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Blattläuse bekämpfen: Omas Hausmittel wirken ganz ohne Chemie

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Im Video: Blattläuse mit einfachen Mitteln loswerden

Eure Pflanzen wurden von Blattläusen befallen? Jetzt heißt es schnell handeln! Hier kommen die besten Tipps, um Blattläuse zu bekämpfen.

Wenn ihr einen Garten mit hübschen Blumen habt, dann sind Blattläuse leider keine seltenen Besucher. Sie sind sowohl im Garten als auch auf dem Balkon und manchmal sogar auf Zimmerpflanzen zu finden.

Das Ungeziefer vermehrt sich unglaublich schnell und richtet deutliche Schäden an unseren geliebten Pflanzen an. Deshalb muss man, sobald man sie entdeckt hat, schnell handeln!

Hier erfahrt ihr, wie ihr Blattläuse bekämpfen könnt – ganz ohne Chemie – und woran ihr überhaupt erkennt, dass eure Pflanzen von den Schädlingen befallen sind. Außerdem verraten wir, wie ihr Blattläusen schon bei der Aussaat vorbeugen könnt.

Blattläuse bekämpfen ohne Chemie

Vor allem bei einem leichten Befall ist es nicht nötig, direkt zu aggressiven Mitteln zu greifen. Denn mit einigen einfachen Tricks könnt ihr die Blattläuse bereits effektiv reduzieren oder ganz eindämmen.

1. Pflanzen abduschen

Im Gegensatz zu manch anderem Schädling hat die Blattlaus keinen allzu festen Halt an der Pflanze. Ist der Befall noch nicht weit fortgeschritten, könnt ihr die Blattläuse mit einem kräftigen Wasserstrahl von den Blättern und Stängeln abduschen. Bei Zimmerpflanzen könnt ihr das ganz einfach in der Dusche machen.

Tipp: Deckt den Topf mit der Erde am besten vorher mit einer Plastiktüte ab. So wird die Erde einerseits nicht zu nass und andererseits stellt ihr so sicher, dass die Läuse nicht einfach auf der Blumenerde landen und danach wieder an der Pflanze hinauf klettern.

2. Pflanze zurückschneiden

Blattläuse sitzen gerne an jungen Triebspitzen, die noch nicht so widerstandsfähig sind. Sind vor allem die Spitzen der Pflanze stark betroffen, könnt ihr die befallenen Stellen abschneiden und entsorgen.

Lesetipp: Das Leiden der Zimmerpflanzen: Die 9 häufigsten Gründe, warum sie eingehen

Blattläuse bekämpfen mit Hausmitteln

Wenn ihr Blattläuse natürlich bekämpfen möchtet, gibt es eine ganze Reihe von Hausmitteln. Ihr dem Blattlausbefall also ohne Chemie entgegenwirken.

Die Mittel werden einfach angerührt, in eine leere Sprühflasche gegeben und anschließend auf die Blätter gesprüht. Da es sich um natürliche Schädlingsmittel handelt, muss die Anwendung häufig nach einigen Tagen wiederholt werden.

Extra-Tipp: Draußen sollten die Mittel gegen Blattläuse möglichst morgens oder an bewölkten Tagen ausgebracht werden, um Verbrennungen der Blätter zu vermeiden. Auch regnerische Tage sollten gemieden werden, da die Wirkung durch Verwässerung nachlassen kann.

Die effektivsten Hausmittel, um Blattläuse zu bekämpfen:

1. Seifenlauge

Die meisten haben vermutlich schon von diesem Hausmittel gegen Blattläuse gehört. Mit einer Lauge aus Seife beziehungsweise Spülmittel und Wasser lässt sich ein natürliches Schädlingsmittel herstellen.

Dafür 500 ml Wasser mit 25 g Seife vermischen oder Wasser und Spülmittel im Verhältnis 100:1 mischen (zum Beispiel 500 ml Wasser und 5 ml Spüli).

2. Neemöl

Ein hochwirksames, natürliches Insektizid gegen verschiedene Schädlinge ist Neemöl. Mit Wasser verdünnt, legt es sich beim Aufsprühen wie ein Film über die Schädlinge und erstickt sie.

