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Laut Experten: Wenn ihr diese 5 Dinge tut, hält eure Liebe ewig

Ein älteres Paar umarmt sich am Meer
Die lebenslange Liebe kann gelingen - aber sie bedeutet auch ein wenig Arbeit und Rücksichtnahme. Credit: Getty Images

Gibt es ein Rezept für die ewige Liebe? Was sagt die Wissenschaft dazu? Kann man Gefühle langfristig lebendig halten? 5 Dinge, die Paare dafür tun können, dass die Liebe bleibt.

Inhaltsverzeichnis

Die Wissenschaft ist mehr als ernüchternd. So soll das Verliebtheitsgefühl (das sie uncharmant Ausschüttung des Glückshormons Dopamin nennen) mit den Schmetterlingen nach spätestens sechs Monaten Geschichte sein. Allein schon, weil unser Körper und Geist diesen total überdrehten Ausnahmezustand des himmelhochjauchzenden Glücks nicht länger aushalten würde.

Diese 4 Dinge machen glückliche Paare jeden Tag

Zu einer erfüllten Beziehung gehört neben einer Portion Glück auch tägliche Arbeit. Wir haben die top 4 Dinge zusammengestellt, die glückliche Paare jeden Tag tun, um ihre Beziehung frisch zu halten.

Aber dann gibt es da doch diese Paare, die auch nach fünf, zehn, zwanzig oder mehr Jahren eine tiefe und innige Bindung zueinander haben. Was sagt die Wissenschaft dazu?

Einer meiner ersten Artikel damals für die Regionalausgabe einer Tageszeitung führte mich zu einem Ehepaar, das seit 60 Jahren verheiratet war. Die klassische Story eben, zu der man einen jungen Praktikanten schickt.

Und auf die Frage, was das Geheimnis ihrer langjährigen Liebe sei, kam die klare Antwort: „Wir haben uns immer respektiert und geachtet und auch in schwierigen Zeiten zueinander gestanden.“ So einfach, so logisch. Ist das also das Geheimnis ewiger Liebe?

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Die Liebe verändert sich stetig

Am Anfang einer Liebe stehen wir total unter Strom und sind high vor lauter Glückshormonen. Doch diese für den Körper sehr anstrengende Phase wird irgendwann umgewandelt in eine weniger aufregende, aber dafür beständigere Form von Liebe.

Und das ist gut so: Anfangs sind wir nämlich noch so im Rausch, dass wir gar nicht genau klar denken können – und dementsprechend auch unser Gegenüber oft zu euphorisch einschätzen. Das konnten auch der Neurobiologe Semir Zeki und der Hirnforscher Dr. Andreas Bartels in Studien, in denen es um die Ergründung menschlicher Liebe ging, belegen.

So konnten sie nachweisen, dass in unserem Gehirn beim Anblick einer von uns geliebten Person das limbische Belohnungssystem in Aktion tritt. Dafür werden andere Hirnareale runtergefahren, und zwar solche, die für logische Entscheidungen zuständig sind. Kein Wunder, dass die Verliebtheitsphase oft mit dem Rausch von Drogen verglichen wird.

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Doch sind diese Hormonüberdosen irgendwann abgeflaut, schauen wir uns die geliebte Person genauer an. Passt dieser Mensch wirklich zu uns? Ist er so toll, wie gedacht? Im Idealfall läuft es dann so: Wir fühlen uns dem Partner weiterhin verbunden, weil er uns vertraut ist und wir Gemeinsamkeiten entdeckt haben, die beide zusammenhalten. Aus Verliebtheit wird Liebe.

Wer jedoch zu wenig Gemeinsamkeiten für sich gefunden hat, kommt in diese Phase der Beziehung erst gar nicht. Man trennt sich meist oder lebt eher nebeneinander her, anstatt wirkliche Liebe zu empfinden.

Gesetzt den Fall, man erreicht diese tiefere Form der Liebe, ohne sich zu trennen, gibt es weitere Stolperfallen: Routine, Alltag, zu viel Nähe, zu viel Vertrautheit, erste Schwierigkeiten und Differenzen. Man lässt sich womöglich gehen und verwechselt Vertrautheit mit „sich keine Mühe mehr geben.“

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Das machen viele Paare falsch

Es gibt sicherlich auch viele Menschen, die genau das nicht wollen. Die diese Phase nach den rosaroten Wolken und Schmetterlingen als entzauberte Liebe sehen. Die süchtig nach dem ersten, wilden Gefühl sind.

Die Dopaminschübe und feuchte Hände mit wahrer Liebe verwechseln – und die dann, wenn es ruhiger wird und vertrauter zum nächsten Partner weiterziehen. Und so hetzten sie von einem Lebensabschnittspartner zum nächsten. Eine ewige Liebe ist hier vielleicht gar nicht die Wunschvorstellung, weil sie mit Langweile assoziiert wird.

Und: Viele Menschen sind eben nicht bereit, gemeinsam an der Beziehung oder ihrer Ehe zu arbeiten. Denn ja: Es ist Arbeit und das verträgt sich so gar nicht mit der romantischen Vorstellung von der großen Liebe. Aber für die ewige Liebe, wenn man sie denn sucht, ist genau das unerlässlich.

