„Boarding completed“ hast du sicher schon zig Mal im Flieger gehört. Aber wusstest du, dass das Flugpersonal noch ganz andere Dinge sagt, die du als Passagier gar nicht mitbekommst? Hinter den Kulissen wird nämlich mit einer Art Geheimsprache gesprochen. Ganz unauffällig, aber ziemlich clever.
Vom Code für besonders anstrengende Gäste bis hin zum subtilen Hinweis auf einen attraktiven Passagier: Hier kommen geheime Begriffe, die das Flugpersonal regelmäßig benutzt und was sie bedeuten.
Insiderwissen: Was das Flugpersonal im Flieger wirklich meint
Hugo
Wenn du hörst, dass die Crew von einem „Hugo“ spricht, ist nicht der Cocktail gemeint, sondern ein toter Passagier am Bord. „Hugo“ steht für Human Gone, also einen Menschen, der während des Fluges verstorben ist. Das Kabinenpersonal bleibt dann professionell, ruhig und spricht in Codes, um keine Panik zu verbreiten.
Miracle Flight
Mit Miracle Flight meint man Passagiere, die auf gesundheitliche Beschwerden hinweisen, mit dem Ziel, bevorzugt behandelt zu werden. Sie werden dann vorgelassen oder bekommen vielleicht einen besseren Platz. Doch sobald sie sitzen, sind alle Beschwerden wie weggeblasen. Das Flugpersonal spricht dann ironisch von einem „Wunder“.
Deadhead
Ein „Deadhead“ ist eine Flugbegleiterin oder ein Flugbegleiter, der oder die gerade nicht im Einsatz ist, sondern zur nächsten Arbeitsschicht geflogen wird. Sie dürfen mitfliegen, sitzen in ihrer Uniform und nutzen teils ihre Crew-Vergünstigungen, sind aber offiziell „off duty“.
Baby Jesus
Mit dem Ausdruck „Baby Jesus“ warnen Flugbegleiter*innen sich untereinander, dass ein besonders anstrengendes Kind an Bord ist, dass das ganze Flugzeug auf Trab hält. Du weißt schon: Die, die brüllen, treten, durch den Gang rennen und bei denen Mama und Papa nur lächeln und sagen: „Er/sie ist halt müde.“
Crotch watch
Sicher kennst du das: beim Start und bei der Landung geht die Crew durch die Reihen und schaut, ob alle korrekt angeschnallt sind. Dabei achten sie besonders auf die Gürtelschnalle im Schrittbereich (= crotch). Daher auch der Ausdruck „Crotch watch“ also eine Sicherheitskontrolle untenrum.
Red Eye
Red Eye klingt erstmal gruselig, damit sind aber Nachtflüge gemeint. Der Begriff kommt von den müden, roten Augen, mit denen Crew und Passagiere am Zielort ankommen.
Ditch
Wenn die Crew das Wort „Ditch“ benutzt, ist das kein gutes Zeichen. Es steht für eine Notlandung auf dem Wasser. Es wird zum Glück extrem selten benutzt, gehört aber zum Sicherheitstraining dazu.
Last Minute Paperwork
Wenn der Captain beim Einsteigen sagt: „Wir warten noch auf last minute paperwork“, ist das in den meisten Fälle eine nette Umschreibung für: „Wir haben noch irgendwas zu klären.“ Es klingt seriös, soll aber vor allem die Passagiere beruhigen, obwohl hinter den Kulissen Chaos herrscht.
Wenn kein Wort mehr hilft: So funken Piloten um Hilfe
In echten Notfällen, wenn es schnell gehen muss oder normale Kommunikation nicht mehr möglich ist, reicht ein einfaches Gespräch nicht mehr aus. Dann kommt der Transponder zum Einsatz, eine Art stiller Notruf, mit dem Pilot*innen direkt mit der Flugsicherung am Boden sprechen können. Und dafür gibt es bestimmte Zahlen-Codes:
Code 7500: Flugzeug wurde entführt
Wird der Code 7500 (seven five – man with a knife) in den Transponder eingegeben, bedeutet das „Entführung an Bord“ oder eine Bedrohung wurde gemeldet.
Code 7600: Funkausfall im Flugzeug
Wird der Flugbegleiter-Code 7600 (seven six – hear nix) verwendet, um mit dem Bodenpersonal zu kommunizieren, meint man damit, dass ein Flugzeug keinen Funk mehr empfangen und nicht mehr von Fluglotsen durch den Luftraum navigiert werden kann.
Code 7700: Akuter Notfall
Der Code 7700 ist wohl der besorgniserregendste Code und steht für: Seven seven – going to heaven. Im Luftfahrtrecht ist nicht ganz genau festgelegt, was alles unter eine Luftnotlage fällt, aber im Grunde bedeutet es einfach: Ein Notfall in der Luft, bei dem Gefahr besteht.
Sobald ein Flugzeug den Code 7700 sendet, bekommt es absolute Priorität. Alle anderen Maschinen müssen zurückstecken. Die Fluglotsen am Boden kümmern sich sofort um Unterstützung, Umleitungen oder eine Notlandung.
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