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3. Knoblauch

Blattläuse hassen die in Knoblauch enthaltenen Öle. Bei einem leichten Befall kann es deshalb helfen, geschälte Knoblauchzehen in die Blumenerde zu stecken.

Zusätzlich kann ein Knoblauchsud auf die Pflanze aufgesprüht werden. Dafür eine Knoblauchzehe schälen, hacken und mit 500 ml kochendem Wasser übergießen. Mehrere Stunden ziehen lassen, dann den Knoblauch heraussieben.

4. Oregano-Sud

Blattläuse können Oregano gar nicht leiden. Deshalb eignet sich ein Sud aus dem Kraut als natürliches Mittel gegen Blattlausbefall. Für die Mischung wird ein halber Liter Wasser mit fünf Gramm Oregano aufgekocht und anschließend gut abkühlen gelassen. Zum Schluss im Verhältnis 3:1 mit Wasser verdünnen und die Brühe auf die Pflanze aufsprühen.

5. Milch

Auch Milch eignet sich als Hausmittel, um Blattläuse zu bekämpfen, denn die enthaltene Milchsäure tötet die Schädlinge ab. Einfach Wasser und Milch im Verhältnis 2:1 mischen und auf die Pflanzen aufsprühen.

6. Schwarzer Tee

Die in schwarzem Tee enthaltenen Gerbstoffe können ebenfalls gegen Blattläuse wirken. Für die Mischung zwei Teebeutel mit einem halben Liter kochendem Wasser übergießen und 20 Minuten ziehen lassen. Nachdem der Tee abgekühlt ist, kann die Pflanze damit besprüht werden.

7. Kaliseife oder Schmierseife

Ein Klassiker unter den Mitteln gegen Blattläuse sind Schmierseifen oder Kaliseife. Sie enthalten, anders als viele Duschgele, keine Duft- und Farbstoffe oder andere Zusätze, die der Umwelt schaden könnten.

Einfach 50 g Schmier- oder Kaliseife in einem Liter warmem Wasser lösen und auf die Blätter sprühen.

Behandschuhte Hände besprühen Rosen mit Blattläusen
Viele schwören auf Seifenwasser aus Schmierseife oder Kaliseife als Hausmittel, um Blattläuse zu bekämpfen. Credit: Adobe Stock

8. Ackerschachtelhalm

Um eine Jauche aus Ackerschachtelheim anzusetzen, mischt ihr 1 kg frisches oder 200 g getrocknetes Kraut mit 10 Liter kaltem Wasser. 24 Stunden warten, dann mit 10 Litern Wasser aufgießen, wöchentlich aufsprühen. Dieses Mittel wirkt vor allem in der Anfangsphase des Befalls.

9. Rainfarn

Um eine Brühe aus Rainfarn zu produzieren, werden 500 g frisches Kraut, beziehungsweise 30 g getrockneter Rainfarn, mit 10 Litern Wasser vermischt. 24 Stunden einwirken lassen, mit 20 Litern Wasser verdünnen und auf die befallenen Pflanzen sprühen.

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Blattläuse natürlich bekämpfen mit Nützlingen

Wer auf chemische Mittel verzichten will, aber mit Hausmitteln keinen Erfolg hat, kann Nützlinge zur Bekämpfung der Blattläuse einsetzen. Meist könnt ihr die Nützlinge ganz bequem online bestellen und direkt zu euch nach Hause liefern lassen.

1. Florfliegenlarven

Florfliegenlarven sind ein effektives Mittel gegen Blattläuse. Sie stellen keine besonderen Ansprüche an die Luftfeuchtigkeit oder Temperatur, solange es mindestens 12 Grad sind.

Das Gute an Florfliegen ist zudem, dass sie sowohl draußen als auch drinnen zum Blattläuse bekämpfen eingesetzt werden können. Zudem verspeisen sie auch andere Schädlinge wie Thripse, Spinnmilben und Wollläuse.

