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Muttermund ertasten: So erkennst du deine fruchtbaren Tage

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Die wichtigsten Fakten zum Muttermund vor der Periode

Wer schwanger werden möchte, muss wissen, wann seine fruchtbare Phase beginnt. Das Ertasten des Muttermunds kann dabei helfen.

Der Muttermund bildet die Verbindung zwischen Scheide und Gebärmutter. Während, nach und vor der Periode verändert er sich. Ihn genau zu beobachten kann helfen, schwanger zu werden. Wir erklären euch das Wichtigste.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Muttermund?

Der Muttermund bildet den Verschluss, bzw. die Öffnung zur Gebärmutter. Er besteht aus dem äußeren Muttermund, zur Vagina hin und dem inneren Muttermund, zur Gebärmutter hin. Äußerer und innerer Teil bilden zusammen den Gebärmutterhals, auch Zervixkanal genannt.

Für die meisten Frauen werden Muttermund und Gebärmutterhals erst zum Thema, wenn sie schwanger sind. Nämlich dann, wenn sich die Geburt ankündigt, der Gebärmutterhals verstreicht (verschwindet) und der Muttermund sich öffnet, um den Weg frei für das Baby zu machen.

Aber auch schon bei der Planung einer Schwangerschaft kann die Beobachtung bzw. das Ertasten des Muttermunds helfen, schneller schwanger zu werden. Denn dieser verändert sich im Laufe des Menstruationszyklus und kann deshalb Auskunft über den Eisprung und die fruchtbaren Tage geben.

Muttermund ertasten: Wie geht das?

Den Muttermund zu ertasten bedarf etwas Übung und vor allem Geduld. Für Frauen mit großem Kinderwunsch, aber auch für Frauen, die mithilfe der Beobachtung natürlich verhüten möchten, ist es wichtig, regelmäßig (am besten täglich) zur selben Zeit den Zervix zu ertasten und die Beobachtungen zu notieren. Nur dann lassen sich die Veränderungen wirklich erkennen.

Zudem sollte die Muttermundbeobachtung nicht die einzige Methode der Zyklusbeobachtung sein. Wer eine Schwangerschaft plant oder natürlich verhüten möchte, sollte zusätzlich regelmäßig die Basaltemperatur messen und/ oder den Zervixschleim kontrollieren.

Lesetipp: Fruchtbare Tage mit Zervixschleim bestimmen – so geht′s!

Da der äußere Rand des Muttermunds am oberen Ende der Vagina sitzt, ist er vor allem am Anfang schwerer zu ertasten und je nach Zyklusphase ragt er mehr, weniger oder gar nicht in die Scheide. Auf die einzelnen Phasen wollen wir gleich eingehen.

Ertasten lässt sich der Muttermund am besten in hockender Position mit dem Zeige- und/ oder Mittelfinger. Er fühlt sich an wie der Daumenballen und kann, je nach Zyklusphase, eine Art Grübchen haben (das ist die Öffnung). Ist der Muttermund fest verschlossen, kann es unmöglich sein, die Öffnung zu ertasten.

Möchtest du deine Beobachtungen dokumentieren, solltest du vor allem auf folgendes achten:

  • Fühlt sich der Muttermund eher hart oder weich an?
  • Kannst du den Eingang ertasten und er ist leicht geöffnet oder ist er fest verschlossen und nicht wirklich auszumachen?
  • Ragt der Muttermund in die Scheide hinein (man spricht davon, dass er tief sitzt) oder ist er kurz, und vielleicht gar nicht spürbar (man spricht davon, dass er hoch sitzt)?

Muttermund während der Periode

In dieser Zyklusphase ist der Muttermund besonders leicht zu ertasten, denn er ist fest, reicht besonders weit in die Scheide hinein und fühlt sich hart an. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wo genau dein Muttermund sitzt, kann es hilfreich sein, in dieser Phase mit dem Ertasten zu beginnen.

Während der Periode sind die allermeisten Frauen sehr wahrscheinlich unfruchtbar. Der Muttermund ist besonders fest und auch das Scheidenmilieu ist sauer und tötet eindringende Erreger und auch Spermien schnell ab. Auch der Zervixschleim ist besonders zähflüssig in dieser Zyklusphase und schützt den Muttermund vor Pilzinfektionen oder Bakterien. Direkt nach der Periode ist der Muttermund fest verschlossen.

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Muttermund nach der Periode

Mit dem Beginn der fruchtbaren Phase (zwischen dem 8. bis 12. Zyklustag) wird nun Tag für Tag der Muttermund weicher, verkürzt sich und öffnet sich schließlich.

Auch der Zervixschleim verändert sich in dieser Phase. Er wird zum einen mehr und dabei auch deutlich flüssiger. Es ist in dieser Zyklusphase bereits möglich, schwanger zu werden. Denn das Scheidenmilieu ist bereits weniger sauer, der Muttermund weicher und bereits leicht geöffnet.

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Fun Fact: Spermien überleben in dieser Zyklusphase bis zu fünf Tage in der Scheide.

Muttermund am Tag des Eisprungs

Wenige Stunden vor und nach dem Eisprung ist der Muttermund besonders weit geöffnet, besonders kurz (er steht fast gar nicht mehr in die Vagina hinein) und extrem weich. Anders als Spermien überlebt das Ei nur 12 bis 24 Stunden. Wer also schwanger werden möchte, sollte spätestens jetzt Sex haben. Und wer natürlich verhütet, sollte an diesem Tag, aber auch bereits in den Tagen davor, auf Sex verzichten oder mit einem Kondom verhüten.

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Muttermund vor der Periode und nach dem Eisprung

Unmittelbar nach dem Eisprung schließt sich der Muttermund wieder komplett, wird länger und fester. Wie lange es dauert, bis er seine maximale Länge bzw. Festigkeit erreicht hat, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Erst mit dem Einsetzen der Periode öffnet er sich leicht, um das Blut ausstoßen zu können, ist dabei aber immer noch fest, hart und lang.

Muttermund bei Schwangerschaft

Unmittelbar nach dem Eisprung verschließt sich der Muttermund. Das hat den Zweck, sollte es zu einer Befruchtung der Eizelle gekommen sein, diese in der Gebärmutter zu halten und gleichzeitig vor eindringenden Keimen und Bakterien zu schützen. Das bedeutet auch, dass sich der Muttermund in der Frühschwangerschaft nicht anders anfühlt als ohne Schwangerschaft.

Frauen können also nicht ertasten, ob sie schwanger sind und sich ihr Kinderwunsch erfüllt. Einziger Unterschied zum Zyklus einer nicht schwangeren Frau ist, dass der Muttermund nicht mehr weich wird. Allerdings ist das eine langwierige Beobachtung und möglicherweise gibt ein Schwangerschaftsfrühtest hier schneller Auskunft.

Übrigens: Rund um die 5. Schwangerschaftswoche (ca. eine Woche nach dem Ausbleiben der Periode) bildet sich der sogenannte Schleimpfropf am unteren Ende des Gebärmutterhalskanals, der bis zum Ende der Schwangerschaft erhalten bleibt. Er löst sich erst wenige Tage vor der Geburt und ist damit ein deutliches Anzeichen, dass es bald losgeht.

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose eines Arztes oder einer Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure*n Ärzt*in kontaktieren.