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Seide waschen: Die besten Pflegetipps für Kleidung aus Seide

Seide waschen: Tipps
Seide waschen: Tipps Credit: Getty Images

Darf man Seide eigentlich selbst waschen? Und wenn ja, wie? Hier findet ihr die besten Pflegetipps plus No-Gos für eure Seidenkleidung!

Inhaltsverzeichnis

Ob an warmen Frühlings- oder Sommertagen oder zu eleganten Anlässen: Zarte Kleider und Röcke aus Seide und glänzende Seidentops sehen nicht nur extrem stilvoll aus, sondern fühlen sich auf der Haut auch noch schön leicht und angenehm an.

Doch: So edel der Stoff auch ist, einen Haken haben Klamotten aus dem Naturmaterial: Sie sind ziemlich empfindlich, wenn es um die Pflege geht.

Denn Seide wird aus den Kokons von Seidenraupen hergestellt und besteht hauptsächlich aus Protein. Ähnlich wie das menschliche Haar verträgt der Naturstoff Hitze, aggressive Chemikalien und starke Reibung nur schlecht.

Wir zeigen euch deshalb, auf was ihr beim Waschen von Seide unbedingt achten solltet und verraten euch weitere praktische Pflegetipps rund ums Trocknen und Bügeln von Seide.

Pflegehinweise geben Auskunft!

Ob eure Seidenkleidung nur Handwäsche verträgt oder in die Waschmaschine darf, könnt ihr in der Regel dem Pflegeetikett des jeweiligen Kleidungsstücks entnehmen. Befindet sich auf dem Etikett ein durchgestrichenes Schüssel-Symbol, dürft ihr die Kleidung nicht selbst waschen.

Bestimmte Seidenstoffe sind so empfindlich, dass sie gar keine Nassreinigung vertragen und lieber in eine professionelle Reinigung gegeben werden sollten.

Im Video: Das bedeuten die Symbole auf dem Etikett

Seide waschen: Die besten Pflegetipps für Kleidung aus Seide

Übrigens: Seide hat die Fähigkeit, sich teilweise selbst zu reinigen. Wenn keine Flecken auf dem Textil sind, reicht es oftmals schon aus, es an der frischen Luft im Schatten zu lüften. Achtung: Seide niemals in die Sonne hängen. Die direkten UV-Strahlungen können die empfindlichen Naturfasern beschädigen.

Kann ich Seide in der Waschmaschine waschen?

Manche Kleidungsstücke aus Seide dürfen durchaus in der Waschmaschine gewaschen werden. Dies sollte aber unbedingt auf dem Etikett vermerkt sein.

Als Wasch-Programm eignet sich am besten „Feinwäsche“. Neuere Maschinen besitzen sogar ein extra Seidenwaschprogramm. Die Temperatur darf dabei nicht höher als 30 Grad sein.

Wichtig: Auf Schleudern sollte beim Waschen von Seide komplett verzichtet werden, um den Stoff vor Schäden zu schützen.

Packt die Textilien außerdem in einen Wäschesack. Das schont die empfindlichen Fasern vor zu viel Reibung. Da Seide nicht allzu lange im Wasser liegen sollte, solltet ihr zudem darauf achten, dass das Wasser des letzten Spülvorgangs zügig abgepumpt wird. 

Und: Wie andere Materialien sollte auch Seide nur mit gleichfarbigen Textilien gewaschen werden, um ein Abfärben zu vermeiden.

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Seide waschen: Welches Waschmittel ist geeignet?

Nicht nur die Temperatur ist beim Waschen von Seide entscheidend, sondern auch das richtige Waschmittel. Nutzt am besten ein spezielles Seidenwaschmittel. Das besitzt einen neutralen pH-Wert und schützt so die empfindlichen Fasern.

 

Voll-, Wollwaschmittel und Weichspüler sind tabu
Herkömmliche Waschmittel enthalten hingegen alkalische Lösungen, durch die die Eiweißfasern der Seide rau und brüchig werden. Außerdem solltet ihr von Wollwaschmittel und Haarshampoo bei der Reinigung von Seide absehen.

Denn: Sowohl in Wollwaschmittel als auch in den meisten Shampoos befinden sich rückfettende Substanzen, die Seide speckig werden lassen. 

Auch gilt: Weichspüler ist beim Waschen von Seide tabu! Der Weichspüler enthält meist Bleichzusätze und kann den empfindlichen Stoff schädigen und ihn blass und schmierig aussehen lassen.