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2. Räuberische Gallmücken

Auch mit Gallmücken lassen sich Blattläuse effektiv bekämpfen. Geeignet ist der Einsatz allerdings nur drinnen oder im Gewächshaus. Die Temperaturen sollten nicht unter 18 Grad liegen.

3. Schlupfwespen

Schlupfwespen können bei der Bekämpfung von Blattläusen helfen, wenn die Temperaturen über 15 Grad liegen. Die Schlupfwespe legt ihre Eier direkt in die Blattläuse und kann so den Blattlausbefall bekämpfen.

4. Ohrwürmer

Für viele vermutlich nicht die erste Wahl, aber auch Ohrwürmer helfen gegen Blattläuse. Zur natürlichen Bekämpfung eines Befalls können deshalb auch die sogenannten „Ohrenkneifer“ eingesetzt werden.

5. Marienkäfer und -larven

Die natürlichen Fressfeinde von Blattläusen sind Marienkäfer und ihre Larven. Vor allem im Larvenstadium sind sie besonders gefräßig und helfen dabei, Blattläuse zu bekämpfen.

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Blattläuse bekämpfen mit Pflanzenschutzspray

Wenn wirklich nichts anderes mehr hilft und der Befall schon sehr weit fortgeschritten ist, kann ein chemisches Pflanzenschutzmittel helfen. Zum Glück gibt es aber auch hier Schädlingsmittel, die nicht schädlich für zum Beispiel Bienen sind.

An essbaren Pflanzen sollten chemische Mittel allerdings niemals angewendet werden.

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Blattläuse erkennen: So sehen die Schädlinge aus

Blattläuse sind ein bis zwei Millimeter große Insekten und sitzen meist zusammengedrängt an den Stängeln und Blättern der Pflanzen. Das macht es recht einfach, sie zu erkennen. Die verschiedenen Arten können sowohl glasig-weiß als auch grün, braun, rot, gelb oder schwarz sein.

Welche Pflanzen werden von Blattläusen befallen?

Blattläuse machen vor kaum einer Pflanze halt. Hauptsächlich findet man die Schädlinge allerdings im Garten oder auf dem Balkon. Dort befallen sie gerne schöne Blühpflanzen wie Rosen, Petunien, Orchideen, Clematis, Holunder oder Jasmin.

Doch auch Gemüsepflanzen liebt das Ungeziefer. Gurken-, Paprika-, Chili- oder Zucchinipflanzen sind vor Blattläusen nicht sicher. Besonders ärgerlich ist es außerdem, wenn Blattläuse essbare Kräuter wie Basilikum, Petersilie, Minze oder Kapuzinerkresse befallen.

Aber auch in die Wohnung verirren sie sich manchmal und machen sich dort an Zimmerpflanzen zu schaffen. Deswegen sollten sowohl Freiland- als auch Zimmerpflanzen regelmäßig auf Schädlinge überprüft werden.

Blattläuse an einem Stiel
Blattläuse sollten schnell bekämpft werden. Credit: Getty Images

Blattlausbefall identifizieren: Daran erkennt ihr befallene Pflanzen

Blattläuse ernähren sich von Pflanzensaft. Meist befallen sie vor allem die neuen, jungen Triebe und stechen diese an, um sie auszusaugen. Ein Befall äußert sich daher oft durch verfärbte, vertrocknete oder verformte Blätter. Schaut man sich die Triebe und Blattunterseiten genauer an, entdeckt man häufig Kolonien der kleinen Tiere.

Blattläuse treten insbesondere zwischen Frühling und Herbst auf, wenn die Temperaturen mild sind. Das Fiese an dem Ungeziefer ist, dass sie sich nicht wie viele andere Schädlinge nur über Eiablage vermehren, sondern sich klonen können. So kann aus nur wenigen geschlüpften Tieren schnell eine ganze Blattlaus-Kolonie werden.

Ein weiteres typisches Merkmal an befallenen Pflanzen: kleine klebrige Tröpfchen. Beim sogenannten Honigtau handelt es sich um die Ausscheidungen der Läuse.

