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Getränke kühlen: So bleiben Drinks auch ohne Kühlschrank kalt

Getränke kühlen: So bleiben Drinks auch ohne Kühlschrank kalt
Getränke kühlen: So bleiben Drinks auch ohne Kühlschrank kalt Credit: unsplash.com/Blake Guidry

Warmes Bier ist einfach Pfui! Wir verraten, wie ihr eure Getränke kühlen könnt, wenn ihr im Sommer draußen unterwegs seid und keinen Strom habt.

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Knack. Eine Bierflasche wird geöffnet. Der gelbe Inhalt leuchtet im Sonnenlicht wie Gold, während von der Flasche appetitliche Kondenstropfen perlen – so kalt ist das Bier.

Das ist zumindest in der Werbung der Fall. Wenn ich mit Freunden am See sitze und in der prallen Sonne ein schales Bier aus dem Rucksack ziehe, tropfe höchstens ich. Vom Schweiß. Realität versus Erwartung eine herbe Enttäuschung, finde ich.

Halb so wild, denkt der Körper. Warme Getränke sind für ihn ganz angenehm. Er muss weniger Energie aufwenden, um die Flüssigkeit auf Temperatur zu bringen und zu „verdauen“. Eiskalte Getränke lassen uns im Sommer bloß noch mehr schwitzen. Heißgetränke sind jedoch ebenfalls keine Lösung, wie die Verbraucherzentrale warnt. Lauwarm sollte der optimale Sommerdrink sein.

Im Video: So viel Wasser solltest du täglich trinken

Getränke kühlen: So bleiben Drinks auch ohne Kühlschrank kalt

Leider schmecken lauwarme Getränke relativ bescheiden. Vor allem welche mit Kohlensäure. Die sollen am liebsten direkt aus dem Kühlschrank kommen, dass das Glas von Kondenswasser beschlägt und man sich schon beim ersten Schluck erfrischt fühlt.

Zu Hause geht das. Aber unterwegs ist es schwierig, Getränke zu kühlen, wenn man weit entfernt von einer Steckdose ist, keine Kühlbox dabei hat oder die Kühlakkus langsam, aber sicher ihren Dienst quittieren.

Da ist guter Rat teuer. Und den wollen wir euch hier geben, indem wir euch fünf ultimative Tricks zum Kühlen von Getränken vorstellen, die komplett ohne Strom auskommen.

Trick 1: Getränke kühlen mit Salz

Bei diesem Life-Hack kommt Physik ins Spiel. Zum Hintergrund: Eiswasser kühlt besser als reines Eis, denn Wasser leitet die Temperatur. Noch besser ist die kühlende Wirkung von eisigem Salzwasser. Durch das Salz gefriert das Wasser später; es bleibt also länger flüssig und kühlt umso effektiver.

Tipp: Das Prinzip könnt ihr euch ebenfalls zu Nutze machen, wenn die Kühlakkus in eurer Kühlbox den Geist aufgeben. Füllt die Box bis zur Hälfte mit (Salz-)Wasser auf – das verlängert die Kühldauer.

Am schnellsten kühlt man Getränke in kaltem Salzwasser herunter
Credit: Getty Images/iStock

So kühlt ihr Getränke mit der Salzmethode: Füllt eine Schale oder einen Eimer im gleichen Verhältnis 1:1:1 mit Wasser, Eiswürfeln und Kochsalz. Legt die Bierflaschen oder anderen Getränke hinein. Das Salzwasser bringt die Eiswürfel zum Schmelzen. Die dafür benötigte Energie zieht es sich aus den warmen Getränken, sodass diese innerhalb von 5 Minuten kalt sind.

Der Nachteil der Methode: Ihr braucht Eiswürfel. Die hat man im Freien selten zur Hand. Außerdem verschwendet ihr irrsinnig viel Salz. Was aus Gründen der Nachhaltigkeit grenzwertig ist. Dennoch: Schneller als mit Salzwasser lassen sich Getränke nicht abkühlen.

