Mit sieben bis achten Stunden Schlaf pro Nacht, verbringen wir insgesamt ziemlich viel Zeit mit unserer Bettdecke und auf unserem Kopfkissen. Und da ist das stundenlange Scrollen auf dem Handy, Lesen oder Kuscheln mit den Liebsten vor dem Schlafengehen gar nicht mit eingerechnet. Dabei verlieren wir Haare, Hautschuppen und Schweiß – aber auch Milben können sich ansiedeln.
Um so richtig entspannen zu können, ist muffige oder schmutzige Bettwäsche daher ein echtes No-Go. Aber bei wie viel Grad wäscht man Bettwäsche eigentlich? Wird Bettwäsche schon bei 40 Grad sauber? Und welches Programm ist überhaupt das Richtige?
Wir verraten euch, was es beim Bettwäsche waschen alles zu beachten gibt – und wie ihr die typischsten Fehler beim Waschen und Wechseln vermeidet.
Bei wie viel Grad wäscht man Bettwäsche?
Sollte man Bettwäsche bei 60 Grad waschen? Oder wird die Wäsche auch bei 40 Grad hygienisch sauber?
Der Mythos, dass Bettwäsche immer mindestens bei 60 Grad gewaschen werden soll, hält sich hartnäckig. Dank neuer Technologien lässt sich Bettwäsche inzwischen aber auch deutlich energiesparender bei niedrigeren Temperaturen waschen. Schaut am besten immer auf das Etikett eurer Bettwäsche und die dort empfohlenen Wäschetemperatur. Diese kann nämlich je nach Material und Farbe unterschiedlich sein.
In der Regel sind jedoch 40 Grad bei leichten Verschmutzungen vollkommen ausreichend. Eine Ausnahme gilt für Allergiker: Sie sollten ihre Bettwäsche und das Bettlaken bei 60 Grad waschen, da erst bei dieser Temperatur Milben effektiv abgetötet werden.
Tipp: Die Bettwäsche riecht nach der Wäsche noch immer irgendwie muffig? Dann solltet einen leeren Waschgang bei mindestens 60 Grad durchführen, so werden Rückstände in der Maschine entfernt und Gerüche verhindert.
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Bettwäsche nach Farbe und Material waschen
Der Blick aufs Etikett verrät, ob die Bettwäsche bei 60 Grad gewaschen werden kann. Meistens ist dies bei Frottee, Biber, Leinen, Baumwolle und vielen Mikrofasern der Fall. Satin, Seersucker, Wolle und Seide dürfen dagegen nicht heiß gewaschen werden. 30 Grad sind hier die richtige Wahl.
Bunte Bettwäsche
Bei farbiger oder gemusterter Bettwäsche werden 40 Grad empfohlen, um die Farben und Muster zu schonen. Wer nachts stark schwitzt, kann auch noch ein Desinfektionsmittel (hier bei Amazon kaufen*) zur Wäsche dazugeben, damit trotz der niedrigen Waschtemperatur wirklich alle Keime beseitigt werden.
Weiße Bettwäsche
Auch weiße Bettwäsche muss nicht unbedingt gekocht werden. Mit einem Vollwaschmittel wird weiße Wäsche schon bei 40 Grad hygienisch sauber. In der Regel hält weiße Wäsche aber auch Temperaturen von 60 bis 95 Grad aus.
Schwarze Bettwäsche
Schwarze Bettwäsche kann wie bunte Bettwäsche bei rund 40 Grad gewaschen werden. Benutzt zur Reinigung am besten ein spezielles Waschmittel, damit der dunkle Ton nicht verblasst.
Wie oft sollte man Bettwäsche waschen und wechseln?
Allgemein wird empfohlen, die Bettwäsche alle zwei Wochen zu wechseln. Denn durch unsere Körperwärme und das nächtliche Schwitzen (wir verlieren bis zu einem halben Liter Schweiß pro Nacht!) entsteht ein feucht-warmes Klima, das ideale Voraussetzungen für Bakterien und Keime schafft.
Es gibt aber einige Fälle, in denen die Bettwäsche häufiger (am besten wöchentlich) gewechselt werden sollte. Und zwar, ...
