Veröffentlicht inBaby & Kleinkind, Familie

Frühförderung durch PEKiP: Die wichtigsten Fakten zum Babykurs

Frühförderung durch PEKiP: Bringt das was?
Frühförderung durch PEKiP: Bringt das was? Credit: Getty Images

PEKiP fördert nicht nur das Kind in seiner Entwicklung, sondern stärkt auch die Bindung und Beziehung zu den Eltern. Was genau bei dem Frühförderungskurs passiert, wann man ihn besuchen sollte und viele weitere Infos haben wir für euch.

Inhaltsverzeichnis

Meine erste Begegnung mit einem PEKiP Kurs fand tatsächlich durch ein Buch statt, in dem das Konzept ganz und gar nicht gut davon kam. Darin berichtete nämlich eine Mama, wie ihr Kind in besagtem PEKiP Kurs nackt in Broccoli lag und danach einen schlimmen Hautausschlag entwickelte, der Mutter und Kind über die nächsten Tage und Nächte quälte. Nicht gerade eine verheißungsvolle Beschreibung.

Tatsächlich ist PEKiP aber viel mehr als ein Baby nackt in Gemüse oder ähnliches zu legen. Es geht um die Förderung des Kindes, seiner Fähigkeiten und Möglichkeiten. Und es geht um die Beziehung und Bindung von Mutter und Vater zu ihrem Baby. Außerdem finden Mamas und Papas in einem Frühförderungskurs wie diesem viele Gleichgesinnte, mit denen sie sich austauschen können.

Lies auch: PEKiP, Babyschwimmen & Co.: Welche Förderkurse für Kinder gibt es?

Klingt eigentlich gar nicht so schlecht. Und das ist es auch nicht. Was ihr alles über das klassische PEKiP wissen solltet, wollen wir euch hier erklären.

Was genau ist PEKiP?

PEKiP ist ein Akronym und steht für ‚Prager Eltern-Kind-Programm‘. Es geht zurück auf den Prager Psychologen Jaroslav Koch, der sich besonders mit den Zusammenhängen von Nervensystem und Psyche bei Säuglingen und Kleinkindern beschäftigte.

Lesetipp: Wie bringe ich mein Kind zum Schlafen? Tipps für völlig übermüdete Eltern

Das eigentliche Prager Eltern-Kind-Programm entwickelte die Bochumer Psychologin Christa Ruppelt gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Sozialwissenschaftler Hans Ruppelt. Es baut auf den Arbeiten Kochs zur ‚Erziehung des Kindes durch Bewegung‘ auf und fördert vor allem die Entwicklung von Babys im ersten Lebensjahr.

Im Video: Deshalb solltest du schon deinem Baby vorlesen!

Frühförderung durch PEKiP: Die wichtigsten Fakten zum Babykurs

Wann sollte man mit PEKiP beginnen?

PEKiP ist ein Frühförderungskurs. Wie der Name verrät, startet man also, wenn die Babys noch sehr klein sind, idealerweise mit vier bis sechs Wochen.

Auch interessant: 7 Anzeichen, dass dein Baby gerade glücklich ist

Was bringt ein PEKiP Kurs?

Ziel des Kurses ist, Kinder in ihrer (frühen) Entwicklung zu fördern. Wissenschaftlich ist zwar bisher nicht belegt, dass die Teilnahme am Kurs einem Kind motorische oder geistige Vorteile bringt. Ein Kind zu fördern und nach seinem Entwicklungsstand zu fordern schadet aber auf keinen Fall.

Babys entwickeln sich in den ersten Lebenswochen und -monaten in einem rasenden Tempo. Sie lernen jeden Tag etwas Neues und erforschen die Welt. Sie dabei optimal zu unterstützen, das ist das Ziel des Prager Eltern-Kind-Programms.

Was beinhaltet PEKiP?

