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Katze an Leine gewöhnen: Mit diesen Tricks funktioniert’s

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Katze an Leine gewöhnen: Mit diesen Tricks funktioniert’s

Mit Leine und Geschirr können auch Wohnungskatzen draußen Abenteuer erleben und Umwelteindrücke sammeln. Wir erklären, worauf du dabei achten solltest.

Inhaltsverzeichnis

Keine Frage – Wohnungskatzen können genauso glückliche und zufriedene Tiere sein wie Freigänger. Besonders Stubentiger, die schon ihr Leben lang Wohnungskatzen sind, vermissen es nicht, nach draußen zu gehen. Andere Miezen hingegen haben einen starken Freiheitsdrang, der nicht mit Spielzeug oder einem gesicherten Balkon zu stillen ist. Wer seine Katze mal so richtig an die frische Luft lassen möchte, braucht dafür die richtige Katzenleine… und sehr viel Geduld.

Mit Katze Gassi gehen: Ist meine Katze dafür geeignet?

Bevor du dir Leine und Katzengeschirr in den Warenkorb packst, solltest du dir ein paar wichtige Fragen stellen. Ist meine Katze überhaupt fürs Gassigehen geeignet? Und bin ich es auch?

Du solltest lieber nicht mit deiner Katze an der Leine spazieren gehen, wenn…

  • sie nicht geimpft ist
  • sie nicht gechippt ist
  • sie extrem ängstlich und schreckhaft ist
  • sie an einer Krankheit leidet, bei der sie Stress vermeiden sollte (bspw. bei Herzproblemen).

Während manche Fellknäuel es genießen, draußen zu sein, sind die vielen Eindrücke und Geräusche für andere purer Stress. Wenn deine Katze neugierig, aber ruhig ist, könnte sie Gefallen am Spaziergang draußen finden. Im besten Fall sollte deine Katze sich auch problemlos auf den Arm nehmen lassen und keine Angst vor Transportboxen oder -taschen haben.

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Doch nicht nur die Katze muss bereit für den Schritt nach draußen sein. Frauchen oder Herrchen muss sich ebenfalls im Klaren darüber sein, was es bedeutet, mit einer Katze spazieren zu gehen. Katzen sind nun mal keine Hunde. Sowohl das Training als auch das Gassigehen selbst wird um einiges langsamer sein und erfordert viel Geduld.

Wenn du dich dazu entscheidest, deine Katze an eine Leine zu gewöhnen, musst du dir sicher sein, dass du auch wirklich regelmäßig Zeit hast, mit ihr rauszugehen. Ist die Mieze nämlich erst einmal daran gewöhnt, wird sie ihre Zeit im Freien bei dir einfordern.

Grundausrüstung: Geschirr und Katzenleine

Jetzt geht’s ans eingemacht! Ein gutsitzendes und verstellbares Brustgeschirr (hier bei Amazon*) sowie eine Katzenleine sind Voraussetzung zum Gassigehen. Ein einfaches Halsband eignet sich nicht dafür, weil Katzen daraus viel zu einfach hinausschlüpfen können.

Wir empfehlen zu einem Katzengeschirr zu greifen, bei dem ein breiter und gepolsterter Riemen unterhalb des Brustkorbs der Katze verläuft. Diese Geschirre sind nicht nur sicherer, sondern auch komfortabler für die Samtpfoten.

Bei der Leine solltest du darauf achten, dass sie aus einem leichten Material wie Nylon besteht und eine Halteschlaufe hat.

Tipp: Das Katzengeschirr passt deiner Katze perfekt, wenn du einen oder zwei Finger unter das Geschirr stecken kannst. Solltest du dir unsicher über die richtige Größe sein, kannst du einfach mehrere Größen kaufen und die, die nicht passen, wieder umtauschen.

Katze an Geschirr und Leine gewöhnen

Bevor ihr euch zusammen nach draußen wagt, muss deine Katze sich erst schrittweise in gewohnter Umgebung an das Geschirr und die Leine gewöhnen. Sucht euch dafür ein ruhiges Plätzchen und lass deinen Vierbeiner in aller Ruhe die neuen Sachen beschnuppern.

Ist deine Katze entspannt, kannst du versuchen, ihr das Geschirr anzulegen. Sorg dafür, dass es eine positive Erfahrung bleibt: Lob deine Katze mit vielen Leckerlis. Sobald sie jedoch panisch wird, solltest du ihr das Geschirr wieder abnehmen und es in ein paar Tagen erneut versuchen.

Nimm dir für diesen Prozess viel Zeit und übt jeden Tag für ein paar Minuten zusammen. Verlängere allmählich die Tragezeit, bis sich deine Katze nicht mehr an das Geschirr stört.

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Katze an Leine gewöhnen: Mit diesen Tricks funktioniert’s

Tipp: Manche Katzen lassen sich, wenn sie das Geschirr die ersten Male tragen, einfach umfallen, weil sich das Gewicht auf ihrem Körper so neu anfühlt. Lenke sie in diesem Fall mit einem Leckerli oder Spielzeug ab, damit sie einfach vergisst, dass sie ein Geschirr trägt.

Mit der Leine solltest du ebenso vorgehen und klein anfangen. Verlängere beim Üben in der Wohnung nach und nach die Leine. So läuft deine Katze nicht Gefahr, sich an Möbelstücke zu verheddern.

Bis sich deine Katze ganz brav und ruhig das Geschirr anlegen lässt und sich an die Leine gewöhnt hat, kann es locker bis zu vier Wochen dauern. Übereile daher nichts und sorge dafür, dass sich dein Stubentiger bei dieser neuen Erfahrung stets wohlfühlt.

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Das erste Mal nach draußen

Der große Tag ist gekommen: Zeit für den ersten Außeneinsatz! Diese Dinge solltest du beim Gassigehen mit deiner Katze beachten:

  • Auch mit Katzengeschirr und Leine kann es vorkommen, dass das kleine Fellknäuel ausbüxt. Für diesen Fall sollte deine Katze unbedingt gechippt sein. Denk außerdem daran, deine Kontaktdaten bei einem Tierregister zu hinterlegen.
  • Damit dein Vierbeiner einen sicheren Rückzugsort hat, solltest du immer eine Transporttasche dabei haben. Lege das Geschirr und die Leine schon an, bevor ihr das Haus verlasst.
  • Pack zur Motivation und zur Ablenkung genügend Leckerli und Spielzeug ein.

Such dir für den ersten Kontakt mit der Außenwelt ein sehr ruhiges Plätzchen. Ideal wäre beispielsweise ein eingezäunter Garten. So kannst du dir sicher sein, dass nicht plötzlich fremde Menschen oder Hunde deine Katze erschrecken.

Stell die Transporttasche auf den Boden und öffne die Tür erst, wenn sich deine Mieze ein wenig an die neue Umgebung gewöhnt hat. Nimm die Katzenleine in die Hand, aber überlasse es deinem Haustier, ob und wann es herauskommen möchte.

Der erste Ausflug in die Natur sollte nicht zu lang sein, vielleicht 15 Minuten. Behalte deine Katze dabei gut im Blick und achte auf ihre Stimmung. Nach und nach kannst du eure gemeinsamen Abenteuer verlängern und neue Orte erkunden. Vermeide dabei jedoch stets verkehrsreiche Straßen.