- wenn Haustiere mit im Bett schlafen
- wenn stark geschwitzt wird
- wenn man krank ist, oder gerade erst genesen ist
- wenn man eine Hausstauballergie hat
- wenn die Bettwäsche in einem Babybett verwendet wird
- wenn man selbst raucht, oder sich häufig in einer verrauchten Umgebung aufhält
- wenn man in der Gastronomie arbeitet
- wenn man unbekleidet schläft
Tipp: Der Schlafanzug sollte übrigens alle zwei bis vier Tage gewechselt werden.
Neben der Bettwäsche sollte natürlich auch das restliche Bettzeug regelmäßig gewaschen werden. Dazu gehören Bettlaken, Kissenbezüge und auch die Bezüge von Deko-Kissen oder Bezüge von Toppern (einen gut bewerteten Matratzentopper gibt's hier bei Amazon*).
Bettlaken und Kissenbezüge sollten mit der restlichen Bettwäsche alle zwei Wochen gewechselt werden und kommen je nach Material ebenfalls bei 40 bis 60 Grad in die Maschine. Für Deko-Kissen empfiehlt sich eine Reinigung alle sechs bis acht Wochen. Topperbezüge sollten 1–2 Mal jährlich gewaschen werden.
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Bettwäsche waschen: Auf die Vorbereitung kommt's an
Bevor ihr die Bettwäsche in die Waschmaschine stopft, gibt es noch ein paar Dinge zu beachten:
Bettwäsche im Set waschen
Bettwäsche sollte am besten gleich im Set in die Waschmaschine gegeben werden. So sind die Farben aufeinander abgestimmt und man wäscht gleiches Material zusammen. Grobes Material kann feines nämlich beschädigen.
Bettwäsche auf Links waschen
So werden Farben und Muster beim Waschen geschont und bleichen nicht so schnell aus. Es beugt außerdem dem Faserabrieb vor.
Knöpfe und Reißverschlüsse schließen
Ihr solltet den Reißverschluss (oder auch Knöpfe) der Bettwäsche immer schließen. Sonst kann es passieren, dass die gesamte Bettwäsche sich in einem Laken verfängt und zu einem schweren Stoffball wird. Dieser kann dann beim Schleudern ausschlagen und im schlimmsten Fall zu einer Unwucht in der Waschmaschine führen.
Die einzelnen Zähnchen des Reißverschlusses können zudem den Stoff beschädigen, weshalb Reißverschlüsse vor dem Waschen generell immer geschlossen werden sollten.
Welches Waschmittel ist das richtige?
Viele Menschen benutzen ein Waschmittel für alles. Das ist entschieden zu wenig. Bei weißer Bettwäsche sollte man Vollwaschmittel benutzen. Dieses enthält Bleiche, die dafür sorgt, dass die Wäsche weiß bleibt und keinen grauen Schleier bekommt. Bunte oder gemusterte Bettwäsche würde dagegen verblassen, wenn man Vollwaschmittel benutzen würde. Hier sollte man besser Colorwaschmittel, also Buntwaschmittel, verwenden. Für dunkle Bettwäsche gibt es sogar spezielle Waschmittel für schwarze Wäsche.
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Auch das Material spielt eine große Rolle für das Waschmittel. Satin, Seide, Biber und Leinen sollten mit Feinwaschmittel gewaschen werden. Dieses hat einen niedrigeren pH-Wert, durch den die natürlichen Fasern geschont werden. Nutzt man stattdessen ein Vollwaschmittel, können die Fasern aufgeraut werden, sodass sie im Anschluss weniger weich sind.
Achtung: Auf Weichspüler sollte man bei Bettwäsche verzichten. Empfindliche Fasern können durch Weichspüler verkleben. Selbst bei Baumwoll-Bettwäsche wird von Weichspüler abgeraten. Er verringert die Saugfähigkeit des Materials, was gerade im Sommer, wenn wir nachts schwitzen, problematisch sein kann.
In welchem Programm wäscht man Bettwäsche?
Beim Bettwäsche waschen, ist das richtige Programm entscheidend, damit die Fasern hygienisch sauber werden, aber nicht einlaufen.
