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Schmierblutung: Was sie bedeutet und wann du handeln solltest

Schmierblutungen
Schmierblutungen Credit: iStock

Welche Ursachen eine Schmierblutung haben kann, wann sie auftritt und wann es Zeit ist zum Arzt zu gehen, erfahrt ihr hier.

Inhaltsverzeichnis

Tritt eine Schmierblutung auf, so entsteht diese häufig durch Hormonschwankungen. In der Regel sind diese leichten Blutungen harmlos und verschwinden oft ganz von alleine. Manchmal helfen auch schon einfache Mittel und die Schmierblutung stoppt. Seltener stecken Erkrankungen hinter den Zwischenblutungen – trotzdem sollten Schmierblutungen, wenn sie plötzlich auftreten, durch den behandelnden Frauenarzt abgeklärt werden.

Was ist eine Schmierblutung?

Bei einer Schmierblutung handelt es sich um leichte Blutungen, die außerhalb der gewohnten Menstruation auftreten. Im Vergleich zur normalen Regelblutung fällt eine Schmierblutung schwächer aus. Auch das Aussehen ist anders: Während Menstruationsblutungen an den starken Tagen hellrot sind, sind Schmierblutungen meist bräunlich gefärbt, da es sich nicht um frisches Blut handelt.

Die offizielle Definition einer Schmierblutung laut Frauenärzte im Netz: „Eine Schmierblutung ist eine im Vergleich zur regulären Monatsblutung schwache Blutung aus der Gebärmutter. Eine Schmierblutung tritt vor allem als Zwischen- oder Zusatzblutung (Mittelblutung) infolge relativen Hormonmangels auf.“

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Schmierblutung: Was sie bedeutet und wann du handeln solltest

Schmierblutung: Diese Ursachen können dahinter stecken

Hängen die Schmierblutungen mit der Menstruation zusammen, können diese wie folgt unterschieden werden:

  • wenige Tage vor der Periode: Vorblutungen, bzw. prämenstruelle Schmierblutung

Dabei handelt es sich meist um eine sogenannte Gelbkörperschwäche (Corpus-luteum-Insuffizienz). Das bedeutet, dass das Hormon Progesteron nicht ausreichend gebildet wird. Dann kommt es zur Schmierblutung.

  • wenige Tage nach der Periode: Nachblutungen, bzw. postmenstruelle Schmierblutung

Ist die Östrogenkonzentration zum Zyklusbeginn niedrig (z.B. durch eine Gelbkörperschwäche), kann es zu postmenstruellen Schmierblutungen kommen. Auch wenn die Gebärmutterschleimhaut ein wenig länger zur Regeneration braucht, kann es nach der eigentlichen Periode zu leichten Schmierblutungen kommen.

  • Mittelblutung: Schmierblutung während des Eisprungs, bzw. Ovulationsblutung, häufig spüren Frauen dann auch den sogenannten Mittelschmerz
  • sehr schwache Monatsblutung, die nur als Schmierblutung auftritt (Hypomenorrhoe)

Treten die Schmierblutungen monatlich ungefähr zur gleichen Zeit auf, kann man sie als zyklisch bezeichnen, was darauf hindeutet, dass sie in Zusammenhang mit dem Monatszyklus stehen.

Schmierblutungen durch die Pille?

So gut wie jede Veränderung des Hormonhaushalts kann Schmierblutungen verursachen. Beispielsweise können diese als eine Nebenwirkung von hormonellen Verhütungsmitteln wie der Anti-Baby-Pille auftreten.

Aber auch andere Hormonbehandlungen können eine Ursache für die ungeplanten Blutungen sein. Auch nach der Geburt und während der Stillzeit ist der weibliche Hormonhaushalt verändert, daher kann es auch in dieser Zeit häufiger zu Schmier- bzw. Zwischenblutungen kommen.

Schmierblutungen durch Veränderungen des Hormonhaushalts
Credit: Getty Images

Schmierblutung durch Verletzungen

Neben den häufigen hormonellen Ursachen kann auch eine mechanische Reizung, sprich eine leichte Verletzung der vaginalen Schleimhaut, zu einer Schmierblutung führen. Verletzungen können zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr entstehen (Kontaktblutung) oder auch durch das Einsetzen oder Entfernen der Spirale.

