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Cola in der Schwangerschaft: Das musst du unbedingt beachten!

Cola in der Schwangerschaft: Darauf solltest du unbedingt achten
Cola in der Schwangerschaft: Darauf solltest du unbedingt achten Credit: Getty Images

Sie schmeckt, erfrischt und macht wach: die Cola. In der Schwangerschaft sollte man es mit dem Konsum aber nicht übertreiben. Wir sagen euch auch, warum.

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Cola in der Schwangerschaft: Das musst du unbedingt beachten!

Nach einem ausgiebigen Spaziergang an einem warmen Tag oder einer Wanderung gibt es fast nichts Besseres als ein eiskaltes Glas Cola. Die braune Brause erfrischt uns und schenkt uns einen extra Energieschub. Kein Wunder, enthält sie neben jeder Menge Koffein auch mehr als reichlich Zucker.

Genau das macht Cola in der Schwangerschaft zu einem ungeeigneten, wenn auch nicht verbotenen Getränk. Wie immer macht hier die Menge das Gift. Was ihr beim Trinken von Cola in der Schwangerschaft also beachten solltet, welche Grenzwerte und Empfehlungen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die European Food Safety Authority (EFSA) geben und was ihr alternativ zum Glas Cola trinken könnt, verraten wir euch.

Cola in der Schwangerschaft: Richtwerte für Koffein und Zucker

Für Schwangere und das ungeborene Baby ist eine ausgewogene Ernährung wichtig. Zu gesunden Lebensmitteln wie Obst und Gemüse gehört deshalb auch eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Idealerweise trinkt man viel Wasser, Saftschorlen oder ungesüßte Tees. Aber auch ein Glas Limo, eine Tasse Kaffee oder eben mal ein Glas Cola sind durchaus in der Schwangerschaft erlaubt. Allerdings sollte man sich hier an ein paar Richtwerte halten, was den Zucker- bzw. Koffeingehalt angeht.

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Koffein in der Schwangerschaft
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, kurz EFSA) rät schwangeren Frauen, eine Tagesdosis von 200 mg Koffein nicht zu überschreiten. Umgerechnet in original Cola (10 mg Koffein/ 100 ml) wären das noch immer zwei Liter am Tag. Theoretisch.

Denn was man oft vergisst: Nicht nur Cola enthält Koffein, sondern auch andere Getränke und Lebensmittel. So steckt in der Tasse Kaffee (90 mg/ 200 ml) oder schwarzem (45 mg/ 200 ml) bzw. grünem Tee (30 mg/ 200ml) am Morgen, in einem Stück Zartbitterschokolade (25 mg/ 50 g) zwischendurch und selbst in Vollmilchschokolade (10 mg / 50 g) bereits Koffein.

Nicht zu unterschätzen ist zudem der hohe Zuckergehalt, der allein in einem Glas Cola steckt. Auf ein Glas mit 200 ml kommen umgerechnet 9 Stück Würfelzucker (26,5 g).

Zucker in der Schwangerschaft
Die Weltgesundheitsorganisation hat die Empfehlung ausgesprochen, dass Erwachsene am Tag nicht mehr als 10 % ihrer benötigten Energie in Form von Zucker zu sich nehmen sollten. Das entspricht in etwa 50 Gramm Zucker am Tag, das sind ca. 10 Teelöffel oder rund 14 Stück Würfelzucker. Noch gesünder, so Wissenschaftler der WHO, sei ein Zuckerhöchstkonsum von 25 g am Tag. Nur ein Glas Cola von 200 ml übersteigt diese Empfehlung bereits.

Bedenkt man, dass alle Lebensmittel Zucker enthalten, kann man davon ausgehen, dass man sein Zucker-Tageskonto sicher überschreitet, gönnt man sich ein Gläschen der braunen Brause.

Gefahren von zu viel Zucker in der Schwangerschaft

Der hohe Zuckergehalt von Cola kann in der Schwangerschaft vor allem das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes erhöhen. Denn sowohl der Stoffwechsel der Frau als auch ihr Hormonhaushalt verändern sich während der 40 Schwangerschaftswochen. So kann es passieren, dass das Hormon Insulin, welches für den Abtransport von Zucker in die Zellen verantwortlich ist, nicht mehr ausreichend wirkt. Die Zellen reagieren sozusagen nicht mehr in gewohntem Maße darauf. Der Körper hat also Schwierigkeiten, Zucker abzubauen.

Bei einer besonders hohen Aufnahme von Zucker, bspw. durch übermäßigen Konsum von Cola in der Schwangerschaft, kann sich das Problem noch verstärken. Schwangerschaftsdiabetes kann zu ernsthaften Problemen, bis hin zur Präeklampsie führen, und damit lebensgefährlich für Mutter und Kind sein.

