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Kamillentee in der Schwangerschaft: Alles zu Wirkung, Menge und Risiken

Blick von oben auf eine schwangere Frau, die Tee trinkt.
Kamillentee ist ein tolles Hausmittel bei Übelkeit. Credit: AdobeStock/ Lars Zahner

Kamillentee hilft gegen Beschwerden wie Übelkeit oder Magen-Darm-Probleme, auch in der Schwangerschaft. Warum Schwangere den Kräutertee bedenkenlos, wenn auch nicht unbegrenzt, trinken dürfen und wo Kamillentee in der Schwangerschaft noch zum Einsatz kommen kann, lest ihr bei uns.

Inhaltsverzeichnis

In der Schwangerschaft darf man nicht alles essen und trinken, worauf man Lust hat. Vor allem bei rohen und unverarbeiteten Lebensmitteln müssen werdende Mütter verzichten. Tatsächlich ist auch beim Genuss bestimmter Teesorten, genauer bestimmter Kräutertees, Vorsicht geboten. Denn sie sind nicht immer gut für Mutter und Baby.

Lesetipp: Tee in der Schwangerschaft: Welche Sorten sind erlaubt?

Auch Kamillentee zählt zu den Kräutertees, darf in der Schwangerschaft aber ohne Bedenken, jedoch nicht grenzenlos, getrunken werden. Welche positiven Effekte Tee aus Kamillenblüten hat, wie viel ihr davon in der Schwangerschaft trinken dürft und wie ihr ihn am besten zubereitet, klären wir hier.

Wirkung von Kamillentee (in der Schwangerschaft)

Kamillentee ist ein gutes Hausmittel bei allgemeinen Beschwerden und selbstverständlich auch bei Schwangerschaftsbeschwerden. So kann eine Tasse Tee Übelkeit und Darmbeschwerden lindern, denn die Kräuterpflanze hat krampflösende Eigenschaften. Auch bei Blähungen kann sie eingesetzt werden oder gegen Sodbrennen, das vor allem in den letzten Schwangerschaftswochen (SSW) häufiger auftritt.

Lies auch: Tipps zur Ernährung in der Schwangerschaft

Der Kamille wird ebenfalls eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung nachgesagt, weshalb sie sich wunderbar als Erkältungstee eignet. Kopfschmerzen in der Schwangerschaft lassen sich mit einer Tasse Tee auch wegspülen. Genauso wie kleine Verletzungen durch die Geburt, die mit einem Kamille-Sitzbad behandelt werden können und Schmerzen lindern.

Bei Beschwerden an Zahnfleisch oder Zähnen kann die Pflanze zudem entzündungshemmend und beruhigend wirken, wenn man den Mund mit Kamillentee spült.

Schwangere Frauen, die unter Schlafproblemen leiden, sollten am Abend, vor dem Zubettgehen, unbedingt eine Tasse dieser Teesorte trinken, denn Kamille beruhigt die Nerven und erleichtert das Einschlafen.

Im Video: Tipps bei Schlafstörungen in der Schwangerschaft

So bekommst du auch in der Schwangerschaft ausreichend Schlaf

Kamillentee hilft gegen Beschwerden wie Übelkeit oder Magen-Darm-Probleme, auch in der Schwangerschaft. Warum Schwangere den Kräutertee bedenkenlos, wenn auch nicht unbegrenzt, trinken dürfen und wo Kamillentee in der Schwangerschaft noch zum Einsatz kommen kann, lest ihr bei uns.

Wie viel Kamillentee darf ich in der Schwangerschaft trinken?

Tee aus der Kamille enthält, anders als andere Sorten, kein Koffein, weshalb er besonders beruhigend wirkt. Dennoch sollte man es mit dem Verzehr nicht übertreiben. Die ideale Menge, die Schwangere bedenkenlos trinken können, liegt bei ein bis drei Tassen Kamillentee am Tag.

