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Hausstaubmilben bekämpfen: So geht ihr gegen die Insekten vor

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Hausstaubmilben bekämpfen: Diese Mittel helfen wirklich

Winzig, eklig und absolut unerwünscht: Hausstaubmilben möchte nun wirklich niemand im Haus haben. Wir haben ein paar Tipps gegen die Tierchen.

Inhaltsverzeichnis

Insekten im Bett? Bei aller Tierliebe: Irgendwo zieht man dann doch die Grenze. Bei Hausmilben lässt sich das aber tatsächlich so gut wie nicht vermeiden. Die winzigen Krabbeltiere verstecken sich wirklich überall!

Viele Menschen mit Hausstauballergie reagieren genau auf diese Tierchen allergisch. Milbensprays sollen angeblich helfen, sind laut Öko-Test aber wohl wenig wirksam.

Aber wie kann man Hausmilben dann bekämpfen? Wir geben Tipps, wie ihr gegen die unerwünschten Mitbewohner vorgehen könnt.

Was sind Hausstaubmilben?

Hausstaubmilben sind etwa 0,1 Millimeter große Spinnentiere, die mit dem bloßen Auge so gut wie nicht zu erkennen sind. Sie leben in Betten, Polstermöbeln, Teppichen oder sogar Vorhängen. Das hat einen guten Grund: Die Tiere ernähren sich von Hautschuppen, fühlen sich also dort wohl, wo sich Menschen aufhalten.

Jeder Haushalt hat Milben. Das hat überhaupt nichts mit der Sauberkeit eurer Wohnung zu tun: Laut der Techniker Krankenkasse befinden sich in einem sauberen (!) Bett rund 10.000 Hausstaubmilben. Wurde es einige Zeit nicht neu bezogen, fällt diese Zahl natürlich höher aus.

Das haben Milben mit einer Hausstauballergie zu tun?

Wusstet ihr, dass die Menschen mit einer Hausstauballergie eigentlich gegen Hausstaubmilben anstatt auf Staub allergisch sind? Genauer: Gegen den Kot der Milben. Die Partikel vermischen sich mit dem Hausstaub und lösen die bekannten Symptome aus. Die Beschwerden können das ganze Jahr über auftreten.

Insbesondere im Winter haben viele Allergiker aber mit stärkeren Symptomen zu kämpfen. Das liegt daran, dass der Kot der Milben durch die Heizungsluft aufgewirbelt wird. Und genau darauf reagieren Allergiker. Am besten ist es deshalb, die Allergene – also die Milben und ihren Kot – frühzeitig zu bekämpfen.

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Habe ich eine Hausstaubmilbenallergie?

Ihr habt das ganze Jahr über mit seltsamen Symptomen zu kämpfen, insbesondere, wenn ihr schlaft, morgens aufsteht oder das Bett neu bezieht? Dann seid ihr möglicherweise allergisch. Typische Anzeichen sind laut der AOK:

  • häufiges Niesen und eine verstopfte Nase
  • ständiges Gefühl, sich räuspern zu müssen
  • tränende und juckende Augen
  • allergische Reaktionen der Haut
  • Juckreiz am Körper
  • Schlappheit und Müdigkeit
  • Asthma, Husten oder Atemprobleme
  • Schlafstörungen

Gewissheit bekommt ihr bei eurem Arzt oder eurer Ärztin. Hier wird ein Allergietest durchgeführt, um mögliche Reaktionen zu untersuchen. Auch eine Behandlung wird geplant. Eventuell ist eine Hyposensibilisierung oder eine Immuntherapie das Richtige für euch?

Diese Dinge mögen Hausstaubmilben gar nicht

Eine Hausstaubmilbe kann ihre Körpertemperatur und ihren Wasserhaushalt nicht selbst kontrollieren. Das führt dazu, dass sie extrem warme, kalte oder trockene Umgebungen nicht verträgt und abstirbt. Beginnt also etwa die Heizperiode im Winter, verenden die Milben zu einem großen Teil.

Am liebsten mögen die Tiere es warm (aber nicht zu warm) und mit hoher Luftfeuchtigkeit. Im Sommer, wenn ihr in eurem Bett auch mal schwitzt, fühlen sich die Insekten also pudelwohl. Der Trick bei der Bekämpfung der Milben ist, ihnen richtig einzuheizen oder sie vor Kälte bibbern zu lassen.

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Hausstaubmilben bekämpfen: So gehts!

Wenn eure Hausstaubmilbenallergie euch einschränkt, dann kann euer Arzt oder eure Ärztin euch Medikamente, etwa Antihistaminika, verschreiben. So werden die Symptome abgeschwächt.

Besser ist aber, wenn ihr das Problem an der Wurzel anpackt und euer Haus möglichst milbenfrei haltet. So geht ihr vor:

Haltet den Raum kühl
Milben mögen es warm, am liebsten um die 25 Grad, und feucht. Wenn ihr die Temperatur in eurem Schlafzimmer niedrig haltet (ca. 18 Grad) und regelmäßig lüftet, also die Luftfeuchtigkeit reduziert, finden die Tiere es plötzlich nicht mehr so behaglich. Ein Bonus: Bei niedrigen Temperaturen schlaft ihr Studien zufolge sogar besser!

