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Erstausstattung: Brauche ich eine Milchpumpe? Hebammen-Tipps: Darauf solltest du achten!

Mutter mit ihrem Baby auf dem Bett liegend.
Muttermilch ist das beste für das Kind — daher lohnt es sich, das kostbare Gut abzupumpen. Credit: Getty Images/LSOphoto

Es gibt viele Gründe, Muttermilch abzupumpen. Welche das sind, was du dabei beachten musst und vieles mehr, verraten dir unsere Hebammen-Tipps.

Dass Muttermilch immer die beste Nahrung für unsere Babys ist, ist kein großes Geheimnis. Was macht die Muttermilch so einzigartig? Muttermilch enthält alles, das Babys benötigen: Vitamine, Mineralstoffe, gesundes Fett, Kohlenhydrate und Eiweiß. Zudem stärkt sie die Immunabwehr. Muttermilch ist immer dabei und immer richtig temperiert.

Aus den unterschiedlichsten Gründen kann es sein, dass Mama während der Stillzeit ihre Muttermilch abpumpen muss oder möchte. Das Abpumpen von Milch kann dazu beitragen, dass sich wunde Brustwarzen erholen, gestaute Milchgänge leeren und Brustentzündungen heilen. Außerdem kann so eine Erholungspause vom Stillen eingelegt werden, sollte Bedarf bestehen. Das Abpumpen stimuliert weiterhin die Milchproduktion und trägt dazu bei, einen guten Milchvorrat anzulegen. So haben auch Väter die Möglichkeit, einen Beitrag zum erfolgreichen Stillen zu leisten.

Viele Hebammen empfehlen die Anschaffung einer manuellen Milchpumpe als Teil der Erstausstattung. Damit sind Mütter bestens für den Stillstart gewappnet.

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Still-ABC: Das Wichtigste von Milcheinschuss bis Abpumpen

Viele Schwangere wollen ihr Baby stillen. Und doch mischen sich unter die Vorfreude oft viele Fragen, was das Thema angeht. Wir versuchen, die wichtigsten zu klären.

Denn auch wenn Frauen einmal kurzfristig Probleme beim Stillen haben, kann sich eine Milchpumpe als sehr praktisch erweisen. Egal, ob du Schmerzen in der Brust hast, weil die Milch sich staut, deine Brustwarzen wund sind, weil das Baby sie anfangs noch nicht richtig zu fassen bekommt, oder aber auch später, weil du einen Termin hast, bei dem du dein Kind nicht mitnehmen kannst, eine Milchpumpe ist das ideale Hilfsmittel.

Eine Milchpumpe sollte deshalb jede Neu-Mama zu Hause haben. In welchen Situationen du sie wie einsetzen kannst, ob du dich für eine Hand- oder Elektro-Milchpumpe entscheiden solltest und vieles mehr, verraten wir dir.

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Warum brauche ich eine Milchpumpe?

Eine Milchpumpe ist super praktisch, wenn es mal kleine Still-Probleme gibt, aber auch, wenn du (ein bisschen) flexibler sein möchtest. Das Abpumpen der wertvollen Muttermilch kann zudem ermutigen, länger zu stillen. Solltest du dir noch unsicher sein, ob du eine Milchpumpe brauchst oder nicht, hier ein kleiner Überblick, in welchen Fällen sie ein guter Begleiter in der Stillzeit sein kann:

1. Milchbildung anregen
Muttermilch wird immer auf Nachfrage vom Körper produziert. Das heißt, trinkt das Kind viel, wird in der Regel viel Milch produziert. Man kann die Milchproduktion des Körpers zudem mit dem Gebrauch einer Milchpumpe ganz einfach zusätzlich anregen. So wie das Saugen des Babys, löst auch das Abpumpen mit der Milchpumpe den ‚Milchspendereflex‘ in deinen Brüsten aus (selbst wenn man erstmal nur an einer Brust abpumpt). Das wiederum regt den Körper an, mehr Milch zu produzieren.

2. Milchstau lösen
Verhärtungen in der Brust einhergehend mit roten, warmen Flecken an diesen Stellen, deuten auf einen Milchstau hin (manchmal begleitet von grippeähnlichen Symptomen). Das kann schmerzhaft und unangenehm sein. Am besten wird die gestaute Milch ’natürlich‘ durch das Saugen des Babys gelöst. Dafür die Brust vorher wärmen, z.B. mit einem warmen Tuch oder einem Kirschkernkissen und leicht massieren. Das fördert den Milchfluss. Anschließend das Baby mit dem Kinn in Richtung Milchstau anlegen. Ist die Stelle nach dem Stillen schön weich, direkt kühlen. Sitzt die Milch jedoch immer noch fest, lässt sich die Brust mithilfe der Handmilchpumpe so weit leeren, dass der Milchstau gelöst ist. Anschließend sollte die betroffene Stelle gekühlt werden (das hemmt die Milchbildung ein wenig). Helfen diese Maßnahmen nicht, solltest du deine Hebamme zu Rate ziehen oder deinen Arzt aufsuchen.

3. & 4. Vorräte anlegen und Flexibilität gewinnen
Der wohl größte Vorteil einer Milchpumpe ist, dass man damit Milchvorräte anlegen kann. Zum Beispiel, weil Papa das Baby füttern möchte, Mama einen Termin hat oder plant, in den Job zurückzukehren.

Zum Thema Aufbewahrung gilt bei Muttermilch folgendes …

  • Bei Raumtemperatur ist sie bis zu 4 Stunden haltbar.
  • Im Kühlschrank kann sie bei 0 – 4 Grad Celsius bis zu drei Tage gelagert werden.
  • Im Gefrierfach mit separater Tür und mindestens -20 Grad Celsius kann sie bis zu drei Monate gelagert werden.

Schon gewusst?
Milch, die morgens abgepumpt wird, hat wachmachende Wirkung. Milch, die du abends abgepumpt hast, fördert eher den Schlaf.

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Handmilchpumpe oder elektrische Milchpumpe – was ist besser?

Für Frauen, die schon genau wissen, dass sie ausschließlich abpumpen wollen, liegt es nahe, sich eine elektrische Milchpumpe anzuschaffen. Denn eine elektrische Pumpe pumpt bei den meisten Frauen schneller und effektiver Muttermilch ab.

Für Frauen, die nur hin und wieder abpumpen möchten oder gerne für alle Eventualitäten gewappnet sind, ist eine Handmilchpumpe eine einfache und kostengünstige Lösung.

Zusatztipp: Gesund ins Leben, ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit, empfiehlt, Babys mindestens „bis zum Beginn des 5. Monats und spätestens bis Beginn des 7. Monats ausschließlich zu stillen.“ Und auch mit Einführung der Beikost, empfehlen die Experten, das Baby weiterhin zu stillen. „Das erleichtert Ihrem Kind die Umstellung auf die neue Nahrung. Nach und nach werden die Breie die Stillmahlzeiten ablösen. Wie lange Sie insgesamt Stillen, entscheiden Sie und Ihr Baby.“

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Wichtiger Hinweis: Die Inhalte dieses Artikels dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltest du deinen Arzt oder die Hebamme kontaktieren.