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Babys Weinen verstehen: 5 typische Situationen und Tipps, die deinem Kind helfen

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Vorab im Video: Babys Körpersprache richtig deuten: So verstehst du, was dein Kind dir sagen will

Fehlt einem Baby etwas oder fühlt es sich unwohl, beginnt es zu weinen. Die typischsten Situationen, in denen Babys weinen und Tipps, wie ihr sie meistert, lest ihr bei uns.

Inhaltsverzeichnis

Eltern wissen, dass es normal ist, dass ein Baby weint. Es ist seine Art, zu kommunizieren. Und doch kann es Mütter und Väter an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringen, wenn das Baby scheinbar pausenlos weint. Man fühlt sich hilflos und verzweifelt und hat das Gefühl, etwas falsch zu machen.

Ein guter Tipp zu eurer Beruhigung: Das Weinen eures Babys wird mit der Zeit weniger und ihr werdet lernen es zu unterscheiden. Nach ein paar Wochen wisst ihr, ob euer Baby weint, weil es hungrig, müde oder gestresst ist.

Lesetipp: Babys Körpersprache: So versteht ihr, was euer Baby euch sagen will

Ganz wichtig: Reagiert auf das Weinen eures Kindes. Zeigt eurem Baby, dass ihr da seid. Oft beruhigt es sich durch Hochnehmen und Herumtragen. Auch ein Schnuller kann wahre Wunder bewirken. Schenkt eurem Kind Geborgenheit.

Für die häufigsten Situationen, in denen ein Baby weint, gibt es hier mögliche Lösungen:

#1 Das Baby weint nachts

Einen Tag-Nacht-Rhythmus, wie wir Erwachsenen den haben, kennen Babys nicht. Im Bauch der Mama waren sie rundum versorgt und geborgen. Jetzt, nach der Geburt, müssen sie über viele Wochen und Monate lernen, dass es Tag und Nacht gibt, wann man wach ist und wann es Zeit ist zum Schlafen. Deshalb ist es normal, dass Babys in der Nacht oft wach werden und weinen.

Tipps, wenn das Baby nachts weint

Oft ist es der Hunger, der Säuglinge wach werden lässt und sie beruhigen sich schnell wieder, während oder nachdem sie gefüttert wurden. Damit sich das Baby gar nicht erst in Rage weint, solltet ihr direkt bei den ersten Anzeichen von Hunger stillen bzw. ein Fläschchen füttern. Mit ein bisschen Glück schläft es dabei wieder ein.

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Ist weder Hunger noch eine nasse Windel das Problem und euer Baby weint nachts trotzdem, kann es sein, dass es sich schlichtweg einsam fühlt, ängstlich ist und eure Nähe braucht. Nehmt es zu euch mit ins Bett oder nehmt es auf den Arm und beruhigt es mit eurer Anwesenheit.

Zudem kann leise, ruhige Musik ihm dabei helfen, sich zu beruhigen. Manche Kinder reagieren positiv auf das monotone Geräusch eines Staubsaugers oder auf den Klang des sogenannten ‚weißen Rauschens‚. Kaum ist das Gerät eingeschaltet, hört das Baby auf zu weinen und schlummert friedlich wieder ein. Jedes Kind ist da anders.

Verzweifelt nicht, wenn euer Baby in der Nacht weint. Es tut das nicht willentlich, um euren Schlaf zu stören, sondern es braucht euch. Probiert aus, was euch und eurem Baby am besten hilft.

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Ein klassisches Schlaftraining solltet ihr erst ausprobieren, wenn euer Baby mindstens sechs Monaten alt ist. Lies dazu auch: Wie bringe ich mein Kind zum Schlafen?

#2 Das Baby weint beim Füttern

Rund ums Füttern gibt es leider viele Möglichkeiten, warum ein Baby weint. Manchmal ist der Hunger so groß, dass es dem Kind nicht schnell genug geht, wenn es dann an der Brust ist oder die Flasche bekommt. Manchmal hat die Muttermilch einen anderen Geschmack, manchmal pikst die Luft im Bauch schon beim Trinken, manchmal passt ihnen die Seite nicht, an der sie angelegt werden.

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Tipps fürs Weinen beim Füttern:

Wartet nicht zu lange mit dem Füttern. Noch heute hört man oft, dass Frauen gesagt wird, dass ihr Kind auch zu viel gestillt werden kann. Dass mindestens 2–3 Stunden zwischen den Stillmahlzeiten liegen sollten oder auch, dass das Kind mindestens eine halbe Stunde pro Brust trinken sollte, um wirklich satt zu werden.

Kinder sind aber sehr unterschiedlich. Während die einen locker eine halbe Stunde durchhalten beim Trinken, schlafen andere schon nach 5 Minuten ein und sind deshalb natürlich auch schneller wieder hungrig. Beobachtet euer Kind und nicht die Uhr beim Stillen und Füttern. Habt ihr das Gefühl, euer Baby weint vor Hunger, dann gebt ihm die Brust oder die Flasche, auch wenn die letzte Mahlzeit noch keine 2 Stunden her ist.

Manchmal weinen Babys auch beim Füttern, weil ihr Hunger viel zu groß ist und die Milch beim Trinken dann nicht schnell genug fließt. Oder aber der Hunger ist so groß, dass sie förmlich schlingen und dabei viel Luft schlucken, die wiederum zu Bauchschmerzen führt. Auch hier kann es helfen, nicht zu viel Zeit zwischen den Mahlzeiten vergehen zu lassen und das Baby öfter zu füttern.