Im Video: Weitere Eiswürfel-Hacks für heiße Tage

Getränke kühlen: So bleiben Drinks auch ohne Kühlschrank kalt

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Trick 2: Getränke kühlen mit einem Tuch

Auch diese Methode funktioniert dank simpler Physik – diesmal auf Basis der Verdunstungskälte. Die entsteht durch den Übergang von Wasser im flüssigen Zustand in den gasförmigen Zustand. Dafür ist Energie nötig, die auch hier wieder den warmen Getränkeflaschen oder -dosen entzogen wird.

So kühlt ihr Getränke mit der Verdunstungsmethode: Ihr braucht Wasser und ein Stück Stoff, etwa ein Handtuch oder ein T-Shirt. Das macht ihr nass und wickelt die Getränke darin ein. Legt das Ganze an ein schattiges Plätzchen (nicht in die Sonne!), wo reichlich Luft dran kommt. Beim Trocknen zieht das nasse Tuch die Wärme aus der Dose, sodass das Getränk abkühlt.

Der Nachteil der Methode: Es dauert eine halbe Stunde, bis ein Kühleffekt eintritt. Eiskalte Getränke dürft ihr danach ebenfalls nicht erwarten, eher kühle Getränke. Für einzelne Flaschen oder Dosen könnt ihr übrigens auch eine nasse Socke benutzen. Ausprobieren lohnt sich in jedem Fall!

Tipp: Die Wickelmethode beschleunigt den Kühlprozess auch bei Flaschen im Kühlschrank oder Gefrierfach. Statt eines dicken Tuchs könnt ihr die Getränke hier einfach in ein paar Lagen feuchtes Küchenpapier stecken. Länger als eine Stunde sollten Getränkeflaschen nie im Tiefkühlfach liegen, da Glasflaschen durch die Kälte platzen und Plastikflaschen reißen können.

Wichtig bei der Verdunstungsmethode: Das nasse Tuch samt Getränk im Schatten verdampfen lassen
Credit: Getty Images/iStock

Lesestoff: 15 verrückte Dinge, die wir ab jetzt immer im Kühlschrank lagern

Trick 3: Getränke kühlen mit Stickstoffdünger

Jetzt wird es chemisch: Wir mischen Wasser mit Stickstoffdünger, also Dünger, der aus Harnstoff oder Kalkammonsalpeter besteht (gibt’s im Gartencenter oder hier bei Amazon*). Das Wasser spaltet die Düngermoleküle, wofür Energie benötigt wird. Diese kommt wie bei der Wickelmethode und der Salzmethode von den warmen Getränken.

So kühlt ihr Getränke mit Pflanzendünger: Gebt den Stickstoffdünger im Verhältnis 1:2 in einen Eimer mit Wasser (zum Beispiel aus einem Bach). Alles gut mit einem Stock umrühren. Flaschen oder Dosen hineinstellen. Innerhalb von Sekunden kühlen die Getränke ab.

Wichtig: Verpackt eure Getränke vor dem Düngerbad in Plastiktüten, damit sie nicht in Kontakt mit dem Dünger kommen und ihr euch keine klebrigen Finger holt.

Der Nachteil der Methode: Ihr müsst den schweren Dünger mitschleppen. Zum Wandern oder Picknicken kommt das nicht in Frage. Auf Festivals könnt ihr den Dünger einfach ins Auto laden, um beim Zelten für kalte Getränke ohne Strom zu sorgen.

Funfact: Auf der Mischung von Wasser und Kalkammonsalpeter oder Harnstoff beruht ebenfalls die Sofortwirkung von medizinischen Kühlkompressen.

Trick 4: Getränke kühlen in einem Erdloch

Wenn ihr am Strand oder auf einer Wiese picknickt, könnt ihr eure Getränke kühlen, indem ihr ein paar Spatenstiche tut. Unter der Erde ist die Temperatur niedriger als an der Oberfläche. Zum Mitnehmen eignet sich ein kompakter Klappspaten (wie hier bei Amazon)*.

