupfen.

Tipp: Ein Tee mit Minze und Ingwer kann ebenfalls dabei helfen, die Symptome zu lindern. In der Drogerie wirst du sicherlich fündig, alternativ kannst du dir auch diesen Tee von Pukka auf Amazon bestellen*.

Wenn das all das nur wenig Wirkung zeigt, kannst du auch zu Medikamenten, Nasenspray oder Augentropfen greifen. Hier solltest du unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin zurate ziehen, denn es gibt verschiedene Wirkstoffe, die gegen die Allergie helfen können.

Weitere Informationen zu Heuschnupfensymptomen und den Therapiemöglichkeiten erfährst du bei Onmeda.de

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keine ärztliche Diagnose. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder akute Beschwerden auf, solltet ihr eure Ärztin oder euren Arzt kontaktieren oder in der Apotheke um Rat fragen. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.

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