Bettwäsche aus Baumwolle, Mikrofaser, Biber, Frottee und Linon können im Koch- oder Buntwäsche -Programm gewaschen werden. Empfindliche Bettwäsche aus Fasern wie zum Beispiel Satin, Wolle und Seide sollte dagegen eher im Programm für Feinwäsche gewaschen werden. Jersey, Nicki, Seersucker, Leinen und Kunstfasern können im Schonwaschgang mit bis zu 40 Grad in die Maschine.
Tipp: Viele moderne Waschmaschinen haben ein spezielles Programm für Bettwäsche. Dieses richtet sich an gängige Bettwäsche aus Baumwolle oder Mikrofasern, also an Stoffe, die bei 60 Grad gewaschen werden können.
Bettwäsche waschen: Was tun bei starker Verunreinigung?
Neben der normalen Verunreinigung durch Schweiß, Haare und Hautschüppchen, kann es immer mal vorkommen, dass auch größere Flecken auf der Bettwäsche entstehen. In diesem Fall ist schnelles Handeln angesagt.
- Rotweinflecken: Mit Salz aufsaugen. Bei weißer Bettwäsche den Fleck mit Zitronensaft und farblosen Essig bleichen, danach mit milder Seife waschen.
- Blutflecken: Frische Flecken unter kaltes Wasser ausspülen. Eingetrocknetes Blut mit Salz und Zitronensaft behandeln und einweichen, dann in der Waschmaschine bei 40 Grad waschen.
- Erbrochenes: Die Bettwäsche unter fließendes Wasser ausspülen. Dann in der Wanne oder dem Waschbecken mit Waschmittel in lauwarmem Wasser einweichen. Ausspülen und bei 40 Grad waschen.
- Kot- oder Urinflecken: In lauwarmem Wasser einweichen, mit Gallseife einreiben, ausspülen und anschließend bei 60 Grad waschen.
Bettwäsche umweltschonend waschen
Nicht nur mit einer niedrigeren Waschtemperatur könnt ihr Strom sparen und beim Waschen die Umwelt schonen. Achtet zum Beispiel beim Kauf von Waschmittel darauf, dass das Produkt möglichst frei von Chlor, Parabenen und Phosphaten ist. Je kürzer die Zutatenliste, desto besser ist das Waschmittel für die Umwelt. Waschpulver ist übrigens umweltfreundlicher als flüssiges Waschmittel.
Haltet außerdem Ausschau nach Mitteln mit einem Umweltsiegel. Diese enthalten kein Mikroplastik und keine oder nur sehr wenige Duftstoffe – die sind nämlich giftig für Wasserorganismen und nur sehr schwer abbaubar. Verzichtet beim Waschen zudem auf Weichspüler, der belastet die Umwelt. Gebt stattdessen einen Schuss Zitronensäure ins Wasser.
Noch ein Tipp: Die Trommel sollte immer gut gefüllt sein, damit sich eine Wäsche auch lohnt.
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Kann man beim Trocknen Fehler machen?
Baumwolle, Biber und Leinen dürfen meistens im Trockner getrocknet werden. Seide, Mikrofaser oder Seersucker sollten hingegen lieber an der Luft getrocknet werden. Es gibt jedoch immer Ausnahmen, weshalb der Blick aufs Etikett wichtig ist. Sucht darauf ein Quadrat, in dem sich ein Kreis befindet. Ist dieses Symbol mit einem X durchgestrichen, darf die Bettwäsche nicht in den Trockner. Befindet sich in dem Kreis ein Punkt, darf die Bettwäsche in den Trockner, allerdings nur bei geringer Temperatur.
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Wenn eure Bettwäsche nur im Schonwaschgang in den Trockner darf, gebt einfach einige Trocknerbälle in die Trommel. Sie beschleunigen das Trocknen und sorgen für weiche Wäsche.
Wer keinen Trockner besitzt, kann seine Bettwäsche einfach Lufttrocknen. Bei bunten Textilien solltet ihr nur darauf achten, dafür ein schattiges Plätzchen zu suchen. Das UV-Licht der Sonne sorgt nämlich dafür, dass die Farben verblassen.