Organische Ursachen für Schmierblutungen

Abgesehen von hormonellen Schwankungen oder Verletzungen können Schmierblutungen auch vielfältige organische Ursachen haben. Sogenannte Myome, also gutartige Geschwülste in der Gebärmutter etwa, können eine Zwischenblutung auslösen. Doch auch Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis) oder Erkrankungen wie Endometriose, Scheidenentzündungen, Zysten, Polypen oder eine Gebärmutterhypoplasie können Schmierblutungen verursachen.

Deutlich seltener können auch Fehlgeburten oder Krebserkrankungen Ursache für Schmierblutungen sein, beispielsweise Gebärmutterhalskrebs oder Scheidenkrebs.

Schmierblutungen in den Wechseljahren

Ganz unabhängig vom weiblichen Zyklus können Schmierblutungen beispielsweise während der Wechseljahre oder in der Schwangerschaft auftreten. Treten diese Blutungen auf, sollte immer ein Gynäkologe aufgesucht werden.

Schmierblutungen in der Schwangerschaft

Auch während der Schwangerschaft können Schmierblutungen auftreten. Diese sind definitiv keine Menstruationsblutung, denn während einer Schwangerschaft gibt es keine Periode, da der Eisprung ausbleibt.

Die Einnistung der Eizelle kann zu leichten Blutungen führen, also ganz zu Beginn der Schwangerschaft. Einige Frauen beobachten in der Schwangerschaft Schmierblutungen, zu einem ähnlichen Zeitpunkt, an welchem sie eigentlich ihrer Menstruationsblutung bekommen hätten.

Häufig sind die Schmierblutungen harmlos, dennoch sollten Schwangere immer ihren Gynäkologen aufsuchen. Denn leider können Schmierblutungen auch ein Hinweis auf eine drohende Fehlgeburt oder Eileiterschwangerschaft sein.

Ist die Schwangerschaft bereits weiter fortgeschritten, so können Schmierblutungen unter anderem auftreten, weil die Gebärmutter deutlich stärker durchblutet wird und auch ein höherer Druck auf den Beckenboden wirkt. Dabei können kleine Blutgefäße platzen, was sich dann in Schmierblutungen äußert. In jedem Fall muss mit der Frauenärztin abgeklärt werden, was der Grund für die Blutungen während der Schwangerschaft ist.

Schmierblutungen in der Schwangerschaft
Credit: Getty Images

Schmierblutungen – was kann ich tun?

Stellst du zum ersten Mal Schmierblutungen fest, solltest du auf jeden Fall deinen Frauenarzt um Rat fragen. Dieser kann festellen, ob es sich um harmlose Zwischenblutungen handelt und kann schwerwiegendere Ursachen gegebenenfalls ausschließen.

Zyklustracker
Hast du genau im Blick, wann du mit deiner nächsten Periode rechnen solltest? Mit einer Zyklustracker-App auf dem Smartphone oder einem einfachen Kalender kannst du deinen Zyklus genau beobachten und Unregelmäßigkeiten direkt erkennen. Dann lässt es sich auch leichter festellen, ob die Schmierblutungen mit dem Zyklus zusammenhängen oder nicht.

Stress reduzieren
Eine häufige Ursache für Schwankungen in unserem sensiblen Hormonhaushalt und damit für Schmierblutungen kann auch Stress sein. Daher solltest du auf dich selbst gut achten. Stellst du fest, dass du auf Stress auch mit körperlichen Reaktionen wie Schmierblutungen reagierst, solltest du unbedingt eine Möglichkeit finden, den Stress abzubauen oder umzulenken. Manchmal kann hier eine andere Vorgehensweise helfen. Versuche deine Aufgaben und Gedanken zu ordnen. Regelmäßige Schlaf- und Essgewohnheiten können dir ebenfalls helfen, Stress besser zu verarbeiten.

Einfacher Wohlfühl-Tipp:
Klingt sehr simpel, aber eine Slipeinlage für den Fall der Fälle dabei zu haben, ist nie schlecht. So kannst du deine Unterwäsche schützen und fühlst dich sicherer, falls es mal zu Schmierblutungen kommen sollte.

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