Tipp: Falls ihr gerade kein Seidenwaschmittel zur Hand habt, könnt ihr zur Not ein mildes, pH-neutrales Shampoo ohne Zusatzstoffe wie Parfum, Weichmacher und rückfettende Substanzen zum Seide waschen nutzen. Einfach wie Flüssigwaschmittel in die Waschkammer der Waschmaschine geben.

Seide sollte mit Seidenwaschmittel gereinigt werden
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Besser: Seide mit der Hand waschen!

Schonender und sanfter können Seidentextilien per Hand gewaschen werden. Empfiehlt das Pflegeetikett Handwäsche, geht man am besten wie folgt vor:

1. Waschbecken oder Schüssel mit lauwarmem Wasser (maximal 30 Grad warm) füllen.

2. Etwas Seidenwaschmittel sowie Textil hinzugeben.

3. Kleidungsstück aus Seide drei, höchstens fünf Minuten im Wasser einwirken lassen. Durch längeres Einweichen öffnen sich die Seidenfasern und die Verschmutzungen dringen noch tiefer ins Gewebe.

4. Den Stoff ab und zu vorsichtig hin und her bewegen. Zu festes Reiben, Drücken oder Scheuern vermeiden – das kann die Fasern beschädigen. Drückt die Kleidung stattdessen nur sanft.

5. Anschließend Seifenlauge abgießen und die Textilien mit kaltem, klaren Wasser gut ausspülen.

Extra-Tipp: Einen Schuss Essig zum kalten Wasser hinzugeben! Essig ist ein gutes Hausmittel, um Seifen- und Kalkrückstände aus dem Stoff zu lösen, die Farbe der Seide aufzufrischen und die Fasern zu festigen.

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Seide trocknen: Nicht in den Trockner!

Kleidung aus reiner Seide sollte auf keinen Fall im Trockner landen. Seide verträgt keine Behandlung mit Hitze – selbst niedrige Trocknertemperaturen können das Gewebe beschädigen.

Besser: Rollt die Kleidung nach dem Waschen in ein großes, trockenes Handtuch ein. Das Handtuch saugt das überschüssige Wasser in der Wäsche auf. Aber: Bitte nicht auswringen, um zu vermeiden, dass die Fasern brechen.

Anschließend könnt ihr eure Kleidungsstücke aus Seide liegend auf dem Handtuch oder einem Wäscheständer ausbreiten und an der frischen Luft trocknen lassen.

Damit die Seiden-Pieces in Form bleiben, sollten sie niemals hängend getrocknet werden. Und: Nicht auf die Heizung oder in die pralle Sonne legen.

Darf man Kleidung aus Seide bügeln?

Das Schöne an Seide: Sie muss nach dem Waschen und Trocknen in der Regel nicht gebügelt werden.

Wenn doch, dann gilt: Bitte nicht zu heiß! Bedeutet: Wählt die niedrigste Temperaturstufe des Bügeleisens (manche Bügeleisen besitzen sogar eine spezielle Seideneinstellung). 

Außerdem wichtig: Kleidung aus Seide immer auf links und noch feucht bügeln. Ist der Stoff bereits trocken, kann man ein feuchtes Baumwolltuch zwischen Kleidung und Bügeleisen legen.

Auf keinen Fall sollte Seidenstoff mit Wasser besprüht werden. Dadurch entstehen unschöne Flecken und Wasserränder, die sich oftmals nur noch schwer oder gar nicht entfernen lassen. Daher wird von der Verwendung eines Dampfbügeleisens abgeraten.

Übrigens: Sind die Falten nur minimal, reicht es meist schon aus, das Kleidungsstück aus Seide beim Duschen im Bad aufzuhängen. Durch die Luftfeuchtigkeit glättet sich der Stoff von ganz alleine.

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Wie entfernt man Flecken aus Seide?

Flecken auf Seidenstoffen sind ärgerlich, da Seide auf keinen Fall mit Fleckenlösemittel oder aggressiven Chemikalien behandelt werden dürfen. Viele Fleckenbeseitiger beinhalten zum Beispiel Bleichstoffe, die die Fasern der Seide angreifen und sie rau und glanzlos machen. Im schlimmsten Fall können sogar Löcher im Stoff entstehen.

Als wirksame Hausmittel zur Fleckenbekämpfung gelten Zitronensaft und Waschbenzin. Waschbenzin soll besonders gut bei Fettflecken auf Seidenstoffen wirken: Einfach ein paar Tropfen auf den Fleck geben und vorsichtig mit einem weichen, trockenen (!) Tuch abtupfen. Niemals versuchen den Fleck mit Wasser auszuwaschen oder zu reiben.

Good to know: Seide sollte man niemals mit Parfum oder Deo besprühen. Dadurch entstehen Flecken, die man kaum mehr aus dem Naturmaterial rausbekommt.

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