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Senkwehen: Wie fühlen sich die Kontraktionen an?

Senkwehen: Wie fühlen sich die Kontraktionen an?
Senkwehen: Wie fühlen sich die Kontraktionen an? Credit: Getty Images

Senkwehen können ab der 36. SSW auftreten. Wie sich die Kontraktionen anfühlen und woran du erkennst, dass es nur Übungswehen sind, erfährst du hier. Außerdem erklären wir den Unterschied zu anderen Übungswehen und auch zu den wichtigen Geburtswehen.

Inhaltsverzeichnis

Senkwehen: Wie fühlen sich die Kontraktionen an?

Rund um die 20. Schwangerschaftswoche (SSW), beginnt der Körper einer Schwangeren bereits damit, sich auf die Geburt vorzubereiten. Die sogenannten Übungswehen (Vorwehen) trainieren die Muskeln der Gebärmutter für den ‚Ernstfall‘.

Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft können aus den Übungs- bzw. Vorwehen die sogenannten Senkwehen werden. Dabei rutschen sowohl der Bauch und das Baby nach unten. Bis zur Geburt ist es jetzt nicht mehr lang. Trotzdem sind auch Senkwehen Übungswehen. Denn die Geburt wird zwar vorbereitet, aber im Normalfall nicht in Gang gesetzt. Das heißt, bei Übungs- und bei Senkwehen bleibt der Muttermund geschlossen.

Wie Schwangere Vorwehen und Senkwehen unterscheiden können, wie sich vor allem die Senkwehen anfühlen und vieles mehr wollen wir euch hier verraten.

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Übung macht den Meister: Was sind Übungswehen?

So eine Geburt ist ein wahrer Kraftakt für den Körper. Es schadet also nicht, sich darauf vorzubereiten. So wie schwangere Frauen einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen oder sich in Meditation und Yoga üben, so hat der weibliche Körper seine ganz eigene Methode zu trainieren: die Übungswehen.

Rund um die 20. SSW setzen diese Vorwehen ein. Spüren können Schwangere sie, weil der Bauch hart wird und ein wenig spannt oder es ein bisschen zieht. Was dabei passiert ist, dass sich die glatte Muskulatur der Gebärmutter zusammenzieht und dann wieder entspannt. Die mini Kontraktionen sind aber nicht bedenklich, denn sie stärken die Muskulatur und sorgen für eine noch bessere Durchblutung der Plazenta.

Man erkennt Übungswehen daran, dass sie zum einen nicht von langer Dauer sind, vor allem aber daran, dass sie unregelmäßig auftreten. Mal spürt man sie alle zehn Minuten und dann beispielsweise stundenlang gar nicht mehr.

Mit Ruhe und Wärme (z. B. in der Badewanne) sollten Übungswehen nachlassen. Denn Stress und Anstrengung können sie verstärken. Treten Übungswehen häufiger als dreimal pro Stunde oder mehr als zehnmal am Tag auf oder nehmen die Schmerzen zu, sollte das ärztlich abgeklärt werden.

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Senkwehen: Wie fühlen sich die Kontraktionen an?

Senkwehen als besondere Übungswehen

Hat der Körper einmal damit begonnen, für die Geburt zu üben, begleitet einen das über den gesamten Verlauf der Schwangerschaft. Irgendwann aber, so rund um die 36. SSW, kann es sein, dass ihr eine Veränderung wahrnehmt. Plötzlich wird der Bauch nicht nur fest, sondern der Druck wandert ein wenig nach unten. Das ist ein Zeichen für die Senkwehen. Dabei rutscht der Bauch langsam nach unten und im Bestfall rutscht auch der Kopf des Babys weiter ins Becken.

Nicht alle Frauen spüren ab der 36. Schwangerschaftswoche Senkwehen. Es kann sein, dass sie erst wenige Tage vor der Geburt einsetzen. Es ist auch möglich, dass sich das Baby erst mit dem Beginn der Geburt ins Becken schiebt. In dem Fall können sich Senk- und Geburtswehen überschneiden. Meistens ist das der Fall, wenn Frauen bereits mindestens ein Kind geboren haben.