Laut Studie: Die Mehrheit sucht die ewige Liebe

Laut Umfragen glauben 74 Prozent der Deutschen an die Liebe fürs Leben. Und 66,4 Prozent der Frauen und 55,3 Prozent der Männer sagten in einer Umfrage, dass sie in ihrem Partner ihren Seelenverwandten finden wollen.

Das zeigt doch schon, dass wir bereit sind für eine große Liebe zu kämpfen und dafür auch etwas zu tun. Und nicht direkt weiterziehen, sobald die ersten Wolken auftauchen. Die ewige Liebe statt ständig wechselnde Lebensabschnittspartner ist also durchaus eine Idealvorstellung für viele Menschen.

Leider sieht die Realität anders aus. Menschen, die heiraten, die also explizit ihr Leben lang zusammenbleiben wollen, scheitern viel zu oft, obwohl der Wille da ist. Die Scheidungsquote liegt in Deutschland bei fast 36 Prozent. Auf eine Scheidung kommen lediglich 2,44 Hochzeiten.

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5 Tipps, wie die ewige Liebe funktionieren kann

Lassen wir uns dennoch von diesen schlechten Quoten nicht abschrecken. Es lohnt sich, etwas für seine Liebe zu tun, damit sie lange hält. Hier ein paar Tipps, die dabei helfen können:

1. Gefühle auch zeigen

Seine Zuneigung auch immer wieder zeigen, durch kleine Aufmerksamkeiten. Ja, der andere weiß, dass er einem wichtig ist, vielleicht auch, dass man ihn liebt, aber dennoch muss man es ihm auch ab und zu auch mal zeigen. Und man sollte sich nicht gehen lassen, nur weil man den anderen als gegeben ansieht. „Der ist eh da, den muss man nicht mehr erobern und ihm schöne Augen machen“ – genau so nicht!

Vielleicht hilft es, mal wieder an die Anfangszeit der Beziehung zu denken. Da hat man sich auch noch Mühe gegeben und sich Gedanken über ein schönes Date oder einen gemeinsamen Abend gemacht, was man anzieht und was den anderen erfreuen könnte. Das sind kleine Dinge, aber die machen es eben in der Summe aus.

2. Körperliche Nähe pflegen

Körperkontakt ist wichtig, denn Oxytocin, das sogenannte Kuschelhormon, sorgt für eine innige Bindung zueinander. Das muss jetzt nicht ständig Sex bedeuten. Wenn sich zwei Menschen lieben, sind es auch kleine liebevolle Gesten, die wichtig sind, sei es ein Kuss, dass man sich in den Arm nimmt oder die Hand hält. Sich einfach berühren, sorgt für Nähe. Immerhin ist der Partner mit der einzige, den man so zärtlich anfassen kann. Und dieses Privileg darf und sollte man dann auch tunlichst nutzen.

3. Auch als Paar eigenständig bleiben

Was noch wichtig für eine ewige Liebe ist? Nun, man sollte ein eigenständiges, glückliches Leben haben, und die Beziehung als Glück ansehen, das hinzukommt, aber nicht alleiniger Bestandteil des Lebens ist. Sonst wird man zur hilflosen Klette, deren Lebensglück von einem anderen Menschen abhängt.

Wer den Partner als Schmied des eigenen Glückes sieht, der dafür zuständig ist, dem Leben Sinn zu verleihen, der wird keine langfristige oder gar ewige Liebe aufbauen können. Denn so hängt die Stimmung zu sehr vom Partner ab, und kein Partner der Welt ist dazu da, den anderen happy machen zu müssen. Zumal das den anderen auch arg unter Druck setzt. Man liebt und gibt aus freien Stücken, aber der andere darf es nicht fordern oder erzwingen.

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4. Gemeinsame Interessen sind wichtig

Wichtig in einer langjährigen Beziehung sind auch gemeinsame Interessen und Hobbys. Wenn man ähnlich tickt, so hilft das bei einer längeren Beziehung oder Ehe sehr, ganz zu schweigen, bei der ewigen Liebe. Da sind viele Gemeinsamkeiten durchaus sinnvoll. Wenn beide politisch oder ehrenamtlich aktiv sind, wenn beide sehr umtriebige Menschen sind, die viel unterwegs sind, wenn beide gesellig sind oder eher Eigenbrötler – wer hier gemeinsame Wünsche und Eigenheiten hat, stärkt die Beziehung, weil man für die gleiche Sache brennt.

5. Eine gute Streitkultur pflegen

Und ganz wichtig: Menschen, die die ewige Liebe erfahren haben, sind meist solche, die eine gute Streitkultur haben. Die fair streiten, auf Augenhöhe diskutieren und in Krisen zueinander stehen. Wer schwierige Phasen gemeinsam meistert, statt direkt hinzuwerfen, der geht gestärkt aus ihnen hervor. Auch das sagen viele Paare, die die Goldene Hochzeit erleben dürfen. Sie standen einander bei – in guten wie in schlechten Zeiten.

Das Gute ist: Man kann vieles voneinander lernen und so miteinander wachsen. Gute Beziehungen fallen nicht vom Himmel und wir lernen letztlich viel dazu in unseren Beziehungen zu anderen Menschen. Das Wichtigste ist doch, dass man nicht überlegt, was man selbst bekommt, sondern dass es einem eine tiefe Zufriedenheit schenkt, jemand anderen glücklich zu sehen. Dann klappt es im Idealfall sogar mit der ewigen Liebe.