Warum du deinen Wasserkocher regelmäßig entkalken solltest
Haushaltsgeräte zu pflegen, gehört zu den Aufgaben, die man gerne vor sich herschiebt – bis der Wasserkocher plötzlich länger braucht als der Teebeutel zum Ziehen.
Kalk lagert sich in jedem Gerät ab, das mit Wasser in Kontakt kommt – besonders in Regionen mit hartem Leitungswasser. Ein verkalkter Wasserkocher sieht nicht nur unschön aus, er kann auch:
- Bakterien und Keime beherbergen
- Heizstäbe und Bauteile beschädigen
- den Stromverbrauch erhöhen
- die Kochzeit verlängern
Fun Fact:
Im Netz wird oft empfohlen, Wasserkocher mit Natron zu entkalken – das funktioniert nicht. Natriumhydrogencarbonat (enthalten in Natron und Backpulver) ist ein Salz, keine Säure, und kann Kalk nicht lösen.
Praktisch ist Natron aber vorbeugend: Es kann Wasser enthärten und wird daher z. B. in der Waschmaschine genutzt, um harte Handtücher weich zu machen.
Wasserkocher entkalken mit Hausmitteln – 5 effektive Methoden
1. Essig oder Essigessenz
Stark verkalkte Wasserkocher bekommt ihr mit Essig sauber. Am besten nimmst du dafür Essigessenz, denn diese ist mit einem Essigsäuregehalt von 25 Prozent besonders effektiv. Der Trick funktioniert aber auch mit weißem Haushaltsessig oder Apfelessig (5 bis 15 Prozent). Dann nimmst du etwas mehr Essig im Verhältnis zum Wasser.
Besonders effektiv bei starker Verkalkung.
So geht’s: Wasserkocher mit kaltem Wasser füllen, 2–3 EL Essigessenz oder ein Glas Haushalts-/Apfelessig zugeben, aufkochen und 0,5 – 1 Stunde einwirken lassen. Gründlich mit klarem Wasser ausspülen.
💡 Tipp: Nur in gut gelüfteten Räumen anwenden, weil es ziemlich stinkt und die Atemwege reizt!
2. Zitronensäure oder Zitronensaft
Zitronensäure: Schonend, angenehm im Geruch – braucht aber mehr Zeit und darf nicht mit heißem Wasser kombiniert werden. Die gibt’s als Pulver in Drogeriemärkten oder hier bei Amazon* zu kaufen.
So geht’s: Zitronensäurepulver (nach Packungsangabe) in kaltem Wasser auflösen, 3–4 Stunden einwirken lassen. Alternativ, falls nichts anderes da ist: Zitronensaft mit Wasser mischen. Das wirkt allerdings deutlich weniger.
Achtung: Zitronensäure kann mit Metall reagieren. Daher ist die Methode nur für Glas-Wasserkocher oder Modelle aus rostfreiem Edelstahl geeignet. Verwende nur kaltes Wasser – heißes Zitronenwasser bildet zusammen mit Kalk Calciumcitrat, was noch hartnäckigere Ablagerungen verursacht.
3. Cola – bekannt, aber nicht die beste Wahl
Im Internet taucht oft der Tipp auf, den Wasserkocher mit Cola zu entkalken. Tatsächlich enthält Cola Phosphorsäure, die Kalk lösen kann – allerdings nur in sehr geringem Maße.
Für starke Ablagerungen ist die Wirkung zu schwach, und der enthaltene Zucker hinterlässt klebrige Rückstände.
Keine Empfehlung:
Nur für ganz leichte Kalkspuren geeignet – und selbst dann ist Essig oder Zitronensäure deutlich effektiver und umweltfreundlicher. Den Wasserkocher damit niemals erhitzen, sonst karamellisiert der Zucker und kann das Gerät beschädigen. Cola ist eher eine Notlösung – besser auf effektivere, zuckerfreie Hausmittel setzen.