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Achtet auch auf eure eigene Ernährung bzw. darauf, ob euer Kind bestimmte Speisen oder Gewürze nicht mag oder verträgt. Es gibt Kinder, die reagieren auf Zwiebeln oder Hülsenfrüchte mit Blähungen. Bauchschmerzen und Tränen sind die Folge. Andere Kinder mögen es nicht, wenn Mamas Mahlzeiten besonders würzig sind. Auch hier kann man keine pauschale Aussage treffen.

Noch ein Tipp: Neigt euer Baby zum Weinen während oder nach dem Füttern, legt ihm währenddessen schon ein wärmendes Kissen auf den Bauch. Lasst es nach der Mahlzeit aufstoßen, also ein Bäuerchen machen und massiert ihm sanft den Unterbauch im Uhrzeigersinn.

Luft im Bauch ist der häufigste Grund, warum das Baby nach dem Füttern weint. Damit die Schmerzen schnell wieder verschwinden, helfen neben Wärme und einer Massage ein warmes Bad oder ihr tragt es eine Weile im Fliegergriff. Dabei wird der Bauch schön massiert. Allerdings solltet ihr das nicht unmittelbar nach dem Trinken machen, denn sonst spuckt euer Baby die Milch aus.

#3 Das Baby weint beim Autofahren

Manche Kinder lieben Autofahren über alles und schlafen sofort ein, sobald sie im Kindersitz angeschnallt werden. Andere hassen die Fahrerei und weinen unaufhörlich. Ist euer Baby eins, das eher weint, solltet ihr längere Fahrten genau planen. Hier kommen die wichtigsten:

Tipps fürs Weinen beim Autofahren:

  • Fahrt mit einer zweiten Person, die sich nur ums Baby kümmern kann.
  • Fahrt kurz vor der Schlafenszeit des Babys los.
  • Nehmt ausreichend Spielzeug und Verpflegung mit.
  • Wickelt das Baby vorher und füttert es.
  • Lasst sanfte Musik laufen.
  • Bleibt selber ruhig. Das Baby spürt, wenn euch die Autofahrt stresst und reagiert mit Weinen.
  • Achtet darauf, dass das Baby weder friert noch zu warm angezogen ist.

#4 Das Baby weint im Kinderwagen

Beim Kinderwagen ist es wie mit Autofahrten: Viele Kinder lieben Spaziergänge und das Schaukeln im Kinderwagen. Das ein oder andere Baby weint jedoch unaufhörlich. Weinen ist in diesem Fall ein Zeichen dafür, dass es sich unwohl fühlt.

Tipps fürs Weinen im Kinderwagen

Gerade wenn Babys etwas größer sind und mehr von ihrer Umgebung wahrnehmen, können die ganzen Eindrücke sie überfordern. Wenn es euer Kinderwagen erlaubt, dreht ihn so, dass euer Baby mit dem Gesicht zu euch gedreht ist und euch so immer im Blick hat. Denn ihr seid sein sicherer Hafen.

Wer den Kinderwagen nicht so umbauen kann, kann das Sichtfeld seines Kindes auch mit einem Mulltuch beschränken oder es ganz abdecken. Das Tuch lässt noch genug Luft hindurch, verhindert aber die Überforderung des Kindes durch zu viele Eindrücke.

Noch ein Tipp: Manche Babys fühlen sich in dem noch riesigen Kinderwagen ein bisschen verloren und weinen deshalb. So viel Platz sind sie schließlich noch nicht gewohnt. Baut eurem Baby deshalb ein kleines Nest. Legt einen Stillwurm hinein oder ein großes Handtuch. Das engt euer Baby ein bisschen ein und es fühlt sich geborgener.

Wichtig: Wenn das Baby ständig im Kinderwagen weint, solltet ihr es auf keinen Fall schlafend in den Wagen legen. Wacht es später auf, weiß es gar nicht, wo es ist und wird garantiert weinen. Habt auch immer ein Tragetuch oder eine Trage dabei, wenn euer Kind im Kinderwagen schnell unruhig wird und weint. Ist es näher bei euch, wird es schnell zur Ruhe kommen können.

#5 Das Baby weint beim Baden

Manche Kinder mögen Baden einfach nicht und da kann dann der bloße Anblick der Badewanne ausreichen, um sie zum Weinen zu bringen. Generell gilt, dass Babys, die weder krabbeln noch laufen können, nicht unbedingt gebadet werden müssen. Es reicht aus, es mit einem Waschlappen und warmem Wasser sauberzumachen. Ist euer Baby also noch so klein und absolut kein Fan der Badewanne, könnt ihr ihm und euch Tränen ersparen, wenn ihr es nur wascht, statt es zu baden.

Mehr zum Thema, wie oft man Kinder wirklich baden muss, erfahrt ihr hier.

Tipps fürs Weinen beim Baden

Ist euer Kind kein Fan der Badewanne, soll aber trotzdem baden, weil es beispielsweise schon wesentlich aktiver und ’schmutziger‘ ist, dann macht ihm das notwendige Bad so angenehm wie möglich.

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Füttert euer Baby eine halbe Stunde vorher, damit es zufrieden und satt ist. Macht es schön warm im Bad, damit niemand friert. Legt ihm ein Badewannenbuch oder ein kleines Spielzeug ins 37 Grad warme Wasser, damit keine Langeweile aufkommt und habt ein Handtuch parat, wenn es schnell herauswill.