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Tipps für eine gesunde Ernährung für Babys und Kleinkinder

Tipps für eine gesunde Ernährung für Baby und Kleinkind
Tipps für eine gesunde Ernährung für Baby und Kleinkind Credit: Getty Images

Gesund, ausgewogen und lecker soll das Essen für Baby und Kleinkind sein. Aber was heißt das genau? Wir klären die wichtigsten Fakten und Fragen.

Inhaltsverzeichnis

Gesundes Essen für Babys und Kleinkinder beinhaltet Nährstoffe, deren Bedarf in den ersten Lebensmonaten komplett übers Stillen oder die Flaschennahrung gedeckt werden. Danach, mit Einführung der Beikost, sollten die wichtigen Nährstoffe im Babybrei stecken. Welche das sind, worauf Eltern bei der Beikost achten sollten und wie es danach weiter geht, wollen wir erklären.

Vorab im Video: 10 Nahrungsmittel, die das Immunsystem stärken

Tipps für eine gesunde Ernährung für Babys und Kleinkinder

Wichtig dabei: Es gibt keine 100 Prozent guten oder schlechten Lebensmittel. Wie bei vielem ist auch bei der Ernährung von Babys und Kleinkindern die Menge des entsprechenden Lebensmittels entscheidend.

Natürlich muss ein Baby anders ernährt werden als ältere Kinder oder gar Erwachsene. Zum einen, weil es noch keine oder nur wenige Zähne hat und nicht (richtig) kauen kann. Zum anderen muss sich der ganze Magen-Darm-Trakt langsam an feste Nahrung gewöhnen. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern Schritt für Schritt über Monate hinweg.

Babys 1. Lebensjahr: 3 Ernährungsphasen

Man kann Babys erstes Lebensjahr in drei Ernährungs-Abschnitte aufteilen: Trinkphase, Übergangsphase und Beikostphase.

1. Die Trinkphase
Die Trinkphase beginnt mit der Geburt und sollte mindestens vier volle Monate andauern: In dieser Zeit bekommt der Säugling ausschließlich Milch, und zwar entweder Muttermilch oder, wenn du nicht stillen kannst oder magst, Säuglingsersatznahrung. (Einen Ratgeber zum intuitiven Stillen findest du beispielsweise hier bei Amazon)*.

2. Die Übergangsphase
Die zweite Ernährungsphase (meist zwischen dem fünften und siebten Monat) wird als „Übergangsphase“ bezeichnet, weil das Baby in dieser Zeit lernt, von der reinen Milchnahrung auf feste Kost umzusteigen. (Wie du Babybrei am besten einführst, erfährst du beispielsweise im Buch ‚Babybrei: Der sichere Einstieg in die Beikost. Informationen, Empfehlungen, die besten Rezepte‘, das du direkt hier bei Amazon bestellen kannst)*.

3. Die Beikostphase
In der Beikostphase wird das Baby mit diversen Brei-Zubereitungen in langsamer Steigerung an Gemüse, Fleisch, Obst und Getreide gewöhnt. Mit der Zeit können dem Baby dann auch festere Lebensmittel, als Snacks für zwischendurch, gegeben werden. (Babybrei-Rezepte und Tipps und Tricks für Eltern findest du zum Beispiel hier bei Amazon)*.

Essen nach der Beikostphase

Zum Ende der Beikostphase, etwa um den ersten Geburtstag herum, werden die Breie nur noch gestampft, nicht mehr püriert. Jetzt bekommt euer Kind auch schon mal ein Brot in die Hand gedrückt. Während der Beikostphase bekommt euer Baby zusätzlich weiterhin Milchmahlzeiten (Stillen oder Flaschennahrung), die aber mit der Zeit abnehmen.

Lesetipp: Beikostplan: Die optimale Ernährung für das erste Jahr

Wenn es dann in die Phase der Familienkost geht, solltet ihr dann – wie bei euch selbst – auf eine ganz normale gesunde Ernährung achten.