Zucker ist zudem ein Energielieferant. Wird diese zusätzliche Energie durch Sport und Bewegung abgebaut, ist das kein Problem. Passiert das nicht, führt vermehrte Zuckeraufnahme viel schneller zu einer Gewichtszunahme, als für eine Schwangerschaft ’normal‘ ist.

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Gefahren von zu viel Koffein in der Schwangerschaft

Die Vorteile, die Erwachsene im Konsum von Koffein sehen, nämlich dass es uns wach und aufmerksam macht, können bei übermäßigem Konsum zu großen Nachteilen für das Kind werden.

Trinkt eine Schwangere Cola, so steigt der Koffeingehalt in ihrem Blut. Über die Nabelschnur und Plazenta gelangt der Wachmacher auch ins Blut des Kindes. Schnell hat es den gleichen Koffeingehalt wie Mama im Blut. Inklusive der aufputschenden Wirkung. Doch während Mamas Körper das Koffein einfach abbauen kann, ist der Körper des Babys nicht in der Lage dazu. Ihm fehlen schlichtweg die entsprechenden Enzyme zum Abbau. Das hat zur Folge, dass der Koffeinspiegel in dessen Körper länger erhöht bleibt.

Trinkt man nur das eine Glas Cola in der Schwangerschaft oder die eine Tasse Kaffee ist das nicht weiter problematisch, selbst wenn man das täglich macht. Denn über die Zeit sinkt der Koffeinspiegel im Blut des Kindes wieder. Folgt aber auf eine Koffeindosis unmittelbar die nächste und dann unter Umständen noch eine, und praktiziert man das täglich, kann das ernsthafte Folgen für das ungeborene Kind haben.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) rät Schwangeren deshalb zu einem „moderaten Konsum“ und empfiehlt eine Tagesdosis bis 200 mg Koffein. Bei Überschreitung steige das „Risiko für fetale Wachstumsverzögerungen und negative Effekte auf das Geburtsgewicht.“
Ab einer Tagesdosis von mehr als 300 mg Koffein am Tag, so schreibt es die DGE, sei das Risiko für eine Fehlgeburt stark erhöht.

Weitere Gefahren bei Cola in der Schwangerschaft

Die in Cola enthaltene Phosphorsäure steht im Verdacht, Blutgefäße zu schädigen und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu steigern.

Und die enthaltene Zitronensäure kann den Zahnschmelz angreifen und Zähne damit kaputt machen. Generell sollten Schwangere in den 40 Schwangerschaftswochen auf eine besonders gründliche Zahnhygiene achten. In dieser Zeit kann die Hormonumstellung nämlich das Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen erhöhen.

Cola-Alternativen in der Schwangerschaft

Frauen, die ab und zu ein Glas Cola trinken, müssen darauf nicht verzichten. Wer den Verdacht hegt, dass er auch so schon genug Zucker und/oder Koffein zu sich genommen hat, kann wahlweise auf eine zuckerfreie oder auch koffeinfreie Variante umsteigen.

Wer auf der Suche nach einem leckeren Wachmacher für das Nachmittagstief ist, muss gar nicht zu Koffein greifen. Avocados beispielsweise enthalten viele Mineralstoffe und Vitamine, die den müden Körper und Geist beleben. Auch Bananen sind super Energielieferanten und stecken voller Kohlenhydrate. Scharfe und Vitamin C reiche Snacks können auch wach machen.

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Schwangere, die zu Cola in der Schwangerschaft greifen, weil sie unter Übelkeit leiden, können stattdessen auch eine Tasse Pfefferminztee trinken. Auch Ingwer, in Speisen oder als Tee, kann Schwangerschaftsübelkeit vertreiben. Beides macht zudem wach, sollte aber nur in Maßen konsumiert werden. Mehr zu Pfefferminztee in der Schwangerschaft erfährst du hier. Alle Infos zu Ingwer in der Schwangerschaft findest du hier.

Tipp: Ein starkes Verlangen nach einem süßen Schluck Cola kann einen schnell schwach werden lassen. Manchmal aber signalisiert unser Körper uns mit dieser Heißhungerattacke, dass wir eigentlich Durst haben. Statt direkt zu Cola oder Schokolade zu greifen, sollte man erst einmal ein großes Glas Wasser trinken und gute 10 Minuten warten – möglichst mit Ablenkung. Verspürt man dann immer noch das Verlangen nach süßer brauner Brause oder Schokolade, dann darf man dem auch nachgeben.

Quellen:
Deutsche Gesellschaft für Ernährung
Weltgesundheitsorganisation
Frauenärzte im Netz

Wichtiger Hinweis: Die Inhalte dieses Artikels dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt oder die Hebamme kontaktieren.