Veröffentlicht inLiebe & Psychologie, Lust & Leidenschaft

Kondom überziehen: So geht garantiert nichts schief

Kondome überziehen: Alles was du wissen musst
Kondome überziehen: Alles was du wissen musst Credit: Getty Images

Bock auf Sex – aber keinen Bock auf Kinder oder Krankheiten? Ich verrate euch, wie ihr ein Kondom richtig überzieht und euch optimal schützen könnt.

Inhaltsverzeichnis

Liebe, Sex und Leidenschaft: Kondome sind eines der beliebtesten Verhütungsmittel überhaupt. Das hängt damit zusammen, dass sie nicht nur vor einer Schwangerschaft, sondern auch vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.

Ein Kondom ist ein hauchdünnes Gummi, in der Regel aus Latex, das vor dem Sex über den erigierten Penis gezogen wird. Diese Schicht bietet einen zuverlässigen Schutz vor Lusttropfen, Sperma und Krankheitserregern.

Im Video: Das Wichtigste zu Kondomen im Überblick

Kondom überziehen: So geht garantiert nichts schief

Gummi überziehen – los geht’s: Die Verhütung mit einem Kondom ist auf den ersten Blick total simpel. Ganz so einfach scheint es dann aber doch nicht zu sein, denn Anwendungsfehler passieren sehr häufig. Nur mit der richtigen Technik sind die Verhütungsmittel auch wirklich sicher.

Egal, ob One Night Stand oder fester Partner: Mit diesen einfachen Tipps und Tricks könnt ihr euch effektiv vor sexuell übertragbaren Infektionen oder einer ungewollten Schwangerschaft schützen.

Die richtige Kondomgröße bestimmen

Die EU-Norm schreibt vor, dass Kondome mindestens 16 Zentimeter lang sein müssen. Bei einem Duchschnittspenis von 14,5 Zentimeter Länge würde das also problemlos passen. Um das richtige Kondom für euch zu finden, ist neben der Kondomlänge aber vor allem die Breite entscheidend.

Auf jeder Kondomverpackung geben die Hersteller die sogenannte nominale Breite an. Dabei handelt es sich um den Durchmesser des Kondoms.

Richtige Kondombreite berechnen:
Um die passende Lümmeltüte zu finden, muss der Umfang des Penis gemessen werden. Legt dazu ein flexibles Maßband um die dickste Stelle des erigierten Penis. Teilt den Umfang des Glieds anschließend durch zwei, um die passende Breite zu berechnen. Alternativ könnt ihr euch online auch einfach ein Kondometer ausdrucken.

Die nominale Breite sollte nur als grober Referenzwert gesehen werden. Für einen angenehmen und sicheren Sitz ist die richtige Passform des Kondoms mindestens genauso wichtig. Kondome, die hinter der Eichel enger oder breiter werden, können den Halt perfektionieren.

Achtet darauf, dass sich das Kondom einfach und schmerzfrei abrollen lässt. Sitzt das Gummi zu eng und schnürt ab oder sitzt es zu locker, solltet ihr eine andere Größe benutzen. Probieren geht hier definitiv über Studieren.

Gut zu wissen: Ein Standardkondom ist meist 52 Millimeter breit und 185 Millimeter lang.

Kondome gibt es in vielen Variationen
Credit: Getty Images

Kondome gibt es in vielen Variationen:
Erst wenn man die perfekte Kondomgröße gefunden hat, kann man sich der eigenen Vorliebe widmen. Hier gibt es viele Wahlmöglichkeiten: Zum einen von der Farbe – aber auch von der Struktur, vom Geruch und Geschmack – zum anderen von der Wandstärke.

Es gibt besonders dünne Kondome, die gefühlsechter sind, und Kondome mit dickerer Wandstärke, die sich beispielsweise besonders für Analsex eignen.

> Eine große Auswahl an Kondomen könnt ihr hier diskret bei Eis bestellen.*

Tipp: Mehr Infos rund um Verhütungsmittel und Pearl-Index findest du bei unserem Partnerportal Onmeda.de! Kleiner Spoiler: Der Pearl-Index eines Kondoms liegt bei 2–12.

Kondom überziehen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Wenn man noch keinerlei Erfahrung im Gebrauch mit Kondomen gesammelt hat, ist es sinnvoll, das Überziehen ein paarmal zu üben. Das sorgt in der echten Situation für weniger Stress, wodurch die Erektion dann auch länger hält. Zum Üben könnt ihr euch eine Banane oder Gurke zur Hand nehmen.

Schritt 1: Zustand des Kondoms prüfen

Prüft vor der Anwendung unbedingt das Mindesthaltbarkeitsdatum eures Kondoms. Dieses findet ihr meist mittig auf der Verpackung des Verhütungsmittels. Ist das Haltbarkeitsdatum abgelaufen, solltet ihr das Kondom nicht mehr benutzen.

Achtung: Die Aufbewahrung eines Kondoms hat großen Einfluss auf die Haltbarkeit des Gummis. Licht und hohe Temperaturen machen Präservative beispielsweise schneller porös – und somit unsicher. Am besten lagert ihr eure Kondome immer lichtgeschützt und kühl, zum Beispiel im Nachttischschränkchen.