An einem Kurs nehmen in der Regel 6 bis 8 Eltern-Kind-Paare teil, idealerweise ist nur ein Elternteil vor Ort (unabhängig von Corona). Mittelpunkt des Programms ist es, das Kind zu Spiel und Bewegung zu motivieren und ihm den Kontakt zu Gleichaltrigen zu ermöglichen. Ein ausgebildeter! Kursleiter gibt Müttern und Vätern in dem rund 90-minütigen Kurs Anregungen und Ideen für das gemeinsame Spiel mit dem Kind.

Lies auch: 4 Tipps, dank denen dein Baby Spielen in der Bauchlage lieben wird

Babys sind in einem PEKiP Kurs übrigens am besten ganz unbekleidet, weil sie sich dann viel mehr, freier und intuitiver bewegen. Deshalb sollte der Kursraum gut gewärmt sein. Außerdem findet alles auf dem Boden statt – was auch ein kleines Malheur so ganz ohne Windel zu einem eher kleinen Problem macht.

Auch lesen: Wickelauflagen: So liegt dein Baby beim Windeln wechseln bequem

Das Prager Eltern-Kind-Programm fördert aber nicht nur Kinder. Auch die Eltern profitieren von der Teilnahme. Sie werden in den Gruppen dafür sensibilisiert, was ihr Kind braucht und möchte. Sie lernen den sicheren Umgang mit ihrem Baby, lernen, es besser zu lesen und auf seine Bedürfnisse einzugehen. Das stärkt die Eltern-Kind-Bindung ungemein.

Außerdem lernen sie zusammen mit anderen Eltern. So hat man als Neu-Mama oder Neu-Papa die Möglichkeit, sich über große und kleine Probleme mit dem Baby auszutauschen. Der Kursleiter ist zudem ein guter Ansprechpartner für Probleme, denn oft hat er oder sie viele Jahre Erfahrung im Umgang mit Babys.

Etwas, was Eltern heute, im Gegensatz zu ‚früher‘ fehlt. Denn tatsächlich haben viele Eltern heute kaum bis keine Erfahrung mit Babys, bevor sie nicht selber zu Eltern werden. Anders als früher, als man mit vielen Generationen unter einem Dach gelebt hat und den Umgang mit Babys und Kleinkindern von Oma, Opa, Onkel oder Schwester abschauen konnte.

Auch lesen: 10 Dinge, die jungen Eltern das Leben wirklich erleichtern

In einem PEKiP Kurs geht es also um die Förderung von Kindern, aber eben auch um die Förderung und Schulung von Eltern.

Credit: Getty Images

Wie lange kann ich einen PEKiP Kurs besuchen?

  • Das Prager Eltern-Kind-Programm fördert vor allem die Entwicklung des Kindes im ersten Lebensjahr. Besuchen kannst du eine PEKiP Gruppe also bis dein Kind ca. ein Jahr alt ist (und vielleicht schon erste Laufversuche startet).

Auch lesen: Kopf hoch! 10 Fehler, die ALLE Neumamas im ersten Jahr machen

Was kostet ein PEKiP Kurs?

Ein Kurs erstreckt sich meist über 8 bis 11 Gruppenstunden und Kosten zwischen 60 und 80 Euro. Manche Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten über bestimmte Bonusprogramme. Am besten informierst du dich bei deiner Krankenkasse dazu.

Tipp: Neben PEKiP gibt es zahlreiche andere Kurse, die ähnliche Ziele haben. Informiere dich am besten bei deiner Stadt oder Gemeinde über die möglichen Angebote. Du kannst auch immer deine Hebamme, Freunde und Bekannte fragen – oft finden sich so die besten Programme.

Wichtiger Hinweis zum Schluss: Die Informationen und Tipps in diesem Artikel sind lediglich Anregungen. Jedes Kind ist anders und reagiert auf seine eigene Art und Weise. Es ist deshalb wichtig, dass du auf dein Kind eingehst und so herausfindest, welcher Weg der beste für euch ist.