Keine Panik: Das klingt alles viel komplizierter als es ist. Aber macht euch keinen unnötigen Stress, und vor allem: macht aus der Ernährung für euer Baby keine Wissenschaft. Wenn ihr einfach ein paar Grundregeln im Kopf behaltet und darauf achtet, dass euer Baby alle wichtigen Nährstoffe bekommt, kann nichts schief gehen.

Lies auch: Die besten Kochbücher für Babys: So kochst du Babynahrung selber

Babys Ernährung: Brei aus Gemüse, Getreide & Co.
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Welche Nährstoffe braucht mein Baby?

Hier findet ihr ein paar Richtlinien zu den Nährstoffen, die eine gesunde Ernährung für Kinder ausmachen. Startet direkt von Anfang an mit einer ausgewogenen Ernährung. Denn lernen Kinder von klein an, was gesundes Essen bedeutet, werden sie später weniger meckern. Macht auch kein großes Aufsehen, wenn euer Baby oder Kleinkind sich einem Essen mal verweigert. Versucht es ein anderes Mal einfach wieder.

1. Obst & Gemüse:

Gesundes Essen für Babys und Kleinkinder enthält ab der Beikostphase viel Gemüse und in kleinerem Anteil Obst. Beides liefert wichtige Mineralstoffe und Vitamine. Sowohl für Babys als auch für Kleinkinder gilt dabei die 5-am-Tag-Regel: 3x täglich Gemüse, 2x täglich Obst, egal ob roh oder gekocht.

Die klassischen Gemüsesorten für den ersten Brei für Babys sind Pastinaken und Möhren. Ihr könnt aber auch mit jeder anderen Gemüsesorte starten. Es ist jedoch sinnvoll, ein Gemüse zu wählen, dass keinen zu kräftigen Geschmack hat. Probiert einfach aus, was eurem Baby schmeckt. Variiert aber nicht zu häufig, denn Babys brauchen eine gewisse Zeit, um sich an einen neuen Geschmack zu gewöhnen.

Obst: Zum Einstieg mögen die meisten Babys besonders gerne zerdrückte Banane oder Püree aus Apfel und Birne. Natürlich könnt ihr auch andere Obstsorten ausprobieren, solange sie weich genug für den Gaumen eures Babys sind bzw. gekocht und püriert wurden.

Und wie sieht es mit Fruchtsäften aus?
Vorsicht bei Fruchtsäften: Sie enthalten zwar Vitamine, aber auch viel Zucker. Das ist besonders ein Problem, wenn der Fruchtsaft über das Fläschchen getrunken wird. Da steigt das Kariesrisiko dann enorm an – auch wenn euer Baby noch gar keine Zähne hat. Außerdem verlockt die Süße dazu, dauernd zu nuckeln, was den ersten Effekt noch verstärkt. Eigentlich könnt ihr ganz auf Fruchtsäfte verzichten, Wasser und Tee reichen einem Baby zum Trinken völlig aus. Wenn ihr eurem Baby trotzdem Saft geben möchtet, solltet ihr den Saft mindestens im Verhältnis Wasser : Saft = 5 : 1 verdünnen.

2. Getreide für hochwertige Kohlenhydrate

Getreide ist das wichtigste Nahrungsmittel für Babys und Kleinkinder, weil es hochwertige Kohlenhydrate – unsere Hauptenergielieferanten – enthält. Achtet im ersten Lebensjahr aber darauf, Vollkorngetreide nur in Form von Getreidebrei zu verwenden. Vollkornbrot und andere Vollkornprodukte kann euer Baby jetzt noch nicht richtig verdauen.

Den ersten Kontakt zu Getreide kann euer Kind über den abendlichen Getreidebrei haben, der Gries, Hirse, Dinkel oder Hafer enthalten kann (was ihr letztendlich verwenden, hängt auch vom Geschmack eures Kindes ab). Im Laufe der Beikostphase kommen dann Nudeln, Brot und Reis dazu.