Diese wiederum bieten einen optimalen Nährboden für Pilze und können zu Folgeerscheinungen wie Ruß- oder Mehltau führen. Außerdem können die Blattläuse auch Viren wie das Mosaikvirus übertragen. Zudem schwächen sie die Pflanze.

Ameisen können auf Blattläuse hindeuten. Ist euch schon mal aufgefallen, dass an Pflanzen mit Blattläusen meist auch viele Ameisen anzutreffen sind? Das hat den einfachen Grund, dass Ameisen den Honigtau fressen. Statt die Blattläuse zu fressen, „melken“ sie diese und beschützen sie sogar vor natürlichen Fressfeinden wie dem Marienkäfer.

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Blattlausbefall vorbeugen: So könnt ihr Blattläuse vermeiden

Mit den richtigen Mitteln gegen Blattläuse könnt ihr das Ungeziefer wieder loswerden. Noch besser ist es allerdings, wenn es gar nicht erst zu einem Befall kommt. Beachtet ihr die folgenden Tipps, könnt ihr Blattläuse effektiv bekämpfen.

Tipp 1: Pflanzen richtig pflegen

Sind eure Pflanzen gesund und stark, werden sie nicht so leicht von Blattläusen befallen. Wichtig ist deswegen nicht nur der richtige Standort und die richtige Bodenbeschaffenheit, sondern auch die regelmäßige Gabe von Dünger während der Wachstumsperiode.

Denn dieser kann eure Pflanzen mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen. Verwendet am besten organische Dünger, um eine Überdüngung zu vermeiden (zum Beispiel „Blattwerk“ bei Amazon*).

Tipp 2: Für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgen

Blattläuse mögen keine zu feuchte Luft. Versucht deshalb, die Luftfeuchtigkeit rund um eure Pflanzen zu erhöhen. Zum Beispiel durch regelmäßiges Besprühen, Luftbefeuchter oder das Aufstellen von Wasserschalen.

Tipp 3: Pflanzen richtig überwintern

Vor allem bei Pflanzen im Freiland solltet ihr bereits im Herbst und Winter die richtigen Maßnahmen treffen. Denn häufig legen Blattläuse am Ende des Sommers ihre Eier an Gehölzen ab, sodass sie im Frühling direkt schlüpfen können.

Um das zu verhindern, solltet ihr die Stämme eurer Pflanzen im Herbst gründlich reinigen und abbürsten. Während des Winters könnt ihr die Pflanzen zudem vorbeugend mit Präparaten wie Neemöl einsprühen. Dadurch sterben die Eier ab.

Tipp 4: Auf Mischkulturen setzen

Genauso wie Blattläuse bestimmte Pflanzen bevorzugt befallen, gibt es auch solche, die einen abschreckenden Effekt auf sie haben können. Pflanzt ihr sie zwischen andere Gewächse im Kräutergarten, können sie Blattläuse abhalten.

Pflanzen, die Blattläuse nicht mögen, sind unter anderem Rosmarin, Thymian, Salbei, Bohnenkraut oder Lavendel.

Bekämpfung mit Essig und anderen Mittel unterlassen

Nicht alle Hausmittel gegen Blattläuse sind Volltreffer, auch wenn sich der Glaube an ihre vermeintliche Wirksamkeit oft hartnäckig hält.

Wermut-Jauche, ein recht übel riechender Sud aus Wermut, gehört dazu. Die Jauche verwirrt die Blattläuse durch den starken Duft, bekämpft sie aber nicht.

Auch Essig ist wenig wirksam, um einen Befall zu beenden. Vielmehr eignet er sich zur Vorbeugung. Er kann bei zu hoher Dosierung aber euren Pflanzen massiv schaden, ist also wenig ratsam.

Als sehr effektiv gilt auch eine Tabak-Brühe. Und tatsächlich ist die Mischung aus Tabak und Wasser durch das enthaltene Nervengift Nikotin sehr wirksam, um Blattläuse zu töten.

Aber: Nikotinhaltige Mittel sind im Hausgarten längst verboten. Also die Finger davon lassen!