Kondome unterwegs richtig aufbewahren:
Kondome im Portemonnaie aufzubewahren, geht leider gar nicht! Scharfkantige Gegenstände, starker Druck und Hitze können das Kondom im Geldbeutel beschädigen. Am besten legt ihr euch für unterwegs eine Kondombox zu. Die kleinen Dosen aus Metall sind der ideale Aufbewahrungsort für euer Kondom-to-go. (Hier direkt auf Amazon shoppen!*)

Pro-Tipp: Um sicherzustellen, dass eine Kondomverpackung keine Risse oder Löcher hat, solltet ihr die Hülle vor dem Öffnen mit Daumen und Zeigefinger vorsichtig zusammendrücken. Fühlt ihr eine Luftblase im Inneren, ist das Kondom vollständig versiegelt.

Schritt 2: Kondom richtig öffnen

Man könnte meinen, dass beim Öffnen eines Kondoms nicht viel schiefgehen kann. Packung auf, Kondom raus, fertig. Doch aufgepasst: Hier lauern die ersten Anwendungsfehler.

Benutzt zum Aufreißen ausschließlich eure Fingerkuppen. Lange Fingernnägel könnten beim Auspacken zu einer Beschädigung der Latexhülle führen. Stellt sicher, dass sich kein Sperma an euren Händen befindet. Und: Ein Kondom darf niemals mit einer Schere oder einem Messer geöffnet werden.

Kondome sollte man immer sehr vorsichtig öffnen
Credit: Getty Images

Die gezackten Kanten einer Kondomverpackung ermöglichen ein sicheres Einreißen der Hülle. Übt dabei keine Gewalt aus. Lässt sich eine Zacke nicht mühelos einreißen, dann versucht es einfach bei der nächsten.

Setzt den Riss möglichst waagerecht fort. Um das Gummi einfacher herausnehmen zu können, solltet ihr die Kondompackung immer vollständig aufreißen.

Übrigens: Ein Kondom mit den Zähnen zu öffnen, mag im Eifer des Gefechts vielleicht imponierend wirken, doch auch davon kann das Latex kaputtgehen. Zudem sieht man dabei garantiert nicht so lässig aus, wie man sich das vorstellt.

Schritt 3: Ist das Kondom falsch herum?

Drückt das Gummi vorsichtig von unten nach oben aus der Verpackung. Bevor ihr das Kondom auf die Eichel setzt, müsst ihr kontrollieren, ob es richtig herum ist. Richtet dafür die Spitze des Kondoms auf. Nur wenn der Abroll-Ring außen liegt, kann das Kondom übergezogen werden.

Pro-Tipp: Liegt der Kondomring innen, pustet das Reservoir einfach auf die richtige Seite.

Kondom richtig herum überziehen
Credit: Getty Images

Achtung: Wurde das Kondom falsch herum aufgesetzt, solltet ihr es nicht einfach umdrehen und trotzdem verwenden. Infektionsüberträger und Spermien könnten an der Außenseite haften und so in Vagina oder Anus gelangen. Also sicherheitshalber ein neues Kondom überstreifen.

Schritt 4: Kondom richtig überziehen

Damit es während des Geschlechtverkehrs keine Probleme gibt, müsst ihr gegebenenfalls die Vorhaut vor dem Abrollen zurückziehen. Drückt mit zwei Fingern die Luft aus der Spitze des Kondoms, dem sogenannten Reservoir. So schafft ihr Platz für das Sperma und stellt sicher, dass das Gummi beim Samenerguss nicht platzt.

Haltet das Verhütungsmittel am besten mit Daumen und Zeigefinger fest. Rollt das Kondom mit der anderen Hand über die Eichel, den Penisschaft bis hin zur Peniswurzel ab. Lasst euch dabei genügend Zeit. Zwei Kondome übereinander erhöhen den Schutz übrigens nicht.

Wichtig: Das Kondom sollte erst übergezogen werden, wenn der Penis auch wirklich steif ist. Sonst könnte das Verhütungsmittel beim Geschlechtsverkehr verrutschen oder platzen.

Schritt 5: Das richtige Gleitmittel verwenden

Obwohl bereits alle herkömmlichen Kondome einen Feuchtigkeitsfilm haben, verwenden viele Paare Gleitmittel. Vor allem bei Scheidentrockenheit und Analverkehr kann das Kondom reißen – zusätzliche Gleitfähigkeit verringert dieses Risiko.

Vorsicht jedoch mit Lotionen, Vaseline und anderen öl- und fetthaltigen Flüssigkeiten in Verbindung mit einem Kondom. Diese könnten die Latexhülle rissig machen und beschädigen. Viel besser ist es, auf wasserbasiertes oder silikonbasiertes Gleitgel zurückzugreifen.

Inspiration gibt’s hier: Gleitgel Test 2020: Welche Gleitcreme kann überzeugen?

Schritt 6: Penis rechtzeitig rausziehen

Kurz nach der Ejakulation sollte der Penis – bevor er erschlafft ist – wieder aus der Vagina oder dem Anus gezogen werden. Wichtig dabei ist es, das Kondom festzuhalten, damit es nicht abrutscht und im Sexpartner stecken bleibt.

Anschließend kann man das Kondom vom Glied abziehen, zuknoten und im Hausmüll entsorgen. Schmeißt ein Kondom niemals in die Toilette, die könnte davon nämlich verstopfen. Auf diese Sauerei hat wirklich keiner Bock!

Jetzt seid ihr für alle Fehlerquellen gewappnet. Ich wünsche euch viel Spaß beim Verhüten. Denkt immer daran: Better safe than sorry!

Oder mach’s dir einfach selbst: Vibrator Test 2020: Die besten Vibes für Singles und Paare

* Affiliate Link