Grund dafür ist nicht etwa die Wirkung der Kamille, sondern die potenzielle Schadstoffbelastung, von der vor allem Kräutertees aus Kamille, Pfefferminze oder Fenchel betroffen sind. Bereits beim Anbau werden auf kommerziellen Feldern Pestizide verwendet, die Schädlinge fernhalten sollen. So kann das Pflanzengift vom Feld in der Tasse landen.

Frauen können die Gefahr bannen, wenn sie Kamillentee in der Schwangerschaft gezielt gegen Schwangerschaftsbeschwerden wie Übelkeit, Verdauungsprobleme oder Erkältungssymptome einsetzt, ihn also mehr als ein Heilmittel und nicht als Durstlöscher verstehen.

Wer gerne Tee in der Schwangerschaft zur Abwechslung zum Wasser trinkt, der greift besser zu Sorten ohne Kräuter. Sowohl Rooibos- als auch Früchtetees sind an der Stelle besser geeignet und können auch während der Schwangerschaft unbedenklich (viel) getrunken werden.

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Welcher Kamillentee ist für Schwangere der Beste?

Besonders verträglich und pestizidarm ist Kamillentee in Bio-Qualität. Dabei ist nicht entscheidend, ob man ihn als Beuteltee oder als lose Kräutermischung aufgießt. Beides sollte mit ausreichend heißem Wasser übergossen werden und zwischen drei bis fünf Minuten ziehen. Bei loser Bio Kräutermischung solltet ihr zwei Teelöffel Kamille mit 250 ml heißem Wasser aufgießen.

Noch unbehandelter als gekaufter Bio-Kamillentee wird er, wenn ihr die Kamille selbst anbaut und erntet. Trocknen müsst ihr sie nicht für eine Tasse Tee. Auch frische Kamille lässt sich leicht zu einem leckeren Tee verarbeiten. Geerntet werden sollten die Blüten, wenn sie geöffnet sind und noch nicht vertrocknet.

Wollt ihr eure Kamille trocknen, macht ihr das am besten in einem dunklen, trockenen Raum direkt nach der Ernte. Sind die Blüten vollkommen durchgetrocknet, könnt ihr sie in einem luftdichten Gefäß bis zu einem Jahr lagern.

Kamillentee nach der Schwangerschaft

Nach der Schwangerschaft kann die eine oder andere Tasse Kamillentee nicht nur gut für Mama, sondern auch das Baby sein.

Kamillentee in der Stillzeit

In der Stillzeit beispielsweise überträgt sich die beruhigende Wirkung über die Muttermilch auch auf das Kind – so wie sich die wach machende Wirkung schwarzen Tees oder Kaffees ebenfalls übertragen kann.

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Beachte: Kamillentee hat keinen Einfluss auf die Milchbildung. Möchtest du deine Milchproduktion anregen, solltest du spezielle Stilltees trinken. Die Teemischungen bestehen oft aus Kräutern wie Fenchel, Kümmel und Anis. Ebenfalls anregend ist Malzbier. Pfefferminztee oder Salbeitee hingegen hindern die Produktion von Muttermilch.

Die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung der Kamille können Frauen sich auch bei wunden Brustwarzen zunutze machen. Einfach ein Wattepad in abgekühlten Tee tunken und auflegen.

Kamillentee bei Babys‘ Zahnungsschmerzen

Auch beim Durchbrechen der Zähne kann Kamillentee dem Baby helfen. Denn die entzündungshemmende Wirkung ist ideal, wenn das Zahnfleisch rot und geschwollen ist. Abhilfe schafft hier beispielsweise ein in kalten Kamillentee getränkter Lappen, auf dem das Kind herumkauen kann.

Mit Einführung der Beikost oder während des Abstillens ist es wichtig, dass das Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Hier ist Wasser immer die beste Option, es darf aber auch mal ein Schlückchen Kamillentee sein, wenn das Kind älter als 7 Monate ist. Der beruhigt nämlich auch bei kleinen Kindern Nerven, Darm oder Magen.

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Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren.