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Neuer Reisetrend „Workation“: Der perfekte Mix aus Arbeit und Urlaub

Neuer Reisetrend "Workation": Was steckt dahinter?
Neuer Reisetrend "Workation": Was steckt dahinter? Credit: Getty Images

Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt: Als Arbeitsplatz kommt nicht nur das Büro in Frage. Homeoffice und Remote Work sind bereits in aller Munde. Der neueste Trend ist die sogenannte Workation. Wir verraten euch, was es damit auf sich hat.

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Vor der Corona-Pandemie waren moderne Arbeitsmodelle wie Homeoffice oder Remote Work für viele Unternehmen in Deutschland schier unmöglich. Doch spätestens seit 2020 weiß man, dass es nicht mehr notwendig ist, an einem fixen Ort bzw. im Büro zu arbeiten. Es gibt zahlreiche Berufe, die prinzipiell von überall auf der Welt ausgeübt werden können. Warum also nicht auch von dort, wo andere sonst Urlaub machen?

Genau diesem Prinzip bedient sich die sogenannte „Workation“. Wurden Arbeit und Urlaub bisher streng voneinander getrennt, verschmelzen die Grenzen hierbei zunehmend. Das Online-Reisebüro Expedia hat in einer Studie herausgefunden: Fast die Hälfte der Deutschen, die im Homeoffice arbeiten, würde gerne ab und zu von einem anderen Ort aus arbeiten.

Was genau ist eigentlich eine „Workation“?

Die aktuellen Zeiten haben uns gezeigt, dass viele Jobs via Laptop und Internet problemlos von überall auf der Welt ausgeübt werden können. Dieser Erkenntnis bedient sich nun die Workation.

Die Bezeichnung Workation ist eine Kombination aus den englischen Wörtern „Work“ (Arbeit) und „Vacation“ (Urlaub). Die Idee hinter einer Workation ist es also, seinen Arbeitsplatz bzw. das Homeoffice an einen (fernen) Ort zu verlegen, an dem man normalerweise Urlaub macht.

Dabei geht es nicht darum, einer neuen Tätigkeit nachzugehen, sondern man arbeitet nach wie vor für die gleiche Firma wie auch von zu Hause aus – eben nur an einem anderen Ort. Ziel einer Workation ist es, produktiv zu arbeiten, gleichzeitig aber auch die Vorzüge eines Urlaubs zu genießen.

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Natürlich bietet sich nicht jeder Job für eine Workation an. Für einen Arzt ist es zum Beispiel unmöglich, nicht vor Ort in der Praxis oder im Krankenhaus zu sein, um Patienten zu behandeln. Workations eignen sich vor allem für Arbeitnehmer aus der Digitalbranche, bei denen die Arbeit ausschließlich am PC stattfindet. Das betrifft beispielsweise viele Designer, Journalisten, Blogger, Informatiker oder Webentwickler.

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Neuer Reisetrend „Workation“: Der perfekte Mix aus Arbeit und Urlaub

Übrigens: Workations sind nicht zu verwechseln mit Work and Travel. Zwar gibt es zwischen den beiden Modellen durchaus Parallelen, aber auch entscheidende Unterschiede. Während man beim Work and Travel von Ort zu Ort reist und immer wieder neue Gelegenheitsjobs annimmt, geht man bei der Workation einer festen Arbeit nach und bleibt meist auch an einem Ort.

„Work from Here“-Studie: Workation ist gut für die Seele

Workations stehen zwar noch ziemlich am Anfang, doch die Anfragen nach diesem neuen Arbeitsmodell steigen stetig. Kein Wunder – schließlich ist es für viele Arbeitnehmer mittlerweile ganz normal, außerhalb der normalen Büroräume zu arbeiten.

Hinzu kommt, dass es uns nach den letzten Jahren, in dem wir die meiste Zeit in den eigenen vier Wänden verbracht haben, allmählich in die Ferne zieht. Dass sich immer mehr Arbeitnehmer für eine Workation interessieren, zeigen auch die Ergebnisse der aktuellen „Work from Here“-Studie des Online-Reisebüros Expedia.

Laut der Umfrage wünschen sich ganze 49 Prozent der deutschen Arbeitnehmer, die im Homeoffice arbeiten, einen Tapetenwechsel und würden gerne ab und zu von einem anderen Ort aus arbeiten. Unter den Millenials ist die Zahl noch etwas höher. Hier sehnen sich 51 Prozent nach ein wenig Abwechslung.

Das sind die vollständigen Umfrageergebnisse:

  • Workations sind gut für die Seele: Mehr als ein Drittel der Befragten gaben an, dass sie entspannter (37 Prozent) und glücklicher (33 Prozent) wären, wenn sie zeitweilig von einem anderen Ort aus arbeiten könnten.
  • Workations gut für den Job: 31 Prozent sind zudem der Meinung, dass eine Workation sie produktiver machen würde.
Viele Arbeitnehmer sind für eine Workation offen
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  • Entgegenkommende Arbeitnehmer: 48 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Arbeitgeber sie dabei unterstützen würden, mal von einem anderen Ort aus zu arbeiten.
  • Urlaub zu Hause keine Option mehr: Für viele Deutsche ist der Urlaub auf Balkonien keine Option mehr. 55 Prozent würden lieber von einem Urlaubsort aus arbeiten als zu Hause Urlaub zu machen. Bei der Generation Z sind es sogar 68 Prozent.
  • Hauptsache Natur: Der ideale Ort für eine Workation wäre entweder in der Nähe eines Sees (37 Prozent), in der Nähe von einem Strand bzw. dem Meer (33 Prozent) oder in den Bergen (30 Prozent).
  • Ferienwohnung bevorzugt: Wenn es um die Art der Unterkunft für eine Workation geht, bevorzugen 58 Prozent der Befragten eine Ferienwohnung. 30 Prozent würde es in ein Luxushotel mit allem dazugehörigen Schnickschnack ziehen.
  • Wichtigste Ausstattung: Wenig überraschend sind für deutsche Arbeitnehmer sowohl zuverlässiges und schnelles WLAN (58 Prozent) als auch ein dedizierter Arbeitsbereich (43 Prozent) am wichtigsten.

