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Das Leiden der Zimmerpflanzen: Die 9 häufigsten Gründe, warum sie eingehen

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Vorab im Video: Zimmerpflanzen pflegen: DAS sind die häufigsten Fehler

Ja, zugegeben: Es gibt Menschen, die einfach einen grünen Daumen haben. Aber auch, wer nicht mit diesem Talent gesegnet ist, darf sich mit Pflanzen umgeben. Hier die neun häufigsten Fehler, die für unglückliche Zimmerpflanzen sorgen.

Inhaltsverzeichnis

Vielleicht geht es euch ja wie mir: Ich besitze einen schwarzen Daumen, was Pflanzen angeht. Fakt ist: Wer mir Topfpflanzen schenkt, muss damit rechnen, sie beim nächsten Besuch gar nicht oder in desolater Verfassung wiederzusehen. Und es tut mir leid, denn ich liebe Pflanzen.

Zudem sind Zimmerpflanzen wichtig für unser Wohlbefinden und ein gutes Raumklima. Und ganz nebenbei schaffen sie auch eine angenehme Atmosphäre und sehen sehr dekorativ aus.

Diese Fehler machen die meisten bei der Pflege von Zimmerpflanzen

Was ich bei der Pflege von Zimmerpflanzen immer wieder falsch mache, frage ich mich schon länger. Selbst Kakteen und Sukkulenten und all die Pflanzen, die man gemeinhin als „absolut pflegeleicht“ bezeichnet, gehen bei mir ein.

Vielleicht geht es euch ja ähnlich wie mir? Hier deshalb die klassischen Fehler, die Menschen wie ich bei der Pflege von Pflanzen scheinbar begehen:

Falsche Wasserzufuhr: Zu viel Liebe kann schaden

Manchmal ist viel eben zu viel. Viele Pflanzen gehen ein, weil sie zu viel gegossen werden. Überwässerung ist die Hauptursache für Wurzelfäule.

Deshalb ist es wichtig, genau zu schauen, welche Wasserbedürfnisse die spezielle Pflanzenart hat. Denn hier unterscheiden sich die verschiedenen Pflanzen enorm. Eine Sukkulente mag es ähnlich wie Kakteen eher trocken, tropische Pflanzen oder auch große Pflanzen haben hingegen ein größeres Bedürfnis nach Wasser.

Woran erkennt man jedoch, ob eine Pflanze nicht glücklich bewässert wird? Hier gibt es Anzeichen, ob eine Pflanze Wasser braucht oder ob sie zu viel Wasser bekommen hat. Man muss sie nur deuten können. Meine Sukkulenten haben z.B. welke, vergilbte Blätter. Ein klares Zeichen für Dehydrierung. Ist die Erde im Topf jedoch ständig nass und die Wurzeln faulen, ist das ein Zeichen für Überwässerung.

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Lichtmangel: Die unterschätzte Notwendigkeit

Ein zweiter wichtiger Wohlfühlfaktor für die Pflanze: Der richtige Standort. Denn Zimmerpflanzen brauchen ausreichend Licht für die Photosynthese. Wasser, Sonnenlicht, und das Kohlendioxid, das wir beim Ausatmen freisetzen, sind Nahrung und Lebenselexier der Pflanze.

Deshalb ist Licht ebenso wichtig wie Wasser. Aber auch hier hat jede Pflanze so ihre Eigenheiten. Manche brauchen einen warmen, sonnigen Platz, anderen schadet zu viel direkte Sonneneinstrahlung sehr.

Mach dich hier kundig, was genau deine Pflanze an Licht mag und benötigt. Und wenn du einen Platz für sie gefunden hast, der passt, lass sie dort idealerweise langfristig stehen. Denn ständiges Umplatzieren tut der Zimmerpflanze auch nicht gut.

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Ungeeignete Erde: Nicht jede Pflanze mag denselben Boden

Oft stehe ich im Baumarkt vor den Säcken mit der Blumenerde und verliere den Überblick vor lauter Spezialerde. Eine für Sukkulenten und Kakteen, eine für den Gummibaum, eine für Orchideen… Da wählt man nicht selten aus Faulheit eine Universalerde, also zumindest eine Erde, von der man denkt, dass sie universal einsetzbar wäre.

Leider passt das so nicht immer zu deiner Pflanze. Denn die Erde ist enorm wichtig bei der Nährstoffversorgung. Deshalb solltest du für jeden Pflanzentyp auch die entsprechende Erde auswählen.

Jede Pflanzenart braucht einen Boden mit einem für sie passenden speziellen pH-Wert, der richtigen Durchlässigkeit und Nährstoffzusammensetzung. Kakteen brauchen zum Beispiel einen gut durchlässigen Boden mit geringer Wasserspeicherkapazität, dafür aber mit viel Mineralien. Es gibt Pflanzen, die Erde brauchen, die viel Wasser speichert. Es gibt welche, die viele Nährstoffe benötigen und ebenso welche, die weniger Nährstoffe bevorzugen.

