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English Breakfast: Die Geheimnisse des englischen Frühstücks

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Jeder, der mindestens einmal in seinem Leben in England war, hat das berühmte englische Frühstück probiert. Das English Breakfast ist nämlich eine der beliebtesten Morgenmahlzeiten der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Süßes oder salziges Frühstück?

Ein oft diskutiertes Thema dreht sich um die Frage, ob das Frühstück süß oder herzhaft sein sollte. Darüber streiten sich sowohl Liebhaber der gehobenen Kulinarik als auch Kulinarik-Laien. Aus Ländern wie Italien oder Frankreich kennen wir das sogenannte kontinentale Frühstück, das auch bei uns sehr beliebt ist.

Dabei werden ausschließlich süße Speisen angeboten. Wir beginnen den Tag demnach mit Kaffee oder Cappuccino, Brot oder Toast mit Marmelade, Joghurt mit Müsli oder frischem Obst oder einem Croissant, das wir pur oder mit den leckersten Cremes gefüllt genießen. Dieses Frühstück ist nicht nur typisch für Italien und Frankreich, sondern auch für Spanien und alle anderen Mittelmeerländer.

In den nördlichen Staaten Europas werden hingegen salzige Speisen bevorzugt, auch bei der ersten Mahlzeit des Tages. In Deutschland kommen daher auch Käse, Wurst oder Rührei auf den Frühstückstisch.

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English Breakfast: Die Geheimnisse des englischen Frühstücks

Das berühmteste Frühstück mit herzhaften Zutaten ist das English Breakfast: Eier, Speck, Würstchen, Blutwurst, Bohnen, Pilze, gegrillte Tomaten und Toast kommen auf den Tisch und bilden ein reichhaltiges und vollständiges Frühstück.

Wenn ihr durch die Straßen Londons spaziert, vielleicht in der Nähe von Big Ben und der berühmten Westminster Abbey, oder auf irgendeiner abgelegenen Straße auf dem englischen Land, werdet ihr immer Restaurants, Pubs, Cafés oder sogar Hotels finden, die euch ein English Breakfast servieren.

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Aber kennt ihr auch die Geschichte hinter dieser angelsächsischen Tradition? Und habt ihr gewusst, dass es verschiedene Varianten gibt? Wenn nicht, verraten wir euch nun alle wissenswerten Details über das Frühstück. Eine Zutat des klassischen Rezepts gehört sogar zu den fünf Super-Protein-Nahrungsmitteln, die vor allem für Sportler*innen ideal sind: die Bohnen.

Der Ursprung des English Breakfast

Die Geschichte dieses Frühstücks hat tiefe Wurzeln. Die Anfänge liegen mindestens 800 Jahre zurück. In dem bäuerlichen England aßen die Menschen nur zweimal am Tag. Einmal morgens und einmal am Abend.

Das Frühstück war daher die wichtigste Mahlzeit. Denn es musste Energie für lange Zeit und die harte Arbeit auf den Feldern liefern. In den bescheidenen Häusern des 13. Jahrhunderts war es daher notwendig, ein salzreiches Frühstück zuzubereiten, zu dem auch Bier getrunken wurde.

Der typische englische Tee wurde erst im 17. Jahrhundert populär. Davor war es die Flüssigkeit aus Malz und Hopfen, die sich als Getränk am Morgen durchsetzte.

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Diese Mahlzeit wurde übrigens Hochzeitsfrühstück genannt, da Hochzeiten immer vor 12 Uhr gefeiert wurden. Das Frühstück war also die erste Mahlzeit, die das Paar gemeinsam zu sich nahm.

Erst später, im 18. und 19. Jahrhundert, bekam das Frühstück nicht nur einen ernährungsphysiologischen, sondern auch einen gesellschaftlichen Stellenwert. Es wurde zum Anlass genommen, mehrere Gäste ins Haus einzuladen und gedeckte Tische, kostbares Silberbesteck oder auch Porzellan mit den typischen Mustern englischer Teeservices zu zeigen.

