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Zusammenziehen: Das sollten Paare unbedingt beachten

Zusammenziehen: So vermeidet ihr die größten Fehler.
Zusammenziehen: So vermeidet ihr die größten Fehler. Credit: pexels.com

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Zusammenziehen? Was sind die üblichen Fehler, die Paare machen? Und: Die besten Tipps, damit ihr ein Traumpaar bleibt – auch mit einer gemeinsamen Wohnung.

Inhaltsverzeichnis

Zusammenziehen: Das sollten Paare unbedingt beachten

Ein eigenes Liebesnest mit dem Partner oder der Partnerin zu bauen, ist sicherlich ein total schöner Moment. Dennoch gibt es ein paar kleine Stolpersteine, die ihr beachten solltet, wenn ihr zusammenziehen wollt. Wir sagen euch, welche Fehler ihr nicht begehen solltet und welche Tipps es gibt, damit in eurem gemeinsamen Heim alles so schön wird, wie ihr euch das wünscht.

Fehler #1 Der falsche Zeitpunkt zum Zusammenziehen

Natürlich gibt es nicht den einen klassischen Zeitpunkt, an dem man zusammenziehen sollte. Es gibt Freundinnen, die schon nach den ersten Dates nur noch bei ihrem Freund gewohnt haben, um dann kurze Zeit später ganz zu ihm zu ziehen. Und ja, es hat sogar auch noch bestens funktioniert.

Bei anderen Paaren war es hingegen super, dass sie nicht direkt eine gemeinsame Bude bezogen haben und wiederum anderen tut es verdammt gut, getrennt zu wohnen, also nach dem Prinzip Living apart together zu leben.

Dennoch kann man grundlegend ein paar Richtwerte nennen:
1. Nicht jedes Paar verträgt es, wenn beide frisch verliebt zusammenziehen. Vor allem, wenn sie eben recht unterschiedlich ticken. Denn was sich im Wirbel des Frischverliebtseins oft so problemlos darstellt, entpuppt sich in der Folge nicht selten als absolutes No go in Sachen Zusammenleben. Und: Nicht jedes Paar muss zwangsläufig eine gemeinsame Wohnung haben.

Deshalb wartet ein wenig ab, bis ihr euch besser kennt. Es bedeutet ja nicht, dass du nicht ständig bei ihm bzw. er bei dir ist. Aber so überstürzt ihr nichts und hab immer noch einen Rückzugsort. Merkt ihr dann beim „Probe-Zusammenwohnen“, dass ihr euch super versteht, dann ab in die erste gemeinsame Bude. Aber gebt euch diese Zeit des Ausprobierens.

Und noch eins weiß ich aus Erfahrung: Wenn man zu lange wartet und sich das Modell Living apart together eingebürgert hat, dann ist es deutlich schwieriger, das wieder zu ändern. Meist bleiben dann beide Partner in ihren eigenen Wohnungen und das Thema „gemeinsames Heim“ wird mit der Zeit stillschweigend abgehakt.

VIDEO: Welche Tücken birgt das Zusammenziehen? Das sagt die Expertin:

Zusammenziehen: Das sollten Paare unbedingt beachten

Fehler #2 Die falschen Gründe fürs Zusammenziehen

Es gibt noch eine Gefahr beim Zusammenziehen. Und zwar sind das die falschen Gründe. Wenn zum Beispiel lediglich finanzielle Aspekte der Grund für eine gemeinsame Wohnung sind, dann ist das nicht immer die beste Voraussetzung.

Klar, wenn das Geld fehlt, dann geht es eben nicht anders, aber dann solltet ihr klare Regeln aufstellen (siehe unten). Denn nicht selten fehlt neben dem Geld dann eben auch oft die Quadratmeterzahl des gemeinsamen Zuhauses, um sich nicht zu sehr zu nerven. Und irgendwo fehlt der romantische Gedanke, dass man sich ein Zuhause teilen möchte. Und das macht das Zusammenleben doch nüchterner und womöglich komplizierter.

Ein weiterer falscher Grund: Wenn ihr nur mit eurem Partner zusammenziehen wollt bzw. er mit euch, um den anderen besser kontrollieren zu können, dann ist das nicht Sinn der Sache. Nur damit ihr ab jetzt wisst, was er wann wie macht, solltet ihr nicht zusammenziehen. Denn fehlt das Vertrauen, fehlt schon mal eh die wichtigste Basis der Beziehung. Und mal ganz im Ernst: Nur weil man sich eine Wohnung teilt, heißt das noch lange nicht, dass man zwangsläufig treu ist.

Auch lesen: Zwei Herzen, eine Wohnung: 10 gute Gründe, endlich zusammenzuziehen

Mach den Test: Bist du bereit für die gemeinsame Wohnung?

4 Tipps, wie ihr häufige Fehler vermeidet:

Hier sind vier wichtige Überlegungen, die ihr euch am besten VOR dem Zusammenziehen machen solltet:

Tipp #1 Einrichtung und Möbel: Macht aus deins und meins unser

Ein ganz klassischer Fehler ist es, wenn der Partner oder die Partnerin irgendwann einfach übergangslos in die Wohnung des anderen zieht. Denn dann wird sich derjenige immer ein wenig als Gast fühlen. Zudem muss er seine Wohnung auflösen, der andere muss sich in seiner Wohnung einschränken und Platz schaffen. Für beide nicht optimal.

