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Schluss mit Kummer und Tränen: Die besten Maßnahmen gegen den Trennungsschmerz

Trennungsschmerz
Trennungsschmerz Credit: Getty Images

Es gibt kaum etwas Schlimmeres als Trennungsschmerz. Nichts interessiert mehr, nichts kann aufmuntern, alle Gedanken kreisen nur noch um das eine: die verlorene Liebe! Doch auch in dieser schlimmen Phase gibt es Strategien, mit denen sich der Trennungsschmerz überwinden lässt, weiß Psychologe Wolfgang Krüger.

Inhaltsverzeichnis

Das sind die besten Maßnahmen gegen den Trennungsschmerz:

Trennungsschmerz-Hilfe Nr. 1: Kontaktverbot

Frisch getrennt hat man das Gefühl, an einem Abgrund zu stehen. „Innerlich ist der Partner in dieser Phase noch extrem präsent. Man muss ständig an ihn denken, alles erinnert an ihn. Und wenn man sich sieht, bricht der Schmerz immer wieder neu auf“, sagt Psychologe Wolfgang Krüger (‚Freiraum für die Liebe‘, Kreuz Verlag). Deshalb gilt: „In dieser ersten Phase sollte ein absolutes Kontaktverbot herrschen! Man muss sich klarmachen: Jedes Gespräch, jede Berührung, jedes Treffen verlängert die Trennungsphase und somit den Trennungsschmerz.“

Kontaktverbot heißt auch: Rache-Aktionen sind tabu. „Wir schaden uns damit nur selbst, weil wir uns innerlich ständig mit dem Partner auseinandersetzen. Auch das verlängert die Leidensphase.“

Hat man gemeinsame Kinder, kommt eine totale Kontaktsperre natürlich nicht infrage. Hier gibt es zwei Grundsätze, so der Experte: „Streitigkeiten dürfen nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden. Niemals sollte man vor den Kindern schlecht über den anderen reden. Und: Man sollte die Elternschaft und damit den Kontakt zum Ex ganz nüchtern als gemeinsames Projekt sehen. Es geht hier um das Wohl der Kinder, um nichts anderes.“

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Trennungsschmerz-Hilfe Nr. 2: Die Unabhängigkeit wiederfinden

Früher war der Partner immer da, hat Alltag und Sorgen geteilt – erst nach einer Weile realisiert man, dass man nun tatsächlich alleine dasteht. „In vielen kleinen Situationen wird uns jetzt erst die Verflechtung in der bisherigen Beziehung deutlich. Es dauert Monate, bis wir unabhängig vom Partner sind“, erklärt Wolfgang Krüger. Sein Rat: Man sollte das Leben aktiv mit neuen Inhalten füllen. „In dieser Phase sind Freunde, Familie und Kollegen extrem wichtig, um sich nach und nach wieder ein eigenständiges Leben aufzubauen.“

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Trennungsschmerz-Hilfe Nr. 3: Neuorientierung

Früher oder später sollten alle Gegenstände, die noch an den Partner erinnern, entsorgt werden. Nur so kann man die Vergangenheit hinter sich lassen und sich neu orientieren. Schon bald wird man sehen: Der innere Dialog, den man ständig mit dem Ex-Partner führt, findet seltener statt. Und auch die Lebensfreude kehrt langsam zurück, wenn man die Nähe zu sich selbst wiedergefunden hat. Wolfgang Krüger erklärt: „Man muss aufhören, ständig zu grübeln, und stattdessen wieder mehr auf die innere Stimme hören. Nur so ist die wirkliche Neuorientierung möglich.“

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Trennungsschmerz-Hilfe Nr. 4: Trauerarbeit

Verdrängung und Ablenkung helfen nur anfangs. Irgendwann muss die Trennung auch innerlich verarbeitet werden. „Sonst ist es wie mit einer Wand, die man einfach nur überstreicht“, sagt der Experte. „Wer seine Trauer nicht wirklich verarbeitet hat, wird sich im weiteren Leben versuchen zu schützen, wird Single bleiben oder in der nächsten Beziehung erneut scheitern.“ Trauerarbeit heißt: Innerlich verabschieden und sich klar machen, welchen Verlust man erlitten hat, welche Hoffnungen man begraben muss, welche Fehler passiert sind. „Hier kommt man seinen seelischen Verletzungen sehr nahe und das ist natürlich schmerzlich. Deshalb ist die Trauerarbeit erst möglich, wenn es einem wieder einigermaßen gut geht.“

Trennungsschmerz-Hilfe Nr. 5: Eine neue Liebe wagen

„Wirklich beendet ist eine Beziehung erst dann, wenn eine neue Partnerschaft ins Leben tritt“, sagt Wolfgang Krüger. „Bis dahin besteht zwischen den Ex-Partnern immer noch eine Art Beziehung. Einer von beiden hofft in der Regel auf ein Comeback der Liebe.“ Ob man über seinen Ex-Partner wirklich hinweg ist, kann man sich mit einer einfachen Frage beantworten: „Könnte ich meinen Ex-Partner bei Liebesproblemen beraten, wenn er eine neue Beziehung beginnt?“ Wird einem bei diesem Gedanken übel, dann ist man für eine neue Beziehung noch nicht bereit. Ist man hingegen bereit für Neues, sollte man sich gut überlegen, was man sich von einem neuen Partner wünscht und welche Hoffnungen damit verknüpft sind. Wolfgang Krüger: „Wer so weit gekommen ist, hat das Schlimmste überstanden. Plötzlich ahnt man, dass es ein erfülltes Leben nach der Trennung gibt. Und das ist gut so.“

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