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Ausfluss vor Periode: Das verraten Farbe, Konsistenz und Co!

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Ausfluss vor, während & nach der Periode: Das musst du wissen

Im Laufe des Menstruationszyklus ändert sich der Ausfluss in seiner Farbe, Konsistenz und Menge. Wie Ausfluss unmittelbar vor der Periode aussieht, welche Funktion er erfüllt und vieles mehr, erklären wir.

Wie Ausfluss unmittelbar vor der Periode aussieht, wie er sich im Laufe des Zyklus verändert, welche Funktion er erfüllt und vieles mehr, erfahrt ihr bei uns.

Inhaltsverzeichnis

Fälschlicherweise wird vaginaler Ausfluss, auch Zervixschleim genannt, oft als etwas Unhygienisches und manchmal sogar krankhaftes angesehen. Dabei ist Ausfluss bei Frauen im gebärfähigen Alter völlig normal und kann noch dazu ein Indiz für die Gesundheit sein.

Der weibliche Körper produziert durchgehend Scheidensekrete, um das eher saure Scheidenmilieu aufrechtzuerhalten und die Vagina vor Keimen und Bakterien zu schützen. Das, was wir als Ausfluss wahrnehmen, ist nichts anderes als der Abtransport von abgestorbenem Gewebe und dient dem Erhalt der Scheidengesundheit.

Je nach Zyklusphase kann der Ausfluss stärker oder schwächer ausfallen. Auch Farbe und Konsistenz unterscheiden sich in Abhängigkeit zur Phase. Wie der Ausfluss unmittelbar vor dem Einsetzen der Periode aussieht und was sich noch alles anhand des Zervixschleims ermitteln lässt, wollen wir euch im Folgenden erklären.

Lesetipp: 10 Fakten über den Menstruationszyklus und die Periode

Ausfluss vor der Periode: mehr und dickflüssiger

Vor allem die Zellen des Gebärmutterhalses produzieren den Zervixschleim. Zum Ende des Menstruationszyklus und kurz vor dem Einsetzen der Periode wird der Schleim mehr und dickflüssiger und hat meist eine weiße Farbe. Man nennt ihn deshalb auch Weißfluss. Er kann auch gelblich oder leicht braun sein. Das kommt keinesfalls daher, dass eine Infektion vorliegt, sondern der Körper hat bereits damit begonnen, abgestorbene Zellen und altes Blut zu entsorgen.

Tipp: Kommt es auch während des Zyklus häufiger zu bräunlichen Schmierblutungen, sollte das ärztlich untersucht werden. Unter Umständen ist die zweite Zyklushälfte verkürzt und es liegt eine Gelbkörperschwäche vor.

Die zäh- bis dickflüssige Konsistenz des Ausflusses sorgt dafür, die Gebärmutter zu verschließen. Das schützt sie vor eindringenden Keimen und Bakterien und verhindert zudem das Eindringen von Spermien. Denn die zweite Zyklushälfte dient nicht der Befruchtung.

Bei manchen Frauen versiegt der Scheidenausfluss kurz vor der Menstruation auch komplett. Die Scheide fühlt sich dann besonders trocken an.

Setzt die Blutung schließlich ein, beginnt ein neuer Monatszyklus, in dessen Verlauf sich der Ausfluss markant ändert und so Aufschluss darüber geben kann, in welcher Phase man sich befindet.

Ausfluss nach der Periode

Nach der Monatsblutung bereitet sich der Körper auf einen erneuten Eisprung (und eine potenzielle Befruchtung) vor. Die Produktion von Zervixschleim ist noch nicht in vollem Gange, weshalb die meisten Frauen unmittelbar nach der Blutung keinen bis kaum Ausfluss haben.

Je näher der Eisprung rückt, desto mehr Ausfluss wird produziert. Er verändert sich von einer weißlich, trüben Färbung und klebrig-cremigen Konsistenz hin zu einer eher klaren, durchsichtigen und dehnbaren Flüssigkeit.