Übrigens: Bei ausgewogener Ernährung von älteren Kindern sollten hochwertige Kohlenhydrate etwa 40 Prozent der täglichen Nahrung ausmachen.

Video-Rezept: Babybrei aus Haferflocken und Apfelmus selber machen

3. Kartoffeln für noch mehr gute Kohlenhydrate

Kartoffeln enthalten viele gute Kohlenhydrate und sollten möglichst oft im warmen Babybrei enthalten sein. Meist wird die Beikostphase mit dem warmen Mittagsbrei begonnen, der erst einmal nur Gemüse und dann auch Kartoffeln enthält. Hat euer Schatz ein bisschen Übung beim Essen, reicht es aus, die Kartoffeln nur noch zu stampfen.

Ältere Kinder mögen oft Salzkartoffeln, Pellkartoffeln, Bratkartoffeln oder Pommes (Achtung beim Fettgehalt).

Und „minderwertige“ Kohlenhydrate?

„Minderwertige“ Kohlenhydrate sind beispielsweise in Schokolade, Kuchen, Fruchtsäften und Fruchtjoghurts enthalten. Wenn Babys oder Kleinkinder davon zu viel essen, besteht die Gefahr, dass sie übergewichtig werden. Gegen gelegentliche Süßigkeiten ist aber spätestens im zweiten Lebensjahr nichts einzuwenden.

4. Fisch und Fleisch: Vitamine & Mineralstoffe

Auch Fleisch und Fisch sollten auf Babys Speiseplan stehen. Denn sie enthalten wertvolle Nährstoffe.

Fleisch liefert Vitamine, Mineralstoffe und besonders Eisen. Darum sollte es bei nicht-vegetarisch ernährten Kindern in ein bis zwei Mahlzeiten pro Woche vorkommen.

In der Beikostphase könnt ihr beispielsweise Putenbrust zum Mittagsbrei geben. Mit der Zeit kann euer Baby auch mal an Würstchen knabbern, Leberwurst auf dem Abendbrot essen oder Nudeln mit Hackfleischsoße bekommen.

Viele Babys haben die Eigenart, Fleisch nur „auszusaugen“ und den Rest wieder auszuspucken, selbst wenn sie eigentlich genug Zähne habe. Das liegt meist daran, dass es für den kleinen Kiefer einfach sehr anstrengend ist, das faserige Fleisch zu kauen. Ihr könnt eurem Kind helfen, indem ihr das Fleisch sehr klein schneidet, es weiterhin püriert oder alternativ Hackfleisch anbietet.

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Wichtig ist, dass das Eisen aus dem Fleisch optimal vom Körper aufgenommen wird. Ihr könnt das unterstützen, indem ihr Fleisch mit Vitamin C kombiniert. Bei größeren Kindern geht das über ein Glas Orangensaft, bei Babys könnt ihr als Nachtisch Fruchtpüree geben oder dem Brei einen Schuss Fruchtsaft zugeben.

Fisch liefert Omega-3-Fettsäuren und Jod. In der gesunden Ernährung für Babys und Kleinkinder steht Fisch mindestens einmal pro Woche auf dem Speiseplan. Aber Achtung vor Gräten!

Auch lesen: Verstopfung beim Baby: Die besten Tipps, damit es bald besser geht

Kann ich mein Baby vegetarisch ernähren?


Es ist möglich, Babys und Kleinkinder vegetarisch zu ernähren. Allerdings ist es in diesem Fall besonders wichtig, darauf zu achten, dass euer Kind trotz Fisch- und Fleischverzicht alle wichtigen Nährstoffe bekommt. Es gibt zum Beispiel zahlreiche vegetarische Lebensmittel mit viel Eisen.

Aber Vorsicht: Für Babys sind nicht alle Fleischalternativen geeignet! Soja beispielsweise sollte im ersten Lebensjahr nicht angeboten werden.

