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Sichere Verhütung ganz ohne Hormone: Alles Wichtige zur Kupferkette

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Viele Frauen möchten ihren Körper nicht mit Hormonen belasten, wenn es um Verhütung geht. Für sie ist die Kupferkette eine Möglichkeit zu verhüten.

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Nach wie vor ist die Pille mit das sicherste und eines der beliebtesten Verhütungsmittel – Hormone hin oder her. Doch das kann sich jetzt ändern, denn ein neues Verhütungsmittel ist in Deutschland auf dem Vormarsch: die Kupferkette.

​Was genau ist die Kupferkette?

Die Kupferkette ist ein Intrauterinpessar (IUP) der neueren Generation. Sie ist somit eine Variante der Kupferspirale, die bislang besonders von älteren Frauen als Verhütungsmittel bevorzugt wurde.

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Die Kupferkette ist durch ihre Form flexibler und soll deswegen weniger Nebenwirkungen haben. Wie der Name schon verrät handelt es sich bei der Kupferkette um einen Nylonfaden, auf den je nach Größe vier oder sechs kleine Kupferzylinder aufgereiht sind. Diese Kette wird mit einem Knoten etwa einen Zentimeter tief in der Muskulatur der Gebärmutterwand verankert, wo sie dann fünf Jahre – ganz ohne Hormone – vor einer ungewollten Schwangerschaft schützt.

Während dieser Zeit gibt die Kupferkette kontinuierlich kleine Mengen Kupfer-Ionen ab, die zum einen die Samenzellen in ihrer Beweglichkeit hemmen und verhindern, dass die Spermien die Eizelle befruchten. Zum anderen verhindern die Kupferionen eine Einnistung in der Gebärmutter, da sie die Gebärmutterschleimhaut verändert und „einnistungs-unfreundlich“ macht.

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Wie wird die Kupferkette eingesetzt?

Die Kupferkette wird ebenso wie die Kupferspirale vom Frauenarzt eingesetzt. Hierfür befindet sich am oberen Ende der Kette ein kleiner Knoten. Dieser wird mittels einer winzigen Nadel in die obere Muskelwand der Gebärmutter geschoben – selbstverständlich mit einer Betäubung. Die Muskeln sorgen dann dafür, dass sich nach 5 bis 7 Tagen das Loch verschließt mit dem Ergebnis, dass der Knoten festsitzt. Und ja, in den ersten Tagen kann das auch etwas unangenehm sein.

Wie sicher ist die Kupferkette?

Wie sicher ein Verhütungsmittel ist, wird mit dem sogenannten Pearl-Index berechnet. Je niedriger er ist, desto sicherer ist das Verhütungsmittel. Der Pearl-Index der Kupferkette liegt zwischen 0,1 und 0,5. Das heißt, von 100 Frauen, die mit der Kupferkette verhütet haben, wurde innerhalb eines Jahres nur maximal eine Frau ungewollt schwanger. Im Vergleich dazu: Der Pearl-Index der Pille liegt zwischen 0,1 und 0,9.

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Vorteile der Kupferkette

Grundsätzlich ist die Kupferkette für jede Frau geeignet. Da sie von ihrer Form her flexibel ist, kann sie auch bei jüngeren Frauen (Teenies) mit einer kleinen Gebärmutter eingesetzt werden. Da sie nach dem Einsetzen in der Gebärmutter bleibt, muss man sich fünf Jahre lang keine Sorgen wegen einer Schwangerschaft machen.

Bei richtiger Verankerung wird die Kette selten von der Gebärmutter ausgestoßen. Nebenwirkungen sind keine bekannt. Auch das Risiko einer Eileiterschwangerschaft ist nach dem Einsetzen der Kupferkette nicht erhöht. Zudem ist sie frei von Hormonen und man kann sofort nach Entfernen mit der Babyplanung beginnen.

Nachteile​ der Kupferkette

Doch die Kupferkette hat natürlich auch Nachteile. So kann es während der ersten Monate nach dem Einsetzen zu stärkeren Monatsblutungen kommen und auch das Einsetzen und Herausnehmen selbst ist nichts für extrem empfindliche Frauen. Für Frauen mit einer Kupferallergie ist sie ebenfalls nicht geeignet, genauso wie für Frauen mit einer Fehlbildung der Gebärmutter. Und wie auch die Pille schützt sie nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten.

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Die Kosten der Kupferkette

Das Einsetzen der Kupferkette kostet um die 130,- Euro, hinzu kommen noch die Arztkosten für das Einsetzen und die Kontrolle. Somit kommt man ungefähr auf 250,- bis 450,- Euro. Dafür bietet sie dann aber auch für fünf Jahre einen sicheren Schutz. Wer die monatlichen Kosten der Pille auf fünf Jahre hochrechnet, hat einen realistischen Vergleich.

Quellen:
BZgA: familienplanung.de
Profamilia.de

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