Das sind die Vorteile einer Workation

Vor der Arbeit eine Runde surfen und nach Feierabend und am Wochenende am Strand spazieren gehen oder unbekannte Orte entdecken – eine Workation hört sich definitiv verlockend an. Sie macht es nicht nur möglich, seine Arbeit an einen schönen Ort zu verlegen, sondern bringt darüber hinaus auch andere Vorteile mit sich.

Der Wunsch, einfach mal wieder raus zu kommen, was Neues zu sehen und unbekannte Umgebungen und Reize zu entdecken, ist bei vielen Menschen mittlerweile groß. Und so ein Tapetenwechsel tut meist nicht nur der eigenen Persönlichkeit, sondern auch dem Job gut. Eine Workation kann inspirieren, festgefahrene Arbeits- und Sichtweisen auflockern und neue Ideen hervorbringen, die die Arbeit nachhaltig positiv beeinflussen.

Hinzu kommt natürlich, dass man bei einer Workation auch einfach mal entspannen und abschalten kann. Und auch das kommt dem Job oftmals zu Gute. Zahlreiche Studien zeigen, dass die Qualität und Quantität der Arbeit leidet, wenn ein Mitarbeiter zunehmend gestresst ist. Motivierte Mitarbeiter arbeiten hingegen zielorientierter und produktiver.

Eine Workation bringt viele Vorteile mit sich
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Workation organisieren: So funktioniert es

Wer Interesse an einer Workation hat, kann diese privat planen oder aber auf ein spezielles Reiseangebot zurückgreifen. Mittlerweile gibt es verschiedene Anbieter, die sich auf das Organisieren von Workations spezialisiert haben und Interessenten bei der Durchführung unterstützen – sei es durch entsprechende Freizeitangebote, eine zuverlässige Internetverbindung und technischen Support sowie oftmals sogar durch die Bereitstellung von Büro- und Tagungsräumen am ausgewählten Fernarbeitsort.

Das Angebot reicht dabei mittlerweile von Klassikern wie Mallorca über Workation-Kreuzfahrten bis hin zu Alternativen wie eine Skihütte in den Bergen Österreichs. Die Besonderheit besteht darin, dass man während der Reise mit anderen Geschäftsleuten zusammenkommt und an gemeinsamen Workshops oder Ausflügen teilnimmt. Immer beliebter wird außerdem ein Trend aus den USA, bei dem sich ganze Teams aus einer Firma, je nach Größe auch manchmal die ganze Firma, für eine gemeinsame Workation entscheidet.

Workation privat organisieren

Ihr möchtet eine Workation lieber ohne ein auf das neue Arbeitsmodell ausgerichtete Reiseangebot durchführen und Reiseort, Unterkunftsart und Fernarbeitsdauer selbst bestimmen? Kein Problem. Allerdings benötigt eine solche „Reise“ natürlich ein bisschen Planung. Hier kommen die wichtigsten Punkte:

  • Aufgrund der aktuellen Lage solltet ihr euch zunächst ausgiebig über die geltenden Reise- und Sicherheitsbestimmungen an eurem gewählten Workation-Ort informieren. Grenzen sind teilweise noch geschlossen und machen es nicht für jedermann möglich, einzureisen. Legt euch am besten auch einen Plan zurecht für den Fall, dass sich die Lage vor Ort während eures Aufenthalts verändern sollte.
  • Soll eure Workation gleich mehrere Monate dauern? Dann solltet ihr auch natürlich auch darüber informieren, ob und welches Visa ihr für das jeweilige Land benötigt. Einige Länder wie Costa Rica oder Mexiko bieten Deutschen zum Beispiel ein sogenanntes Workation-Visa an.
  • Generell solltet ihr euch über den Zeitraum Gedanken machen, in dem eure Workation stattfinden soll. Sucht ihr vor allem Ruhe, solltet ihr vielleicht lieber die Hauptsaison meiden und auf die Nebensaison ausweichen.
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  • Benötigt ihr für euren Job das Internet, sei es zur Recherche oder für Videokonferenzen? Dann solltet ihr natürlich sichergehen, dass in eurer gebuchten Unterkunft eine stabile Internetverbindung besteht. Falls dies nicht der Fall sein sollte, könnt ihr zum Beispiel vor Ort einen Platz in einem Shared Office buchen.
  • Ein wichtiger Faktor spielen natürlich auch die Kosten, die bei einer Workation auf euch zukommen. Ihr bekommt zwar weiterhin Gehalt, müsst aber gleichzeitig Miete für eure Wohnung am Heimatort und die Unterkunft an eurem Workation-Ort zahlen. Plant ihr, länger zu verreisen, könntet ihr eure Wohnung als Zwischenmiete anbieten, um Kosten zu sparen. Natürlich spielt auch die Dauer der Fernarbeit sowie der Fernarbeitsort eine große Rolle dabei, wie teuer eure Workation wird.

* Die Work-From-Here Studie wurde von OnePoll im Auftrag von Expedia in sechs Ländern in Nordamerika und Europa erhoben. Insgesamt wurden 8.000 Arbeitnehmer im Alter von über 18 Jahren befragt.