Wenn ihr euer Kind vegetarisch ernähren möchtet, solltet ihr euch daher auf jeden Fall von eurem Kinderarzt beraten lassen, um Mangelerscheinungen und eventuelle andere gesundheitliche Probleme zu vermeiden. Wertvolle Tipps und leckere Rezeptideen bekommt ihr zudem in Büchern, die sich ausgiebig mit dem Thema vegetarisch kochen für Babys und Kleinkinder beschäftigen (zum Beispiel hier bei Amazon)*.

Gut zu wissen: Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) kann eine abwechslungsreiche vegetarische Ernährung ohne Fleisch und Fisch, die aber Eier und Milchprodukte enthält, als Dauerkost auch bei Kindern durchaus empfohlen werden. Eine vegane, rein pflanzlichen Ernährung (also ohne jegliche tierische Produkte wie Eier, Milchprodukte, Honig, etc.) empfiehlt die DGE jedoch im gesamten Kindesalter nicht.

5. Milch und Eier

In den ersten Lebensmonaten bedeutet gesundes Essen für euer Kind: Milch! Mit der Einführung der Beikost wird Milch dann zwar als Hauptnahrungsmittel abgelöst, ist aber weiter wichtiger Bestandteil in der Ernährung eures Kindes, da der Hauptbedarf an Kalzium über sie gedeckt wird.

Im ersten Lebensjahr könnt ihr euer Kind zum einen neben den anderen Mahlzeiten weiter stillen. Viele Kinder trinken auch gerne nachts eine Flasche Säuglingsmilch („Pre“ oder „1“er reichen da völlig aus).

Kann ich meinem Kind Kuhmilch geben?

Ihr könnt eurem Kind aber tatsächlich auch schon im ersten Lebensjahr Kuhmilch geben, zum Beispiel ein Glas Milch zum Frühstück oder Abendessen.

Wichtig: Euer Kind sollte nicht allergiegefährdet sein und nach und nach an Kuhmilch gewöhnt werden. Der Kalziumbedarf kann außerdem über Milchprodukte wie Käse, Milchbreie, Joghurt und Quark (den aber besser erst im zweiten Lebensjahr) gedeckt werden.

Hühnereier für mein Kind: ja oder nein?

Wer ein allergiegefährdetes Kind hat, sollte Eier im ersten Lebensjahr aus der Ernährung seines Babys streichen. Für alle anderen Kinder gilt: Ob gekocht, gerührt oder im Essen verarbeitet – ein bis drei Eier in der Woche, zum Beispiel in leckeren Pfannkuchen verarbeitet, sind Bestandteil des gesunden Essens für Kleinkinder.

Lest dazu auch unseren Artikel: Allergien bei Kindern: wenn Essen zur Gefahr wird.

6. Fett: Ja – aber das richtige!

Fett ist im gesunden Essen für Babys und Kleinkinder unerlässlich. Wichtig ist nur, dass es sich um das richtige Fett handelt. Für den klassischen Babybrei wird meistens Rapsöl empfohlen, weil es gesunde Fettsäuren liefert und einen milden Geschmack hat. Auch Avocados enthalten „gutes“ Fett und lassen sich gut unter einen Brei mischen.

Darf mein Kind Süßigkeiten, Fast Food & Co. essen?

Fast Food und Süßigkeiten braucht ein Baby nicht. Dieses Essen enthält wenig Nährstoffe, dafür aber viel Fett und Zucker und führt damit lediglich zu Übergewicht. Trotzdem: Die Menge macht’s. Wenn euer Kind seine älteren Geschwister beim Naschen beobachtet, ist es schwierig, kategorisch „Nein“ zu sagen. Achtet trotzdem darauf, dass es nicht zu viel und zu häufig Süßes und Fettiges isst. Außerdem sollte euer Kind nur Essen bekommen, dass es selber kauen und woran es sich nicht verschlucken kann.

Lies auch: Die besten Tipps für selbst gekochten Babybrei

Quellen
Weitere Informationen zu Beikost und Babys Ernährung findet ihr auf den folgenden Informationsportalen:

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt oder einer Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure*n Ärzt*in kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.