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Die 1. SSW (Schwanger­schafts­woche) auf einen Blick

1. SSW: Das geht im Körper der Frau vor
1. SSW: Das geht im Körper der Frau vor Credit: iStock

Das passiert in der 1. Schwangerschaftswoche bei Mama und Baby.

Inhaltsverzeichnis

Obwohl man in den zwei ersten Schwangerschaftswochen (kurz SSW) noch gar nicht schwanger ist, beginnt mit der 1. SSW offiziell, allerdings rückwirkend berechnet, die Schwangerschaft. Das mag unverständlich, ja sogar widersprüchlich klingen, lässt sich aber ganz logisch erklären:

Genauer: Eine Schwangerschaft dauert 40 Wochen vom 1. Tag der letzten Periode bis zum errechneten Geburtstermin. Um es noch komplizierter zu machen, kommen dann aber noch zwei weitere Wochen (41. und 42. SSW) nach dem berechneten Geburtstermin dazu. Denn die meisten Kinder werden zwei Wochen vor bis zwei Wochen nach dem errechneten Termin geboren.

Von der Befruchtung bis zum Kind: So entwickelt sich ein Fötus im Mutterleib!

Die Entwicklung des Fötus im Mutterleib

In 40 Wochen entwickelt sich ein Embryo im Mutterleib zu einem fertigen Baby - im besten Fall mit 10 Fingern und Zehen. In jeder Schwangerschaftswoche macht das Ungeborene dafür große Entwicklungsschritte. Seht in diesem Video, was alles passiert.

Die Schwangerschaftswoche korrekt berechnen

Wirklich schwanger ist eine Frau erst, wenn die Eizelle befruchtet wurde – und das passiert etwa zur Mitte des Menstruationszyklus, also ungefähr zwei Wochen nach dem 1. Tag der letzten Periode.

Zugegeben, es klingt im ersten Moment unlogisch, von einer Schwangerschaft zu sprechen, in dem Wissen, dass diese noch nicht existiert. Diese verwirrende Rechnung über 40 Wochen Schwangerschaft, von denen die Frau die ersten zwei Wochen (1. SSW und 2. SSW) noch gar nicht schwanger ist, hat sich aber bewährt. Denn nicht bei jeder Frau kann der Termin des Eisprungs und damit die Befruchtung rückwirkend eindeutig bestimmt werden.

Den 1. Tag ihrer letzten Periode kennen die meisten Frauen – rechnet man von dort aus 40 Wochen drauf, hat man den vorläufigen Geburtstermin. Oft wird dieser Termin bei späteren Untersuchungen aufgrund von Größe und Entwicklung des Babys noch angepasst.

Praktisch: Mit unserem Geburtstermin-Rechner kannst du den wahrscheinlichen Geburtstermin deines Babys berechnen!

Wer eine Schwangerschaft plant und im aktuellen Zyklus schwanger werden möchte, sollte jetzt schon Folsäure (0,4 mg täglich) einnehmen. Das unterstützt später die Entwicklung des Babys.

Auch lesen: Warum ist Folsäure für werdende Mütter und Schwangere so wichtig?

Das Baby in der 1. SSW

Da in der 1. SSW noch gar nicht tatsächlich eine Schwangerschaft besteht, kann man natürlich auch noch nicht von einem Baby sprechen. Außerdem wird das Baby, sobald die Eizelle befruchtet wurde und sich in der Gebärmutter eingenistet hat, für die ersten Wochen Embryo genannt.

Trotzdem passieren jetzt schon Dinge, die den Körper der werdenden Mutter auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereiten:

Durch die Regelblutung wird die Gebärmutterschleimhaut ausgespült und anschließend erneut wieder aufgebaut. Nur wenn die Gebärmutterschleimhaut ausreichend dick und durchblutet ist, kann sich eine befruchtete Eizelle einnisten und zum Baby heranreifen.

Jetzt lesen: Bin ich schwanger? Diese Anzeichen sind typisch für eine Einnistung…

Die Mutter in der 1. SSW

Vor einer möglichen Befruchtung tut sich im Körper der werdenden Mutter jeden Monat eine ganze Menge, um sich darauf vorzubereiten, eine befruchtete Eizelle so zu versorgen, dass daraus ein Baby heranwachsen kann.

In der später als 1. Schwangerschaftswoche (SSW) bezeichneten Zeit ist eine tatsächliche Schwangerschaft natürlich nicht erkennbar, da nicht vorhanden. Die typischen Anzeichen für eine Schwangerschaft sind also noch nicht vorhanden: Der Körper durchläuft jetzt wie gewohnt den Menstruationszyklus.

Die 1. Schwangerschaftswoche beginnt mit dem ersten Tag der Periode, das heißt die gewohnte Regelblutung setzt nun ein und dauert die gewohnte Zeit an.

Wer die Chancen erhöhen möchte, dass diese Woche zur 1. SSW wird, kann jetzt schon darauf achten, sich gesünder zu ernähren und auf Alkohol und Zigaretten verzichten. Außerdem kann jetzt schon ein Folsäurepräparat eingenommen und Stress vermieden werden.

Wer schwanger werden möchte, kann auch auf die fruchtbaren Tage achten – wer weiß, vielleicht wird die Eizelle, die sich bald auf den Weg in die Gebärmutter macht, in rund zwei Wochen befruchtet.

Auch entdecken: Wann ist der Eisprung? Fruchtbare Tage berechnen leicht gemacht…

Gut zu wissen: Ab wann kann man einen Schwangerschaftstest machen?

Im Falle eines Kinderwunschs oder des Verdachts auf eine Schwangerschaft ist das eine häufige Frage: Ab wann ist ein Schwangerschaftstest sinnvoll, bzw. sicher?

Bei einer Schwangerschaft wird im Körper der werdenden Mutter das sog. Schwangerschaftshormon HCG produziert. Und dieses Hormon ist es, welches bei einem Schwangerschaftstest nachgewiesen wird. Das Problem: Die Hormonproduktion läuft nur langsam an. Sie beginnt, sobald sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat, das heißt ungefähr 1 Woche nach der Befruchtung (4. SSW).
Ab diesem Zeitpunkt kann das Schwangerschaftshormon (HCG) bereits im Blut nachgewiesen werden. Eine Woche später, also ca. 14 Tage nach der Befruchtung, dann auch im Urin.

Damit der Schwangerschaftstest ein sicheres Ergebnis liefern kann, muss das Hormon jedoch in einer bestimmten Menge im Urin vorhanden sein – was in den ersten Tagen der Schwangerschaft nicht unbedingt der Fall ist.
Auch wenn das Warten schwer fällt: Für ein verlässliches Resultat des Schwangerschaftstests muss sich die (vielleicht) schwangere Frau also noch etwas gedulden und die 4. Schwangerschaftswoche abwarten.

Generell gilt: Bei einem Verdacht auf eine Schwangerschaft solltest du so bald wie möglich zum Frauenarzt gehen, um eindeutig zu klären, ob du schwanger bist oder nicht.

Weitere Informationen zu Schwangerschaftsverlauf und Babys Entwicklung findet ihr bei der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Weitere Schwangerschaftswochen im Überblick:

>> Die 2. SSW (Schwanger­schafts­woche) auf einen Blick

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Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.