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Alleine an Weihnachten? 6 Tipps für alle, die sich einsam fühlen

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Alleine an Weihnachten? Mit diesen Tipps hat Einsamkeit keine Chance

Für einige Menschen aber ist Weihnachten alles andere als ein Fest der Freude. An kaum einem Tag im Jahr fühlen sich Alleinstehende so einsam wie am Heiligen Abend. Hier kommen ein paar Tipps, für ein schönes Weihnachtsfest allein.

Weihnachten alleine? Das kann sich einsam anfühlen, das kann aber auch eine Gelegenheit sein, das Fest der Liebe dieses Jahr auf eine andere Weise zu feiern. So wie es sich für dich richtig und gut anfühlt. Deshalb haben wir für alle, die Weihnachten alleine sind, ein paar Tipps, wie es trotzdem ein schönes Weihnachtsfest wird.

Inhaltsverzeichnis

Trotz aller Hektik, der Anspannung und dem ein oder anderen Familiendrama auf den letzten Metern: Für die meisten von uns ist der Weihnachtsabend ein familiäres Fest. Ein Abend im Kreis unserer Lieben, an dem wir die Welt draußen lassen und Jahr um Jahr das schöne Gefühl von Zusammengehörigkeit erleben können.

Für einige Menschen aber ist Weihnachten alles andere als ein Fest der Freude. An kaum einem Tag im Jahr fühlen sich Alleinstehende so einsam wie am Heiligen Abend. Einer Umfrage zufolge sitzen rund 14 Prozent aller Singles unfreiwillig alleine unterm Tannenbaum – immer in der Angst, zum Trauerklos zu mutieren, während gefühlt der Rest der Menschheit seine Liebsten um sich hat.

Wer an Weihnachten alleine ist, sollte für die Feiertage frühzeitig planen und aktiv gegen das Gefühl der Einsamkeit vorgehen, raten Psychologen. Wir zeigen Wege, mit denen so ein Single-Weihnachten nicht nur weniger Angst einflößt – sondern sogar richtig schön werden kann.

1. Nimm die Situation an und mach was draus

Die meisten von uns haben eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie ein perfektes Weihnachtsfest auszusehen hat: Schön soll es sein, glanzvoll, ein Tag, an dem einfach alles stimmt – vom Weihnachtsessen über die Deko bis zu den Menschen, die mit uns feiern.

Leider übersehen wir dabei etwas Entscheidendes: Unser Bild vom vollkommenen Weihnachtsfest stammt aus unserer Kindheit. Damals haben unsere Eltern dafür gesorgt, dass wir ein schönes Fest erleben und Heiligabend und die Feiertage nach ihren Vorstellungen und Wünschen gestaltet.

Heute, als Erwachsene, müssen wir einsehen, dass sich der Zauber von Weihnachten nicht von alleine einstellt. Wir müssen selbst die Verantwortung dafür übernehmen, dass wir ein glückliches Weihnachtsfest erleben. Aber das kann ja auch etwas Positives sein. Denn jetzt können wir unsere Idee von Weihnachten umsetzen und schöne Routinen schaffen und nächstes Jahr sieht alles vielleicht schon ganz anders aus und wir feiern zu zweit.

Statt das Alleinsein also als Bürde zu betrachten, kannst du es auch als Bereicherung sehen. Genieß den Umstand, dass du keine Kompromisse machen musst, sondern nur das tun kannst, was dir guttut.

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2. Gönn dir was und verwöhn dich selbst

Schon am Nachmittag des 24. Dezember sind die Straßen meist wie leer gefegt. Die perfekte Zeit für ein 1 A-Verwöhnprogramm. Koch (oder bestell) dir dein Lieblingsessen, back Plätzchen, leg schöne Weihnachts-Musik auf, beschenke dich selbst mit Dingen, die du dir von Herzen wünschst. Niemand weiß schließlich so gut wie du selbst, was dir wirklich gefällt.

Gönn dir einfach mal etwas Gutes, sei es ein Wellnesstag daheim oder ein ausgedehnter Schnee-Spaziergang, bei dem du die Stille und die Lichter in den Straßen genießen kannst. Das macht den Kopf garantiert frei.

Freu dich über ein paar freie Tage, entspann ausgiebig, und sei neugierig auf das, was das neue Jahr bringen wird – an aufregenden Momenten und der ein oder anderen Begegnung.

Viele nutzen diese Zeit auch, um sich Gedanken über das letzte Jahr zu machen und darüber, was man im neuen Jahr gerne anders machen würde. Aber auch ganz positive Jahresrückblicke mit Fotos aus dem vergangenen Jahr und Gedanken an die schönen Momente, die man hatte, tun jetzt gut.

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3. Such dir Gleichgesinnte

Kümmer dich aktiv um soziale Kontakte. Und zwar das ganze Jahr über, nicht erst dann, wenn „die Hütte brennt“. Knüpf neue Bekanntschaften, pfleg alte Freundschaften (auch, wenn es manchmal Arbeit ist).

Vielleicht ergibt sich ja so auch ein (virtuelles oder reales) Treffen über die Feiertage? Es gibt in deinem Umfeld sicher Menschen, die sich ebenso wie du über ein wenig Gesellschaft freuen würden. Sei spontan: Vielleicht kannst du dein Weihnachts-Menü mit einem ebenfalls alleinstehenden Bekannten oder mit der Nachbarin von oben teilen? Nur Mut – wir trauen uns viel zu selten mal auf andere zuzugehen. Mehr als ein Nein kann nicht passieren.