Bettwäsche regelmäßig heiß waschen
Ab 60 Grad hat eine Hausstaubmilbe keine Chance mehr. Bezieht euer Bett deshalb regelmäßig neu und wascht die Bezüge bei hohen Temperaturen. Vorsicht beim Abziehen der Wäsche: Wenn ihr mit zu viel Elan vorgeht, verteilt ihr den Milbenkot im Zimmer. Und dann werden die Beschwerden eher schlimmer.

Mehr Lesestoff: So oft solltest du deine Bettwäsche waschen

Das Bett machen
Frau macht ihr Bett Credit: Adobe Stock

In neue Kissen investieren
Nein, ihr müsst euer Kissen nicht alle paar Wochen wechseln. Allerdings finden Hausstaubmilben euer Kopfkissen mindestens so bequem wie ihr. Um weniger Kontakt mit den Tieren zu haben, solltet ihr euch alle zwei bis drei Jahre ein neues Kissen zulegen.

Tipp: Ihr könnt eure Kissen auch einfrieren. So werden die Milben abgetötet und die Symptome der Allergien können abgeschwächt werden.

Abwarten, bevor ihr das Bett macht
Während wir schlafen, geben wir oft ein wenig Schweiß ab, der dann gemeinsam mit der warmen Luft unter der Bettdecke den perfekten Lebensraum für Milben schafft. Lasst euer Bett deshalb, wenn möglich, erst einen Moment auslüften, bevor ihr es macht. So fangt ihr nicht unnötig Wärme und Feuchtigkeit ein.

Für Luftzirkulation sorgen
Milben verstecken sich nicht nur in eurer Bettwäsche, sie mögen auch den Bettkasten sehr gerne. Denn dort staut sich die Luft und es entsteht eine feuchtwarme Umgebung. Wählt, wenn möglich, ein Bett mit Füßen. So staut sich weniger Luftfeuchtigkeit an und die Milben fühlen sich nicht so wohl.

Matratzen gründlich reinigen
Wusstet ihr, dass ihr eure Matratze einmal im Monat reinigen solltet? Wenn ihr starke Probleme mit eurer Allergie habt, bietet sich ein Milbenstaubsauger (bekommt ihr hier auf Amazon*) an.

Damit könnt ihr Matratze, Kopfkissen und Decken gründlich von Staub, Hautschuppen, Milben und Kot befreien. Auch die Matratze auf die andere Seite zu drehen, ist eine gute Idee!

Alternativ könnt ihr eure Matratze auch professionell reinigen lassen. Das kann aber recht teuer sein, informiert euch also vorher.

Passend dazu: Matratzen reinigen – So werdet ihr Flecken und Bakterien los

Was bringen Encasings?

Mit einem sogenannten „Encasing“, also einer speziellen Allergikerhülle, in die ihr Matratzen, Decken und Kissen einhüllt, verhindert ihr, dass Milben in den Stoff eindringen. Ein Encasing (etwa von Blumtal, auf Amazon*) ist sehr feinmaschig gewebt, sodass die Allergene nicht durchkommen, und lässt sich einfach waschen.

Über die milbendichten Hüllen zieht ihr einfach eure gewohnte Bettwäsche. Der Komfort wird also nicht gemildert, Allergiker haben aber deutlich weniger mit ihren Symptomen zu kämpfen. Alternativ könnt ihr auch einen wasserdichten Matratzenschoner zwischen Matratze und Bettlaken legen. Das ist weniger effektiv, aber auch günstiger.

Auch diese Tipps helfen Allergikern

Wenn ihr unter einer Hausstaubmilbenallergie leidet, kennt ihr bestimmt die Probleme mit der laufenden Nase und den schlaflosen Nächten. Auch diese Maßnahmen verhelfen euch zu weniger Beschwerden:

  • Regelmäßiges Staubsaugen und -wischen ist sinnvoll. Je nachdem, wie stark die Allergie ist, sollte das aber eine andere Person übernehmen. Oder ihr tragt eine Atemmaske.
  • Apropos Staubsauger: Damit die Partikel beim Saugen nicht so aufgewirbelt werden, kann ein Staubsauger mit HEPA-Filter (wie dieser von Amazon*) oder ein ULPA-Filter eine gute Investition sein.
  • Vermeidet in eurer Wohnung Staubfänger wie offene Regale, auf denen sich viel Hausstaub absetzt – insbesondere im Schlafzimmer.
  • Stellt keine Pflanzen in euer Schlafzimmer. Diese erhöhen die Luftfeuchtigkeit, wodurch sich die Milben schneller vermehren.

Wichtig: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose. Treten Unsicherheiten oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt oder eure Ärztin aufsuchen. Asthma und ähnliche Krankheiten sind eine ernste Angelegenheit.