Wenn es also möglich ist, dann zelebriert das Zusammenziehen bzw. den Umzug auch. Indem ihr im Idealfall eine gemeinsame neue Wohnung sucht oder, wenn nicht praktisch oder möglich, sorgt dafür, dass der Einzug des Partners auch ein wirklicher Einzug ist.

Will heißen: Der bisherige alleinige Wohnungsinhaber bespricht mit dem „Neuen“, was man gemeinsam behalten will und was eher Richtung Keller verschwinden soll. Es gibt womöglich Dinge, die der andere so gar nicht mag. Und: Auch der, der einzieht, sollte sich irgendwo breit machen und gestalterisch austoben können. Schließlich sollen sich beide wohlfühlen.

Tipp: Gemeinsam angeschaffte Möbel, wie zum Beispiel ein neues Bett, können dafür sorgen, dass die eigentlich bekannte Bude ein gemeinsames „neues“ Zuhause für beide wird. Auch eine neue Wandfarbe kann da schon Wunder wirken.

Egal, wie unterschiedlich die Geschmäcker: Zusammen gestaltet ihr sozusagen einen neuen Style. Und wenn der eine keine dunklen Möbel mag und der andere vielleicht keine Bilder an den Wänden, dann können auch getrennt eingerichtete Räume für Frieden sorgen. Beispielsweise, wenn der eine das Wohnzimmer mit seinen Möbeln einrichten darf, und der andere das Schlafzimmer.

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Tipp #2 Stellt Regeln für den Alltag auf

Als Paar denkt man immer, die Liebe braucht keine Regeln. Und somit auch das Zusammenleben nicht. Ist man dann zusammengezogen, merkt man schnell: Was einer normalen WG guttut, tut auch in der Partnerschaft gut.

Deshalb sprecht über die To dos des Alltags und teilt euch die Aufgaben auf. Der eine hält Fensterputzen und Wäsche waschen vielleicht für eine meditative Entspannungsaufgabe. Der andere kann Kochen und Abwaschen vielleicht mehr abgewinnen. Teilt gerecht auf, was wem weniger Stress macht und wem was liegt. Auch als Paar oder gerade dann ist es wichtig, Aufgaben aufzuteilen.

Oft ist es auch wichtig, sich gegenseitig klar zu sagen, wie viel Nähe und Distanz man im Alltag braucht bzw. erträgt. Vielleicht kommt der eine nach der Arbeit heim und möchte erstmal nicht angesprochen werden. Der Partner wiederum liebt es, sich erstmal auszuspeichern vom Stress des Tages. Da kann es schnell mal knallen. Gebt euch den Raum, den jeder von euch braucht in diesen Momenten.

Tipp: Auch ein Rest an Privatsphäre ist wichtig. Deshalb lasst nicht alle Grenzen fallen, nur weil ihr zusammengezogen seid. Niemand will zugegen sein, wenn der Partner gerade ausgiebigst die Toilette nutzt oder seine abgeschnittenen Fußnägel im Waschbecken einsammeln dürfen.

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Tipp #3 Habt Rückzugsorte im Alltag

Gemeinsam und getrennt: Der Wechsel zwischen beidem ist das Zauberwort, wenn man zusammenlebt. Das heißt zum einen: Habt euer eigenes Leben, eure eigenen Hobbys und Freunde außerhalb der Beziehung. Das gilt für jede Partnerschaft, aber vor allem, wenn man zusammenwohnt.

Teilt man dann noch jede Minute des Tages miteinander, weil man eine gemeinsame Wohnung hat, dann tut das der Partnerschaft auf Dauer nicht gut. Isoliert euch also nicht vom Rest der Welt, sondern lasst Inspiration und Ablenkung von außen zu.

Getrennt heißt aber auch ganz bildlich: getrennte Räume. In einer Einzimmerwohnung muss die Liebe schon sehr groß sein, damit beide klarkommen. Getrennte Zimmer machen also durchaus Sinn. Und auch wer eine Zweiraumwohnung sein Eigen nennt, der kann festlegen, wo jeder seinen Rückzugsort hat.

Vielleicht chillt er lieber in der Küche und sie zieht sich zum Telefonieren mit Freunden lieber ins Schlafzimmer zurück. Jeder wird seinen Lieblingsort in der Wohnung haben, an den er sich zurückzieht und an dem er dann auch mal seine Ruhe vor dem anderen haben darf.

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Tipp #4 Achtung: Lasst Geld kein Streitfaktor werden

Es gibt nichts Blöderes, als sich über Geld zu streiten. Deshalb sorgt auch hier für klare Regeln.

Lesetipp: Streit ums Geld? Das solltet ihr tun, wenn es immer wieder Ärger gibt

Gemeinsames Konto oder nicht. Haushaltskasse oder nicht. Egal was, besprecht das am Anfang. Ein Haushaltsplan für Finanzen oder auch fürs Putzen, kann helfen. Ein paar wichtige Tipps dazu, damit Geld nicht zum Streitthema in der Beziehung wird, findet ihr im Artikel oben.