So kühlt ihr Getränke unter der Erde: Grabt an einem schattigen Platz ein Loch, stellt eure Getränke hinein und schüttet das Loch wieder mit Erde oder Sand zu. Wichtig: Das Erdloch muss mindestens 50 cm tief sein.

Der Nachteil der Methode: Es kann mehrere Stunden dauern, bis die Getränke abgekühlt sind. Je tiefer das Loch, desto kälter der Boden und umso frischer die Drinks. Aber bedenkt auch, dass die Arbeit im Sommer schweißtreibend sein kann und dass ihr die schmutzigen Flaschen abwaschen müsst.

Tipp: Habt ihr einen Bach oder See in der Nähe, könnt ihr euch das Buddeln sparen. Stellt den Sixpack einfach ins Wasser und lasst die Natur die Getränke kühlen.

Grabt die Getränke einen halben Meter tief in Erde oder Sand ein
Credit: unsplash.com/Tim Foster

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Trick 5: Getränke kühlen mit Druckluftspray

Habt ihr beim Reinigen der Computertastatur mit Druckluftspray (hier bei Amazon)* schon mal bemerkt, dass sich die Tasten anschließend kalt anfühlen?

Das verdankt sich einem physikalischen Effekt, der besonders stark ist, wenn man die Flasche nicht senkrecht, sondern kopfüber benutzt. Das entweichende Gas kühlt die Umgebungstemperatur so stark herunter (ca. -40 Grad), dass Flüssigkeiten gefrieren können.

So kühlt ihr Getränke mit Druckluftspray: Besprüht die feuchte Getränkeflasche oder -dose direkt mit dem Spray. Der Inhalt kühlt rasch ab.

Tipp: Um größere Getränkemengen abzukühlen, packt ihr die Flaschen zusammen in eine Schüssel und deckt diese mit einem Handtuch zu. Dann sprüht ihr mit dem Spray ein paar mal kräftig unter die Abdeckung. Auf diese Weise atmet ihr das Gas auch nicht ein.

Nachteil der Methode: Das im Spray enthaltene Treibgas schadet der Umwelt und kann sich entzünden, wenn es mit Feuer in Verbindung kommt. Die Methode ist also nicht zu empfehlen, wenn ihr draußen grillen wollt. Aber auch in der Sonne kann sich die Dose so stark erhitzen, dass sie explodiert.

Kühltasche packen: So geht’s richtig!

Wer eine gute Kühltasche hat, muss sich erstmal keine Sorgen um warmes Bier, Cola oder Sprudel machen. Aber auch beim Packen der Kühlbox gibt es einen Hack, mit dem eure Getränke länger kühl bleiben.

> Eine große Auswahl von Kühlboxen findet ihr hier bei Otto.*

Kühltruhen immer mit vorgekühlten Flaschen und Eis oder Kühlakkus befüllen
Credit: unsplash.com/Brandon Morgan

Wer clever ist, schichtet die kalten Getränke gezielt. Ganz unten in die Kühltasche kommen gefrorene Flaschen oder Dosen aus dem Gefrierfach. Darüber landen eisgekühlte Getränke und darauf die kalten Drinks aus dem Kühlschrank. Habt ihr Kühlakkus, legt ihr diese ganz oben drauf. Da kühle Luft nach unten sinkt, wird der Inhalt so optimal gekühlt.

Die Getränke trinkt ihr in der entsprechenden Reihenfolge von oben nach unten weg. Ihr fangt mit den kühlen Dosen an und „arbeitet“ euch langsam zu den inzwischen aufgetauten, aber immer noch kalten Getränken am Boden der Kühlbox vor.

Tipp: Genau wie der Kühlschrank, der bestenfalls zu zwei Dritteln gefüllt wird, sollte auch die Kühltasche möglichst voll bepackt sein, um effektiv zu kühlen.

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