Lesestoff: Putzmittel selber machen: 5 Rezepte für DIY-Reiniger
4. Wasserkocher entkalken mit Aspirin
Aspirin hilft nicht nur gegen Kopfschmerzen, sondern auch gegen Kalkablagerungen. Verantwortlich dafür ist die enthaltene Acetylsalicylsäure. Diese gibt es auch in reiner Form als Pulver oder ASS-Tabletten in der Apotheke.
So geht’s: Zwei Tabletten in Wasser auflösen, in den Wasserkocher geben, aufkochen und 30 Minuten stehen lassen. Anschließend gründlich spülen.
Funktioniert gut bei mittlerer Verkalkung, ist allerdings viel teurer als klassische Hausmittel.
5. Wasserkocher entkalken mit Gebissreiniger
Gebissreiniger entfernt Kalk ähnlich wie Aspirin – mit Zitronensäure und anderen milden Säuren statt aggressiver Chemie. Zahnspangenreiniger sind dafür ungeeignet, da sie meist auf Salzen basieren.
So geht’s: Zwei Tabletten in Wasser auflösen, im Wasserkocher aufkochen, 2 Stunden einwirken lassen, ausgießen und spülen. Praktisch und schonend, aber nicht so schnell wirksam wie Essig.
Wasserkocher von außen reinigen
Nicht nur innen, auch außen kann sich Kalk absetzen – vor allem rund um den Ausguss, wo Wasser beim Eingießen tropft.
So gehst du vor:
- Essig oder Zitrone auf ein feuchtes Tuch geben und damit die Kalkstellen sanft abreiben. Eine aufgeschnittene Zitrone funktioniert auch direkt als natürlicher „Schwamm“.
- Anschließend die behandelten Stellen mit einem sauberen, nassen Lappen abwischen, um Rückstände zu entfernen.
- Falls der Wasserkocher einen herausnehmbaren Filter hat, kannst du diesen separat reinigen – je nach Herstellerangaben von Hand mit Spülmittel oder sogar im Geschirrspüler.
Außenreinigung sorgt nicht nur für Hygiene, sondern verlängert die Lebensdauer des Geräts und lässt ihn optisch wieder wie neu aussehen.
Wie oft solltest du den Wasserkocher entkalken?
Das hängt stark von der Härte deines Leitungswassers und der Nutzungsfrequenz ab:
- Bei hartem Wasser oder häufiger Nutzung: etwa alle 2 Wochen entkalken.
- Bei weichem Wasser reicht meist ein Intervall von 4–6 Wochen.
- Spätestens, wenn sich weiße Ablagerungen abzeichnen oder du das Gerät längere Zeit nicht benutzt hast, solltest du es gründlich reinigen.
Regelmäßiges Entkalken verhindert Schäden an Heizstäben, spart Energie und sorgt für besseren Geschmack von Tee und Kaffee.
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3 Tricks gegen schnelle Verkalkung
Diese drei Tricks verlangsamen die Verkalkung deutlich – komplett verhindern lässt sie sich bei hartem Wasser jedoch nicht.
- Gefiltertes Wasser verwenden
Ein Wasserfilter reduziert den Kalkgehalt und kann das Wasser zusätzlich mit Mineralien anreichern. Besonders bei sehr hartem Wasser lohnt sich ein Filter – oder gleich ein Wasserkocher mit eingebautem Filtersystem. > Hier kannst du einen Wasserfilter mit Kochfunktion bei Amazon bestellen.* - Restwasser immer ausgießen
Stehendes Wasser begünstigt Kalkablagerungen. Koche daher nur so viel Wasser, wie du wirklich brauchst, und schütte Reste direkt nach Gebrauch aus. - Kalkfänger einsetzen
Ein Kalkfänger – ein kleiner Edelstahlring aus feiner Stahlwolle – wird einfach mit ins Wasser gelegt. Er bindet Kalkpartikel und verhindert, dass sie sich im Gerät festsetzen. Auch Kalkfänger müssen regelmäßig entkalkt werden. > Bei Amazon könnt ihr hier einen top bewerteten Kalkfänger shoppen.*
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