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Laut Experten: Diese 4 Dinge brauchen wir wirklich, um uns zu erholen

Frau lehnt mit geschlossenen Augen an einem Busch
© Adobe Stock / Natalia Deriabina

Vorab im Video: So baust du im Alltag aktiv Stress ab

Was braucht es wirklich, um vom Stress abzuschalten und Körper und Geist herunterzufahren? Die Wissenschaft hat Antworten auf diese Frage.

Inhaltsverzeichnis

Zugegeben, in der Welt, in der wir momentan leben, fällt es schwer, einfach mal abzuschalten und zu entspannen. Zu viel Stress, zu viele Aufgaben und Überforderung gehören für viele leider fast zum gängigen Alltag.

Dabei ist es extrem wichtig, seinem Körper und seiner Psyche auch mal eine Pause zu gönnen. Aber wie funktioniert das genau? Reicht es, das Handy wegzulegen und die Augen zu schließen? Oder braucht es mehr? Die Wissenschaft hat eine klare Antwort darauf.

Laut Wissenschaft: Das braucht die Psyche zum Erholen

1. Diese Kraft haben echte Begegnungen und Nähe

Leg dein Smartphone weg. Triff Freunde. Live und in Farbe. Eigentlich weder neu noch überraschend, aber dennoch immer wieder eine Erwähnung wert: Nicht irgendwelche virtuellen Freunde, Likes oder Erwähnungen in Posts von anderen Menschen machen uns glücklich im Leben. Vielmehr sind es die realen, wirklichen Freunde, die unsere Psyche braucht.

Schon allein die Begegnungen mit ihnen machen uns stabil und geben uns Kraft. Und sie wappnen uns sogar gegen bevorstehenden Stress. Auch wichtig: Körperkontakt, also Umarmungen zur Begrüßung – nicht nur mit dem Partner oder der Partnerin, sondern auch mit engen Freund*innen. Sie tun uns einfach gut.

Deshalb: Nimm deine Freunde einfach mal in den Arm, wenn dir danach ist. Die körperliche Nähe einer nahestehenden Person sorgt dafür, dass der Körper das sogenannte Kuschelhormons Oxytocin ausschüttet. Das senkt den Blutdruck und die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Blut und kann sogar Schmerzen lindern.

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2. Studien zeigen: Sport kann eine berauschende Wirkung haben

Letztlich wissen wir alle, wie gut Sport und körperliche Auslastung sind. Und er hilft eben auch gegen Stress. Wenn da nur nicht der innere Schweinehund wäre… Aber vielleicht motiviert euch das: Sport ist nämlich nicht nur gesund, sondern sorgt für jede Menge gute Laune – und kann sogar Rauschzustände auslösen. Warum das so ist, darüber ist sich die Forschung uneinig. Dachte man lange, die Ausschüttung von Endorphinen sorge für die gute Stimmung, so geht man heute davon aus, dass diese eher eine schmerzlindernde Wirkung besitzen.

Hinter der berauschenden Wirkung von Sport könnten laut Wissenschaftler*innen andere Botenstoffe stecken, wie zum Beispiel die sogenannten Endocannabinoide. Sie können (ähnlich wie die Wirksubstanzen der Hanfpflanze) die Cannabinoidrezeptoren im Gehirn aktivieren, was dazu führt, dass man sich beim Sport regelrecht high fühlt.

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3. Japanische Forscher über die ungeahnte Kraft der Natur

Städtetrips und Touristenhotspots haben sicherlich ihren Reiz. Dennoch gibt es gute Gründe, möglichst viel deiner Freizeit in der Natur zu verbringen. Wie der schwedische Psychologe Terry Hartig in einem Experiment herausfand, wirkt ein Spaziergang durch die Natur deutlich erholsamer auf Psyche und Körper als ein Stadtspaziergang. Sogar der Blutdruck konnte gesenkt werden.

Das haben auch die Japaner für sich erkannt und so betreiben sie regelmäßig „Shinrin-yoku“, was so viel wie „Waldbaden“ bedeutet. Japanische Forscher haben sogar Hinweise darauf gefunden, dass ein Spaziergang im Wald nicht nur stressmindernd und heilsam wirkt, sondern auch die Selbstheilungskräfte des Körpers anregt.

4. Psychologin: Deshalb sind auch kurz Auszeiten erholsam

Manchmal muss man einfach rauskommen, braucht einen Tapetenwechsel. Dafür sind Kurztrips ideal. Und, obwohl kurz, sind die für unsere Psyche richtig schön entspannend.

Studien der Arbeits- und Organisationspsychologin Jessica de Bloom belegen nämlich, dass der Höhepunkt der Erholung im Urlaub bereits nach einer Woche erreicht ist. Es macht also aus erholungstechnischer Sicht mehr Sinn, den Jahresurlaub nicht in einer großen Fernreise zu verballern, sondern eher mehrere Kurztrips zu unternehmen.

Zudem ist der Langzeiteffekt bei beiden der gleiche. Die Erholung hält sowohl bei längeren als auch kürzeren Urlauben nur etwa eine Woche an. Umso wichtiger also, Entspannungsstrategien für den Alltag zu entwickeln.

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