Wer sich diesen Luxus damals nicht leisten konnte, fühlte sich jedoch nicht gleich vom morgendlichen „Ritual“ ausgeschlossen. Die Speisen des englischen Frühstücks blieben sowohl für den Adel und das Bürgertum als auch für die Arbeiterklasse dieselben: Eier und Speck wurden niemandem verwehrt.

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Das traditionelle Rezept für English Breakfast

Heute gilt das English Breakfast in England als echte Institution, obwohl es aus Zeit- und Bequemlichkeitsgründen meist nur am Wochenende gegessen wird. Es existieren verschiedene Rezepte für das englische Frühstück. Zum traditionellen Essen, auch als Full English Breakfast bekannt, gehören folgende Zutaten:

  • Eier – normalerweise Rührei oder Spiegelei
  • Speck – 2 oder 3 Scheiben des klassischen getoasteten Specks dürfen nicht fehlen.
  • Würstchen – aus Schweinefleisch, Huhn oder Pute
  • Grilltomaten
  • Black Pudding – die typische Blutwurst aus Schweinefleisch und Gewürzen
  • Champignons
  • Bohnen – gedünstet und mit ein wenig Tomatensoße vermischt
  • Toast – mindestens 2 oder 3 Scheiben, fertig gebuttert

Alles solltet ihr mit einer Tasse dampfendem Tee servieren. Am besten fügt ihr diesem noch ein paar Tropfen Milch hinzu.

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Variationen des berühmtesten Frühstücks

Von London und den kleinen Dörfern Englands hat sich die Morgenmahlzeit in ganz Großbritannien verbreitet. So sind unterschiedliche Variationen des Klassikers entstanden. Am bekanntesten sind folgende Frühstücksvarianten.

Schottisches Frühstück

In Schottland ist Rührei ein Muss, um in den Tag zu starten. Dazu gibt es Kartoffeln und ein paar Scheiben Räucherlachs oder Haggis. Letzteres sind die berühmten Schafsinnereien, die nur was für Mutige sind.

Irisches Frühstück

Zum irischen Frühstück zählen die gleichen Speisen wie zum traditionellen englischen Frühstück. Jedoch wird hierzu ein anderes Brot gereicht. Dieses sogenannte Sodabrot wird nicht mit Hefe gebacken, sondern mit Soda bzw. Backpulver.

Walisisches Frühstück

Auch bei dieser Variante bleiben die klassischen Speisen erhalten, zu denen aber Laverbrot serviert wird. Das Brot stellt man mit gekochtem Seetang und gebratenen Haferflocken her.
Was sich aber bei keiner der Varianten ändert, ist die unverzichtbare Tasse Schwarztee.

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Englisches oder amerikanisches Frühstück?

Wenn ihr euch fragt, ob englisches und amerikanisches Frühstück dasselbe ist, haben wir die Antwort. Zwischen beiden Mahlzeiten gibt es deutliche Unterschiede. Dennoch werden sie oft miteinander verwechselt.

Wie wir zu Beginn schon festgestellt haben, essen die Engländer ihr Frühstück mit salzigen Speisen. Von Zucker oder süßen Lebensmitteln fehlt jede Spur. Das mag vielleicht auch der Grund sein, warum wir dem britischen Frühstück eher skeptisch gegenüberstehen.

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Das amerikanische Frühstück hingegen verbindet beide Geschmacksrichtungen, also süß und salzig. Es ist sozusagen ein Mittelweg zwischen dem kontinentalen und dem englischen Frühstück. Denn eines der beliebtesten Rezepte bringt Eier, Aufschnitt, Speck und Käse kombiniert mit Pfannkuchen mit Ahornsirup oder Muffins auf den Tisch. Der englische Tee wird durch ein Glas Orangensaft und eine große Tasse amerikanischen Kaffee ersetzt.