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Nach Dauerregen: Diese 9 Gartenarbeiten stehen jetzt auf dem Plan

Garten im Regen.
© AdobeStock/ Oksana

Vorab im Video: Hochbeet anlegen: Diese Schichten sind notwendig

Nach Dauerregen ist im Garten oft schnelles Handeln gefragt: So beugst du Schäden vor, schützt deine Pflanzen und machst Beete und Wege wieder fit.

Wenn es tagelang geregnet hat, bleibt das im Garten nicht ohne Folgen. Der Boden ist durchnässt, manche Pflanzen zeigen erste Krankheitszeichen, und Wege oder Hochbeete können Schaden genommen haben. Sobald es wieder trocken ist, lohnt sich ein gezielter Blick auf den Garten – denn jetzt kannst du mit ein paar durchdachten Maßnahmen viel bewirken.

1. Verschaffe dir einen Überblick

Bevor du loslegst, ist es sinnvoll, dir einen Moment Zeit zu nehmen und durch deinen Garten zu gehen. Achte darauf, ob Wasser in Beeten oder auf Wegen steht, ob Pflanzen schlaff wirken oder Blätter auffällige Flecken zeigen.

Vielleicht ist Mulch weggespült worden oder Erde an bestimmten Stellen stark verdichtet. Auch Rankhilfen, Hochbeete oder Trittplatten könnten durch den Regen instabil geworden sein. Wenn du den Zustand deines Gartens gut einschätzt, kannst du gezielt vorgehen.

2. Staunässe erkennen und abführen

Besonders nach lang anhaltendem Regen kann es zu Staunässe kommen. Wenn das Wasser nicht abfließt, bekommen die Pflanzenwurzeln keine Luft mehr – das führt schnell zu Schäden. In diesem Fall hilft es, die Erde vorsichtig mit einer Grabegabel zu lockern, damit das Wasser versickern kann.

Kübelpflanzen solltest du überprüfen und überschüssiges Wasser aus Untersetzern entfernen. In Bereichen, die regelmäßig von Staunässe betroffen sind, kann es sinnvoll sein, langfristig mit Sand oder feinem Kies für eine bessere Durchlässigkeit zu sorgen.

3. Pilzkrankheiten frühzeitig behandeln

Anhaltende Nässe begünstigt Pilzkrankheiten. Pflanzen wie Tomaten, Gurken, Zucchini oder Rosen reagieren empfindlich, wenn ihre Blätter über längere Zeit feucht bleiben. Untersuche die Pflanzen regelmäßig auf weiße Beläge, braune Flecken oder andere Auffälligkeiten. Sobald du Krankheitszeichen entdeckst, solltest du die betroffenen Blätter großzügig entfernen und sicherheitshalber im Hausmüll entsorgen.

Um weitere Ausbreitung zu verhindern, ist es wichtig, nicht über die Blätter zu gießen, sondern das Wasser gezielt an den Wurzeln zu geben. Pflanzenschutzmittel auf Basis von Schachtelhalm oder eine verdünnte Milch-Wasser-Lösung können unterstützend wirken.

4. Den Boden lockern und Mulch erneuern

Durch starke Regenfälle wird der Boden oft verdichtet. Das behindert die Sauerstoffversorgung der Wurzeln und erschwert die Wasseraufnahme. Sobald der Boden begehbar ist, solltest du ihn oberflächlich lockern – am besten zwischen den Pflanzen mit einer kleinen Handkralle oder einem Sauzahn.

Wenn Mulchmaterial verklumpt oder faulig geworden ist, entferne es und bring eine neue Schicht aus. Achte darauf, dass das Mulchmaterial – zum Beispiel Stroh oder Rindenmulch – nicht direkt an die Pflanzenstängel reicht, um Fäulnis zu vermeiden.

5. Unkraut jetzt gründlich entfernen

Nach dem Regen lässt sich Unkraut besonders leicht mitsamt Wurzel aus dem Boden ziehen. Die Erde ist weich, die Wurzeln lösen sich besser – ideal, um störende Pflanzen langfristig loszuwerden. Gehe Beet für Beet vor, arbeite dich in Etappen durch den Garten und nutze den Moment, um auch kleinere Pflanzen gleich mitzuentfernen. Nach dem Jäten kannst du die freien Flächen mit einer neuen Mulchschicht schützen und so das erneute Aufkommen von Unkraut verlangsamen.

