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Parkett reinigen: Die größten Fehler bei der Pflege

Parkett reinigen: Die größten Fehler bei der Pflege
Parkett reinigen: Die größten Fehler bei der Pflege Credit: Getty Images

Der hochwertige Holzfußboden ist langlebig und sehr schön, aber er ist auch empfindlich. Beim Parkett reinigen kann man deshalb so einiges falsch machen.

Inhaltsverzeichnis

Kaum ein Boden ist so begehrt wie Parkett. Parkett ist schön anzusehen, zeitlos und langlebig. In Zeiten, in denen Wohngesundheit immer weiter in den Fokus rückt, gewinnt Parkett zunehmend an Bedeutung. Der hochwertige Echtholzboden ist in der Anschaffung etwas teurer, aber wenn man Parkett gut pflegt, hat man lange etwas von dem schönen Boden.

Parkett ist allerdings recht empfindlich. Viele Behandlungen, die andere Böden locker wegstecken, können Parkett langfristig beschädigen. Wir verraten euch deshalb acht gängige Pflegefehler bei Parkett und was ihr besser machen könnt, um sie zu vermeiden.

Parkett reinigen: Die größten Fehler bei der Pflege

1. Fehler beim Parkett reinigen: Das Parkett wird nicht geschützt

Noch bevor es an die Reinigung geht, kann man bereits den ersten gravierenden Fehler im Umgang mit Parkett machen: Wenn das Parkett nicht geschützt wird. Dreck, Sandkörner und Steinchen von der Straße können sich auf dem Boden verteilen und ihn zerkratzen. Mit Straßenschuhen sollte Parkett also nicht betreten werden. Eine zusätzliche Fußmatte am Eingangsbereich fängt den meisten Schmutz auf, noch bevor er ins Haus getragen werden kann. So schützt ihre euren Parkettboden und erleichtert euch die Reinigung ungemein.

Schon bevor ihr eure Möbel aufstellt, denkt an den Schutz des schönen Parketts. Filzgleiter unter Möbelstücken sind ebenfalls eine sinnvolle Schutzmaßnahme, damit der Boden nicht zerkratzt. Filzgleiter bekommt ihr gleich hier bei Amazon.*

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2. Fehler beim Parkett reinigen: Der falsche Staubsauger-Aufsatz

Es gibt vermutlich für jedes Staubsaugermodell mehrere Dutzend Aufsätze. Wir kaufen bloß nicht alle und selbst von denen, die wir kaufen, benutzen wir meistens nur zwei – einen großen und einen kleinen. Dabei haben die verschiedenen Aufsätze tatsächlich einen wichtigen Zweck, denn der falsche Staubsauger-Aufsatz kann dafür sorgen, dass das empfindliche Parkett zerkratzt.

Wer Parkett staubsaugt, sollte einen möglichst weichen Bürstenaufsatz verwenden, damit kleine Schmutzpartikel nicht mit der flachen Düse über den Boden geschrammt werden. Das gilt im Übrigen nicht nur bei Parkett, sondern bei allen Holzböden.

Viele empfehlen sogar bei Parkett komplett auf Staubsaugen zu verzichten. Am schonendsten für den Boden ist ein einfacher Besen mit weichen Borsten. Jeden Tag zu fegen ist zwar lästig, wird einem jedoch mit einem langanhaltend schönen Boden gedankt.

3. Fehler beim Parkett reinigen: Zu viel Wasser

Genau wie bei Laminat gilt auch bei Parkett: Nur nebelfeucht wischen. Im Gegensatz zu Fliesen sind Holzböden nicht verfugt. Das ist auch nicht nötig, da Parkett keine sichtbaren Fugen hat, sondern wie eine geschlossene Fläche wirkt. Die Fläche ist aber nicht tatsächlich in sich geschlossen.

Auch bei Parkett gibt es feine Ritzen zwischen den einzelnen Dielen. Diese sind nicht gefüllt und damit auch nicht dicht. Durch sie kann also Wasser ins Innere eindringen. Dann ziehen die Holzdielen Feuchtigkeit und wölben sich nach oben. Parkett kann zudem auch von oben Feuchtigkeit aufnehmen, da die Poren des Holzes meistens offenbleiben (außer das Parkett ist versiegelt).

Steht Wasser nur kurz auf dem Parkett kann man den Schaden vielleicht noch beheben, wenn man den Boden danach gut trocknet. Bei einem richtigen Wasserschaden kann man das Parkett dagegen meistens nicht mehr retten, sondern muss es ersetzen.

