Veröffentlicht inLiebe & Psychologie, Mein Leben

Laut Wissenschaftlern: Diese 4 Tipps helfen im Alltag zur Ruhe zu kommen

© Getty Images

So baust du im Alltag aktiv Stress ab

Deine Psyche braucht Urlaub? Mit diesen Tipps kannst du im Alltag effektiv entspannen.

Es gibt kaum etwas Schöneres, als sich eine Auszeit vom Alltag zu nehmen und die Seele baumeln zu lassen. Doch was genau braucht unsere Psyche, um sich zu erholen und dem Alltagsstress zu entfliehen?

Inhaltsverzeichnis

Seliges Nichtstun, den Kopf freikriegen, die Seele baumeln lassen – an unseren Urlaub haben wir oft eine Menge Erwartungen. In der Praxis ist es leider nicht immer so einfach. Schließlich sind die Urlaubstage gezählt und wer kann sich schon auf Knopfdruck entspannen? Umso wichtiger ist es, auch im Alltag immer wieder Kraft zu tanken.

Die gute Nachricht vorab: Wir können aktiv etwas dafür tun, damit wir endlich mal wieder runterkommen. Wissenschaftler*innen haben sich nämlich bereits ausgiebig mit der Frage beschäftigt, wie der menschliche Geist am besten zur Ruhe kommen kann. Und siehe da: Es muss gar nicht unbedingt der dreiwöchige Urlaub im Süden sein.

Auch lesen: Yoga für Anfänger: So findest du deinen Flow

Die wichtigsten Erkenntnisse, was eure Psyche zum Erholen braucht

1. Die Kraft von echten Begegnungen und echter Nähe

Leg dein Smartphone weg. Triff Freunde. Live und in Farbe. Eigentlich weder neu noch überraschend, aber dennoch immer wieder eine Erwähnung wert: Nicht irgendwelche virtuellen Freunde, Likes oder Erwähnungen in Posts von anderen Menschen machen uns glücklich im Leben. Vielmehr sind es die realen, wirklichen Freunde, die unsere Psyche braucht.

Schon allein die Begegnungen mit ihnen machen uns stabil und geben uns Kraft. Und sie wappnen uns sogar gegen bevorstehenden Stress. Auch wichtig: Körperkontakt, also Umarmungen zur Begrüßung – nicht nur mit dem Partner oder der Partnerin, sondern auch mit engen Freund*innen. Sie tun uns einfach gut.

Deshalb: Nimm deine Freunde einfach mal in den Arm, wenn dir danach ist. Die körperliche Nähe einer nahestehenden Person sorgt dafür, dass der Körper das sogenannte Kuschelhormons Oxytocin ausschüttet. Das senkt den Blutdruck und die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Blut und kann sogar Schmerzen lindern.

Auch lesen: Serotonin erhöhen: So kurbelst du die Produktion des Glückshormons an

2. Sport machen und genießen, statt Schritte zu zählen

Wir jammern ja gerne und überlassen dem inneren Schweinehund die Führung, aber letztlich wissen wir alle, wie gut Sport und körperliche Auslastung sind. Gerade, weil wir heute so viel rumsitzen im Alltag.

Sport ist nicht nur gesund, sondern sorgt für jede Menge gute Laune – und kann sogar Rauschzustände auslösen. Warum das so ist, darüber ist sich die Forschung uneinig. Dachte man lange, die Ausschüttung von Endorphinen sorge für die gute Stimmung, so geht man heute davon aus, dass diese eher eine schmerzlindernde Wirkung besitzen.

Hinter der berauschenden Wirkung von Sport könnten laut Wissenschaftler*innen andere Botenstoffe stecken, wie zum Beispiel die sogenannten Endocannabinoide. Sie können (ähnlich wie die Wirksubstanzen der Hanfpflanze) die Cannabinoidrezeptoren im Gehirn aktivieren, was dazu führt, dass man sich beim Sport regelrecht high fühlt. Wenn das nicht motiviert!

Auch lesen: Lebe lieber einfach: Was steckt hinter dem Trend Entschleunigung?

3. Entdecke die Kraft der Natur

Städtetrips und Touristenhotspots haben sicherlich ihren Reiz. Dennoch gibt es gute Gründe, möglichst viel deiner Freizeit in der Natur zu verbringen. Wie der schwedische Psychologe Terry Hartig in einem Experiment herausfand, wirkt ein Spaziergang durch die Natur deutlich erholsamer auf Psyche und Körper als ein Stadtspaziergang. Sogar der Blutdruck konnte gesenkt werden.

Das haben auch die Japaner für sich erkannt und so betreiben sie regelmäßig „Shinrin-yoku“, was so viel wie „Waldbaden“ bedeutet. Japanische Forscher haben sogar Hinweise darauf gefunden, dass ein Spaziergang im Wald nicht nur stressmindernd und heilsam wirkt, sondern auch die Selbstheilungskräfte des Körpers anregt.

4. Ich bin dann mal weg – kleine Auszeiten im Alltag

Manchmal muss man einfach rauskommen, braucht einen Tapetenwechsel. Dafür sind Kurztrips ideal. Und, obwohl kurz, sind die für unsere Psyche richtig schön entspannend.

Studien der Arbeits- und Organisationspsychologin Jessica de Bloom belegen nämlich, dass der Höhepunkt der Erholung im Urlaub bereits nach einer Woche erreicht ist. Es macht also aus erholungstechnischer Sicht mehr Sinn, den Jahresurlaub nicht in einer großen Fernreise zu verballern, sondern eher mehrere Kurztrips zu unternehmen.

Zudem ist der Langzeiteffekt bei beiden der gleiche. Die Erholung hält sowohl bei längeren als auch kürzeren Urlauben nur etwa eine Woche an. Umso wichtiger also, Entspannungsstrategien für den Alltag zu entwickeln.