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Wie fühlen sich Senkwehen an?

Das Empfinden von Übungs-, Senk-, aber auch Geburtswehen ist ganz individuell. Jeder Mensch hat ein anderes Schmerzempfinden. Auch deshalb kann keine klare Grenzen zwischen Vorwehen und Senkwehen gezogen werden. Sie gehen vielmehr ineinander über.

Auch in Dauer und Häufigkeit gibt es keinen großen Unterschied zwischen den beiden Wehentypen. Senkwehen können mal alle zehn Minuten auftreten, dann aber wieder stundenlang gar nicht. Mit Wärme und Entspannung sollten auch Senkwehen nachlassen.

Einen kleinen Unterschied fühlt man eventuell in der ‚Verteilung‘ der Senkwehen. Sie machen sich nicht nur dadurch bemerkbar, dass der Bauch fest wird, sondern der leichte Schmerz strahlt aus. Bei den einen zieht er in den Rücken, für andere strahlt er in die Oberschenkel aus.

Keine Sorge, wenn ihr keine Senkwehen fühlen könnt. Auch mit euch und vor allem eurem Baby ist alles in bester Ordnung. Unter Umständen habt ihr einfach ein anderes Schmerzempfinden. Die Vorbereitungen eures Körpers auf die Geburt finden auch statt, wenn ihr sie nicht spürt.

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Ein eindeutiges Zeichen für Senkwehen: der Bauch

Auch wenn man keine Senkwehen spürt, kann die Form und der Sitz des Bauches verraten, dass man Senkwehen hatte. Denn wie der Name bereits impliziert, rutscht der Bauch – und somit auch das Baby – nach unten.

Dadurch kann es zu vermehrtem Harndrang kommen. Denn das Baby drückt, einmal nach unten gerutscht, verstärkt auf die Blase. Dafür ist im oberen Bauchraum wieder ein bisschen mehr Platz. Alle, die also unter Sodbrennen oder auch Atemnot litten, können nach den Senkwehen ein bisschen aufatmen. Denn diese Symptome lassen nach, wenn das Kind weiter ins Becken rutscht.

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Senkwehen und Geburtswehen: Wie erkenne ich den Unterschied?

Je näher der Geburtstermin rückt, desto wahrscheinlicher ist es, dass es sich nicht nur um Senkwehen, sondern eventuell auch schon um Geburtswehen handeln könnte. Kaum ein Kind kommt tatsächlich am errechneten Geburtstermin zur Welt. Einige können es kaum erwarten und machen sich eher auf den Weg. Andere brauchen noch ein wenig mehr Zeit.

Wenn du unsicher bist, ob du Senkwehen oder schon Geburtswehen hast, achte auf diese Dinge.

  • Senkwehen treten unregelmäßig auf. Sie können eine Zeit lang alle 10 Minuten gespürt werden, verschwinden dann aber wieder für längere Zeit.
  • Senkwehen lassen nach, wenn du dir Ruhe gönnst oder ein warmes Bad nimmst. Der Körper und die Gebärmuttermuskulatur entspannen sich durch die Wärme
  • Geburtswehen treten regelmäßig auf
  • die Abstände der Geburtswehen werden kürzer
  • Ruhe und Wärme ändern nichts an der Intensität oder den Abständen der Wehen

Bist du unsicher und kannst die Zeichen nicht richtig deuten, wende dich immer an deine Hebamme, den Frauenarzt oder das Krankenhaus deiner Wahl. Auch wenn es falscher Alarm sein sollte, mach dir darüber keine Gedanken. In der Schwangerschaft gilt: Lieber einmal zu viel zum Arzt, als zu wenig.

Quellen:
Onmeda.de
Familienplanung.de
Ratgeber der Verbraucherzentrale (PDF)

Wichtiger Hinweis: Die Inhalte dieses Artikels dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt oder die Hebamme kontaktieren.