Es ist allerdings eine Typfrage: Falls dir über Weihnachten die gutgemeinte Einladung von Paaren und befreundeten Familien oder Verwandten ins Haus flattern, überlege dir, ob du das möchtest. Wer dazu tendiert sich als „fünftes Rad am Wagen“ zu fühlen, bleibt vielleicht lieber dem zu viel an Peace, Love und Harmony fern. Wenn du kein Problem damit hast, gönn dir.

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4. Feier das Fest der (Nächsten-)Liebe

Wie wäre es, wenn du das Weihnachtsfest zum Anlass nehmen würdest, Menschen zu helfen, die definitiv schlechter dran sind als du?

In sozialen Einrichtungen freut man sich, wenn am Heiligen Abend Hilfe ins Haus kommt. Schenk Kaffee aus, bring selbstgebackene Kekse mit und spring ein, wo es nötig ist. Auch Suppenküchen oder andere karitative Einrichtungen können helfende Hände an diesem Abend gebrauchen.

Am besten fragst du vorher bei infrage kommenden Einrichtungen nach, was du aktiv tun kannst und was gewünscht und machbar ist. Man wird über dein Angebot sicher dankbar sein! Denk daran: Weihnachten ist das Fest der Liebe und Nächstenliebe – und es ist ein schönes Gefühl, daran mitzuwirken, dass dieser Tag für alle ein glücklicheres Fest wird.

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5. Ich bin dann mal weg: Schmiede Pläne

Wenn das Single-Dasein ein Gutes hat, dann doch wohl, dass man tun und lassen kann, was man will. Und wenn du dich schon wieder total danach sehnst, wegzufahren, dann ist jetzt genug Zeit, um sich das nächste Traumziel zu überlegen.

Auch wenn du noch nicht konkret buchen magst: Ein wenig Träumen und Planen sollte jetzt drin sein. Am besten planst du ein völliges Kontrastprogramm zum derzeitigen Grau in Grau. Der Traum von einem Urlaub unter Palmen hat nichts mit Flucht zu tun, solange es das ist, was dir guttut.

Oder wie wäre es mit einer (Single-)Gruppenreise? Viele Veranstalter bieten solche Reisen an. Hier triffst du andere Alleinstehende und knüpfst neue Bekanntschaften. Aber auch eine Reise ganz alleine kann eine Bereicherung sein.

Einen Urlaub zu planen macht oftmals sehr viel Freude und die Aussicht, dem Alltag zu entfliehen, tut uns jederzeit gut. Insofern: Such dir deine Traumziele für das nächste Jahr genau jetzt aus.

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6. Durchhalten, nach dem Verlust eines nahen Menschen

Besonders schwer sind die Feiertage für all jene, die es erstmals ohne einen geliebten Menschen verbringen müssen, der verstorben ist. Der Gedanke an vertraute Rituale schnürt die Kehle zu, Weihnachten flößt schon im Vorfeld Angst ein. Und ja, das tut weh und man kann das nicht einfach wegschieben.

Aber denk daran, was der andere dir gewünscht hätte: Bestimmt nicht, dass du voll Trauer und Schmerz daheim sitzt und es dir schlecht geht. Diesem Menschen täte es vermutlich in der Seele weh, dich so zu sehen.

Daher zu es diesem Menschen zuliebe, dass du dafür sorgst, dass es dir (einigermaßen) gut geht. Sorge für eine schöne Atmosphäre, betrachte vielleicht Fotoalben aus der gemeinsamen Zeit, denk an gemeinsame Momente zurück, pfleg auch gemeinsame (Weihnachts-)Rituale.

Vielen Trauernden hilft es auch in diesen Tagen eine Kerze für den Verstorbenen anzuzünden – sei es am Grab, in der Kirche oder einfach draußen im Fenster oder auf dem Balkon. Manchen hilft es, sich mit Gegenständen zu umgeben, die einen erinnern. Andere hingegen macht genau das extrem traurig und sie setzen eher darauf, sich abzulenken.

Egal, ob dir nach Erinnerungsabend, ein wenig Gesellschaft und Ablenkung ist: Vertrau auf dein inneres Gefühl. Du alleine weißt, was dir in dieser schwierigen Zeit guttut. Es hilft jedoch sehr, wenn der Tag ein paar Programmpunkte hat, an denen du dich entlanghangeln kannst und so geht dieser mit Sicherheit nicht einfache Tag auch schnell vorüber.

Nicht immer muss man mit Situationen im Leben klarkommen. Und dann darf und sollte man sich Hilfe holen. Hier sind erste Anlaufstellen bei psychischen Problemen:

Stiftung Deutsche Depressionshilfe
Caritas
Telefonseelsorge, Tel. 0800 / 111 0 1110800 / 111 0 222 oder 116 123

Anlaufstelle im Notfall ist die psychiatrische Ambulanz oder die psychiatrische Abteilung einer Klinik, der eigene Hausarzt, ein niedergelassener Psychiater oder Psychotherapeut, der ärztliche Bereitschaftsdienst (116117), die Polizei (110) oder der Rettungsdienst (112).