Achtung: Auch versiegeltes Parkett darf nur nebelfeucht gewischt werden. Die Versiegelung schützt zwar die Oberfläche, es kann also kurzzeitig keine Feuchtigkeit durch die Poren aufgenommen werden, es verhindert aber nicht das Eindringen von Wasser durch die Ritzen zwischen den Dielen. Somit kann auch versiegeltes Parkett bei zu viel Nässe aufquellen. Zudem beschädigt Wasser die Versiegelung, wenn es zu lange steht.

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4. Fehler beim Parkett reinigen: Microfasertücher

Microfasertücher fühlen sich für uns sehr weich an. Da sie hervorragende Dienste leisten, wenn es darum geht Schmutz zu entfernen, greifen manche auch zum Microfasertuch, um Flecken auf Parkett zu entfernen. Selbst gewischt wird manchmal mit Microfasertüchern. Das ist jedoch ein großer Fehler.

Auf allen lackierten Oberflächen haben Microfasern nichts verloren, denn die Fasern sind scharfkantig. Sie sind dazu gemacht, Schmutz mechanisch abzutragen. Auf hochglänzenden Oberflächen hinterlassen sie deshalb feinste Kratzer, vor allem dann, wenn mit dem Tuch fest über das Parkett gerieben wird. Im schlimmsten Fall muss die Lackierung des Parketts danach komplett abgeschliffen und neu aufgetragen werden, um den Schaden eines Microfasertuchs zu reparieren.

Für Parkett setzt ihr also besser auf weiche Tücher aus Baumwolle. Diese haben eine glatte Oberfläche. Auch beim Bezug für den Wischmopp solltet ihr darauf achten, dass ihr Baumwolle verwendet (hier einen Baumwoll-Wischmopp bei Amazon bestellen)*.

Fehler beim Parkett reinigen vermeiden
Credit: Reshot.com/Monika Proć

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5. Fehler beim Parkett reinigen: Das falsche Reinigungsmittel

Bei Parkett handelt es sich um ein Naturmaterial und das ist empfindlich. Versiegeltes Parkett braucht sanfte Reiniger, die die Lackschicht nicht angreifen. Unversiegeltes Parkett braucht rückfettende Reiniger. Die meisten chemischen Reiniger sind daher zu aggressiv für Parkett. Sie entfetten die Oberfläche, greifen die Versiegelung und auch das Holz an. Geöltes Parkett nimmt Schmutz nach einer Reinigung mit zu aggressiven Reinigern sogar besser auf, weil die schützende Ölschicht beschädigt wurde.

Reiniger mit groben Partikeln wie Scheuermilch sind besonders ungeeignet für Parkett, da sie das Holz zerkratzen und Versiegelungen wegschmirgeln können. Das größte No-Go sind allerdings chemische Reiniger, die Chlor oder Ammoniak enthalten. Sie greifen Versiegelungen und Holz an und verfärben Parkett auch noch.

Am besten setzt man also auf spezielle Reiniger für Parkettböden (hier bei Amazon bestellen)* oder Holzseife (hier bei Amazon)*. Diese sind die beste und langfristig auch die günstigste Variante zur Reinigung, denn sie sorgen dafür, dass das Holz viele Jahre schön bleibt.

6. Fehler beim Parkett reinigen: Die falschen Hausmittel

Man muss bei der Handhabung von Parkett aufpassen und sollte nicht einfach jeden x-beliebigen Reiniger benutzen. Das bedeutet auch, dass man nicht einfach jedes Hausmittel auf den Boden klatschen darf. Hausmittel wirken harmlos und wie die natürliche Alternative zu chemischen Reinigern. Sie sind auch schonender, aber harmlos sind Essig & Co. deshalb noch lange nicht.

Für unbehandeltes Parkett sind Hausmittel komplett tabu. Diese sollten nur mit speziellen Parkettreinigern (hier bei Amazon)* behandelt werden. Versiegeltes oder lackiertes Parkett kann jedoch mit bestimmten Hausmitteln behandelt werden.

Bei versiegeltem Parkett kann man kalten Schwarzen Tee ins Wischwasser geben. Wischt man den Boden damit nebelfeucht, verleiht er dem Parkett einen schönen Glanz. Auch Salmiakgeist erhält den gesunden Glanz von versiegeltem Parkett und kann deshalb mit Wasser vermischt zur feuchten Bodenreinigung genutzt werden.

Flecken auf lackiertem Parkett kann man mit Spiritus oder Terpentin behandeln. Hier sollte man jedoch bereits vorsichtig vorgehen und die Hausmittel erst an einer unauffälligen Stelle testen.

Kratzer im Parkett können mit pflanzlichen Öl oder Wachs aufpoliert werden. Aber Achtung: Olivenöl kann Parkett verfärben. Etwas tiefere Kratzer kann man mit einer Walnuss behandeln. Einfach die Nuss knacken, Schale entsorgen und mit der Nuss selbst über den Kratzer reiben.