Pflanzen wachsen ja auch in der Natur auf ganz unterschiedlichen Böden und haben somit ihre Bedürfnisse und Vorlieben. Es würde ja auch niemand auf die Idee kommen, dass ein Limettenbaum in der Wüste happy wäre. Mach dich hier kundig, welche Erde deine Zimmerpflanze braucht. Die Anschaffung einer speziellen Erde lohnt sich definitiv.

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Schädlinge und Krankheiten: Kleine Feinde, große Wirkung

Auch das kann passieren: Man dankt, man macht alles richtig, was Topf, Erde, Licht und Wässerung angeht und dann kommen Schädlinge und Krankheiten und schon siechen die Zimmerpflanzen dahin. Manchmal übertragen sich Schädlinge von Pflanze zu Pflanze. Manchmal kommt es zu Pflanzenbefall, weil die Pflege nicht stimmt.

Wirft die Pflanze ihre Blätter ab, verfärben sich die Blätter oder es sind Spinnweben und kleine Blattläuse zu sehen, sollte man schnell handeln, damit die Pflanze gesund werden kann und sich das Unheil nicht auf andere Pflanzen überträgt.

Hier kann man auch vorbeugend handeln, indem man seine Pflanze immer im Blick hat und dafür sorgt, dass sie kräftig und widerstandsfähig ist. Kommt es zu einem Befall, sollte man idealerweise natürliche Behandlungsmethoden wählen, statt eine Chemiekeule.

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Klimatische Bedingungen: Zu heiß, zu kalt, zu zugig

Kommen wir noch mal auf den Limettenbaum in der Wüste zurück: Einen großen Einfluss auf das Wohl deiner Pflanze hat auch die richtige Temperatur im Raum. Auch Zugluft kann negative Auswirkungen auf Pflanzen haben.

Wichtig zudem: Was im Sommer vielleicht noch angenehme für deine Zimmerpflanze ist, kann im Winter schon ganz anders aussehen. Steht die Pflanze in der Sommersonne gut platziert, kann sie im Winter auf der viel zu kalten Fensterbank in der Zugluft in Mitleidenschaft genommen werden. Hier solltet ihr schauen, wie ihr die Pflege an die Jahreszeiten anpassen müsst.

Überdüngung: Wenn weniger mehr ist

Menschen mit gesunden, prächtigen Pflanzen haben oft eines gemeinsam: Sie nutzen Dünger. Ich habe mir deshalb Dünger gekauft und nicht groß recherchiert und damit noch mehr falsch gemacht als ohne Dünger. Stichwort: überdüngte Pflanzen.

Der richtige Umgang mit Dünger ist enorm wichtig, sonst macht man mehr falsch als richtig. Gut eingesetzt ist der Dünger jedoch die Geheimwaffe, wenn es darum geht, dass die Pflanze sich optimal entwickelt.

Ein wichtiger Tipp: Richtet euch nach den Jahreszeiten. Im Frühjahr und Sommer wachsen die Pflanzen aktiv, jetzt ist Dünger Gold richtig. Im Herbst und Winter hingegen, in der Ruhephase der Pflanze, sollte die Düngung geringer ausfallen oder gar wegfallen.

Und: Es gibt viele Düngerarten: flüssigen und in Stäbchenform, mineralischen oder organischen Dünger etc. Erkundigt euch hier, was für eure Pflanze passend ist. Denn auch wenn viele moderne Pflanzenarten sehr anspruchsvoll sind, so ist doch die Gefahr durch Überdüngung stets gegeben. Deshalb bitte nicht: Viel hilft viel, sondern strikt an die Dosierungsangaben halten.

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Vernachlässigung der Umtopfbedürfnisse

Eine Pflanze ab und zu umzutopfen ist wichtig für ihr Wachstum. Idealerweise topft man im Frühjahr die Pflanzen um. Denn dann erwachen sie aus ihrer Ruhephase und fangen an, aktiv zu wachsen. Aber auch, wenn die Pflanze stark gewachsen ist und einfach zu groß für ihren alten Topf ist, solltest du ihr ein größeres Zuhause gönnen.

Aber zu groß, sollte der neue Topf auch nicht sein. Die Faustregel: Er darf nur maximal vier Zentimeter größer sein als der alte. Denn ist der neue Topf zu groß, kann der überschüssige Boden Feuchtigkeit speichern und schon droht die Gefahr von Wurzelfäule.

Wir hoffen, unsere Tipps geben euch einen Anhaltspunkt, warum es mit dem grünen Daumen bislang nicht bei euch geklappt hat. Wir drücken euch und euren Pflanzen die Daumen.

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