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6. Nährstoffe gezielt nachliefern

Starker Regen kann viele wichtige Nährstoffe aus dem Boden spülen. Besonders Stickstoff, den Pflanzen für ihr Wachstum brauchen, geht dabei schnell verloren. Wenn deine Pflanzen blass wirken oder nur noch langsam wachsen, ist das ein deutliches Zeichen dafür. In diesem Fall hilft eine Gabe Kompost, den du oberflächlich einarbeitest.

Auch organischer Flüssigdünger – zum Beispiel Brennnesseljauche – bringt die Nährstoffversorgung wieder ins Gleichgewicht. Starkzehrer wie Tomaten, Kürbis oder Kohl solltest du gezielt nachdüngen, damit sie sich gut erholen können.

7. Wege und Hochbeete kontrollieren

Nicht nur Pflanzen, auch Gartenstrukturen können unter starkem Regen leiden. Kontrolliere Hochbeete, ob sich Erde abgesenkt hat oder Wasser schlecht abläuft. Auch bei Rankhilfen oder Pflanzstäben lohnt sich ein prüfender Blick: Wenn sie sich gelockert haben, kannst du sie jetzt neu befestigen. Wege aus Kies oder Trittsteine könnten durchgespült oder verrutscht sein – kleinere Reparaturen lassen sich bei trockenem Wetter gut erledigen und verhindern spätere Schäden.

8. Herbstgemüse rechtzeitig pflanzen

Sobald der Boden abgetrocknet ist, kannst du ihn gleich für neue Pflanzungen nutzen. Die verbleibende Sommerfeuchte sorgt für gute Startbedingungen, besonders für Herbst- und Wintergemüse. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um Grünkohl, Endivien, Chinakohl oder Mangold zu pflanzen.

Auch Feldsalat und Spinat lassen sich in den kommenden Wochen noch problemlos aussäen. Wenn du den Platz und die Zeit hast, kannst du auf diese Weise sogar noch eine zweite Ernte einfahren.

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9. Praktische Tipps zum Abschluss

Wenn du dich jetzt fragst, wo du am besten anfängst oder wie du die Arbeiten gut organisieren kannst, helfen dir diese einfachen, aber wirkungsvollen Tipps weiter:

Plane Etappen statt alles auf einmal zu machen. Der Garten muss nicht an einem Tag „fertig“ sein. Starte mit den Bereichen, die besonders feucht oder auffällig sind, und arbeite dich Schritt für Schritt vor. So bleibt die Motivation erhalten – und du überforderst dich nicht.

Nutze eine einfache Schubkarre oder große Eimer, um faulige Mulchreste, abgeschnittene Pflanzenteile oder herausgezogenes Unkraut gleich zu sammeln. So vermeidest du Hin- und Herlaufen.

Lüfte deine Gartengeräte nach dem Einsatz gut durch, besonders wenn du damit in nasser Erde gearbeitet hast. Feuchtigkeit fördert Rost – saubere und trockene Geräte halten länger.

Denk an deine Hände – und an deine Knie. Feuchte Erde und rutschiger Boden beanspruchen deinen Körper. Gartenhandschuhe, Knieschoner oder eine einfache Unterlage helfen dir, länger und bequemer zu arbeiten.

Halte Gießwasser im Blick. Nach starkem Regen brauchst du in den nächsten Tagen weniger gießen – aber achte darauf, dass Pflanzen in Kübeln oder unter Dachvorsprüngen trotzdem nicht austrocknen.

Dokumentiere Auffälligkeiten. Wenn du öfter mit Staunässe kämpfst oder dir bestimmte Pflanzen regelmäßig Probleme bereiten, lohnt sich ein Gartentagebuch oder eine einfache Liste. So kannst du bei der nächsten Pflanzsaison gezielter handeln oder dauerhaft etwas an der Bodenstruktur ändern.