Achtung: Komplett die Finger lassen sollte man von Essig. Essig ist eine Säure und die greift die Schutzschicht des Holzbodens an, sodass er nach einer Weile stumpf aussieht und Feuchtigkeit und Schmutz danach besser eindringen können. Ähnliches gilt für Spülmittel und Seife. Auch sie können die Oberfläche entfetten und das Holz empfindlicher machen. Natron oder Backpulver haben auf Parkett auch nichts verloren. Sie würden den Boden nur verfärben und entfetten.

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7. Fehler beim Parkett reinigen: Zu lange gewartet

Durch die Poren im Holz können Fett und Flüssigkeiten ins Parkett eindringen. Man kann sich das Holz wie einen Schwamm vorstellen, der alles aufsaugt. Dieser Prozess passiert zwar nicht sehr schnell, aber er passiert. Wer Schmutz oder Flüssigkeiten auf Parkett nicht sofort entfernt, sondern erst einmal ignoriert, riskiert damit, dass der Fleck dauerhaft bleibt.

Sobald etwas verschüttet wird, muss es also sofort aufgewischt werden. Flüssigkeiten und Fett könnten tief in das Holz eindringen, sodass sich bleibende Verfärbungen bilden. Wer diese dann entfernen will, kommt ums Abschleifen der obersten Holzschicht nicht mehr herum.

Ähnliches gilt für zu lange Einwirkzeiten bei der Reinigung. Selbst Hausmittel und Reiniger, die eigentlich nicht schädlich für Parkett sind, dürfen nicht zu lange einwirken. Richtet euch hier nach Herstellerangaben und merkt euch bei der Reinigung von Parkett: Im Zweifel weniger und kürzer – weniger Produkt, kürzere Einwirkzeit.

Parkett richtig reinigen
Credit: Getty Images

8. Fehler beim Parkett reinigen: Unwissenheit – ist das Parkett unbehandelt, versiegelt, gewachst oder geölt?

Es gibt bei der Reinigung von Parkett leichte Unterschiede – je nachdem, ob der Boden unbehandelt, versiegelt, gewachst oder geölt ist.

Versiegeltes Parkett ist lackiert. Es glänzt also üblicherweise stark. Diese Lackierung macht den Boden jedoch auch unempfindlicher. Der Lack schützt das Holz vor Kratzern, Schmutz und Feuchtigkeit. Ist der Lack jedoch einmal beschädigt, muss er abgetragen und der gesamte Boden neu lackiert werden. Zudem läuft Lack Gefahr bei falscher Reinigung seinen Glanz zu verlieren und stumpf zu werden.

Unbehandeltes Parkett verfügt über keine Schutzschicht und gilt deshalb als besonders empfindlich. Hier können Kratzer zwar einfach ausgebessert werden, dafür muss man jedoch besonders bei Flüssigkeiten aufpassen. Flüssigkeiten können ungehindert ins Holz eindringen und Verfärbungen und Wölbungen verursachen.

Geöltes Parkett behält seine natürliche Holzoptik. Außerdem wird das Holz nicht nur an der Oberfläche geschützt, wie es bei Lack der Fall ist, sondern das Öl dringt ins Holz ein und imprägniert es. Der Parkettboden ist also geschützt und weist Feuchtigkeit ab.

Man muss jedoch darauf achtgeben, keine Reiniger zu verwenden, die das Parkett entfetten. Außerdem sollte etwa alle ein bis zwei Monate die Imprägnierung aufgefrischt werden, damit die Poren versiegelt bleiben. Dafür gibt es spezielle Öl-Refresher (hier bei Amazon)*, die ins Wischwasser gegeben werden können.

Gewachstes Parkett ist natürlich versiegelt. Dies hat Vorteile für die Wohngesundheit. Außerdem weist Wachs Feuchtigkeit ab. Da Wachs jedoch immer weich bleibt, zeigt sich nach einer Weile, welche Bereiche auf dem Parkettboden besonders häufig begangen werden. Dann muss der Boden abgeschliffen und neu gewachst werden. Um diesen Zeitpunkt möglichst hinauszuzögern und damit der Parkettboden geschützt bleibt, muss auch die Wachs-Imprägnierung regelmäßig aufgefrischt werden. Dies geschieht mit Pflegewachsen, die mit einem Lappen aufgetragen werden.

Bei gewachstem und geöltem Parkett ist es manchmal nicht ganz so einfach zu unterscheiden, da es viele Hybrid-Produkte gibt. Dann wird das Parkett erst mit Öl und im Anschluss mit Wachs behandelt. Im Zweifel holt man sich also Rat beim Fachmann.