Ausfluss rund um den Eisprung

Denn der Zervixschleim hat nicht nur die Aufgabe, die Scheide vor Krankheiten und Keimen zu schützen, er ist auch entscheidend bei einer potenziellen Befruchtung. Rund um den Eisprung ist er so flüssig und ’schleimig‘, dass er Spermien einen idealen Lebensraum bietet. In dieser Zyklusphase können sie mehrere Tage in der Vagina überleben und so förmlich auf eine reife Eizelle warten.

Lies auch: Was ist ein Eisprung? 10 Dinge, die jede Frau wissen sollte

Wer also ungeschützten Sex hat und nicht schwanger werden möchte, sollte deshalb auch ein paar Tage vor und nach dem Eisprung besser darauf verzichten oder wahlweise ein Kondom benutzen. (Das schützt bekanntlich ja auch vor Geschlechtskrankheiten und ist deshalb immer eine gute Wahl, wenn man keinen festen Partner hat).

Nach der fruchtbaren Phase wird der Ausfluss wieder dickflüssiger und verschließt so Muttermund und Gebärmutter ganz natürlich.

Wie viel Ausfluss ist normal?

Wie viel oder wenig Ausfluss eine Frau hat, ist ganz individuell und immer auch abhängig von der Zyklusphase. Durchschnittlich produziert der weibliche Körper fünf Milliliter Schleim am Tag, das ist in etwa ein Teelöffel voll. Und je nach Konsistenz des Ausflusses kann einem das mehr oder weniger erscheinen. Zum Schutz der Unterwäsche benutzt man an Tagen mit mehr Zervixschleim einfach Slipeinlagen.

Wichtig ist, seinen Körper zu beobachten und bei Abweichungen der Ursache auf den Grund zu gehen. So kann zum Beispiel sexuelle Erregung zu mehr Ausfluss führen. Verschiebt sich der Zyklus aufgrund von Krankheit, Stress oder beispielsweise einer Reise, wirkt sich das ebenfalls auf den Zervixschleim aus.

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Fällt einem auf, dass man viel mehr Ausfluss hat als üblich oder auch, dass die Vagina längere Zeit sehr trocken ist, kann ein Besuch beim Arzt oder der Ärztin helfen.

Ausfluss, der nicht normal ist

Weißer, gelblicher und bräunlicher Ausfluss kann normal und nicht besorgniserregend sein, sofern er zur Zyklusphase passt oder es sich um eine seltene Zwischen- bzw. Schmierblutung handelt. Es gibt aber auch Ausfluss, der ein Anzeichen für eine Infektion, eine Krankheit oder sogar eine Anomalie der Gebärmutter sein kann. Bemerkst du in Zusammenhang mit ungewöhnlichem Ausfluss, dass:

  • deine Vagina juckt und brennt,
  • Sex plötzlich unangenehm ist und Schmerzen verursacht oder
  • der Ausfluss übel und unangenehm riecht,

solltest du umgehend einen Termin bei deiner Frauenärztin bzw. deinem Frauenarzt machen. Von Selbstdiagnosen oder Hausmitteln solltest du die Finger lassen.

Apropos Geruch: Es werden ja gerne Witze darüber gerissen, dass der Intimbereich einer Frau ‚fischig‘ riecht. Gesunder Ausfluss sollte nicht, bzw. nur leicht säuerlich riechen. Riecht er übel, nach Metall oder ist er gar beißend, bitte unbedingt zum Arzt oder der Ärztin gehen.

Ausfluss als Anzeichen für eine Schwangerschaft?

Zwar kann man anhand von Beobachtungen des Ausflusses einige Rückschlüsse auf die Zyklusphase oder auch die Gesundheit ziehen, eine Schwangerschaft lässt sich dadurch aber nicht eindeutig erkennen.

Viele Frauen haben in den ersten Wochen und Monaten der Schwangerschaft vermehrten Ausfluss, das stimmt, aber auch andere Dinge können Einfluss auf einen vermehrten oder verminderten Ausfluss haben. Ein (Früh-)Schwangerschaftstest um den Zeitpunkt der einsetzenden Periode hat da viel mehr Aussagekraft.

Lies auch: Ausfluss in der Schwangerschaft: Farbe, Konsistenz, Bedeutung

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.